DE1256409B - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanschaumstoffenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRTFT
Int. Cl.:
C 08 g
COeg
Deutsche KL: 39 b - 22/
Nummer: 1 256 409
Aktenzeichen: J 29206IV c/39 b
Anmeldetag: 19. Oktober 1965
Auslegetag: 14. Dezember 1967
Die Herstellung von PolyurethanschaumstofTen durch Umsetzung eines organischen Polyisocyanats
mit einem hydroxylgruppenhaltigen Polyester in Gegenwart von einem gaserzeugenden Mittel ist bekannt.
Es ist auch bekannt — z. B. aus den britischen Patentschriften 889 720 und 895 967 des Erfinders —
dem schaumbildenden Reaktionsgemisch eine organische Halogenverbindung zuzusetzen, um die
Feuerfestigkeit des erhaltenen Schaumstoffs zu erhöhen. Durch den Zusatz von solchen feuer- ίο
hemmenden Mitteln wird leider ein schon bei den von Polyestern stammenden Polyurethanschaumstoffen
vorhandenes Problem des Versengens erheblich erschwert. Mit dem Ausdruck »Versengen«
wird gewöhnlich die gelbe bis braune Verfärbung bzw. der Abbau bezeichnet, der vielfach bei Polyurethanschaumstoffen
insbesondere in der Mitte von großen SchaumstofTblöcken auftritt infolge Reaktionswärmestaues. Der Grad des »Versengens«
kann zweckmäßig nach der nachstehenden Skala abgeschätzt werden, bei der die ganzen Zahlen
die Verfärbungsart andeuten oder bei der ein Paar aneinanderfolgender Zahlen, wie z. B. 3 bis 4,
einen Versengungsgrad andeutet, der zwischen die Versengungsgrade gemäß den einzelnen Zahlen des
Paars anfällt:
Keine Versengung bzw. Verfärbung .... 5
Geringste Verfärbung 4
Blasse gelbbraune Verfärbung 3
Hellbraune Verfärbung 2
Braune Verfärbung 1
Der Grund für dieses Versengen liegt scheinbar hauptsächlich in den hohen Temperaturen, die
gegen das Ende der hochexothermen schaumbildenden Reaktion erreicht werden. Es ist außerdem
üblich, die frisch hergestellten Polyurethanschaumstoffe auf erhöhten Temperaturen, wie z. B.
120 bis 1403C, während Zeiten bis 2 Stunden oder
mehr zu halten, um die Erzielung der endgültigen mechanischen Eigenschaften zu beschleunigen.
Ist im Reaktionsgemisch eine organische Halogenverbindung vorhanden, so wird dadurch in vielen
Fällen das Versengen auf ein völlig untragbares Maß erhöht. Der Grund hierfür ist nicht völlig
erkannt.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß diese Schwierigkeit beseitigt oder auf ein Mindestmaß
herabgesetzt werden kann, wenn im schaumbildenden Reaktionsgemisch auch ein tertiäres Ester
der Phosphorigsäure mitverwendet wird.
Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanschaumstoffen
Polyurethanschaumstoffen
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
John Langrish, Philip David Perry,
Blackley, Manchester (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 20. Oktober 1964 (42 732),
vom 30. September 1965
vom 30. September 1965
Gemäß der Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
aus einem organischen Polyisocyanat, einem hydroxylgruppenhaltigen Polyester, Wasser und/
oder anderen Treibmitteln, einem halogenierten Phosphatester als Flammschutzmittel vorgeschlagen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein tertiärer Ester der Phosphorigsäure in Mengen von 0,1 bis
5,0 Gewichtsprozent mitverwendet wird.
