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Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von Spiralbohrerspitzen Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schleifen von
Spiralbohrerspitzen mit die Hauptschneiden verbindenden, eine Zentrierspitze bildenden
Zentrierschneiden, wobei während einer Teildrehung des um seine Achse angetriebenen
Bohrers die eine Hauptschneide mit zugehöriger Rückenfläche bei einer Schwenkbewegung
um eine hinter der Bohrerspitze liegende Querachse und bei einer in Bohrerachsrichtung
erfolgenden Vorschubbewegung des Bohrers geschliffen und während einer nachfolgenden
Teildrehung des Bohrers die an die Rückenfläche anschließende Ausspritzfläche als
zur Rückenfläche geneigte spiralgewundene Fläche zusammen mit der der anderen Hauptschneide
zugeordneten Zentnerschneide hergestellt wird, worauf nach dem Fertigschleifen dieser
Zentrierschneide der Bohrer zum Schleifen der anderen Haupt- und Zentrierschneide
von der Schleifscheibe abgehoben und die vorhergehende Vorschubbewegung rückgängig
gemacht wird.
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Es sind Verfahren und Vorrichtungen der vorbeschriebenen Art zum Hinterschleifen
der Schneidrückenflächen von Spiralbohrern bekannt, bei denen der schräg zur Schleifscheibe
liegende Bohrer bei jedem Schleifvorgang auf der Schleifscheibe so weit vorwärts
geschoben wird, daß seine Spitze schließlich ein wenig über die Kante der Schleifscheibe
hinausgelangt, worauf durch weitere Annäherung zwischen Bohrer und Schleifscheibe
und unter Drehen des Bohrers um seine Achse eine zusätzliche Aushöhlung des Schneidrückens
erzeugt wird. Es ist hierbei auch bekannt, den am Umfang der Schleifscheibe anliegenden,
sich dauernd gleichmäßig drehenden Bohrer während des Drehens um seine Achse und
des Vorschubes in seiner Achsrichtung um eine hinter seiner Spitze liegende Achse
derart zu schwenken, daß der Vorschub bzw. die Annäherung an die Schleifscheibe
und die Schwenkung des Bohrers nach dem Hinausgelangen der Bohrerspitze über die
Kante der Schleifscheibe beschleunigt werden. Bei diesem bekannten Verfahren läßt
sich zwar ein positiver Brustwinkel der Hauptschneiden erreichen, die Zentnerlippen
erhalten jedoch infolge Überschleifens durch die Schleifscheibe einen negativen
Brustwinkel, so daß sie nicht als Schneiden verwendbar sind.
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Es sind zwar des weiteren Spiralbohrerspitzen mit Zentnerschneiden
bekannt, die einen positiven Brustwinkel aufweisen. Die die Zentrierschneiden bildenden
Brustflächen stehen hierbei in einem Winkel zu den ebenen Ausspitzflächen, die an
die Rückenfläche der in Drehrichtung des Bohrers vorangehenden Hauptschneide anschließen.
Diese Spiralbohrer könneu jedoch nicht ohne Umspannen geschliffen werden, sondern
werden in einem sogenannten Kreuzschliff hergestellt, indem die Bohrer nach dem
Schleifen der Hauptschneiden und der zugeordneten Rückenflächen in eine weitere
Vorrichtung eingespannt werden müssen, in welcher die Ausspitzflächen zusammen mit
den Brustflächen der Zentrierschneiden im Kreuzschliff geschliffen werden. Dieses
bisher angewandte Verfahren ist jedoch außerordentlich umständlich und zeitraubend
und damit auch kostspielig.
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Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schleifen von Spiralbohrerspitzen, derart, daß das Herstellen der Hauptschneiden
einerseits und das Ausspitzen der Zentrierschneiden einschließlich dem Hohlschliff
derselben andererseits in einer einzigen Einspannung ohne die Notwendigkeit eines
Aus- und Wiedereinspannens des Bohrers und mit der Erzielbarkeit eines positiven
Brustwinkels durchgeführt werden kann. Gleichzeitig wird ein sehr genaues Schleifen
des Bohrers angestrebt.
