DE1242986B - Zusatzlegierung zur Verwendung beim Schweissen und Stahlherstellen - Google Patents
Zusatzlegierung zur Verwendung beim Schweissen und StahlherstellenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B23k
Deutsche KL: 49 h-36/10
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1 242 986
K45499VI a/49h
22. Dezember 1961
22. Juni 1967
K45499VI a/49h
22. Dezember 1961
22. Juni 1967
Die Erfindung betrifft Zusatzlegierungen zur Verwendung beim Schweißen und Stahlherstellen auf
der Basis einer Silicium-Calcium-Legierung unter Cer-Zusatz bzw. auf der Basis einer Silicium-Eisen-Legierung
unter Zusatz Seltener Erdmetalle.
Aus der franzöisschen Patentschrift 1 199 043 sind Legierungen auf der Basis von Silicium und Calcium
bekannt, in denen einem Calciumsilicid, das aus 20 bis 35% Calcium, etwa 2 bis 7% Eisen, bis zu 1%
Kohlenstoff und 55 bis 65% Silicium besteht, noch bis zu 3 % Cer zugesetzt werden. Solche Legierungen
werden zum Entschwefeln von Schmelzen oder als Zusatz zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit
verwendet.
Aus der britischen Patentschrift 827 166 sind Zusatzlegierungen für Eisenschmelzbäder bekannt, die
zwischen 40 und 80% Silicium, zwischen 5 und 30% Magnesium und zwischen 0,5 und 6% Seltene Erdmetalle
bzw. Mischungen Seltener Erdmetalle enthalten, in denen der maximale Cer-Gehalt 3% be- *»
trägt.
Die aus der USA.-Patentschrift 2 810 640 bekannten Zusatzlegierungen bestehen aus einer Mischung
von etwa 25 bis 93% Seltener Erdmetalle und etwa 7 bis 75% eines oder mehrerer Metalle aus der
Gruppe Zirkonium, Titan und Hafnium, enthalten aber kein Calcium, Eisen, Silicium.
Die aus der USA.-Patentschrift 2 850 381 bekannten borhaltigen Zusatzlegierungen, die zu etwa 10
bis 95% aus Mangan, bis zu etwa 75% aus Nickel, zu etwa 5 bis 60% aus Seltenen Erdmetallen und zu
etwa 1 bis 10% aus Bor, Rest Eisen bestehen, werden einem Stahlbad zugesetzt, um die Zähigkeit und
Härtbarkeit des Stahls zu steigern. Es ist auch bekannt, daß die Härtbarkeit von Stahl bereits durch
Zugabe von geringen Mengen Bor, wie z. B. 0,01 %, erheblich gesteigert werden kann, wohingegen jedoch
die Zähigkeit des dadurch hergestellten Stahls erheblich vermindert wird. Im Hinblick auf die Zähigkeit
des Stahls ist es deshalb nachteilig, gemäß der USA.-Patentschrift 2 850 381 Bor in Form einer Legierung
zuzusetzen.
Ferner ist bekannt, in die Schmelze für rostfreien Stahl ein Oxyd eines Seltenen Erdmetalls einzumischen.
Es ist jedoch nicht vorstellbar, daß ein derartiges Oxyd zu dem Metall reduziert wird und eine
Desoxydierungs- und Desulfurierungswirkung zeigt.
Es ist auch bekannt, durch Zugabe einer geringen Menge einer durch Elektrolyse eines speziellen, geschmolzenen
Salzes erhaltenen Mischmetall-Legierung die Qualität von Stahl zu verbessern. Diese Legierung
läßt sich jedoch nicht in großem Ansatz wirt-Zusatzlegierung zur Verwendung beim Schweißen
und Stahlherstellen
Anmelder:
Kazuji Kusaka, Fujisawa City, Kanagawa;
Yawata Iron & Steel Co., Ltd., Tokio (Japan)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Kazuji Kusaka, Fujisawa City, Kanagawa (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 26. Dezember 1960 (50 142)
schaftlich herstellen. Sie ist so schwierig zu pulverisieren, und ihr Schmelzpunkt von 700° C ist von
demjenigen des Stahls so verschieden, daß es nicht möglich ist, sie für die Schmelzen für Elektroden zu
verwenden.
