PATENTSCHRIFT
Klasse 24.
FRANZ JOSEPH BÖHM in DONITZ (Boehmen). Einfahrbarer Feuer kasten für Feuerungsanlagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ii. October 1877 ab.
Die Erfindung bezweckt, durch einen aus dem Feuerraum herausziehbaren Feuer- oder Heizkasten
die Reinigung und Unterhaltung des Feuers bequemer und reinlicher zu machen.
Der neue Feuerapparat besteht, wie aus beiliegender Zeichnung ersichtlich, aus nachfolgenden
Hauptbestandtheilen: Eine gufseiserne Vorderwand α ist mittelst der vier schmiedeisernen
Anker h an der Mauer oder an anderen Eisenbestandtheilen des Ofens oder Herdes befestigt.
Im mittleren Theile dieser Vorderwand sind zwei passende Oeffnungen, durch welche die
gufseisernen Schienen e durchgesteckt sind, welche durch die an ihnen angegossenen vier
Seitenklauen in die Mauer eingreifen und deren Vordertheil vor der Vorderwand in entsprechender
Länge hervorragt. Auf diesen Schienen e wird ein aus Gufseisen bestehender und in
beliebiger Form und Gröfse hergestellter Heizkasten b durch die in der Vorderwand gelassene
Oeffnung hineingeschoben. Die Vorderwand des verschiebbaren Heizkastens greift über die
Oeffhung in der Vorderwand des Herdes über
und schliefst diese. In der Vorderwand des Heizkastens befindet sich eine kleine Schauthüre
b.
Bei gröfseren und schwereren Apparaten sind innerhalb der Schienen zwei oder mehrere Lauf:
röllchen von Gufseisen angebracht, deren Peripherie in gleicher Höhe mit der oberen
Schienenfläche liegt und auf welchen beim Hineinschieben und Herausziehen des Heizkastens
dieser aufläuft.
In den inneren Heizkasten werden je nach Bedürfnifs eine beliebige Anzahl Roststäbe c
eingelegt, der inneren unteren Länge des Kastens entsprechend, unter. denen sich der Regulirschieber
d hin- und herbewegen läfst, um den Luftzutritt zu reguliren. Die Luft tritt an der
Vorderwand unterhalb des Regulirschiebers durch einen daselbst angebrachten Luftschieber /
mit einer Anzahl Löcher ein. Unterhalb des Luftschiebers ist in der Vorderwand eine Oeffnung,
durch die der Aschenkasten g hinein- und herausgeschoben wird.
Das Beschicken des Heizkastens geschieht in der Weise, dafs man denselben mittelst der
Handhabe i auf den Schienen so weit herauszieht, als nothwendig ist, um das Brennmaterial
bequem hineinlegen und anzünden zu können.
Ist dies geschehen, so schiebt man den Kasten ein und zieht den Regulirschieber d so
weit heraus, als nothwendig ist, um dem Feuer den nöthigen Sauerstoff zuzuführen, welcher
durch die im Luftschieber angebrachten Löcher hineinströmen kann.
Um beim Herausziehen des Heizkastens das Rauchen im Locale zu verhüten, ist an der Rückseite
des Kastens ein Deckblech / auf einem Stift k aufgesteckt, wodurch beim jedesmaligen
Herausziehen des Kastens die Luftströmung abgesperrt wird.
Sowohl die obere Fläche des Regulirschiebers, wie der Heizkasten selbst, können mit Chamottemasse
belegt werden, um bei intensiven Hitzegraden das Verbrennen zu verhüten.