DE1256358B

DE1256358B - Beschickungsvorrichtung fuer Schachtoefen

Info

Publication number: DE1256358B
Application number: DE1963R0035011
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich Hoffmann
Original assignee: Rheinische Kalksteinwerke GmbH
Current assignee: Rheinische Kalksteinwerke GmbH
Priority date: 1963-04-24
Filing date: 1963-04-24
Publication date: 1967-12-14

Description

Beschickungsvorrichtung für Schachtöfen Die Erfindung betrifft eine Beschickungsvorrichtung für Schachtöfen mit kreisförmigem Querschnitt und einem über dem oberen Ende des Ofens angeordneten, durch Radialbleche in Sektorräume unterteilten Aufsatz.
Bei den bekannten zum Brennen von Karbonaten oder zum Rösten von Erzen dienenden Schachtöfen erfolgt die Beschickung über den ganzen Ofenquerschnitt gleichzeitig, d. h., durch einen zylindrischen Kübel, der während des Füllens zur gleichmäßigen Aufgabe und Verteilung von Brennstoff und Brenngut unter Drehen gefüllt und danach mit einer Hubeinrichtung auf die Gichtbühne gebracht wird, um dort unmittelbar in den Ofen oder in einen dem Ofen vorgeschalteten Vorratsraum entleert zu werden. Diese sogenannten Drehbeschickungsbehälter weisen eine dem Ofendurchmesser entsprechende Größe auf und nehmen daher besonders bei großen Ofendurchmessern ein beträchtliches Füllgewicht auf. Derartige Einrichtungen sind einerseits wegen des Füll- und Entleermechanismusses aufwendig, andererseits treten beim Entleeren des Behälters in den Ofen stoßartig Belastungen der Ofenkonstruktion und der Ofenausmauerung auf, die unerwünscht sind.
Es ist ferner bekannt, zur Erzeugung einer gleichmäßigen Beschickung über den Ofenquerschnitt am oberen Teil des Ofens Einbauten anzubringen, die aus zur Ofenachse konzentrischen Ringen bestehen und die zusätzlich radiale Leitbleche aufweisen können. Bei dieser bekannten Begichtungseinrichtung werden die durch den Einbau gebildeten einzelnen Räume durch Rutschen oder Bunkerausträge nacheinander beschickt. Diese Beschickungsart hat den Nachteil, daß sich das Gemisch aus Brennstoff und Brenngut während der Beschickung entmischen kann, es sei denn, daß man Brenngut und Brennstoff nach Art der Drehbehälterfüllung getrennt und dosiert direkt in die einzelnen Räume einbringt, was technisch sehr schwierig ist.
Es bestand daher die Aufgabe, den Konstruktions-und Bauaufwand bei Beschickungseinrichtungen von Schachtöfen zu vereinfachen. und zwar unter Vermeidung der eingangs geschilderten Nachteile und unter Einhaltung eines erforderlichen Mischungsverhältnisses von Aufgabegut und Brennstoffen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Beschickungsvorrichtung für Schachtöfen dadurch gelöst, daß der Aufsatz aus einem unteren, feststehenden (2) und einem darüber angeordneten, drehbaren, niedrigen hohlzylindrischen Bauteil (2') besteht, daß die oberen und die unteren durch Radialbleche (3) gebildeten Sektorräume durch dazwischenliegende Bodenabdeckplatten und/oder Bodenschieber gegeneinander verschließbar sind und daß ein die Form eines oder mehrerer Sektoren aufweisender höhenverfahrbarer Beschickungsbehälter (5) vorgesehen ist.
Ein Ausführungsbeispiel nach der vorliegenden Erfindung wird schematisch dargestellt. Mit 1 ist ein mit einem Abgaskamin 1' versehener Schachtofen bezeichnet, auf dessen Gicht zwei einen Aufsatz bildende hohlzylindrische Bauteile 2 und 2' angeordnet sind. Die beiden Bauteile 2 und 2' sind durch Radialbleche 3 in Sektorräume unterteilt. Die oberen und die unteren Sektorräume sind gegeneinander durch bewegbare Klappen oder Schieber verschließbar.
Der obere hohlzylindrische Bauteil 2' ist drehbar und auf Rollen 4 gelagert, die auf dem unteren Bauteil 2 laufen, und kann durch einen nicht dargestellten Antrieb gegenüber dem unteren, feststehenden Bauteil 2 gedreht werden, so daß jeder durch die Radialbleche 3 im Bauteil 2' gebildete Sektorraum zur Beschickung in den Bereich der Aufgabestelle des Beschickungsbehälters 5 gedreht werden kann.
Der Beschickungsbehälter 5 wird mittels einer Seilzugvorrichtung an einer bei Schachtöfen üblichen Gleitbahn 6 auf und ab gefahren und auf der Ofengicht über einen durch Drehbewegung des Bauteils 2' bereitgestellten leeren Sektorraum gebracht. Danach werden die an der Auflageseite des Beschickungsbehälters 5 beim Aufsetzen auf den zylindrischen Bauteil 2' dem Sektorraum zugekehrten Klappen des Beschickungsbehälters 5 zur Entleerung geöffnet.
Nach dem Schließen der Klappen des Beschikkungsbehälters nach erfolgter Entleerung und Abfahren zu einer am Fuß des Schachtofens gelegenen Füllstation wird der zylindrische Bauteil 2' um einen Sektorraum gedreht, worauf sich der Vorgang des Füllens wiederholt. Im Verlauf dieser Arbeitstakte werden alle Sektorräume gefüllt. Die Abgabe des Gutes in den darunter angeordneten Bauteil 2 erfolgt normalerweise nach Füllung aller oberen Sektorräume. Die Einbauten des Bauteils 2 dienen der entmischungsfreien Aufgabe des im oberen Bauteil 2' in dessen Sektorräumen lagernden Gutes, z. B. Kalkstein und stückiger Brennstoff.
Die übergabe des Brenngutes aus dem oberen Bauteil 2' in den unteren Bauteil 2 erfolgt durch Betätigen der beide Bauteile 2 und 2' gegeneinander abschließenden Klappen oder Schieber.
Die Füllung sowie die Entleerung der Sektorräume im oberen, drehbaren Bauteil 2' kann auch in beliebiger Reihenfolge vor sich gehen. So kann z. B. ein eben gefüllter Sektorraum auf der gegenüberliegenden Schachtofenseite entleert werden, wenn dies der Füllstand des Ofens infolge Absinkens der Glutsäule an dieser Stelle erfordert.
Der Beschickungsbehälter 5 wird zweckmäßig auf seiner Spitze stehend, also nach Art einer Tüte, gefüllt.

Claims

Patentanspruch: Beschickungsvorrichtung für Schachtöfen mit kreisförmigem Querschnitt und einem über dem oberen Ende des Ofens angeordneten, durch Radialbleche in Sektorräume unterteilten Aufsatz, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsatz aus einem unteren, feststehenden (2) und einem darüber angeordneten, drehbaren, niedrigen hohlzylindrischen Bauteil (2') besteht, daß die oberen und die unteren durch Radialbleche (3) gebildeten Sektorräume durch dazwischenliegende Bodenabdeckplatten und/oder Bodenschieber gegeneinander verschließbar sind und daß ein die Form eines oder mehrerer Sektoren aufweisender höhenverfahrbarer Beschickungsbehälter (5) vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 863 321; deutsche Patentanmeldung D 11122 IV c/80 c (bekanntgemacht am 12.11.1953).