Unter einem tertiären Ester der Phosphorigsäure wird eine Verbindung der Formel
R' — Ox
R" — Ο—Ρ
R'" — θ/ Formel I
R" — Ο—Ρ
R'" — θ/ Formel I
verstanden, wobei R', R" und R'" jeweils einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-
oder Arylrest darstellen und einander gleich oder voneinander verschieden sind oder wobei R'
und R" auch zusammen zwei solcher Reste darstellen, die so miteinander verbunden sind, daß
sie einen zweiwertigen Rest bilden, der mit den O-Atomen, mit denen er verbunden ist, und dem
Phosphoratom eine cyclische Struktur bildet, oder wobei R', R" und R'" zusammen drei solcher
Reste darstellen, die so miteinander verbunden
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sind, daß sie einen dreiwertigen Rest bilden, der
mit den O-Atomen, mit denen er verbunden ist,
und dem P-Atom eine bicychsche Struktur bildet
Die Alkylreste, die durch R , R ' und R'' dargestellt
werden, können geradkettig oder verzweigt, gesattigt oder ungesättigt sein, und sie
können einen oder mehrere oder auch keine Substituenten
tragen Als Beispiele fur solche Reste kann man die Methyl-, n- oder iso-Propyl-, n-, sek -,
lso- oder tert -Butyl-, n-Dodecyl-, 2-Hydroxyathyl-,
2-Chlorathyl-, 2 - Äthoxyathyl-, 2 - (Diathylamino)-athyl-,
Allyl- oder Oleylreste erwähnen
Als Beispiele fur die Aralkylreste, die durch R',
R" und R " dargestellt werden, kann man die Benzyl-, ο-, m- oder p-Chlorbenzyl-, Cumyl- oder
Phenylathylreste erwähnen
Als Beispiele fur die Cycloalkylreste die durch
R', R und R ' dargestellt werden, kann man die Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, α-Tetralyl- oder Methylcyclohexylreste
erwähnen
Als Beispiele fur die Arylreste, die durch R,
R' und R'" dargestellt werden, kann man Phenyl-, Toluyl- oder Naphthylreste erwähnen, die nicht
substituiert sind oder Substituenten, wie unter
anderem Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-, Carboalkoxy-, Nitro- oder Dialkylaminoreste, tragen
können
Als Beispiele fur die zweiwertigen Reste, die R
und R zusammen darstellen, kann man Äthylen-, Propylen- oder Butylenreste erwähnen
Als Beispiele fur die dreiwertigen Reste, die R ,
R ' und R" zusammen darstellen, kann man die Reste der Formeln
/CH,-
CH3C CH2
^CH2-
/CH2-
CH3CH2C-CH2 —
^CH2-
^CH2-
erwähnen
Unter tertiären Estern der Phosphongsaure versteht
man auch Ester, bei denen zwei Saurereste über einen gemeinsamen Alkoholrest miteinander
verbunden sind Besondere Beispiele fur solche Ester sind die Verbindungen der Formel
Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Butanol, Octanol, Nonanol, Dodecanol oder Cetylalkohol, arahphatische
Alkohole, wie Benzylalkohol, oder cycloaliphatische Alkohole, wie Cyclopentanon Cyclohexanol
oder Methylcyclohexanol, oder als mehrwertige Alkohole Äthylenglykol, 1,3-Propandiol,
1,3-Butandiol, Cyclohexan-l,2-diol, Glycerin, Pentaerythrit,
1,1,1-Tnmethylolathan oder 1,1,1-Tnmethylolpropan,
geeignet Fur diese Herstellung von tertiären Phosphongsaureestern, wobei mindestens
einer der Reste R', R und R ein Arylrest ist, sind als Phenole Phenol, Alkylphenole, wie o-, m-
oder p-Kresole, Nonylphenole, «- oder /^-Naphthole,
Nitrophenole, Chlorphenole oder Alkoxyphenole geeignet
Eine bevorzugt verwendete Gattung der tertiären
