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Schutzeinrichtung für Hüttenkrane, insbesondere Brammentransportkrane
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung für Hüttenkrane, die mit einem
Haupthubwerk und einem Steuerwerk für Greifzangen versehen sind, insbesondere für
Brammentransportkrane, wobei in die Seilführung des Haupthubwerkes ein überlastschalter
für das Haupthubwerk eingeschaltet ist, der einen Kontakt zur Abschaltung des Haupthubwerkes
im Hubsinn bei Überlast und einen Kontakt zur Abschaltung des Haupthubwerkes im
Senksinn zur Vermeidung von Schlaffseilbildung aufweist.
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Es ist bekannt, eine solche Schutzeinrichtung durch Überlastschalter
zu schaffen, die das Hubwerk und das Steuerwerk beim Anheben, Transport und beim
Absetzen des vielfach 20 t und mehr wiegenden Fördergutes, z. B. Brammen, schützen
und bei überlastung abschalten. Ein Überlastungsschutz für das Steuerwerk ist deshalb
notwendig, weil einerseits die Hubkraft des Steuerwerkes nicht ausreichen würde,
die gesamte, sich in der Bramme festgezogene Greifzange einschließlich der Bramme
selbst anzuheben und andererseits die Brammen hierbei abstürzen würden. Da aber
die Steuerwerksseile im Gegensatz zu den Seilen des Haupthubwerkes beiderseits auf
Seiltrommeln auflaufen, kann man nur unter dem großen Aufwand eines schwingenden
Steuerwerksrahmens die Überlastung des Zangensteuerwerkes wirksam verhindern.
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Es ist auch eine überlastschutzvorrichtung für Hebezeuge bekannt,
die sowohl bei Überlast als auch bei Unterlast zwecks Vermeidung von Schlaffseil-Befahr
anspricht. Hierbei wird je nach der Seilspannung mittels zweier nockenbetätigter
Schalter entweder die Aufwärtsbewegung (Überlast) oder die Abwärtsbewegung (Schlaffseil)
der Antriebsmaschine gesperrt. Eine Blockierung der Zangenbetätigung wird jedoch
hierbei nicht in Betracht gezogen.
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Des weiteren ist ein hydraulischer überlastschalter für einen Kran
bekanntgeworden, durch den bei Gefahr einer Überlastung des Kranes nur der Hubvorgang
unterbrochen wird.
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Auch ist es bei einer Greif- und Hebevorrichtung mit Fernsteuerung
bekannt, .ein Greifen und Ausklinken einer Last nur dann freizugeben, wenn die gesamte
Anordnung unterstützt wird, d. h. aufliegt und locker durchhängt; d. h., die Greifzange
kann nicht geöffnet werden, bevor die Last abgesetzt ist.
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Schließlich ist ein Tiefofenkran. mit einem den Zangenbaum tragenden
Hubseil und einem die Greifzange tragenden Schließseil bekanntgeworden, wobei das
eine Ende des Hubseiles und des Schließseiles an ; einer Hubtrommel, das andere
Ende des Hubseiles an einer Schließtrommel und das andere Ende des Schließseiles
an ein Spanngewicht od. dgl. angeschlossen ist. Hierbei geht es aber nur um das
Vermeiden jeglicher Schlaffseilbildung; und zwar ist am Schließseil ein Anschlag
vorgesehen, der zur Betätigung zweier in Bewegungsrichtung des Schließseiles hintereinander
angeordneter Schalter dient, wobei der in Richtung der Bewegung des Schließseiles
infolge relativer Aufwärtsbewegung der Greifzange gegenüber dem Zangenbaum erste
Schalter den Antrieb der Schließtrommel und der in dieser Bewegungsrichtung dahinterliegende
Schalter den Antrieb der Hubtrommel abschaltet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Wirkungsbereich einer Schutzeinrichtung
für Hüttenkrane der eingangs vorausgesetzten Bauart zu erweitern, indem das Hubwerk
sowohl bei Überlast in Hubrichtung als :auch bei Unterlast in Senkrichtung abgeschaltet
wird und außerdem das Steuerwerk bereits bei geringer Belastung abgeschaltet wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, daß in den Überlastschalter
ein weiterer Kontakt zur Abschaltung des Steuerwerkes zur Vermeidung der Zangenöffnung
bei Belastung vor Absetzen der Last eingebaut ist. Auf diese Art wird nunmehr ein
dreifacher Schutz ermöglicht.