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Die Erfindung besteht demgemäß in einem Verfahren, bei welchem nach
dem Schleifen der Rückenfläche der Bohrer unter Weiterdrehen desselben von der Schleifscheibe
zwischen der ersten und der nachfolgenden Teildrehung unterlaufender Weiterdrehung
über einen bestimmten Drehbereich abgehoben und der Bohrer mit der Zentrierschneide
unter Erteilung sowohl einer zusätzlichen axialen Vorschub- als auch Schwenkbewegung
gegen die Schleifscheibenkante angestellt wird.
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Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren wird also nach dem
Herstellen der zuvor geschliffenen Rückenfläche das Schleifen zunächst unterbrochen,
indem der sich weiterdrehende Bohrer von der Schleifscheibe abgehoben wird. Dadurch
wird verhindert, daß die Schleifscheibe anschließend an die Herstellung der Rückenfläche
die Schneidkante der Zentrierschneide abschleift und dadurch einen positiven
Brustwinkel
verhindert. Ein von der Herstellung der Hauptschneiden gesonderter Arbeitsgang unter
Ausspannen und Wiedereinspannen des Bohrers ist nicht erforderlich, da nach dem
Abheben, Weiterdrehen und Wiederanstellen des Bohrers die Herstellung der Zentrierschneiden
durch die in das Material des Spiralbohrers einfallende Schleifscheibenkante mit
dem gewünschten, insbesondere auch die Axialebene der Zentrierschneiden hintergreifenden
Brustwinkel sowie anschließend die in die Brustflächen der Zentrierschneiden unmittelbar
stetig übergehenden spiralgewundenen Ausspitzflächen erfolgen kann, ohne daß der
Maschinenantrieb bzw. der Drehantrieb des Bohrers stillgesetzt werden muß.
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Gleichzeitig läßt sich durch die Verwendung einer Zentrierschneide
mit positivem Brustwinkel eine dem theoretischen Ideal praktisch entsprechende spanabhebende
Bohrerspitze erzielen, da die Zentrierschneiden zur spanabhebenden Arbeit mit herangezogen
und ein Mahlen der Zentrierschneiden in der Bohrung des Werkstückes vermieden wird.
Infolge der gleichzeitig zentrierenden und schälenden Wirkung der Zentrierschneiden
können die Bohrungen sehr genau hergestellt werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß der Bohrer verläuft.
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Auch kann die Kühlflüssigkeit beim Anschleifen der erfindungsgemäßen
Bohrerschneiden leichter zur Bohrerspitze gelangen. Alle diese Vorteile tragen dazu
bei, daß der Schleifvorgang sich ohne Überlastung der Bohrerspitze selbsttätig so
oft wiederholen kann, bis der Bohrer fertiggeschliffen ist.
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Durch das Vermeiden eines Umspannens wird der Bohrer zwangläufig symmetrisch
geschliffen, indem die dem Umspannen notwendigerweise anhaftenden Fehlerquellen
ausgeschaltet werden.
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Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des vorbeschriebenen Verfahrens. Hierbei ist in bekannter Weise ein um eine hinter
der Bohrerschneide liegende Querachse schwenkbarer Support vorgesehen, an dem ein
Schlitten für einen an ihm um eine weitere Querachse schwenkbaren Spannfutterträger
für den Bohrer verschiebbar ist und für die Schwenkbewegungen des Supports und des
Spannfutterträgers je eine auf der zweiten Querachse angeordnete drehbare Steuerkurve
und für den Schlitten eine die Vorschubbewegung steuernde Kurve vorgesehen sind.
Erfindungsgemäß weist bei dieser Vorrichtung die Steuerkurve für den Spannfutterträger
einen Kurventeil auf, welcher das zwischen der ersten und der nachfolgenden Teildrehung
erfolgende Abheben steuert, sowie einen die zusätzliche Schwenkbewegung ermöglichenden
Kurventeil, während die Vorschubsteuerkurve für den zusätzlichen Axialvorschub einen
in Vorschubrichtung abfallenden Kurventeil besitzt, wobei die beiden genannten Kurventeile
gemeinsam wirksam werden.