Ester der Phosphongsaure fur das Verfahren nach der Erfindung besteht aus den Estern, bei denen
mindestens zwei der Reste R', R" und R'" Arylreste sind Als Beispiele fur Verbindungen dieser
Gattung kann man Tnphenylphosphit, Tnkresylphosphit,
Tns-p-nonylphenylphosphit, Tri-/>'-naphthylphosphit,
Tris-p-chlorphenylphosphit oder Tnsp-nitrophenylphosphit
erwähnen
Eine weitere Gattung von bei dem Verfahren
nach der Erfindung besonders wirkungsvoll verwendeten tertiären Estern der Phosphongsaure
besteht aus den cyclischen Phosphiten Diese cyclischen Phosphite umfassen monocyclische oder bicyclische
Phosphite und umfassen die Verbindungen der Formel II und diejenigen Verbindungen der
Formel I, bei denen R' und R' zusammen einen zweiwertigen Rest in der oben angegebenen Weise,
oder R , R und R " zusammen einen dreiwertigen Rest in der oben angegebenen Weise darstellen
Besonders bevorzugt sind die Verbindungen der Formel II oder Verbindungen der nachstehenden
Formeln
/CH2Ox
C-CH2O-P
C-CH2O-P
oder
Y-C
R Ό
^CH2-Ox
CH2-O-P
^CH2-O^
CH2-O-P
^CH2-O^
Formel III
Formel IV
OCH2
CH2Ox
P-OR'"
Formel II
wobei R " die oben angegebene Bedeutung hat
Die tertiären Ester der Phosphongsaure können
in bekannter Weise hergestellt werden Sie können
beispielsweise durch Umsetzung eines Phorphortnhalogenids
mit einem einwertigen oder mehrwertigen Alkohol oder Phenol oder einem Gemisch
davon in Gegenwart einer Base zweckmäßig hergestellt
werden Fur diese Herstellung von tertiären Phosphongsaureestern sind als Phosphortnhalogenide
Phosphortnbromid, Phosphortnjodid
oder insbesondere Phosphortrichlond geeignet Fur diese Herstellung von tertiären Phosphongsaureestern
sind als einwertige Alkohole ahphatische
wobei Y und Z Wasserstoffatome oder Alkylreste darstellen und einander gleich oder voneinander
verschieden sein können und wobei R'" die oben
angegebene Bedeutung hat Solche cyclischen Phosphite sind nicht nur zur Versengungsverminderung
bei Schaumstoffen auf Polyesterbasis besonders geeignet, sondern haben auch den Vorteil eines
schwachen Geruchs gegenüber den niedrigen Tnalkylphosphiten,
die einen unangenehmen Geruch besitzen Als Beispiele fur solche cyclische Phosphite
kann man l-MethyM-phospha-S^S-tnoxabicyclo-[2,2,2]-octan,
l-Methoxy-l-phospha^S-dioxacyclopentan
oder 3,9-Diathoxy-2,4,8,10-tetraoxa-3,9-diphosphaspiro-5,5-undecan
erwähnen
Weitere tertiäre Ester der Phosphongsaure, die
fur das Verfahren nach der Erfindung geeignet sind, sind unter anderem Tnmethylphosphit, Tnathylphosphit,
Trusopropylphosphit, Tn - η - butyl-
phosphit, Τπ-n-dodetylphosphit Tris-2-methoxyathylphosphit,
Tris-2-chlorathylphosphit, Dimethyldodecylphosphit,
Bis-(dodecyl)-methylphosphit, Tnbenzylphosphit
oder Tncyclohexylphosphit
Die Menge an tertiärem Phosphorigsäureester,
die im schaumbildenden Reaktionsgemisch vorhanden
sein soll, hangt zwanglaufig im erheblichen
Maß von der Zusammensetzung des Reaktionsgemisches und von den Reaktionsbedingungen ab
Beispielsweise muß in der Regel ein Reaktionsgemisch
mit einer größeren Menge der organischen Halogenverbindung auch eine größere Menge am
tertiären Phosphorigsäureester enthalten, als dies
bei Reaktionsgemischen mit kleineren Mengen der organischen Halogenverbindung der Fall ist
