DE1252824B - Verfahren zur Herstellung von reaktiven Farbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von reaktiven FarbstoffenInfo
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Description
^)E
EUTSCHES
PATENTAMT
Aktenzeichen: G 39979 IV c/22 a
Anmeldetag: 28. Februar 1964
Auslegetag: 26. Oktober 1967
Anmeldetag: 28. Februar 1964
Auslegetag: 26. Oktober 1967
Es wurde gefunden, daß man auf hydroxyl- und aminogruppenhaltigen Texiilfasern fixierbare Farbstoffe
erhält, wenn man 1 Mol einer Verbindung der allgemeinen Formel I
(D
in der D den Rest eines organischen Farbstoffs oder Farbstoffvorproduktes, R Wasserstoff oder einen
niederen Alkylrest und η 1 oder 2 bedeutet, mit
η Mol einer den Rest der Formel II
Xi
co —
N N
(H)
einführenden Verbindung, in der Xi, X>
und Xa mindestens eines einen abspaltbaren Rest und die
anderen unabhängig voneinander je Wasserstoff oder einen beliebigen einwertigen Substituenten bedeuten,
zu einer Verbindung der Formel III
Verfahren zur Herstellung von reaktiven
Farbstoffen
Farbstoffen
Anmelder:
J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann
und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Ackermann, Riehen;
Dr. Hermann Frei, Basel;
Dr. Hubert Meindl, Riehen (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 1. März 1963 (2683)
Schweiz vom 1. März 1963 (2683)
co-
ί |
Χ-- | R ι I -N- |
|
X1-/ | X., | ||
N | N | ||
4— D
(111)
umsetzt, in der D. R und /; die unter Formel i und
Xi. X_> und X.t die unter Formel II angegebene Bedeutung
haben, und im Fall, dali D für ein Farbstoffvorprodukt
steht, das Umsetzungsprodukt mit der fehlenden Farbstoffkomponente. die gegebenenfalls
gleichfalls einen reaktiven Rest der Formel Il enthalt, zum Endfarbstoff vereinigt.
In den Formeln I und III bedeute! D insbesondere den Rest eines technisch leicht zugänglichen Farbstoffs,
beispielsweise den Rest eines gegebenenfalls schwermetallhaltigen Mono-. Di.s- oder Polyazofarbstoffe,
eines Formazanfarbstoffe, eines Anthrachinon-.
eine Nitro- oder eines Phthalocvaninfarbstoffs.
Ist D der Rest eines Azofarbstoffs, so handelt es sich beispielsweise um den Rest eines sehwermetallfreien
oder schwermetallhaltigen Monoazofarbstoffs
aus der Benzol-azo-benzol-, Benzol-azo-naphthalin-.
Benzol-azo-pyrazol-, Benzol-azo-acetoacetylarylid-.
Naphthalin-azo-naphthalin- und Naphthalin-azo-pyrazolreihe
oder um den Rest eines Disazofarbstoffs aus der Benzol-azo-benzol-azo-benzol-, Benzol-azonapluhalin-azo-benzol-
und Naphthalin-azo-benzol-
tt azo-benzolreihe. Ist D der Rest eines Anthracliinonfarbstoffs.
so handelt es sich vorzugsweise um 1-Amino-4-phenylamino-
oder -4-diphenylamino-anthrachinonreste. Bedeutet D den Rest eines Phthalocvaninfarbstoffs,
so ist es vorzugsweise der Rest eines sulfonierten Phthaloevanmsulfonsäurealkylamidsoder
-arylamids.
Die genannten Farbstoffe können die in Farbstoffen üblichen Substituenten enthalten. Als solche kommen
beispielsweise in Betracht: die Halogene Fluor.
Chlor und Brom, unverzweigte und verzweigte niedere Alkylgruppen. wie die Methyl-. Äthyl-, Propyl-, Isopiopyl-.
η-Butyl-, ten.Butyl- und Amylgntppe.
