DE549938C - Austragvorrichtung fuer Schachtoefen - Google Patents

Description

• Austragvorrichtung für Schachtöfen Die bisher bekannten Vorrichtungen zum selbsttätigen Austragen von stückigem Brenngut, z. B. Kalk, aus Schachtöfen erfüllen die Anforderungen, die der Betrieb eines Schachtofens an sie stellen muß, zum Teil nicht, zum Teil nur unvollkommen. Keine genügt vollkommen der Forderung, das Brenngut beim Austragen unter Vermeidung jeder Quetschung und Reibung weitestgehend zu schonen, da ihre Arbeitsweise notgedrungen einen erheblichen Abrieb und damit einen unerwünschten Verlust zur Folge hat, dabei gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, die gleichmäßige Entnahme des erbrannten Gutes bei unregelmäßigem Ofengang mit wenigen Handgriffen so zu gestalten, daß durch entsprechend begrenzte Austragung das Ofenfeuer leicht eingeregelt und ein normaler Gang des Ofens wiederhergestellt werden kann.
• Der Zweck der Erfindung ist also, eine selbsttätige Austragvorrichtung zu schaffen, die von den vorstehend angedeuteten Hauptmängeln. frei ist und die eine dem veränderlichen Ofengang leicht anzupassende sowie das Brenngut vollkommen schonende Austragung gestattet. Ein weiterer Vorzug der nachstehend beschriebenen Erfindung liegt neben der einfachen und betriebssicheren Arbeitsweise in der Möglichkeit, im Notfalle den Ofen jederzeit in bequemer Weise von Hand zu bedienen.
• In Abb. t der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung im Längsschnitt, in Abb. z im Grundriß dargestellt. Am Umfang der ringförmigen Austragsöffnung a des Ofens sind Stäbe b gleichmäßig verteilt und radial verschiebbar in der Weise angeordnet, daß ein geeignetes, um den Mittelpunkt der Stäbe sich drehendes Steuerglied c eine hin und her gehende Bewegung eines oder mehrerer Stäbe b in fortlaufender Reihenfolge auslöst. Der Abstand der einzelnen Stäbe voneinander ist durch die Stückgröße des Austragsgutes bestimmt.
• Je nachdem die Bewegung der Stäbe b eingeleitet wird, ergeben sich zwei verschiedene Austragsmöglichkeiten. Werden die Stäbe durch das Steuerglied c aus der Ruhelage zuerst vor- und dann zurückgeschoben, so wird unterhalb der Stäbe eine ringförmige Platte oder ein fester ringförmiger Rost.d angeordnet, auf dem sich der Ofeninhalt vollkommen entlastet abböschen kann. Durch die dem umlaufenden Steuerglied folgende Bewegung der Stäbe b wird das sich frei abböschende Brenngut rings um den Ofenaustrag ohne jede Beschädigung sanft nach vorn gehoben und über den festen Böschungsring d zum Austrag gebracht. Größe des Stabvorschubes sowie Anzahl der minutlichen Umdrehungen des Steuergliedes lassen in weiten Grenzen die Menge des auszutragenden Gutes mit großer Genauigkeit einstellen.
• Werden dagegen die Stäbe b durch- entsprechende Ausbildung des Steuergliedes zuerst zurück- und dann wieder vor- in die ursprüngliche Ruhelage gedrückt, so entfällt der feste Böschungsring d, und die Stäbe b werden so lang ausgebildet, daß sich unmittelbar auf ihnen der Ofeninhalt frei und unbelastet abböscht. Durch das Zurückziehen der Stäbe b wird in diesem Falle dem Ofengut das Auflager entzogen, und das Gut gleitet sanft, ohne jede Quetschung aus dem Ofen. Infolge der rings um den Ofen fortschreitenden Bewegung der Stäbe b vollzieht sich die Entleerung wie in dem vorhergehend beschriebenen Fall gleichmäßig auf dem ganzen Ofenumfang. Durch Einbeziehen von mehr oder weniger Stäben in die Austragsbewegung läßt sich die Menge des zu entleerenden Ofengutes bestimmen.
• Durch Drehen oder Umstecken einzelner Stäbe b ist man jederzeit in der Lage, die Bewegung dieser Stäbe auszuschalten und so an gewünschter Stelle bei einseitig gehendem Ofen die sonst gleichmäßige Austragung zu unterbrechen und auf diese einfache Weise regelnd in den Ofengang einzugreifen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Austragvorrichtung für Schachtöfen, insbesondere für stückiges Gut, dadurch gekennzeichnet, daß am inneren und äußeren Umfange der ringförmigen Austragsöffnung Stäbe gleichmäßig verteilt und radial beweglich angeordnet sind, die durch die exzentrische Antriebsvorrichtung in eine hin und her gehende Bewegung versetzt werden und einzeln von der Antriebsvorrichtung abschaltbar sind.