Die erfindungsgemäßen Zusatzlegierungen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 12 bis 20e/o Cer,
7 bis 15% Lanthan, 8 bis 10% mindestens eines der Elemente Praseodym, Neodym oder Samarium,
2 bis 25% Calcium, 3 bis 15% Eisen, Rest Silicium und Verunreinigungen bzw. aus 16% Seltenen Erdmetallen,
45% Eisen, Rest Silicium und Verunreinigungen bestehen.
Die erfindungsgemäßen Legierungen können durch Umsetzung der Grundlegierung, der Silicium-Calcium-Legierung
bzw. der Silicium-Eisen-Legierung, mit Seltenen Erdmetallhalogeniden bei einer hohen
Temperatur industriell erhalten werden. Diese Legierungen besitzen Schmelzpunkte oberhalb 1100° C,
sind selbst bei Raumtemperatur stabil und können mittels eines Brechers leicht pulverisiert werden. Sie
werden als Zusätze zur Verbesserung der Qualität von Stahl angewendet. Schon die Zugabe einer
kleinen Menge eines derartigen Pulvers zu der Schmelze erweist sich als wirksam.
Die erfmdungsgemäßen Legierungen sind ferner bei der Herstellung einer Umhüllung auf einer Lichtbogenschweißelektrode,
sowohl aus Kohlenstoffstahl
709 607/283
als auch aus Legierungsstahl, oder als Zusatzmaterial
für das Schweißmittel verwendbar, wenn eine Lichtbogenschweißelektrode als Zufuhrelektrode
mit einem Schweißmittel wie beim Unterpulver- bzw. Union-Melt-Schweißverfahren verwendet wird.
Der überraschende Vorteil besteht darin, daß der Teil des Stahls, welcher unter Verwendung einer derartigen
Elektrode geschweißt wurde, wenig Gas- und nichtmetallische Einschlüsse enthält und daß ein
Schweißauftrag von guter Qualität erzielt wird, wobei insbesondere der Charpy-Wert für die Kerbschlagzähigkeit
eines derartig niedergelegten Schweißgutes bei niedrigen Temperaturen günstig ist.
Die erfindungsgemäßen, Metalle der Seltenen Erden enthaltenden Zusatzlegierungen bewirken
nicht nur die Entfernung von Sauerstoff und Schwefel aus geschmolzenem Eisen und Stahl, selbst wenn sie
nur zu 0,2% verwendet werden, sondern sind auch fähig, die niedergelegte Schweiße zu reinigen und eine
Ablagerung von Graphit von hohem Kohlenstoffstahl zu bewirken. Sie zeigen bei der Zugabe zur Schmelze
eine stärkere Desoxydierungs- und Desulfurierungswirkung als die bekannten Fe-Mn- und Fe-Si-Legierungen,
die auch dann wirksam bleibt, wenn die Metalle in der niedergelegten Schweiße verbleiben.
Wenn sie der Schweiße von Elektroden zugesetzt werden sollen, können 1 bis 10% der gepulverten
Legierung in das Umhüllungsmaterial eingemischt werden und dann zum Überzug aufgetragen werden.
Falls eine Natriumsilicatlösung in dem Umhüllungsmaterial
verwendet werden soll, kann eine Legierung mit einem so niedrigen Calciumgehalt wie
möglich verwendet werden, beispielsweise mit 32°/o Seltenen Erdmetallen, 4% Calcium und 10% Eisen,
wobei der Rest aus Silicium besteht, da, falls zuviel Calcium vorhanden ist, es sehr leicht mit Natriumsilicat
unter Bildung von Blasen reagieren kann.
Die folgenden Analysen auf die fünf Elemente (C, Si, Mn, P und S) eines niedergelegten Schweißgutes ergaben sich bei Verwendung einer Elektrode
zo aus Weichstahl.