( \«.lv>.ilk\lgilippen, wie die (\clohe\\ I- υικΙ <\κ·
McthNlcyclohexylgruppe. Aralkylgruppen. wie die
Benzyl- oder Phenäthylgruppe, Äthergruppen, wie die Methoxy-, Äthoxy-, Benzyloxy- oder Phenoxygruppe,
Carbonsäure- und Sulfonsäuregruppen. Acyl-
709 679/483
aminogruppen, wie die AceUlamino- und Benzoyiaminogruppe,
gegebenenfalls N-substituierte Carbonsäure- und Sulfonsäureamidgruppen, ferner die
Nitro-, Amino- und Hydroxylgruppe.
R stellt beispielsweise die Methyl- oder Äthylgruppe dar; vorteilhaft ist R jedoch Wasserstoff.
Als abspaltbarer Rest in der Stellung von Xi, Xj
oder X3 sind z. B. Kohlenwasserstoffsulfonyl-, namentlich
Alkylsulfonylgruppen, wie die Methylsulfonyl- oder Äthylsulfonylgruppe; ferner negativ
ringsubstituierte Aryloxy-, vor allem Phenoxy- oder Thiophenoxygruppen, wie die 2,4-Dinitrophenoxy-,
4-Suifophenoxy-, 4-Nitro-2-sulfophenoxy- oder die 4-Nitrophenylthiogruppe;dieDithiocarbamoylgruppe
oder die Rhodanidgruppe zu nennen. Vorzugsweise handelt es sich jedoch, da technisch leicht zugänglich,
bei diesen Resten um Halogen, wie Fluor, Brom und insbesondere um Chlor.
Als beliebige einwertige Substituenten in der Stellung von X], X2 und X3 kommen beispielsweise abspaltbare
Reste in Betracht, wie solche der im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Art, ferner Kohlenwasserstoff-,
insbesondere Alkylgruppen, vorzugsweise mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, wie die Methyloder
Äthylgruppe; Äther-, vor allem Alkoxygruppen, wie die Methoxy- oder Äthoxygruppe, Thioäthergruppen,
namentlich Alkylthiogruppen, etwa die Methylthio- oder Äthylthiogruppe, oder von Ammoniak
oder von einem primären oder sekundären Amin abgeleitete Aminogruppen, wie die Amino-,
Methylamino-, Äthylamino-, Ν,Ν-Dimethylamino-,
Ν,Ν-Diäthylamino-, Phenylaminogruppe.
Vorteilhaft wegen ihres hohen Reaktionsvermögens sind Reste der Formel II, in der Xi Wasserstoff und
X2 und X3 Halogen, insbesondere Chlor, bedeuten.
Die organischen Farbstoffe der Formel I enthalten die
Herstellung der Azofarbstoffe der Formel IV kann nach an sich bekannten Methoden erfolgen.
Ebenfalls wertvolle Ausgangsstoffe sind metallhaltige Aminoazofarbstoffe der Formel V
Y-
Me
H — NjT,— A-N = N-B
-Gruppen
entweder am Farbstoffgerüst oder an externen Substituenten, im letzteren Falle etwa am Benzolring
von Benzoylamino- oder von Phenylaminogruppen.
Erfindungsgemäß verwendbare Aminofarbstoffe der Formel I sind z. B. Aminoanthrachinone, wie
l-Amino-4-(m oder p-amino-phenylamino)-anthrachinone und deren Sulfonsäuren, Aminophthalocyanine.
wie Kondensationsprodukte von Phthalocyaninsulfonsäurechlorid mit Alkylendiaminen oder
mit gegebenenfalls sulfonierten Arylendiaminen, sowie Aminoazofarbstoffe. Letztere enthalten zu acylierende
Aminogruppen in der Kupplungs- oder in
der Diazokomponente.
