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Gaszähler Die Erfindung bezieht sich auf einen Gaszähler mit einem
Gehäuse, in das ein Zufluß- und ein Abflußrohr münden, und mit in dem Gehäuse untergebrachten,
durch mindestens einen Balg voneinander getrennten Kammern, von denen jede über
mindestens ein Einlaß- bzw. ein Auslaß-Einsitzventil mit dem Zufluß- bzw. Abflußrohr
verbunden ist, wobei eine Vorrichtung vorgesehen ist, die die Ventile jeweils in
den Endlagen des Balges umschaltet.
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Bei Gaszählern der vorgenannten und auch anderer Art besteht seit
jeher das Problem, das Gerät einerseits möglichst kompakt und andererseits möglichst
einfach auszubilden, um so den Herstellungsaufwand sowohl hinsichtlich der Material-
als auch der Fertigungskosten gering zu halten. Gleichzeitig strebt man an, daß
die Meßkammern eine gewisse Größe nicht unterschreiten und einen möglichst großen
Anteil des zur Verfügung stehenden Gesamtraumes des Gerätes ausfüllen. Kleine Gaskammern
müssen nämlich häufiger gefüllt werden und setzen eine häufigere Umschaltung der
Ventile voraus. Letzteres aber ist im Hinblick darauf, daß bei jedem Umsteuervorgang
gewisse Gasmengen unerfaßt den Gaszähler passieren, mit Gasverlusten für den Gaslieferanten
verbunden.
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Die bekannten Gaszähler vermögen den vorgenannten Anforderungen nicht
zu genügen, weil bei ihnen einerseits ein Großteil des Innenraumes des Gaszählers
entweder durch außerhalb der Gaskammern angeordnete Obertragungsgestänge für die
Ventile und/oder aber durch sich in die Gaskammern umgebende Toträume öffnende Ventilklappen
beansprucht wird, und weil andererseits die Anordnung der Ventile und Ventilgestänge
auch eine einfache Unterteilung des Gaszählers in einen Einlaßteil und einen Auslaßteil
erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile
auszuschalten und einen Gaszähler zu entwickeln, der kompakter gebaut und bei guter
Raumausnutzung seines Gehäuses durch einfache Mittel in einen Einlaßteil und einen
Auslaßteil unterteilt ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
bei einem Gaszähler der eingangs beschriebenen Art die Ventile sich durch Bewegungen
der Ventilkörper in das Innere der Kammern öffnen und die Verbindungshebel zwischen
zwei Ventilen einer Kammer im Inneren derselben angeordnet sind.
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Der erfindungsgemäße Gaszähler bietet durch die Unterbringung sowohl
der Ventilkörper als auch der Verbindungshebel im Kammerinnern den doppelten Vorteil
einer guten Raumausnutzung und Raum-
aufteilung. Es sind weder der Länge der Bewegungsbahnen
der Ventilkörper und Übertragungshebel entsprechende Toträume noch besondere Dichtungen
in den Trennwänden zwischen Einlaß- und Auslaßteil des Gaszählers erforderlich.
Die erzielte Materialersparnis und Herstellungsvereinfachung des Gerätes wirkt sich
selbstverständlich auch kostenreduzierend aus.
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An Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt ist, soll die Erfindung näher erläutert werden.
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F i g. 1, 2 und 3 zeigen einen Gaszähler in Vorderansicht, Draufsicht
und Seitenansicht.
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In den Figuren ist mit 1 ein Gehäuse des Gaszählers bezeichnet, in
das ein Einlaufrohr 2 und ein Ausflußrohr3 münden. In dem Gehäuse sind zwei Kammern
4 und 5 angeordnet, die durch einen Balg 6 voneinander getrennt sind. Auf der Oberseite
jeder Kammer, und zwar unmittelbar in ihrer Wand, sind ein Einlaßventil 7 bzw. 8
und ein Auslaßventil 9 bzw.
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10 angeordnet. Diese Ventile werden durch eine weiter unten beschriebene
Vorrichtung derart gesteuert, daß entweder die Ventile 7 und 10 offen und die Ventile8
und 9 geschlossen sind oder umgekehrt. Das Einlaßrohr 2 steht mit den Kammern 4
und 5 über den Raum zwischen dem Gehäuse 1 und den Kammern 4 und 5 in Verbindung.
Durch Trennwände 11 und 12 wird ein Raum ausgespart, der die Auslaßventile mit dem
Auslaßrohr 3, getrennt von dem übrigen Zwischenraum zwischen dem Gehäuse 1 und den
Kammern 4 und 5 verbindet.
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An dem Blag 6 sind zwei Balgbleche 13 und 14 (s. F i g. 3) befestigt.