Auch eine solche Abänderung des Reaktionsgemisches, daß die exotherme Reaktionswarme
erhöht wird, hat normalerweise einen erhöhten
Bedarf am tertiären Phosphorigsäureester zur Folge Die zugegebene Menge am tertiären Ester betragt
in der Regel 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf den hydroxylgruppenhaltigen Polyester Die erwähnten
tertiären Ester können dem schaumbildenden Reaktionsgemisch in Form von Losungen oder
Dispersionen in einem oder mehreren der übrigen Bestandteile des Reaktionsgemisches oder aber
gesondert entweder allein oder in Mischung mit einem inerten Medium zugegeben werden
Die Ausgangsstoffe fur die Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
nach dem erfindungsgemaßen Verfahren sind bekannt
Als Beispiele fur geeignete organische Polyisocyanate kann man unter anderem ahphatische Diisocyanate,
wie Hexamethylendiisocyanat aromatische Diisocyanate, wie Toluylen-2,4-dnsocyanat,
Toluylen-2,6-dnsocyanat, Diphenylmethan-4,4 -diisocyanat,
3-Methyldiphenylmethan-4,4 -dusocyanat, m- oderp-Phenylendiisocyanat, Chlorphenylen-2,4-diisocyanat,
Naphthylen-1,5-dusocyanat, Diphenyl-4,4 -dusocyanat, 3,3 -Dimethyldiphenyl-4,4 -dusocyanat
oder Drphenylatherdiisocyanat, oder cycloaliphatische Diisocyanate, wie Dicyclohexylmethandnsocyanat,
erwähnen Geeignete Trusocyanate sind unter anderem aromatische Trusocyanate, wie
2,4,6-Tnisocyanatotoluol oder 2,4,4 -Trnsocyanatodiphenylather
Andere geeignete organische Polyisocyanate sind ζ B die Reaktionsprodukte aus
einem Überschuß eines Diisocyanate mit mehrwertigem Alkohol, wie Tnmethylolpropan, oder
Uretidiondimere, sowie Isocyanuratpolymere aus
Diisocyanate^ wie ζ Β Toluylen-2,4-dnsocyanat
Mischungen von Polyisocyanaten können auch verwendet werden Als Beispiele dafür kann man
die Polyisocyanatgemische erwähnen, die durch die
Phosgenierung von gemischten Polyaminreaktionsprodukten
aus Formaldehyd und aromatischen Aminen, wie Anilin oder Orthotoluidin, in bekannter
Weise hergestellt werden
Die hydroxylgruppenhaltigen Polyester können
ζ B in bekannter Weise aus Dicarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden Als
geeignete Dicarbonsäuren kann man unter anderem Bernsteinsaure, Glutarsäure, Adipinsäure, Subennsaure,
Azelainsäure oder Sebacinsäure sowie aromatische
Sauren, wie Phthal-, Isophthal- oder Terephthalsäure, erwähnen Auch Mischungen von
Sauren können verwendet werden Als Beispiele fur die mehrwertigen Alkohole kann man unter
anderem Glykole, wie Athylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
1,3-ButylenglykoI, Diathylenglykol, Trimethylenglykol,
Tetramethylenglykol, Pentamethylenglykol, Hexamethylenglykol, Decamethylenglykol
oder 2,2 - Dimethyltnmethylenglykol, erwähnen.
Mischungen von Glykolen können verwendet werden, und auch andere mehrwertigen Alkohole, wie ζ Β
Tnmethylolpropan, Pentaerythrit oder Glycerin, können in verschiedenen Mengen zusätzlich oder
fur sich allein verwendet werden, je nachdem, wie
hart der Schaumstoff werden soll Die Polyester können auch Amidgruppen enthalten, die dadurch
eingeführt werden, daß im polyesterbildenden Reaktionsgemisch
eine Menge von Diamin oder Aminoalkohol
mitverwendet wird Geeignete Diamine oder Aminoalkohole sind unter anderem Athylendiamin.