Wertvoll sind Azofarbstoffe der Formel IV
(A —N = N-B)
(IV)
Darin bedeutet A den Rest einer Diazokomponente, besonders einen gegebenenfalls weitersubstituierten
Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe und B den Rest einer in Nachbarstellung zu einer Hydroxyl-
oder Aminogruppe gekuppelten Kupplungskomponente; R und ;; haben die unter Formel I
genannte Bedeutung. Vorzugsweise enthalten A und B zusammen mindestens zwei Sulfonsäuregruppen. Die
in der A einen gegebenenfalls weitersubstituierten Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe, B den Rest
einer in Nachbarstellung zu einer Hydroxylgruppe gekuppelten Komponente, Me ein Schwermetall der
Atomnummern 24 bis 29, welches noch andere Komplexbildner koordiniert enthalten kann, und Y Sauerstoff
oder die COO-Gruppe bedeutet, und R und η die unter Formel I genannte Bedeutung haben. Vorzugsweise
enthält dieser Aminoazofarbstoff mindestens zwei Sulfonsäuregruppen.
Derartige metallisierte Aminoazofarbstoffe können auf an sich bekannte Weise hergestellt werden.
Als erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen, welche den Rest der Formel II
CO-
einführen, kommen vor allem die entsprechenden Carbonsäurehalogenide, z. B. die Chloride, Bromide
oder Fluoride in Frage. Als Beispiele seien genannt: das 2-Methyl-4-chlor- bzw. 2-Chlor-4-methylpyrimidin-5-carbonsäurechlorid,
das 2-Äthyl- oder 2-Methoxy - 4 - chlorpyrimidin - 5 - carbonsäurechlorid, das
Z-Methylthio^-rluorpyrimidin-S-carbonsäurefluorid,
das 2-Methylthio- und 2-Äthylthio-4-chlorpyrimidin-5 - carbonsäurechlorid, das 2,4 - Dibrompyrimidin-5-carbonsäurebromid,
das 6-Methyl-2,4-dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid,
das 2,4,6-Trichlorpyrimidin-S-carbonsäurechlorid
und insbesondere das 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid. Man erhält diese Säurehalogenide aus den meist bekannten
oder nach analogen Verfahren herstellbaren Hydroxypyrimidincarbonsäuren
beispielsweise durch Umsetzen mit Phosphorhalogeniden, wie Phosphoroxychlorid, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren
wie tertiären Aminen, zu den entsprechenden Halogenpyrimidincarbonsäuren und durch weitere
Umsetzung dieser Carbonsäuren mit Thionylhalogenidcn, wie Thionylchlorid. Die Fluorverbindungen
werden beispielsweise nach bekannten Verfahren durch Erhitzen der entsprechenden Chlorverbindungen
mit Kaliumfluorid in Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd oder Dimethylsulfon hergestellt.
Man erhält das bevorzugte 2.4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid
als farblose Flüssigkeit vom Kp. 83 C bei 0,05 Torr beispielsweise durch Einwirkung
von Thionylchlorid auf die bekannte 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäure
(Journal of Organic
*5 Chemistry, Bd. 20 [1955]. S. Κ»κ
Die Umsetzung des \minoi.tilKtoils der Formel I
mit dem den Rom dei I >ίιικ! Il einführenden Acylicrungsmittel
vmkI /we1.kn1.1Hig in wäßriger Lösung,
gegebenenfalls in Gegenwart inerter organischer Lösungsmittel, z. B. niederer Alkanole. niederer
Ketone oder niederer Fettsäureamide oder niederer cyclischer Äther durchgeführt, vorzugsweise unter
Zugabe von säurebindenden Mitteln, wie Natriumacetat, Natriumbicarbonat. Natriumcarbonat oder
Natriumhydroxyd. Um einen vorzeitigen Austausch abspaltbarer Substituenten zu verhindern, arbeitet
man unter schonenden Bedingungen, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 4 bis 8 und bei möglichst to
niederen Temperaturen. Auch bei der Isolierung und der Trocknung der Reaktionsprodukte sind milde
Bedingungen angezeigt.
