DE1258433B - Verwendung einer Ferrolegierung beim Herstellen von Staehlen mit guter Zerspanbarkeit - Google Patents
Verwendung einer Ferrolegierung beim Herstellen von Staehlen mit guter ZerspanbarkeitInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C21c
Deutsche KL: 18 b-7/06
Nummer: 1258 433
Aktenzeichen: D 43024 VI a/18 b
Anmeldetag: 26. November 1963
Auslegetag: 11. Januar 1968
Die Patentanmeldung D41446 VIa/18b bezieht
sich auf die Verwendung einer Ferrolegierung mit 45 bis 90% Silizium, 0,5 bis 40% Kalzium, 0,5 bis
8 % Mangan, Rest Eisen mit den üblichen Verunreinigungen als Desoxydationsmittel beim Herstellen
von Stählen, die eine gute Zerspanbarkeit bei hohen Schnittgeschwindigkeiten insbesondere mit Hartmetallwerkzeugen
aufweisen müssen. Außerdem kann diese Ferrolegierung auch noch bis 4% Aluminium und/oder bis 4 % Titan enthalten.
Der Hauptpatentanmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zerspanbarkeit von Stählen, die bei
hohen Schnittgeschwindigkeiten bearbeitet werden, so zu verbessern, daß die Stähle über einen großen Bereich
der in der Praxis vorkommenden Schnittgeschwindigkeiten eine erhöhte Werkzeugstandzeit
ergeben. Verwendet man die eingangs erwähnte Ferrolegierung bei der Desoxydation, dann entstehen
im Stahl oxydische Einschlüsse, die über einen großen Schnittgeschwindigkeitsbereich erweichen und
sich demzufolge als Schmierfilm auf dem zerspanenden Werkzeug ablagern bzw. eine Aufschweißung
bilden.
Aus der deutschen Patentschrift 904 181 ist bereits ein Verfahren zum Herstellen von Automatenstahl
durch Zusatz einer Mischung von Schwefel, Metall und Kohlenstoff bekannt, bei dem das als Schwefelträger dienende Metall ein Desoxydationsmittel oder
Legierungsmetall sein kann. Die Zerspanbarkeit wird bei diesem Verfahren durch Zusatz einer Schwefel-Metall-Mischung
verbessert, die zur Verbesserung der Treffsicherheit und zur Verminderung des Schwefelabbrandes
zusätzlich noch Kohlenstoff enthält, wobei ein Zusatz von Desoxydationsmitteln nicht zwingend
erforderlich ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Ferrolegierung der Hauptpatentanmeldung so
weiterzuentwickeln, daß sich der den Werkzeugverschleiß vermindernde Belag unabhängig von der sich
an der Werkzeugspitze beim Zerspanen einstellenden Temperatur bildet. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich,
daß die bei der Desoxydation entstehenden oxydischen Einschlüsse im Stahl gleichmäßig
verteilt sind, unterschiedliche Schmelz- bzw. Erweichungspunkte aufweisen und die Rückstandsanalyse
bestimmten Forderungen genügt.
Um dies zu erreichen, wird die Verwendung einer Ferrolegierung mit 45 bis 90 % Silizium, 0,5 bis
40% Kalzium, 0,5 bis 8% Mangan, 1 bis 1,5% Aluminium, Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen
zur Desoxydation bei einem Sauerstoffgehalt der Stahlschmelze von 0,004 bis 0,1% vorgeschlagen.
Verwendung einer Ferrolegierung beim Herstellen von Stählen mit guter Zerspanbarkeit
Zusatz zur Anmeldung: D 41446 VI a/18 b—
Auslegeschrift 1 248 690
Auslegeschrift 1 248 690
Anmelder:
Dortmund-Hörder Hüttenunion
Aktiengesellschaft,
4600 Dortmund, Rheinische Str. 173
Als Erfinder benannt:
Dr. rer. nat. Rolf Pape, 4600 Dortmund;
Dr. mont. Adalbert Wicher, 8450 Amberg
Wesentlich ist dabei, daß der Sauerstoff- und/oder Aluminiumgehalt stets so eingestellt wird, daß das
der Schmelze zugesetzte Aluminium nicht ausreicht, den gesamten freien Sauerstoff abzubinden. Der
Sauerstoffgehalt der Schmelze läßt sich beispielsweise durch eine Entgasung des Stahls leicht auf den gewünschten
Wert einstellen. Der Aluminiumgehalt des Stahls muß im übrigen so bemessen sein, daß der
durch Rückstandsanalyse ermittelte Al2O3-Gehalt des
Stahls nach der Desoxydation höchstens 45% beträgt. Der SiO2-Gehalt des Rückstandes soll dagegen
mehr als 50% betragen, während der CaO-Gehalt 0,5 bis 25% betragen soll.
Versuche haben ergeben, daß sich bei Verwendung der vorgeschlagenen Ferrolegierung in einem Schnittgeschwindigkeitsbereich
von 60 bis 400 m/min bei einem Sauerstoffgehalt des Stahls vor der Zugabe der Ferrolegierung von 0,005 bis 0,006% die gewünschte
Belagbildung auf dem Zerspanungswerkzeug einstellt. Bei diesen Versuchen wurde eine
Ferrolegierung mit 75 % Silizium, 7 % Kalzium und 1,2 % Aluminium, Rest Eisen und übliche Verunreinigungen
verwandt. Die Rückstandsanalyse des mit der vorgeschlagenen Ferrolegierung behandelten
Stahls ergab 65% SiO2, 21% Al2O3 und 10% CaO,
Rest andere Oxyde.
Bei den Versuchen stellte sich heraus, daß es vorteilhaft ist, wenn die Rückstandsanalyse etwa bei 60
bis 70 % SiO2, 18 bis 25 % Al2O3 und 8 bis 12 % CaO,
Rest andere Oxyde liegt.
Durch Änderung des Aluminium- und Kalziumgehaltes der Ferrolegierung lassen sich die Schmelz-
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punkte der oxydischen Einschlüsse verändern. Auf diese Weise kann auch die Belagbildung auf dem
Zerspanungswerkzeug beeinflußt werden, da die Art und Zusammensetzung des Belages von der Zusammensetzung
und den Schmelzpunkten der oxydischen Einschlüsse abhängig ist. Mit zunehmenden Gehalten an Aluminium- und Kalziumoxyd werden
die Schmelzpunkte der Einschlüsse zu höheren Temperaturen hin verschoben, so daß im Hinblick auf
eine ausreichende Belagbildung auch höhere Schnittgeschwindigkeiten erforderlich sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Ferrolegierung mit 45 bis 90% Silizium, 0,5 bis 40% Kalzium, 0,5 bis 8% Mangan, Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen als Desoxydationsmittel nach Patentanmeldung D 41446 VIa/ 18 b, die noch 1 bis 1,5% Aluminium enthält, für eine Stahlschmelze mit einem Sauerstoffgehalt von 0,004 bis 0,1%.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 904181.709 718/293 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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