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Durch einstellbare Ausbildung der Vorschubsteuerkurve in ihrer Längs-
und Winkellage zum Schlitten ist es möglich, die Vorschubbewegung des Bohrers zu
ändern und einen gewünschten Schneidwinkel einzustellen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zum Andrücken des
Spannfutterträgers gegen die Schleifscheibe eine ihn um die Schwenkachse bewegende
Feder vorgesehen, die zum vollen Ausschwenken des Trägers in ihrer Wirkung abschaltbar
ist. Zur Begrenzung des Schleifdruckes durch die Feder können am Schlitten ein Anschlag
und am Spannfutterträger ein einstellbarer Gegenanschlag angeordnet sein.
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Die Erfindung sei an Hand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Hierbei zeigen F i g. 1 bis 3 eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung, wobei F i g. 1 die Vorrichtung z. B. bei Beginn des Schleifvorganges,
F i g. 2 bei Beginn des Hohlschliffes und F i g. 3 in Nullstellung sowie (teilweise)
bei zusätzlich ausgeschwenktem Spannfutterträger wiedergibt, F i g. 4 eine Draufsicht
auf den Steuernocken für den Support, F i g. 5 eine Ansicht .der Bohrerspitze zur
Erläuterung des Herstellungsverfahrens, F i g. 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung
in konstruktiverer Ausführungsform im Schnitt nach Linie 6-6 der F i g. 7, F i g.
7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der F i g. 6, jedoch ohne Spannfutterträger
(Schnitt 7-7 der F i g. 6), F i g. 8 eine Draufsicht in gleicher Blickrichtung wie
F i g. 7, jedoch auf den Spannfutterträger, F i g. 9 einen Schnitt nach Linie 9-9
der F i g. 8 und F i g. 10 einen Schnitt nach Linie 10-10 der F i g. 9. F i g. 1
bis 3 zeigen das Schema der Vorrichtung in Draufsicht. Das feststehende Gestell
weist z. B. eine als Grundplatte 20 dienende Wasserfangschale sowie ein Gestengehäuse
21 auf, welches auf der Wasserfangschale - ebenso wie ein um die lotrechte
ideelle Drehachse 22 a (F i g. 6) schwenkbarer Schleifbock 22 zur Aufnahme der Schleifvorrichtung
mit der Schleifscheibe 23 - montiert ist.
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Das Gestellgehäuse 21 ist ein sogenannter Schrägaufsatz, indem die
auf ihm montierten Teile, wie Wellen, Schlitten usw., unter einem bestimmten Neigungswinkel
a (F i g. 6) zur Horizontalen auf ihm gelagert sind.
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Auf dem Gestengehäuse 21 ist um die Achse 24a
der Welle
24 in Pfeilrichtung x,-x. schwenkbar der in F i g. 1 bis 3 durch Randschraffur hervorgehobene
Support 25 gelagert, auf dem seinerseits mittels einer Führungsbahn 26 ein ebenfalls
durch Randschraffur gekennzeichneter Schlitten 27 in Pfeilrichtung y, -y_. in Längsrichtung
verschiebbar geführt ist. Der Schlitten 27 trägt weiterhin einen in F i g. 1 bis
3 nur strichpunktiert angedeuteten Spannfutterträger 28,
der mit Bezug auf
den Schlitten 27 um die Achse 29a der Welle 29 in Pfeilrichtung zl-z. schwenkbar
gelagert ist und den um seine Längsachse in Pfeilrichtung w angetriebenen Spiralbohrer
30 mit der zu schleifenden Spiralbohrerspitze 30a trägt. Der Berührungspunkt zwischen
der Schleifscheibe 23 und der Spiralbohrerspitze liegt hierbei in der bereits erwähnten
lotrechten ideellen Drehachse 22ß.
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Zur Steuerung des Supportes 25 mit Teil 25a in Schwenkrichtung
x,-x2 dient ein Schwenksteuernocken 31, welcher in F i g. 4 im einzelnen dargestellt
ist und um die Achse 29a rotiert, derart, daß bei einer Umdrehung des Spiralbohrers
30 in Pfeilrichtung w der Nocken 31 zwei Umdrehungen in Pfeilrichtung z1 ausführt.
Der Nocken 31 läuft hierbei auf einer Rolle 32 ab, die an einem Lagerbock 32a (F
i g. 7) am Gestellgehäuse 21 gelagert ist, wobei der Support in einer noch später
beschriebenen Weise unter der Wirkung einer Feder steht, welche den Steuernocken
31 zusammen mit dem Schlitten 27
und dem Support 25 ständig
gegen die Rolle 32 drückt und dadurch bewirkt, daß der Schwenksupport 25 beim Umlauf
des Steuernockens eine der Gestalt desselben entsprechende hin- und hergehende Schwenkbewegung
ausführt.