Die Vereinigung des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol einer Verbindung der Formel I, in der D den
Rest eines Farbstoffvorproduktes darstellt, und η Mol einer den Rest der Formel II einführenden
Verbindung mit der fehlenden Farbstoffkomponente, die gegebenenfalls gleichfalls einen reaktiven
Rest der Formel II enthält, zum Endfarbstoff eignet sich besonders für die Herstellung von Azofarbstoffen
durch Kuppeln einer aromatischen Diazoniumverbindung mit einer Kupplungskomponente, von denen
mindestens eine die erfindungsgemäß charakteristische Acylaminogruppe aufweist.
Man kuppelt beispielsweise eine Diazoniumverbindung der Formel VI
CO — N- A —
Jto
(VI)
55
in der B den Rest einer in Nachbarstellung zu einer Hydroxyl- oder Aminogruppe gekuppelten Komponente
bedeute!; gewünschtenfalls werden so erhaltene metallisierbare Farbstoffe noch mit Schwermetall
einführenden Mitteln umgesetzt.
Hierfür verwendbare Diazoniumverbindungen der Formel VI leiten sich beispielsweise von gegebenenfalls
sulfonierten Monoacyl-arylendiaminen mit einem der vorstehend beschriebenen Pyrimidin-5-earbonylreste
ab. Insbesondere handelt es sich um gegebenenfalls sulfonierte l^-Dichlor-pyrimidylö-carbonylaminophcnyl-
oder -naphthyl-cliazoniumverbindungen. Als damit zu kuppelnde Komponenten kommen
die in Azofarbstoffen üblichen in Betracht, z. B. solche der Benzolreihe, wie Phenole oder Aniline, der
Naphthalinreihe, wie gegebenenfalls sulfonierte Naphthole, Naphthylamine und Phenyl- und Acylaminonaphthole,
ferner Pyrazolone und Aminopyrazole sowie Acetoacetylarylide.
Die Vereinigung des genannten Umsetzungsproduktes mit der fehlenden Farbstoffkomponente
kann auch dadurch erfolgen, daß man eine Aryldiazoniumverbindung A — N-_>
mit einer Kupplungskomponente der Formel VIII
H — B — N — CO
(VIII)
in der R die unter Formel I und Xi, Xa und Xd die
unter Formel II angegebene Bedeutung haben und B den Rest einer in Nachbarstellung zu einer Hydroxyl-
oder Aminogruppe kuppelnden Komponente bedeutet, zu einem Farbstoff der Formel IX
A — N = N — B — N — CO
CO — N- A — N=N
35
in der A einen gegebenenfalls weitersubstituierten Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet,
R die unter Formel I und Xi, X> und X:s die unter
Formel II angegebene Bedeutung haben, mit einer in Nachbarstellung zu einer Hydroxyl- oder Aminogruppe
kuppelnden Azokomponente zu einem Azofarbstoff der Formel VII
(VII)
kuppelt, in der B die unter Formel VIII angegebene Bedeutung hat und A einen gegebenenfalls weitersubstituierten
Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, und den erhaltenen Farbstoff gegebenenfalls
mit schwermetallabgebenden Mitteln in seinen Schwermetallkomplex überführt.
Als Diazoniumverbindung sind hierfür in AzofarbstolTen
übliche diazotierte aromatische Amine verwendbar, /. B. gegebenenfalls MiHbnicrto Phcink
Diphenyl- oder Naphthyldiiizoniiiim erbindungen.
In Formel VIII bedeutet B z. B. den Rest einer Aminonaphtholsulfonsäure wie den Rest einer
l-Amino-6- oder -7-hydroxynaphthalin-sulfonsäure,
der l-Amino-S-hydroxy-naphthalinO.o- oder -4.6-disulfonsäure.
der 2-Amino-8-hydroxy-naphthalin-6-sulfonsäure
oder der 2-Amino-5-hydro\y-naphthalin-7-sulfonsäure,
fernerden Rest eines gegebenenfalls sulfonierten Aminoarylpyrazolons oder -pyrazolimins
oder eines Acetoacetyl-aminoarylids.