Hexamethylendiamin oder Toluylendiamine oder Athanolamin Zweckmäßig besitzen die Polyester
ein Molekulargewicht zwischen 200 und 6000
Als Treibmittel fur das erfindungsgemaße Verfahren können unter anderem Wasser, inerte leichtsiedende
Flüssigkeiten oder Mischungen davon verwendet werden
Bei Verwendung von Wasser als Treibmittel wird
dieses in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf den hydroxylgruppenhaltigen Polyester,
angewandt
Die Menge von Wasser im schaumbildenden
Reaktionsgemisch hat eine starke Wirkung auf die exotherme Reaktionswarme und somit auf den
Versengungsgrad Infolgedessen stellen die tertiären Phosphorigsäureester besonders wertvolle Zusätze
bei Reaktionsgemischen mit 3 Gewichtsprozent oder mehr Wasser, bezogen auf den hydroxylgruppenhaltigen
Polyester, dar
Die leichtsiedenden Flüssigkeiten sind zweckmäßig
den den Polyurethanschaumstoff bildenden Komponenten gegenüber inert und kochen bei
höchstens 75 C, vorzugsweise zwischen 40 und + 50 C, unter atmosphärischem Druck Als Beispiele
dafür kann man halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Trichlormonofluormethan, Dichlordifluormethan,
Dichlormonofiuormethan, Monochlordifluormethan,
Dichlortetrafluorathan, 1,1,2-Trichlor-l,2,2-trifluorathan,
Dibromdifluormethan oder Monobromtrifluorathan, erwähnen Mischungen von
diesen leichtsiedenden Flüssigkeiten untereinander und/oder mit anderen gegebenenfalls substituierten
Kohlenwasserstoffen können auch verwendet werden In der Regel werden solche Flüssigkeiten in Mengen
von 1 bis 100 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Polyhydroxyverbindung,
verwendet
Die als feuerhemmendes Mittel dienende organische Halogenverbindung fur das Verfahren nach der
Erfindung hat einen über 750C bei Atmospharendruck
liegenden Siedepunkt und enthalt mindestens 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise mindestens 30 Gewichtsprozent,
Halogen Das Halogen ist vorzugsweise Chlor oder Brom, kann aber gegebenenfalls
Fluor oder Jod sein Vorzugsweise wird eine Verbindung
verwendet, bei der mindestens ein Halogenatom an einem aliphatischen Kohlenstoffatom angebunden
ist, weil solche Verbindungen als feuerhemmende Mittel am wirksamsten sind
Als Beispiele fur geeignete organische Halogenverbindungen kann man Tris-2-chlorathylphosphat,
Tris - 2 - bromäthylphosphat, Tris - 2 - chlorpropylphosphat,
Tris - 2,3 - dibrompropylphosphat, Tris-2,3 - dichlorpropylphosphat, 2,3 - Dichlorpropanol,
2,3-Dibrompropanol, 2,3-Dibrompropanol, 2,3-Dichlorbutanol,
2,2,2-Tribromäthanol, Benzylchlorid, Benzylbromid, 2,3-Dibrompropionsäure, chlorierte
oder bromierte Aniline, N-Methylaniline bzw. Toluidine
erwähnen. Gegebenenfalls kann die organische Halogenverbindung eine polymere Verbindung, wie
z. B. ein Polyester, der durch die Kondensation eines mehrwertigen Alkohols mit Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure
oder Tetrabromphthalsäureanhydrid erhalten worden ist, sein.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren angewandte Menge der organischen Halogenverbindung
hängt im erheblichen Maß vom Halogengehalt der Verbindung ab. Die angewandte Menge beträgt
meistens 5 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 7,5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf den hydroxylgruppenhaltigen
Polyester.
Das den Polyurethanschaumstoff bildende Reaktionsgemisch kann auch einen Katalysator enthalten.