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Der zusammen mit dem Support 25 um die hinter der Bohrerschneide liegende
Querachse 24 a schwenkbare Schlitten 27 stützt sich seinerseits mittels einer Leitrolle
33 gegen eine in F i g. 1 bis 3 durch Kreuzschraffur angedeutete Vorschubsteuerkurve
34 ab, die am feststehenden Gestell, vorzugsweise also an dem Gestellgehäuse21,
angeordnet ist. Die Vorschubsteuerkurve verläuft hierbei in ihrem linken Kurventeil
34 a zwecks Erzielung eines allmählichen Vorschubes zu einem Kreisbogen um
die Querachse 24a des Supports leicht geneigt, so daß sich beim Ablauf der Leitrolle
33 in Pfeilrichtung x2 auf diesem Teil der Vorschubsteuerkurve 34 der Schlitten
27 in Pfeilrichtung y1 der Querachse 24a etwas nähert. Das kraftschlüssige Anliegen
der Leitrolle 33 an der Vorschubsteuerkurve 34 wird hierbei durch eine oder mehrere
Federn 35 bewirkt; wie aus F i g. 1 bis 3 ferner ersichtlich, schließt sich an den
Kurventeil 34a der Vorschubsteuerkurve 34 ein steilerer Kurventeil 34 b an, der
in der später noch beschriebenen Weise die Herstellung eines positiven Brustwinkels
der Zentrierschneiden an der Spiralbohrerspitze steuert.
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Mit dem Schwenksteuernocken 31 ist des weiteren eine in F i g. 1 bis
4 ebenfalls durch Kreuzschraffur angedeutete und in F i g. 4 vergrößert dargestellte
Abhebekurve 37 fest verbunden, welche zwei voneinander getrennte abhebende Kurventeile
37a und 37c und einen zwischen ihnen liegenden nicht abhebenden Kurventeil 37b umfaßt,
wie insbesondere F i g. 4 zeigt. Mit dem Abhebenocken 37 arbeitet ein Abhebehebel
38 zusammen, der bei 38a auf dem Schlitten 27 gelagert ist und sich gegen
einen verstellbaren Anschlag 39 anlegt, so daß die an seinem einen Ende gelagerte
Rolle 40 in der in F i g. 1 dargestellten Lage zweckmäßig ein geringes Spiel
gegen die Abhebekurve 37 aufweist. Das andere Ende 41 des Hebels 38 arbeitet mit
einem Anschlag 41a am Spannfutterträger 28 zusammen, derart, daß beim Drehen der
Abhebekurve 37 um die Achse 29a der Hebe138 durch die Kurventeile 37a und 37c der
Abhebekurve im Uhrzeigersinn um sein Gelenk 38a am Schlitten 27 und damit auch der
Spannfutterträger 28 im Uhrzeigersinn, d. h. in Pfeilrichtung z1, um die Achse 29a
geschwenkt wird.
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Die allgemeine Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist demgemäß
folgende: In F i g. 1 befindet sich die Vorrichtung im Zeitpunkt des Schleifbeginns.
Der Schwenksteuernocken 31 mit seiner Steuerkurve liegt im Punkt A (s. insbesondere
F i g. 4) an der Rolle 32 an. Der Support 25 befindet sich zusammen . mit dem Schlitten
27 in seiner äußersten linken Lage, und die Schleifscheibe 23 beginnt, mit ihrer
Schleifkante S1 die eine Hauptschneide 130 mit anschließender Rückenfläche 131 (F
i g. 5) an der Spiralbohrerspitze 30 a zu schleifen, wobei in F i g. 5 angenommen
ist, daß der Bohrer noch nicht geschliffen wurde, so daß er an seiner Spitze noch
eine geradlinige Querschneide aufweist und keine Ausspitzflächen vorhanden sind.