Azofarbstoffe mit zwei Pyrimidyl-5-carbonylgruppen
der Formel II erhält man beispielsweise durch Kuppeln einer Diazoniumverbindung der Formel VI
mit einer Kupplungskomponente der Formel VIII.
Die Kupplung erfolgt zweckmäßig in schwach saurem bis schwach alkalischem Medium nach
üblichen Methoden.
Sowohl die Kupplung als auch die Metallisierung müssen unter schonenden Bedingungen, d. h. unter
Vermeidung hoher pH-Werte und Temperaturen vorgenommen werden.
Eine abgeänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung reaktiver Farbstoffe
besteht darin, daß man einen Farbstoff bzw. ein Farbstoffvorprodukt der Formel 1 mit einer den
Rest der Formel II einführenden Verbindung, worin mindestens ein X Chlor oder Brom bedeutet, acyliert
und anschließend mindestens ein ringgebundenes Chlor- oder Bromatom X mit einem Metallsalz der
schwefligen Säure, einem Metallsalz eines negativ ringsubstituierten Phenols oder Thiophenols oder
mit einem tertiären Amin umsetzt und im Falle der Verwendung eines Farbstoffvorproduktes der Formel
I das Umsetzungsprodukt mit der fehlenden Farbstoffkomponente, die gegebenenfalls gleichfalls
einen reaktiven Rest der Formel II enthält, zum Endfarbstoff vereinigt. Durch diesen nachträglichen
Ersatz eines abspaltbaren Substituenten durch einen anderen abspaltbaren Substituenten hat man die
Möglichkeit, gewünschtenfalls die Löslichkeit und Reaktionsfähigkeit der Farbstoffe zu verändern.
Die Umsetzung erfindungsgemäß verwendbarer Verbindungen mit einem Metallsalz, beispielsweise
einem löslichen Alkali- oder Ammoniumsalz, insbesondere dem Natriumsalz der schwefligen Säure
oder eines negativ ringsubstituierten Phenols oder Thiophenols oder mit einem tertiären Amin erfolgt
zweckmäßig in wäßriger Lösung, vorzugsweise bei einem pH-Wert von ungefähr 6 bis 10 und gegebenenfalls
in Gegenwart von mit Wasser mischbaren inerten organischen Lösungsmitteln, wie niederen Ketonen,
z. B. Aceton, niederen Fettsäureamiden, beispielsweise Ν,Ν-Dimethylformamid, niederen cyclischen
Äthern, z. B. Dioxan und gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen.
Als Beispiele solcher nachträglich eingeführter abspaltbarer Reste seien genannt: die Sulfonsäuregruppe,
Nitro- und Sulfophenoxy- bzw. -phenylmercaptogruppen, wie die 2,4-Dinitro- oder 4-Sulfophenoxy-,
4-Nitro-2-sulfophenoxy- oder 4-Nitrophenylmercaptogruppe,
die Trimethylammonium-, die Pyridinium- oder die quaternierte 1.4-Diaza-bicyclooktangruppe.
Eine weitere abgeänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung reaktiver
Farbstoffe besteht darin, daß man einen Farbstoff bzw. ein Farbstoffvorprodukt der Formel I mit
einer den Rest der Formel II einführenden Verbindung, worin mindestens zwei X ein Fluor-, Chloroder
Bromatom bedeuten, acyliert und anschließend ein ringgebundenes Fluor-, Chlor- oder Bromatom X
mit einem Metallsalz eines gegebenenfalls substituierten Alkanols oder Thioalkanols, mit Ammoniak,
einem primären oder sekundären Amin oder mit einer gleichen oder davon verschiedenen Verbindung
der Formel I umsetzt, und im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten der Formel I das Umsetzungsprodukt
mit der fehlenden Farbstoffkomponente, die gegebenenfalls gleichfalls einen reaktiven
Rest der Formel II enthält, zum Endfarbstoff vereinigt.