Entsprechende Katalysatoren sind bekannt und umfassen insbesondere tertiäre Amine. Als
Beispiele für geeignete tertiäre Amine kann man Triäthylamin, Dimethyläthylamin, Dimethylbenzylamin,
Dimethylcyclohexylamin, Dimethylphenyläthylamin, Tetramethyl-l,3-butandiamin, Triäthylendiamin,
N-Alkylmorpholine, N-Alkylpyrrolidine, N-Alkylpiperidine,
Pyrrolizidin, /i-Dimethylaminopropionamid
oder völlig N-substituierte 4-Aminopyridine, wie z. B. 4-Dimethylaminopyridin, erwähnen. Auch
Aminsalze, wie Dimethylbenzylaminlactat, können verwendet werden. Weitere geeignete Katalysatoren
sind nicht basische organische Verbindungen von Metallen, wie z. B. Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat,
Eisenacetylacetonat, Manganacetylacetonat, Zinn(II)-carboxylate, wie Zinn(II)-octoat oder Bleicarboxylate,
wie Bleiacetat oder Bleioctoat. Es sind Katalysatormischungen oft besonders vorteilhaft.
Während die tertiären Ester der Phosphorigsäure für sich zur Versengungsverminderung bei Polyurethanschaumstoffen
mit einer organischen Halogenverbindung als feuerhemmendes Mittel besonders geeignet sind, hat es sich herausgestellt, daß durch
die Verwendung von einem phenolischen Antioxydans zusammen mit dem tertiären Ester eine erhöhte
Wirkung erzielt wird, so daß das Versengen in einem Maß verhindert wird, das größer ist als die
Summe der Wirkungen der einzelnen Mittel bei deren alleiniger Verwendung.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird also ein Verfahren vorgeschlagen, das
darin besteht, daß ein Reaktionsgemisch aus einem organischen Polyisocyanat, einem hydroxylgruppenhaltigen
Polyester, einem Treibmittel und einer organischen Halogenverbindung gebildet wird, und
das dadurch gekennzeichnet ist, daß im Reaktionsgemisch auch ein tertiärer Ester der Phosphorigsäure
zusammen mit einem phenolischen Antioxydans verwendet wird.
Unter einem phenolischen Antioxydans wird ein Phenol mit oxydierungsverhindernden Eigenschaften,
insbesondere ein in ortho-Stellung substituiertes Phenol, verstanden. Als phenolische Antioxydantien
sind Phenole besonders geeignet, die Substituenten, insbesondere Alkyl- oder Aralkoxysubstituenten, in
ortho-Stellung zur phenolischen Hydroxylgruppe tragen, als auch Bisphenole der Formeln
oder
OH | -A | R | OH | " | |
R"{ | JR" | ||||
R" | —< | R" | IH | ||
R | ' R" \ |
-A- | R' | ||
ho/ | / | ||||
\z: R' |
'" R'" | // | R"" | ||
R"
/ |
|||||
/^
\ |
|||||
R" |
wobei A einen Alkylen- oder Alkylidenrest oder ein Schwefelatom und R' einen Alkyl- oder Alkoxyrest
darstellt und wobei R", R'" und R"" Wasserstoffatome oder Alkylreste darstellen und einander
gleich oder voneinander verschieden sind. Als Beispiele für solche phenolischen Antioxydantien
kann man 2 -(«- Methylcyclohexyl) -4,6-dimethylphenol,
Bis - (3 - tert. - butyl - 5 - methyl - 2 - hydroxylphenyl) -methan, 2 - tert. - Octyl - 4,6 - dimethylphenol,
2,6-Di-tert.-butyl-4-äthylphenol, Bis-(3«-methylcyclohexyl) - 5 - methyl - 2 - hydroxyphenyl) - äthan,
Bis-(3-tert.-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)-sulfid oder styroliertes Phenol erwähnen. Auch geeignet
sind mehrwertige Phenole, die im aromatischen Kern substituiert sein können, unter denen Propylgallat,
4-tert.-Butylcatechin oder Hydrochinon beispielsweise besonders genannt sein mögen.