Die Leitrolle 33 des Schlittens 27 liegt am oberen Kurventeil 34a der Vorschubkurve
34 an, so daß der Schlitten sich in der äußersten in Pfeilrichtung y, zurückgezogenen
Lage befindet. Die Hebelrolle 40 steht außer Berührung mit der Abhebekurve
37 bzw. kommt in Punkt A1 gerade außer Berührung mit dieser. Der Spannfutterträger
28 ist, wie dieses später noch erläutert wird, mit dem Schlitten 27 fest gekuppelt.
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Bei der Drehung des Schwenksteuernockens 31 in Pfeilrichtung z1 wandert
der Berührungspunkt zwischen der Steuerkurve und der Leitrolle 32 in Pfeilrichtung
a (F i g. 4) auf dem die Steuerkurve bildenden Nockenumfang entlang. Hierbei wird
der Support 25 zusammen mit dem Schlitten 27 und dem Spannfutterträger 28 als Einheit
allmählich in Pfeilrichtung x2 verschwenkt, da sich der Abstand des Berührungspunktes
von der Drehachse 29a des Nockens allmählich verkleinert und der Support unter dem
Druck der ihn in Pfeilrichtung x2 belastenden Feder gegen die Leitrolle 32 gedrückt
wird. Der Schlitten 27 führt hierbei durch Ablauf der Leitrolle 33 auf dem
Kurventeil 34 a eine leichte Verschubbewegung aus. Bei dieser Teildrehung wird die
eine Rückenfläche 131 der Bohrerspitze 30a von der Schleifscheibe 33 geschliffen,
indem sich der Bohrer langsam um seine Achse dreht, bis bei Beendigung dieser Teildrehung
der Schleifvorgang an der Schleifkante S2 der Schleifscheibe und - da der Bohrer
noch ohne Ausspitzfläche angenommen ist - an der bei 132 liegenden rückwärtigen
Kante der Rückenfläche 131 der Hauptschneide etwa in der Stellung 30' des Bohrers
30 (F i g. 5) endet und der Punkt B zum Berührungspunkt mit der Leitrolle
32 geworden ist. Die Leitrolle 33 des Schlittens befindet sich hierbei an der Stelle
36 der Vorschubsteuerkurve 34, an welcher der Kurventeil 34 a in den Kurventeil
34 b übergeht. Die Rolle 32 läuft nunmehr auf dem zylindrischen Teil B-C des Schwenksteuernockens
31 ab, so daß Support 25 und Schlitten 27 zunächst keine weitere Schwenkbewegung
ausführen. Gleichzeitig tritt jedoch die Abhebekurve 37 in Wirkung, indem im Punkt
Bi, welcher zeitlich dem Punkt B entspricht, die Rolle 40 auf die Kurve 37
aufläuft, so daß der Kurventeil 37a mittels des Hebels 38 den Spannfutterträger
28 in Pfeilrichtung z1 um die Achse 29a schwenkt und dadurch von der Schleifscheibe
23 abhebt. Hierdurch wird vermieden, daß die Schleifscheibe über die Bohrerspitze
hinausschleift und dadurch die Herstellung einer Zentrierschneide mit positivem
Brustwinkel verhindert.
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Nach einer weiteren Teildrehung vom Punkt B nach C des Schwenksteuernockens
bzw. vom Punkt Bi nach Cl der Abhebekurve wird der Spannfutterträger 28 mit dem
Bohrer 30 wieder zurück gegen die Schleifscheibe geschwenkt (F i g. 2). Der Bohrer
hat sich inzwischen weitergedreht, so daß die Schleifscheibenkante S2 etwa in deren
Punkt 133 den Bohrer an dessen Spitze berührt (F i g. 5), wobei die Schleifscheibenkante
in Richtung der herzustellenden Zentrierschneide 135 liegt. Während nun bei Weiterdrehung
des Schwenksteuernockens 31 die Rolle 32 von C nach D bzw. die Rolle
40 von Cl nach D1 abläuft, führt der Schlitten 27 unter der Wirkung der Feder
35 einen Vorschub in Richtung y1 aus, indem die Rolle 33 auf dem Kurventeil 34 b
der Vorschubkurve entlangläuft. Der Spiralbohrer wird hierdurch gegen die Schleifscheibe
23 gedrückt, wodurch die Brustfläche der Zentrierschneide 135 mit stetig anschließender
schrägschraffierter, spiralgewundener Ausspitzfläche 134 ausgeschliffen wird und
wobei die
Steuerung so gewählt ist, daß die Schleifscheibe einen
positiven Brustwinkel an der Zentrierschneide 135 erzeugt.