Zusatz
an der Legierung
an der Legierung
0Zo
Analyse des Schweißgutes, %
Charpy-Werte
in kg · m/cm2 bei
-20° C mit y-Kerben-
Prüfstück
0
1
1
3
5
5
0,08
0,07
0,09
0,08
0,07
0,09
0,08
0,18
0,18
0,24
0,29
0,18
0,24
0,29
0,018
0,016
0,016
0,017
0,016
0,016
0,017
0,019
0,017
0,016
0.014
0,017
0,016
0.014
10
12
15
12
15
Daraus ergibt sich, daß der Prozentsatz an Schwefel in dem mit der Elektrode niedergelegten
Schweißgut vermindert wurde, während sich bei der metallographischen Gefügeuntersuchung wenig nichtmetallische
Einschlüsse fanden. Insbesondere trat der Effekt auf, das Al2O3 und eutektische Einschlüsse
ganz entschieden abnahmen. Insbesondere ist zu erwähnen, daß die Charpy-Werte für die Kerbschlagzähigkeit
bei niedrigen Temperaturen hoch waren. Weiterhin zeigte das mit einer basischen Elektrode,
in deren Umhüllung 7% der erfindungsgemäßen Legierung gemischt worden waren, niedergelegte
Schweißgut beim Auftragsschweißen zur Erzielung verschleißfester Schichten eine geeignete Härte und
Graphitausbildung, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht.
C 1,2Vo
Si 1,1%
Mn 0,75%
Rockwell-Härte C 41—44
Gefüge Sorbit + Graphit
Dies ist ein bedeutsamer Faktor für das Auftrags- Seltenen Erdmetallen, 45% Eisen, Rest Silicium. Es
schweißen derartiger Stahllegierungen. ergab sich, daß das mit einer durch Zugabe von 2°/o
Das Vorstehende stellt ein Beispiel einer erfin- 50 einer Legierung aus 16% Seltenen Erdmetallen und
dungsgemäßen Seltene-Erdmetalle-Ca-Si-Fe-Legie- 45% Eisen, wobei der Rest aus Silicium bestand, zur
rung mit einem hohen Gehalt an Seltenen Erdmetal- rutilsauren Umhüllung versehenen Elektrode niederlen
dar. In gleicher Weise wurde nicht nur die vor- gelegte Schweißgut die in der folgenden Tabelle aufstehende
Legierung hergestellt und untersucht, son- geführten Eigenschaften besaß und daß der Charpydern
auch die erfindungsgemäße, Seltene Erdmetalle 55 Wert und der Dehnungswert günstig waren,
enthaltende Ferrolegierung, bestehend aus 16%
enthaltende Ferrolegierung, bestehend aus 16%
Zusatz an der Legierung Vo |
Zugfestigkeit in kg/mm2 |
Dehnung Vo |
Charpy-Werte bei -20° C kgm/cm2 |
C Vo |
Si Vo |
Mn Vo |
0 2 |
51,5 48,2 |
17,4 19,6 |
12,3 14,5 |
0,08 0,09 |
0,33 0,38 |
0,65 0,66 |
Weiterhin ergaben sich auch beim Vergleich des niedergelegten Schweißgutes im Falle der Aufbringung
auf rostfreien 18/8-Stahl bei Verwendung einer rostfreien Stahlelektrode mit einer Kalk-Titandioxyd-Umhüllung,
in welche 3% dieser erfindungsgemäßen Legierung eingemischt waren, die in der folgenden
Claims (2)
1. Zusatzlegierung zur Verwendung beim Schweißen und Stahlherstellen auf der Basis
einer Silicium-Calcium-Legierung unter Cer-Zusatz, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus 12 bis 20% Cer, 7 bis 15 «/0 Lanthan, 8 bis 10 % mindestens eines der Elemente Praseodym,
Neodym oder Samarium, 2 bis 25% Calcium, 3 bis 15% Eisen, Rest Silicium und Verunreinigungen
besteht.
2. Zusatzlegierung zur Verwendung beim Schweißen und Stahlherstellen auf der Basis einer
Silicium-Eisen-Legierung unter Zusatz Seltener Erdmetalle, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
16% Seltenen Erdmetallen, 45% Eisen, Rest Silicium und Verunreinigungen besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1199 043;
britische Patentschrift Nr. 827166;
USA.-Patentschriften Nr. 2 810 640, 2 850 381.
Französische Patentschrift Nr. 1199 043;
britische Patentschrift Nr. 827166;
USA.-Patentschriften Nr. 2 810 640, 2 850 381.
709 607ß83 6.67 © Bundesdruckerei Berlin
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