Die bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendeten phenolischen Antioxydantien
können zweckmäßig in Mengen von 0,001 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent,
bezogen auf den hydroxylgruppenhaltigen Polyester, angewandt werden. Die jeweils anzuwendende
Menge hängt im hohen Maß von den verwendeten Stoffen ab. Die phenolischen Antioxidantien
können dem schaumbildenden Reaktionsgemisch zweckmäßig in Form von Lösungen oder Dispersionen
in einem oder mehreren der übrigen Bestandteile des Reaktionsgemisches zugegeben werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann in bekannter Weise durchgeführt werden. So können
die schaumbildenden Komponenten miteinander kontinuierlich oder diskontinuierlich, gegebenenfalls
in Mischung mit anderen bekannten Zusatzstoffen vermengt werden. Wie bekannt, können als Zusatzstoffe
unter anderem oberflächenaktive Mittel, wie z. B. oxyäthylierte Alkylphenole oder sulfonierte
langkettige Verbindungen, Farbstoffe, Füllstoffe und Weichmacher eingesetzt werden.
Bei der kontinuierlichen Herstellung von weichem Urethanschaumstoff ist es üblich, die zugemessenen
einzelnen Bestandteile einer Mischanlage zuzuführen und die vermischten Bestandteile auf einen laufenden
Förderer abzusetzen, wie dies in der Literatur ausführlich beschrieben ist. Die Hauptbestandteile, die
gesondert zuzumessen sind, sind der hydroxylgruppenhaltige Polyester, das Polyisocyanat und
ein Aktivator, der in der Regel aus Wasser, einem Aminkatalysator und verschiedenen mit Wasser
mischbaren oberflächenaktiven Mitteln besteht. Die anderen Bestandteile, die gewöhnlich gesondert
zugemessen oder vorher mit dem ganzen hydroxylgruppenhaltigen Polyester oder einem Teil davon
vermengt werden, sind das feuerhemmende Mittel und die inerte leichtsiedende Flüssigkeit die als
Treibmittel dient
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von
Ausfuhrungsbeispielen rein beispielsweise naher erläutert
wobei alle Mengenangaben auf das Gewicht bezogen sind
Die Bestandteile werden kontinuierlich in den
folgenden Mengen vermischt
η ι Teile
Polyester
Polydiathylenglykoladipat, das mit Pentaerythrit (Hydroxylzahl 60 mg
KOH pio Gramm) modifiziert ist 100 ]S
Polyisocvanat
65 35-Mischung von 2,4- und 2,6-Isomeien des Toluylendnsocyanates
62
Aktivator
Wassei 5,0
Octylphenol - Athylenoxyd - Kondensationsprodukt 1 0 Ricinolsäure - Athylenoxyd - Konden- 2<l
sationsprodukt 0,4 Natriumsalz von sulfonierten! PoIyoxypropylenglykol
(Molekulargewicht 2000) 0 1 N.N-Dimethylcyclohexylamin 0,65
Feuerhemmendes Mittel
Tris-zz-chlorathylphosphat 10
Tris-zz-chlorathylphosphat 10
Die vermischten Bestandteile werden auf den laufenden Fordeier in einer Menge von 40 kg pro
Minute ausgetragen, um einen Schaumstoffblock zu erhalten, der 76,2 cm breit und etwa 50 cm hoch
ist Der allseitig etwa 10,2 cm von den Oberflachen des Blocks entfernte Zentralbereich des Blocks ist
»veisengt« gemäß Grad 1 der oben aufgeführten
Skala
Wenn 1 Teil Tnphenylphosphit mit 10 Teilen
Tris-fi-chlorathylphosphat vermengt wird und 11 Teile
dieser Mischung der Mischanlage zugeführt werden so erhalt man einen Schaumstoff, der gemäß Grad 4
versengt ist
Bei einer Wiederholung von Beispiel 1 wird 1 Teil
