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Backofen
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Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einem von Heißluft horizontal
durchströmten Backraum, in den ein fahrbares Gestell mit übereinander angeordneten
Backguttragern einschiebbar ist.
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Backöfen der vorstehend genannten Art, wie sie beispielsweise aus
der DT-OS 2 422 186 bekannt sind, werden oft auch als Backschränke bezeichnet. Vorteilhaft
sind sie vor allem deshalb, weil bei ihnen relativ viel BackflS-che auf kleinstem
Raum unterzubringen ist und weil sie einfach zu bedienen sind.
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Für die Herstellung von Feinbackwaren sind Backschränke vorzüglich
geeignet, für Brot jedoch läßt ihre Eignung zu wünschen übrig. Als Ursache dafür
wurde erkannt, daß bei den bekannten Backschränken das Verhältnis von Unterhitze
zu Oberhitze anders ist als bei den sonst für das Brotbacken verwendeten Einschießbacköfen,
was sich aus der besonderen Art der Wärmeübertragung bei den Backschränken ergibt.
Die horizontal zwischen den in Gestalt von Blechen vorgesehenen Backguttr&gern
hindurchströmende
Heißluft gibt ihre Wärme einerseits direkt an
die Oberfläche des Backgutes, andererseits aber zunächst an das Backblech ab. Erst
wenn letzteres genügend erwärmt ist, kann es selbst Wärme an die dem Blech auf liegende
Unterseite des Backgutes abgeben. Die Oberseite des Backgutes wird also durch den
unmittelbaren Kontakt mit der Heißluft stärker erwärmt als die Unterseite. Es wurde
zwar schon versucht, die Wärmeübertragung auf den Boden des Backgutes durch die
Verwendung von Blechen mit guter Wärmeleitfähigkeit, wie z. B. Aluminiuittlech,
oder von gelochten Blechen zu verbessern. Aber auch durch derartige Maßnahmen sind
Brote mit einem festen Boden, wie man ihn von Einschießbacköfen her kennt, nicht
erzielbar. Ahnliche Schwierigkeiten bereitet die im Verhältnis zur Oberhitze geringe
Unterhitze beim Backen von feuchten Kuchen, z. B. solchen mit Marmeladefüllung,
oder bei anderen schweren Backmassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem Oberhitze und Unterhitze in einem für das Brotbacken
günstigen Verhältnis zueinander stehen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß. jedem Backgutträger
eine haubenförmige Abdeckung zugeordnet ist, welche mit dem darüber befindlichen
BackguttrE-ger einen Strömungskanal ftir die Heißluft bildet.
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Dabei verhindert die Abdeckung die direkte WSrmetbertragung von der
Heißluft auf die Oberseite des Backgutes.
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Xhnlich wie bei der Wärmezufuhr zum Boden des Backgutes muß zunächst
die Abdeckung erwärmt werden, welche dann durch Strahlung Wärme an das Backgut abgibt.
Es findet also eine Wärmeabgabe ähnlich wie bei einem Einschießbackofen statt, wobei
der jeweils zwischen einer Abdekkung und dem darüberliegenden Backgutträger gebildete
Strömungskanal dem Heizregister eines mit eizgasumwälzung betriebenen Etagen-Einschießbackofens
entspricht.
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Infolge der gleichmäßigeren Wärmeabgabe von oben und unten läßt sich
die Temperatur der Heißluft gegenüber der bei bekannten Backschränken üblichen Temperatur
erhöhen, ohne daß das Backgut an der Oberseite zu stark gebräunt wird oder gar verbrennt.
Durch die höhere Temperatur wird der Warmeübergang verbessert, was sich günstig
auf die Backdauer auswirkt. Eine weitere Verbesserung des WErmeübergangs wird dadurch
erzielt, daß in dem erfindungsgemäß gebildeten Strömungskanal bei sonst gleichen
Betriebsdaten eine höhere Geschwindigkelt der Heißluft sich einstellt als bei der
bekannten offenen Anordnung der Backgutträger. Trotz der Abschirmung der Backgutoberseite
kann also dem Backgut pro Zeiteinheit etwa die gleiche WXrmemenge zugeführt werden
wie bei den bekannten Backschränken.
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Die vorstehend erwähnten Wirkungen führen in der üblichen Backzeit
zu einem einwandfreien Brot, dessen Boden so gut durchqebacken ist, daß es einem
im Einschießbackofen erzeugten Brot in nichts nachsteht, Wen auch die Erfindung
in erster Linie eine Verbesserung des Brotbackens bewirkt, so ergeben sich doch
auch Vorteile bei der Herstellung anderer Backwaren. Durch die Erfindung wird nämlich
das übermäßige Austrocknen von Brandteigen und SchaumgehSck verhindert und der Gefahr,
daß leichte Gebäckstucke durch die Heißluft fortgeblasen werden,wirksam begegnet.