Diese abgeänderte Ausführungsform eignet sich insbesondere zum Aufbau von technisch wertvollen
Mischnuancen, wie z. B. grün, mit großer molarer Farbstärke.
Die Umsetzung erfindungsgemäß verwendbarer Verbindungen mit einem Metallsalz, beispielsweise
einem löslichen Alkalisalz, insbesondere dem Natriumsalz eines Alkanols oder Thioalkanols, wie Natriummethylat.
-äthylat, -/f-methoxyäthylat, -methylmercaptat,
-äthylmercaptat, oder dem Natriumsalz der Thioglykolsäure erfolgt zweckmäßig in wäßriger
Lösung und im Falle von Alkalialkoholaten auch in wäßrig-alkoholischer Lösung bei Raumtemperatur.
Die Kondensation mit Ammoniak, einem primären oder sekundären Amin oder einer der vorerwähnten
ίο aminogruppenenthaltenden Verbindungen erfolgt
ebenfalls zweckmäßig in wäßriger Lösung, mit Vorteil in Gegenwart eines Überschusses der verwendeten
Amine oder eines säurebindenden Mittels, wie Natriumcarbonat, Natriumacetat oder tertiären Stickstoffbasen,
und bei einem pH-Wert von ungefähr 4 bis 10. gegebenenfalls in Gegenwart von mit Wasser
mischbaren inerten organischen Lösungsmitteln wie den obenerwähnten, und gegebenenfalls bei erhöhten
Temperaturen.
Als Beispiele solcher eingeführter inerter Substituenten seien genannt: die Methoxy-, Äthoxy-,
/i-Methoxyäthoxy-, Methylthio-, Äthylthio-, /i-Carboxymethylthiogruppe,
die Amino-, Methylamino-, Äthylamino-, Carboxypropylamino-, N,N-Dimethylamino-, Ν,Ν-Diäthylamino-, Phenylamino-, Carboxyphenylamino-,
Sulfophenylamino-, N - Methyl-N-sulfophenylaminogruppe
sowie als Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte der Formel I insbesondere die vorgängig beschriebenen Reste von leicht zugängliehen,
acylierbare Aminogruppen enthaltenden Azo-, Formazan-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffen.
Zu ihrer Stabilisierung können die erhaltenen Farbstoffe mit Puffersubstanzen, beispielsweise mit
Gemischen von primären und sekundären Alkaliphosphaten oder mit Alkalisalzen sulfonierter tertiärer
aromatischer Amine, also beispielsweise mit dem Natriumsalz der N,N-Dimethylanilin-3-sulfonsäure
vermischt werden.
Erfindungsgemäß herstellbare sulfonsäuregruppenfreie Farbstoffe werden in feiner wäßriger Dispersion
zum Färben von hydrophoben Fasern, insbesondere von synthetischen Polyamidfasern verwendet. Die
bevorzugten Farbstoffe enthalten wasserlöslichmachende salzbildende Gruppen und eignen sich
zum Färben aminogruppenhaltiger Fasern aus natürlichem und künstlichem Polyamid, wobei die Nachbehandlung
der Färbungen mit säurebindenden Mitteln, wie Ammoniak oder Hexamethylentetramin,
eine Verbesserung der Naßechtheiten bewirkt. In erster Linie werden wasserlösliche erfindiingsgemäß
herstellbare Farbstoffe mit vorteilhaft zwei bis fünf Sulfonsäuregruppen jedoch zum Färben und Bedrucken
von hydroxylgruppenhaltigen Fasern, bcsonders von Fasern aus natürlicher oder regenerierter
Cellulose verwendet. Wasserlösliche erfindungsgemäß herstellbare Farbstoffe zeichnen sich sowohl auf
hydroxyl- als auch auf aminogruppenhaltigen Substraten durch ihre hohe Fixiergeschwindigkeit und
to Farbausbeute aus.