Tnphenylphosphit und 0,5 Teile 2-(«-Methylcyclohexyl)-4,6-dimethylphenol
mit 10 Teilen des feuerhemmenden Mittels vor der Zumessung vermengt
Das Versengen des Schaumstoffes wird wieder herabgesetzt, und zwar auf Grad 4 bis 5 S5
Die Bestandteile werden kontinuierlich in den
folgenden Mengen vermischt
Polyester Teile
Polydiathylenglykoladipat, das mit Pentaerythrit (Hydroxylzahl 50 mg
KOH pro Gramm) modifiziert ist 100
Polyisocyanat
80 20 - Mischung von 2,4- und 2,6-Isomeren des Toluylendnso-
cyanates 45
»Aktivator« Teile Wasser 3,5 Octylphenol - Athylenoxyd - Kondensationsprodukt
1,5 Tnathylendiamin 0,12 Ν,Ν-Dimethylbenzylamin 1,0
Polyoxypropylen - Oxyathylen - Mischpolymerisat (Molekulaigewicht 5000) 0,5
Feuerhemmendes Mittel
Tns-/i-chlorathylphosphat 10
Tns-/i-chlorathylphosphat 10
Wenn die vermischten Bestandteile auf den laufenden Forderer in einer Menge von 40 kg pro
Minute abgesetzt werden, so erhalt man einen 68,6 cm breiten und etwa 61 cm hohen Schaumstoffblock
mit einem Versengungsgrad von 1 bis 2
Wenn 1 Teil Dnsodecylpentaerythrityldiphosphit
und 0,5 Teile tert-Butylcatechin mit 10 Teilen Tns-/i-chlorathylphosphat
vermischt und 11,5 Teile dieser Mischung der Mischanlage zugeführt werden, so
erhalt man einen Schaumstoff mit einem Versengungsgrad von 4 bis 5
Die Bestandteile werden kontinuierlich in den
folgenden Mengen vermischt
60 Ttile 100
62
Polyester
wie bei Beispiel 1
Polyisocyanat
wie bei Beispiel 1
wie bei Beispiel 1
»Aktivator«
Wasser 5,0
Octylphenol - Äthylenoxyd - Kondensationsprodukt 1 0 Polyoxypropylen - Oxyathylen - Blockmischpolymensat
1,2 Natriumsalz von sulfonierten! PoIyoxypropylenglykol
0,4 N-Methylmorpholin 1,5 Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin 0,2
Inertes Treibmittel
Trichlormonofluormethan 15
Trichlormonofluormethan 15
Feuerhemmendes Mittel
Tns-2,3-dibrompropylphosphat
Tns-2,3-dibrompropylphosphat
7,5
Wenn die vermischten Bestandteile auf den laufenden Forderer in einer Menge von 31 kg pro
Minute abgesetzt werden, so erhalt man einen 68,6 cm breiten und 58 4 cm hohen Schaumstoffblock
Der allseitig etwa 10 2 ein von den Oberflachen des Blocks entfernte Zentralbereich des
Blocks ist sehr versengt gemäß Grad 1 Wenn 1 Teil
Tnphenylphosphit und 0,25 Teile tert -Butylcatechin mit 7,5 Teilen Tris - 2,3 - dibrompropvlphosphat
vermengt und 8,75 Teile dieser Mischung du Mischanlage zugeführt werden so erhalt man einen Schaumstoff
mit einem Versengungsgrad von 4 bis 5
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Hei stellung von Polyurethanschaumstoffen aus einem organischen Polyisocyanat, einem hydroxylgruppenhaltig^! Polyester, Wasser und/oder anderen Treibmitteln,709 708 410Ii ηeinem halogenierten Phosphatester als Flamm- In Betracht gezogene Druckschriften:Schutzmittel, dadurch gekennzeich- Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 ) 78 205;net, daß ein tertiärer Ester der Phosphorig- bekanntgemachte Unterlagen zum belgischen Pa-säure in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent tent Nr. 613 463;mitverwendet wird. 5 britische Patentschrift Nr. 873 697.709 708/410 12. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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