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Die einfachste Anwendung der Erfindung ist dann gegeben, wenn die
Abdeckung als loses Teil auf den jeweiligen Backgutträger aufsetzbar ist. Dies hat
zudem den Vorteil, daß auch bei vorhandenen Backschränken ohne großen Aufwand die
erfindungsgemäße Wirkung nachträglich vorgesehen und bei Bedarf wieder rückgängig
gemacht werden kann.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Abdeckungen
mit dem fahrbaren Gestell fest verbunden sind. Auch diese Anordnung hat den Vorteil,
daß im gleichen Backschrank wahlweise sowohl mit einer konventionellen als auch
mit einer erfindungsgemäßen Anordnung gebacken werden kann. Der in diesem Fall notwendige
zusätzliche Konstruktionsaufwand für das Gestell wird
im wesentlichen
kompensiert, wenn erfindungsgemäß die Abdeckungen an ihren Seitenwandungen Auflagen
für die Backgutträger aufweisen.
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Bei einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Abdeckungen mit dem Backofen fest verbunden sind. In diesem Fall stellen
die Abdeckungen gewissermaßen Bestandteile von Backkammern dar, deren Boden bei
eingeschobenem Gestell jeweils von einem Backblech gebildet ist. Der zusätzliche
Bauaufwand ist auch bei dieser Ausführung gering und wird praktisch dadurch aufgehoben;
daß die bei den bekannten Backschränken notwendigen, mit Durchtrittsöffnungen für
die Heißluft versehenen seitlichen Begrenzungen der Backkammer entfallen können,
weil die Funktion dieser Begrenzungen jetzt von den Seitenwandungen der Abdeckungen
erfüllt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt durch
einen Backofen nach der Linie I-I in Fig. 3, Fig. 2 einen Schnitt in der senkrechten
Längsmittelebene des Backofens gerfläß Fig. 1 nach der Linie II-II in Fig. 3
Fig.
3 einen horizontalen Schnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 1, Fig. 4 eine andere
Ausführungsform des in den Backofen einschiebbaren Gestells und Fig. 5 eine weitere
Möglichkeit zur Gestaltung des fahrbaren Gestells.
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Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Backofen besteht in an sich bekannter
Weise aus einem im rundrdß rechteckigen Backraum 1 mit seitlichen Vertikalkanälen
2 und 3 für die Zu- und Abfuhr der das Backen bewirkenden Heißluft.
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Zur Aufheizung und Umwälzung der Heiß luft sind im oberen Teil des
Backofens Heizkörper 4 und ein Ventilator 5 angeordnet.
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An der Vorderseite des Backofens ist eine mit einer Tür 6 verschließbare
oeffnung vorgesehen, durch die ein mit Laufrollen 7 versehenes Gestell 8 in den
Backraum 1 einschiebbar ist. Das Gestell 8 weist an seiner der Tür 6 zugewandten
Seite zwei senkrechte, an den oberen Enden miteinander verbundene Säulen 9 auf.
Von den Säulen 9 ragen jeweils paarweise vorgesehene horlzontale Ausleger 10 in
den Backraum 1 hinein. Auf den Auslegern 10 ruhen etagenartig Ubereinander angeordnete
Backgutträger 11, aie -wie bekannt - als Backbleche mit seitlich hochgebogenem Rand
gestaltet sind.
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Jedem Backgutträger 11 ist eine haubenförmige Abdeckung 12 zugeordnet.
Die Abdeckungen 12 sind an der der TUr 6 gegenüberliegenden Wand des Backraumes
1 befestigt. TUrseitig sind die Abdeckungen 12 offen, so daß beim Einschieben des
Gestells 8 in den Backraum 1 die Backgutträger 11 unter die Abdeckungen 12 gelangen.
Auf diese Weise wird jeweils zwischen einer Abdeckung 12 und dem darüber befindlichen
Backgutträger 11 ein Strömungskanal 13 für die Heißluft gebildet. Die Seitenwandungen
14 der Abdeckungen 12 stellen dabei gleichzeitig die Begrenzungen der Vertikalkanäle
2, 3 gegenüber dem Backraum 1 dar.
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Wie in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet, strömt die Heißluft zunächst
in den Vertikalkanal 2, von wo sie in die horizontalen Strömungskanäle 13 gelangt.
Dort gibt sie einen Tell ihrer Wärme nach oben an den Backgutträger 11 und nach
unten an die Abdeckung 12 ab. ttber den Vertikalkanal 3 gelangt die umgewälzte Luft
wieder zu den Heizkörpern 4 und zum Ventilator 5 zurück. Durch eine nicht dargestellte
Umsteuervorrichtung wird in an sich bekannter Weise die Strömungsrichtung der Heißluft
während des Backvorganges mehrmals umgekehrt.
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In Fig. 4 ist der untere Teil eines in die Backkammer 1 einschiebbaren
Gestells 8 gezeigt, an dessen senkrechten
Säulen 9 - wie allgemein
üblich - Winkelprofile 15 zur Aufnahme der Backgutträger 11 befestigt sind. Die
haubenförmigen Abdeckungen 12 sind als lose Teile auf die Backgutträger 11 gesetzt
und in ihrer Lage durch den hochgebogenen Rand der Backgutträger gesichert.
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Bei dem in Fig. 5 dargestellten Gestell 8 sind die Abdeckungen 12
fest mit den Säulen 9 verbunden. Zur Aufnahme der Backgutträger 11 sind in diesem
Fall Auflagen 16 unmittelbar an den Seitenwandungen 14 der Abdeckungen 12 vorgesehen.
Die Auflagen 16 werden vorzugsweise durch Umkanten der unteren Ränder der Abdeckungen
12 gebildet.
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-Patentansprüche-