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Im Punkt D des Schwenksteuernockens ist das Schleifen der Fläche 134
beendet. F i g. 5 zeigt die relative Lage der Schleifscheibe 23 kurz vor diesem
Punkt. In dem diesem entsprechenden Punkt Dl der Abhebekurve 37 wird der Bohrer
von neuem von der Schleifscheibe abgehoben. Die Steuerkurve des Schwenksteuernockens
31 nimmt hierbei einen stark nach innen abfallenden Verlauf, bis sie in der Nullstellung
im Punkt E ihren radial kleinsten Abstand von der Drehachse 29a erreicht (F i g.
3). Bei Weiterdrehung des Antriebes wird der Support wieder gegen die Schleifscheibe
angestellt und vom Punkt A (bzw. A1) an dem vorherbeschriebenen Arbeitsgang, jedoch
zur Herstellung der zweiten Schneide, wiederholt. Der Anpreßdruck des Bohrers an
der Schleifscheibe wird hierbei durch eine (noch später beschriebene) Feder zwischen
Spannfutterträger 28 und Schlitten 27 bestimmt. Wird der Arbeitsvorgang nicht
unterbrochen, wiederholt sich das Schleifen der Schneiden so lange, bis diese ganz
ausgeschliffen sind und keine Schleiffunken mehr erzeugt werden.
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Die Nullstellung E dient gleichzeitig zum Bohrerwechsel. Zu diesem
Zweck kann in der später noch beschriebenen Weise der Antrieb des Bohrers stillgesetzt
und das Spannfutterlager um die Achse 29a, z. B. in die Stellung 30 d der Bohrerspitze
(F i g. 3), ausgeschwenkt werden.
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Die F i g. 6 bis 10 zeigen eine konstruktive Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. In dem auf der Grundplatte oder Wasserfangschale 20 montierten Gestellgehäuse
21 ist der Antriebsmotor, z. B. ein Elektromotor 42, untergebracht, welcher die
in der Achse 24a angeordnete Welle 24
antreibt, die in Lagern
43 und 44 des Gestengehäuses 21 bzw. eines mit dem Gestengehäuse fest
verbundenen Lagerarmes 21 a gelagert ist. Auf der Welle 24
ist mittels
Kugellager 45 der Support 25 schwenkbar gelagert, der seinerseits mittels schwalbenschwanzförmiger
Führungsnuten 26 a und 26 b den Schlitten 27 in Längsrichtung, d. h. senkrecht zur
Achse der Welle 24, verschiebbar trägt.
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Der Support 25 ist, wie F i g. 6 zeigt, mit dem Gestellgehäuse
21 durch eine Spiralfeder 46 gekuppelt, deren inneres Ende
47 mit der auf der Welle 24
gelagerten Nabe des Supports 25 verbunden
und deren äußeres Ende mit einem Schneckenradsegment 48 verbunden ist, das
von einer Schnecke 49 in Drehrichtung verstellt werden kann und dadurch die Vorspannung
der Feder 46 verändert. Die Schnecke 49
ist hierbei zusammen mit dem
Schneckenradsegment 48 und der Feder 46 in einem gehäuseartigen Lagerbock
50 untergebracht, welcher fest auf das Gestellgehäuse 21 aufgesetzt ist und
den unteren Teil der Nabe des Supportes 25 umschließt.
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Der Schlitten 27 wird, wie insbesondere F i g. 6 zeigt, durch zwei
Federn 35 in Richtung auf die lotrechte Welle 24 gezogen, wobei die in F i g. 6
rechten Enden der Federn an einem mit dem Schwenksupport 25 verbundenen Winkeleisen
51 und die in F i g. 6 linken Enden der Federn an einem am Schlitten angeordneten
plattenförmigen Ansatz 52 angeschlossen sind. Der Schlitten 27 trägt des weiteren
in der bebereits früher beschriebenen Weise den um die Schwenkachse 29a schwenkbaren
Spannfutterträger 28, welcher zu diesem Zweck einen bügelförmigen Arm 53 aufweist,
derart, daß der Spannfutterträger bzw. dessen Bügelarm mit dem Schlitten 27 mittels
Drehhülsen 54 verbunden ist. Die Drehhülsen 54
dienen gleichzeitig
zur Lagerung der in der Achse 29a liegenden Welle 29, die in der nachfolgend beschriebenen
Weise zum Antrieb des im Spannfutterträger 28 angeordneten Bohrers
30 dient.