Die bevorzugten 2,4-Dihalogen-pyrimidin-5-carbonsäureamidfarbstoffe
weisen insbesondere gegenüber Cellulosefasern eine außerordentlich hohe Reaktionsfähigkeit
auf. Diese Farbstoffe fixieren schnell
f>5 und unter milden Bedingungen und eignen sich somit
ausgezeichnet für die Kaltverweil- oder Kurzzeitfarbeverfahren. Die Farbstoffe werden dabei entweder
durch Imprägnieren der Textilien mit wäßrigen Färb-
stofflösungen oder durch Bedrucken derselben mit verdickten Farbstofflösungen appliziert. In vielen
Fällen tritt in Gegenwart von alkalisch reagierenden Substanzen eine Fixierung bereits in der Kälte ein,
gegebenenfalls kann durch Erwärmen oder Dämpfen der Fixiervorgang beschleunigt werden. Nach gründlichem
Spülen und Seifen werden Färbungen und Drucke erhalten, die sich durch hervorragende Naßechtheiten
und gute Lichtechtheit auszeichnen. Die Färbeflotten und die Druckfarben können auch weitere
Zusätze enthalten, beispielsweise Salze, wie Natriumsulfat oder Natriumchlorid, oder Hilfsstoffe,
wie Säureamide, z. B. Harnstoff, oder reduktionsverhindernde Zusätze, wie Nitrobenzolsulfonsäuren.
Farbstoffe, welche eine gewisse Substantivität aufweisen, können auch nach dem Ausziehverfahren aus
langer Flotte gefärbt werden, wobei Färbetemperatur und Alkali aufeinander abgestimmt sein müssen.
Beispielsweise wird in Gegenwart von Natriumcarbonat und Glaubersalz bei einer Temperatur von
20 bis 50 C, vorzugsweise bei 25 bis 35 C gefärbt.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Farbstoffe können auf der Cellulosefaser nach bekannten Verfahren
gleichzeitig mit einer harzbildenden Verbindung und einem sauren Katalysator angewendet werden, wobei
die Faser gleichzeitig gefärbt und knitterfest ausgerüstet wird.
Die mit diesen Farbstoffen erhaltenen Färbungen zeichnen sich überraschenderweise trotz der enorm
hohen Reaktionsfähigkeit der Farbstoffe durch eine gute Beständigkeit der Farbstoffaserbindung gegenüber
hydrolytischen Einflüssen aus. Insbesondere zeigen sie eine sehr gute Waschechtheit und Meerwasserechtheit.
Gegenüber den aus der französischen Patentschrift 1 247 660 bekannten Reaktivfarbstoffen, bei denen
der reaktive 2.4-Dihalogenpyrimidinrest in 6-Stellung
an die Carbonsäureamidgruppe gebunden ist. zeichnen sich die entsprechenden erfindungsgemäß hergestellten
2,4 - Dihalogenpyrimidin - 5 - carbonsäureamidfarbstoffe hergestellten 2,4-Dihalogenpyrimidin-5-carbonsäureamidfarbstoffe
insbesondere durch eine verbesserte Reaktionsfähigkeit gegenüber Cellulosefasern
aus.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile, sofern nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist,
Gewichtsteile. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Gewichtsteile verhalten sich zu
Volumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
CO NH
CH:i
SO3H
18,8 Teile 1.3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure werden mit Natriumcarbonat in 400 Teilen Wasser bei einem
pH-Wert von 4,0 bis 4,5 gelöst und die Lösung auf 0 bis 5 abgekühlt. Bei dieser Temperatur tropft man
innerhalb 15 Minuten 22.2 Teile 2.4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid,
gelöst in 100 Teilen Aceton, zu und hält durch gleichzeitige Zugabe von
Natriumcarbonatlösung den pH-Wert des Reaktionsgemisches bei 4,0 bis 4,5. Sobald die Umsetzung
beendet ist. wird das Reaktionsprodukt nach Zugabe von 25 Teilen 30%iger Salzsäure mit 6,9 Teilen Natriumnitrit
bei 0 bis 5 diazotiert. Die Suspension der Diazoniumverbindung läßt man zu einer Lösung des
Natriumsalzes von 28.9 Teilen 1-(2'-ChIOr-S-SuIfO-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
in 200 Teilen Wasser und 40 Teilen Natriumacetat fließen. Nach beendigter Kupplung wird der neue Farbstoff mit Natriumchlorid
ausgefällt, abfiltriert, mit verdünnter Natriumchloridlösung gewaschen und im Vakuum bei
40 bis 50 getrocknet. Er stellt ein gelbes Pulver dar, das sich in Wasser mit grünstichiggelber Farbe löst.