An diesen ist ein Hebel 15 drehbar gelagert, der starr mit einer Welle 16 in Verbindung
steht. Diese sitzt mit ihrem einen Ende in einem
Lagerl7 und ragt
mit ihrem anderen Ende durch eine Stopfbuchse 18 aus der Kammer 4 heraus. An ihrem
oberen Ende weist die Welle 16 einen Hebel 19 auf. An diesem ist eine Antriebsstange
20 angelenkt, die an ihrem anderen Ende über einen Hebel 21 drehbar gelagert ist.
Die Antriebsstange 20 weist einen Schlitz 22 auf, in den das eine Ende 23 eines
Winkelhebels 24 greift. An dem oberen Schenkel dieses Winkelhebels ist ein Ende
25 einer Spannfeder 26 befestigt, deren anderes Ende mit einem Federhebel 27 verbunden
ist. Dieser ist starr an einer Wippe 28 befestigt, die im Ausführungsbeispiel aus
zwei aufeinandergelegten Blattfedern besteht. An den beiden Enden dieser Wippe befinden
sich die Ventile 7 und 8. Über je einen im Innern der Kammern vorgesehenen Hebel
29, von denen in der F i g. 1 nur der vordere dargestellt ist, der bei 30 drehbar
gelagert ist, stehen die Ventile 7 und 8 mit den Ventilen 9 und 10 in Verbindung.
Alle Ventile öffnen sich in das Innere der Kammern.
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Außerdem ist an der Wippe 28 ein Sperrelement 31 vorgesehen, welches
mit einer Lasche 32 zusammenwirkt. Diese ist starr mit dem Hebel 19 verbunden und
kann sich infolge der Hin- und Herdrehung dieses Hebels und der Kippbewegung der
Wippe 28 entweder unter dem Sperrelement 31 oder über diesem fortbewegen, wobei
es mit diesem in engem Kontakt steht und auf diese Weise das in Schließstellung
befindliche Ventil gegen seinen Sitz drückt.
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Die Stange 20 ist über eine Mitnahme mit einem an sich bekannten
Zählwerk 33 verbunden, das die Hin-und Herbewegungen dieser Stange und damit, worauf
es letzten Endes ankommt, die durch den Zähler strömende Gasmenge zählt.
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Die Vorrichtung funktioniert folgendermaßen: Es sei davon ausgegangen,
daß sich der Balg 6 in seiner einen Endlage innerhalb der Kammer 4 befinde. Dabei
sind die Ventile 7 und 10 geöffnet und die Ventile 8 und 9 geschlossen. Strömt nun
das Gas durch das Einlaßrohr 2 in die Kammer 4, so wird der Balg 6 aus der Kammer
4 in die Kammer 5 gedrückt. Diese Bewegung wird über den Hebel 15 auf die Welle
16 übertragen. Diese dreht den Hebel 19 und verschiebt die Antriebsstange 20 zunächst
allein so weit, bis die eine Kante des Schlitzes 22 das Ende 23 des Winkelhebels
24 erfaßt. Dann erst wird dieser gedreht und verschwenkt dabei den Aufhängepunkt
25 der Feder 26 in Richtung auf seine andere Endlage. Das hat zur Folge, daß das
Drehmoment, welches auf die Wippe
28 wirkt und das Ventil gegen seinen Sitz preßt,
verringert wird. Diese Reduktion kann sich aber auf die Wippe und damit auf die
Ventile nicht auswirken, da sich die Lasche 32 bereits unter dem Sperrelement 31
befindet und jede Druckverringerung des Ventils auf seinen Sitz verhindert. Hat
sich der Hebel 19 so weit gedreht, daß sich die Lasche 32 unter dem Sperrelement
hinwegbewegt hat und dieses wieder freigibt, so befindet sich der Aufhängepunkt
25 der Feder 26 inzwischen in seiner anderen Endlage, so daß infolge des dadurch
erzeugten Drehmomentes, welches in umgekehrter Richtung wirkt, ein Umklappen der
Wippe in ihre andere Endlage schlagartig erfolgt. Dadurch werden die Ventile 7 und
10 geschlossen und die Ventile 8 und 9 geöffnet, so daß sich nunmehr der Vorgang
in umgekehrter Richtung wiederholen kann.
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Die Erfindung ist selbstverständlich, beispielsweise auch bei Gaszählern,
mit zwei Bälgen und sechs Ventilen anwendbar, wobei zwischen den Bälgen eine Kammer
angeordnet ist und die Bälge sich jeweils in entgegengesetzten Richtungen bewegen.
Auch kann die Vorrichtung zum Umschalten der Ventile anders aufgebaut sein, wobei
insbesondere die Hebelkette so ausgebildet sein kann, daß die Bewegungen des Balges
und des hebelseitigen Aufhängepunktes 25 der Feder 26 gleichzeitig beginnen, was
beim Ausführungsbeispiel bedeuten würde, daß das Spiel 22 zwischen den Hebeln 20
und 24 fortfiele.