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Die Wellen 24 und 29 stehen durch eine Längswelle 56 miteinander in
Antriebsverbindung. Zu diesem Zweck ist auf der Welle 24 eine Schnecke 57 befestigt,
welche mit einem Schneckenrad 58 auf der Welle 56 im Eingriff steht. Die
Welle 56 ist ihrerseits im Support bzw. im Schneckenrad längsverschiebbar angeordnet
und mit einer Schnecke kuppelbar, die ihrerseits mit einem Schneckenrad 73 auf der
lotrechten Welle 29 im Eingriff steht.
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Die Welle 29 trägt des weiteren an ihrem oberen Ende ein Kegelrad
74, das mit einem Kegelrad 75 im Spannfutterträger 28 im Eingriff
steht. Das Kegelrad 75 hat den doppelten Durchmesser wie das Kegelrad 74, so daß
bei zwei Umdrehungen der Welle 29 das Kegelrad nur eine einzige Umdrehung ausführt.
Das Kegelrad 75 ist, wie F i g. 6 zeigt, mit der Spannhülse 76 für den Spiralbohrer
30 fest verbunden, die in den Lagern 77 und 78 im Spannfutterträger
28 gelagert ist. Zum Verspannen des Bohrers 30 in der Spannhülse 76
dienen in an sich bekannter Weise Spannringe 79 und 80 (F i g. 6).
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Die Welle 29 trägt des weiteren, fest mit ihr verbunden, den mit der
Leitrolle 32 zusammenwirkenden Schwenksteuernocken 31, mit der in der früher
schon beschriebenen Weise die Abhebekurve 37 fest verbunden ist. Der Nocken 31 ist
zweckmäßig -etwa durch diagonale Teilung - zweiteilig ausgeführt, so daß seine beiden
Hälften von entgegengesetzten Seiten auf die Welle 29 aufgesetzt werden können und
alsdann miteinander verschraubt werden.
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Wie F i g. 8 zeigt, weist der Spannfutterträger 28 einen rohrförmigen
Ansatz 101 auf, in welchem eine Griffhülse 102 verschiebbar gelagert ist.
Eine Feder 103 innerhalb der Griffhülse stützt sich einerseits an einem Führungsansatz
104 gegen den Spannfutterträger 28 und andererseits gegen einen als Drehgriff
ausgebildeten Stutzen 105 der Griffhülse 102 ab. Die Griffhülse
102 trägt des weiteren auf ihrer Außenseite einen Anschlag 106, welcher
unter Zusammendrücken der Feder 103 in einen L-förmigen Schlitz 107 des Ansatzes
101 eingeführt ist (F i g. 9 und 10) und hierbei hinter einen Gegenanschlag
108 am Schlitten 27 bajonettartig greift. Eine auf das Ende des Ansatzes
101 aufgeschraubte Kappe 109 begrenzt den Hub des Anschlages
106 und damit der Griffhülse 102 mit Bezug auf das Spannfutterlager
28, wenn der Anschlag 106 außer Eingriff mit dem Gegenanschlag 108 gebracht
wird und sich dadurch die Feder 103 ganz oder teilweise entspannt.
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In den Spannfutterträger 28 ist ferner, wie F i g. 8 zeigt, ein weiterer
als Schraube ausgebildeter verstellbarer Anschlag 110 eingeschraubt, welcher
an
einem Gegenanschlag 111 am Schlitten oder auch am Support anliegt,
so daß die Feder 103 einerseits, der Spannfutterträger 28 mittels des Anschlages
110
gegen den Anschlag 111 und andererseits die Griffhülse 102 mittels
des Anschlages 106 gegen den Anschlag 108 am Schlitten drückt, jedoch erst
dann, wenn die Schneiden des Bohrers vollständig ausgeschliffen sind. Andernfalls
liegt die Bohrerspitze
30a an der Schleifscheibe 23 an, während
die Anschläge 110 und 111 noch einen Abstand voneinander haben. Die
Feder 103 bestimmt hierbei den Druck, mit dem die Bohrerspitze 30a gegen die Schleifscheibe
gedrückt wird.