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Hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung der Schutzeinrichtung nach
der Erfindung wird noch vorgeschlagen, daß die Kontakte des überlastschalters über
verschiebbare Nocken gesteuert werden, die unter dem Einfluß eines Meßgliedes (z.
B. einer Schraubenfeder) stehen, das mit der Oberflaschenrolle des Haupthubwerkes
verbunden ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Schutzeinrichtung
nach der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine
schaubildliche Darstellung der Triebwerke eines Brammentransportkranes mit Greifzange
und Überlastschalter, F i g. 2 den überlastschalter in einer anderen Stellung und
F i g. 3 den überlastschalter in einer dritten Stellung. .
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Ein Brammentransportkran ist nach F i g. 1 mit zwei nebeneinanderliegenden
selbstschließenden Greifzangen 1 (nur eine dargestellt) versehen. Jede Greifzange
1 ist nach Art einer Nürnberger Schere ausgebildet und wird von einer Hubtraverse
2 des Haupthubwerkes 3 mit Haupthubwerksseilen 4 und Hubtrommeln 8 und 8 a getragen.
Am oberen Ende der Hubtraverse 2 greifen die Haupthubwerksseile 4
an Unterflaschenrollen
5 an; die von einem Festpunkt 6 über diese Unterflaschenrollen 5 und über Oberflaschenröllen
7 zu der Hubtrommel 8 des Haupthubwerkes 3 geführt sind. Die zweite gezeichnete
Hubtrommel 8 a ist für die zweite, nicht dargestellte Greifzange bestimmt. Die Hubtrommeln
8; 8 a werden von Urieni Motor g über ein Getriebe 10 bewegt.
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Die öffnungs- und Schließbewegungen der Greifzangen 1 erfolgen über
Seile 15 durch ein Steuerwerk 11 mit einer Steuertrommel 12, die von'einem Motor
13 über ein Getriebe 14 gedreht wird. Die von der Steuertrommel 12
kommenden Seile 15 der Greifzangen 1 laufen über Rollen 16 ' der Greifzange 1 zu
der Hubtrommel 8 des Haupthubwerkes 3. Die Rollen 16 sind in der Mitte einer oberen
Steuertraverse 17 gelagert, die an den Enden durch Ketten 18 mit einer unteren Steuertraverse
19 verbunden ist, in welcher die Zangenschenkel drehbar gelagert sind. In die Seilführung
des Haupthubwerkes 3 ist ein überlastschalter 20 eingeschaltet, der gleichzeitig
über eine Aufhängestange 27 als Aufhängung der Oberflaschenrollen 7 des Haupthubwerkes
3 dient. Der Überlastschalter 20 besteht aus einem mit Kontakten 21, 22, 23 versehenen
Meßglied 24 (Schraubenfeder). Die Kontakte 21 bis 23 werden von Nocken 25, 26 betätigt,
die zusammen mit dem Meßglied 24 auf der senkrecht verschieblichen Aufhängestange
27 der Oberflaschenrollen 7 angebracht sind. Sie sind in die Steuerleitungen des
Steuerwerkes 11 und des Haupthubwerkes 3 eingeschaltet.
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Durch den überlastschalter 20 wird das Gewicht einer an den Oberflaschenrollen
7 hängenden Bramme 28 für beide Hubwerke, d: h. für das Steuerwerk 11 und das Haupthubwerk
3 überwacht. Sobald der ein-P a
stellte Wert des Zangeneigengewichtes -!-
etwa 5 % der Nennlast am Meßglied 24 überschritten wird, wird durch den Nocken 25
der Kontakt 21 geöffnet (F i g. 2) und das Steuerwerk 11 ausgeschaltet bzw. verriegelt,
so daß es nicht mehr arbeiten kann. Die Greifzange 1 bzw. die an ihr hängende Bramme
28 muß also erst aufgesetzt werden, damit das Meßglied 24 den Arbeitskontakt 21
des Steuerwerkes 10 wieder freigibt. Wenn eine größere Last als die für die Zange
1 bzw. Haupthubwerk 3 zulässige in der Greifzange 1 hängt und gehoben werden soll,
dann schaltet das Meßglied 24 über den weiteren Kontakt 23 auch das Haupthubwerk
3 ab (F i g. 1). Es kann dann nur noch gesenkt werden. Der dritte Kontakt 22 am
Überlastschalter 20 verhütet eine Schlappseilbildung. Setzt sich die Greifzange
1 auf den Boden auf, dann wird von dem Meßglied 24 das Haupthubwerk 3 stillgesetzt
(F i g. 3). Es sind danach nur Arbeiten im Hubsinn möglich.