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Druckbelüftete 1-lorizontalmalzdarre Die Erfindung bezieht sich auf
eine druckbelüftete Horizontalmalzdarre mit zwei oder mehreren im aufsteigenden
Druckluftstrom übereinander angeordneten Horden. Diese unterscheiden sich baulich
und technologisch von den Einhorden-Darren, bei denen sich erfahrungsgemäß im Darrgut
eine Schichtenbildung ergibt, die die Ursache für eine unterschiedliche Malzqualität
ist. In den oberen Schichten findet eine Kondensation statt, so daß statt des beabsichtigten
Schwelkens eher ein Dämpfen des Grünmalzes erfolgt. Bei fortschreitendem Darrprozeß
kommen dann sehr heiße Luftmengen mit dem noch relativ feuchten Darrgut in Berührung,
was sich nachteilig auf die Qualität auswirkt. Man hat versucht, diesen Schwierigkeiten
durch die Vorschaltung einer weiteren Horde zu begegnen und in einem bekannten Fall
zwei Horden, durch einen Luftkanal voneinander getrennt, nebeneinander angeordnet,
die abwechselnd als Schwelk- und Ausdarrhorde benutzt werden. Jeder Horde ist ein
Ventilator gleich großer Leistung zugeordnet, und die Druckluft wird von der jeweiligen
Darrhorde der Ansaugseite des Ventilators für die jeweilige Schwelkhorde zugeleitet.
Die Abluft der Darrhorde kann mit Frischluft verschnitten werden, ohne daß es jedoch
ohne weiteres möglich ist, dem Schwelkprozeß die erforderliche wesentlich größere
Luftmenge zuzuführen. Andererseits läßt sich auch bei dieser Vorrichtung, die an
sich nur bedingt als Zweihorden-Darre angesprochen werden kann, eine Schichtenbildung
im Darrgut nicht vermeiden. Diese läßt sich auch beim Darrprozeß nicht zerstören.
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Eine andere bekannte Anordnung zweier übereinander angeordneter Horden
bedient sich eines Druckventilators unter der unteren und eines Saugventilators
von demgegenüber erhöhter Leistung über der oberen Horde, der dabei ein Teilstrom
erwärmter Luft zugesetzt wird. Die Erscheinung der Schichtenbildung im Darrgut tritt
hierbei, vor allem bei schwacher Beschickung der Darre, zurück. Allerdings sind
die beiden Horden durch eine feste Decke voneinander getrennt, wodurch die Beförderung
des Darrgutes von der oberen Schwelkhorde auf die untere Darrhorde erhebliche Schwierigkeiten
bereitet.
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Schließlich ist es bekannt, zwei durch einen oberen Saugventilator
belüftete Horden in der Weise auszubilden, daß der Raum unter der unteren Horde
mit dem darüber befindlichen Raum unter der oberen Horde durch Umgehungsluftkanäle
verbunden ist. Nachteilig ist dabei vor allem, daß die in diesen Umgehungskanälen
geführte Luft stets zeitgleich ein und dieselbe Temperatur aufweist wie die Luft
unter der unteren Horde, so daß eine Temperaturregelung nicht möglich ist. Andererseits
unterliegt die Verteilung des Luftstroms durch die untere Horde und die Umgehungskanäle
unkontrollierbaren Schwankungen.
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Diese Mängel zu beheben und eine Möglichkeit zu schaffen, den Schwelkprozeß
und den Darrprozeß, insbesondere hinsichtlich der Luftführung, in optimaler Weise
zu beeinflussen, sieht die Erfindung bei einer druckbelüfteten Horizontalmalzdarre
mit zwei oder mehreren im aufsteigenden Druckluftstrom übereinander angeordneten
Horden vor, daß der Raum unter der zweiten bzw. bei mehr als zwei Horden der Raum
unter jeder weiteren Horde mit einem Drucklufterzeuger in Verbindung steht oder
im Raum unter der zweiten bzw. unter jeder weiteren Horde angeordnete Verteilerkanäle
mit einem Drucklufterzeuger in Verbindung stehen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung einer druckbelüfteten 1-lorizontalmalzdarre
trägt bevorzugt dem Gesichtspunkt Rechnung, daß die jeweils oberen Horden einen
wesentlich höheren Luftbedarf aufweisen als die unteren Darrhorden, da beim Schwelken
etwa 301/o, beim Darren in der gleichen Zeiteinheit nur weniger als 101/o Wasser
entzogen werden.