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Ein am Support gelagerter Anschlaghebel 112 trägt eine Anschlagsfläche
112a, welche dazu dient, in der herumgeschwenkten Lage (112a' in F i g. 8) als Anschlag
für die Bohrerspitze in deren Lage 30a zu dienen und ein genaues Einspannen des
Bohrers zu ermöglichen. Der Anschlaghebel 112 ist mit einer Hülse 119 fest verbunden,
die unter Zwischenschaltung von Federn auf einem Lagerbock am Schlitten 27 gelagert
ist. Durch Druck auf die Hülse 119 kann diese ausrasten und mit dem Hebel 112 gedreht
werden.
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Wie des weiteren F i g. 7 zeigt, ist die Vorschubsteuerkurve 34 auf
einem Hebel 113 einstellbar angeordnet, welcher um einen Drehzapfen 114 am Gestengehäuse
oder Schrägaufsatz 21 schwenkbar gelagert ist und durch einen Handgriff 115 verschwenkt
werden kann. Ein durch einen Schlitz 116 des Hebels 113 hindurchgeführter
Klemmbolzen 117 kann den Hebel 113 in der gewünschten Schwenklage
mit Bezug auf das Gestell feststellen. Eine Skala 118 zeigt die Schwenklage
des Hebels und damit den Rückenwinkel der Hauptschneide entsprechend der Neigung
des Kurventeils 34a der Vorschubkurve 34 an.
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Die Arbeitsweise der in F i g. 8 bis 10 dargestellten Vorrichtung
ist folgende: Sobald der Hebel 38 durch die Abhebekurve 37 angehoben wird, wird
die Feder 103 von dem um die Achse 29a geschwenkten Spannfutterträger 28 zusammengedrückt,
da die Griffhülse 102 durch den Anschlag 108 am Schlitten
27 daran gehindert wird, an der Schwenkbewegung des Spannfutterträgers teilzunehmen.
Die Bohrerspitze 30a hebt sich hierbei von der Schleifscheibe 23 bzw., sofern das
Schleifen der Bohrerspitze beendet ist, der Anschlag 110 am Spannfutterträger
28 von seinem Gegenanschlag 111
ab. Das Abheben des Spannfutterträgers
dauert so lange, bis der Bohrer wieder in Schleifstellung kommt.
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Soll der Bohrer gewechselt werden, sobald im zweiten Abhebehub einer
jeden Bohrerumdrehung die Steuerkurve des Schwenksteuernockens 31 etwa im Punkt
E die Leitrolle 32 berührt, wird die Griffhülse 102 um einen solchen Betrag
in Pfeilrichtung p (F i g. 10) gedreht, daß der Anschlag 106 in der Lage
106' außer Eingriff mit dem Gegenanschlag 108 am Schlitten 27 kommt
und durch den L-förmigen Schlitz 107 herausgezogen werden kann. Die Feder
103 entspannt sich, bis der Anschlag 106 an der Kappe 109
anliegt.
Durch weiteres Ziehen an der Griffhülse kann der Spannfutterträger 28 unbelastet
durch die Feder 103 um die Schwenkachse 29a herausgeschwenkt werden. Der Antrieb
des Bohrers kann stillgesetzt, die Spannhülse in einer bestimmten Lage verrastet
und der Bohrer nach Betätigen der Spannringe 79, 80 aus der Spannhülse
76 des Spannfutterträgers herausgenommen und gegen einen neu zu bearbeitenden
Bohrer ausgetauscht werden. Wie bereits erwähnt, wird hierbei die Lage der Bohrerspitze
durch die Anschlagsfläche 112a in deren Lage 112ä bestimmt. Nach dem Einspannen
des neuen Bohrers kann der Spannfutterträger um seine Schwenkachse 29a zurückgeschwenkt
und der Antrieb des Bohrers wieder eingeschaltet werden. Das Zurückschwenken des
Spannfutterträgers 28 erfolgt wieder mittels der Griffhülse 102, indem diese
durch Verschieben des Zwischenanschlages 106 im Schlitz 107 hinter dem Anschlag
108 am Schlitten 27 bajonettartig verriegelt wird.