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Durch die Verwendung eines eigenen Drucklufterzeugers steht für jede
Horde außer der von der darunter befindlichen Horde zuströmenden Luft eine nach
Menge und Temperatur einwandfrei regelbare Druckluftmenge zur Verfügung, die entweder
in den Raum zwischen zwei Horden oder aber unmittelbar in die unter der jeweils
oberen Horde angeordneten Verteilerkanäle geleitet wird. Damit wird aber eine Schichtenbildung
in dem Darrgut verhindert. Andererseits bildet sich in dem Raum zwischen
je zwei Horden ein gewisses Luftpolster aus, das die Trocknung und die biologisch-chemische
Einwirkung auf das Darrgut auf der unteren Horde begünstigt. Diese Vorteile liegen
nicht nur in der besseren Wärmeaufnahme bzw. Wasserabgabe des einzelnen Kornes,
sondern
auch in einer gleichmäßigeren Koagulation des Eiweißes im Malzkorn.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hordenfläche
von der untersten zur obersten Horde hin zunimmt. Diese Maßnahme trägt dazu bei,
den Widerstand, den das Darrgut der durchströmenden Luft entgegensetzt, von unten
nach oben durch eine jeweils verringerte Schütthölle des Darrgutes auszugleichen.
Es werden dadurch kongruente Angriffsflächen für den Luftdurchgang geschaffen, was
für den Wasserentzug und die Abfährung der Feuchtigkeit von ausschlaggebender Bedeutung
ist.
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Sind erfindungsgemäß die zweite bzw. die weiteren Horden wellenförinig
ausgebildet, so ergibt sich gegenüber der herkömmlichen planverlegten Horde eine
über die Hordenfläche wechselnde Schichtdicke des Darrgutes. Finden unter der Horde
angeordnete Verteilerkanäle Anwendung, so sind diese zweckmäßig im Bereich der Wellentäler
angeordnet. Dadurch kann eine höhergespannte Druckzusatzluft zugeführt und die Gesamtluft
im Darrgut besser verteilt werden. Die Gesamtdurchgangsfläche wird durch die Wellenforin
der Horden vergrößert und damit eine entsprechende Leistungssteigerung erzielt.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Wellentäler senkrecht zur Kippachse
der Horde verlaufen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie an Hand der
Zeichnung. Hierbei zeigt F i 1-. 1 eine druckbelüftete Horizontalmalzdarre
mit drei übereinander angeordneten Horden, F i g. 2 eine planverlegte Horde
mit Verteilerkanälen und F i g. 3 eine wellenförmige Horde mit Verteilerkanälen.
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Bei der in Fig. 1 wiedergegebenen Horizontalmalzdarre sind
drei Horden e, d, e übereinander angeordnet. Die beiden oberen
Horden d, e sind kippbar ausgebildet, so daß der Wechsel des
Darrgutes automatisch erfolgen kann. Jeder der übereinander angeordneten Horden
c, d, e ist ein eigener Drucklufterzeuger zugeordnet. Die vom Heizsystern
b erwärmte Luft wird vom Ventilator a durch die unterste Horde c gedrückt.
Sie gelangt von hier aus in den Raum s über dieser Horde c und unter der folgenden
Horde d. Sie strömt dann durch die Horde d, der außerdem ein eigener
Ventilator f mit zugehörigem Heizsystem g zugeordnet ist. Der aufsteigende
Luftstrom erreicht dann den Raum t unter der obersten Horde e, der wiederum ein
Ventilator k mit Heizsystern 1 zugeordnet ist.
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Die beiden Horden d und e sind mit Verteilerkanälen i bzw.
n versehen, die jeweils an die von den Ventilatoren f bzw. k kommenden
Druckluftkanäle h bzw. m angeschlossen sind. Die Kippachsen und der Verlauf der
Verteilerkanäle i und n der beiden oberen Horden d bzw. e stehen senkrecht
zueinander.
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Aus den F i g. 2 und 3 ist ersichtlich, daß die Vertellerkanäle
p bzw. r aus querschnittlich etwa U-förmigen Profilen bestehen. Diese sind
fest mit der Horde o bzw. q verbunden. Im Falle der wellenförmigen Horde nach F
i g. 3 verlaufen die Verteilerkanäle r unterhalb der Wellentäler.