Der neue Farbstoff färbt Baumwolle. Zellwolle, Jute, Ramie, Hanf. Wolle. Seide und Polyamidfasern
nach den für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in reinen gelben, naßechten und lichtechten Tönen.
Das in diesem Beispiel verwendete 2.4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid
erhält man durch Erhitzen der entsprechenden Carbonsäure (beschrieben im Journal of Organic Chemistry, Bd. 20 [1955],
S. 829) mit Thionylchlorid im Überschuß, bis eine klare Lösung vorliegt, Abdestillieren des überschüssigen
Thionylchlorids und Destillation des Rückstandes am Hochvakuum, als farblose Flüssigkeit
vom Kp. 83 bei 0,05 Torr.
Gelbe Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhält man. wenn man an Stelle der 28,9 Teile des
I -(2-Chlor-5'-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolons eine äquivalente Menge der in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführten Kupplungskomponenten verwendet und sonst wie im Beispiel beschrieben verfahrt.
K upplungskomponente
l-(2'.5'-Disulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
i-[5',7'-Disulfonaphthyl-(2')]-3-methyl-5-pyrazolon
l-(4'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure
l-(3'-Sulfophenyl)-3-methyl-
5-pyrazolon
709 679/483
N = N
— NH CO
CH3
SO3H
42,1 Teile des AminomonoazofarbstofTs der Formel (0
SO3H
NH2
CH3
SQ5H
(hergestellt durch Diazotieren von 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
und Kuppeln der Diazoniumverbindung mit l-Amino-3-methylbenzol in Gegenwart
fettsaurer Alkalisalze) werden in 400 Teilen Wasser als Natriumsalz gelöst. Bei O bis 5 tropft
man innerhalb einer Stunde 22,2 Teile 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechIorid,
gelöst in 100 Teilen Aceton, zu und hält durch gleichzeitige Zugabe von Natriumcarbonatlösung den pH-Wert des Reaktionsgemisches
bei 6,5 bis 7,0. Sobald keine freien Aminogruppen mehr nachweisbar sind, wird das
Reaktionsprodukt durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, abfiltriert und mit verdünnter
Kochsalzlösung gewaschen. Der neue Farbstoff wird im Vakuum bei 40 bis 50 getrocknet. Er stellt ein
gelbes Pulver dar, das sich in Wasser mit gelber Farbe löst. Er färbt Cellulose- und Polyamidfasern nach den
für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in reinen gelben Tönen von guten Licht- und guten Naßechtheiten.
Weitere Azofarbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man an Stelle der 42,1 Teile des
im Beispiel verwendeten Aminomonoazofarbstoffs äquivalente Mengen der in der nachfolgenden Tabelle.
Kolonne 2, aufgeführten Azofarbstoffe nach den Angaben des Beispiels 6 mit 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid
umsetzt. In der letzten Kolonne der Tabelle sind deren Farbtöne auf Cellulosefasern
aneeeeben.
(Constitution der Azofarbstoffe
2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure —»Anilin
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure —»2-Methoxy-5-methylanilin
2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure —* Anilin 2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure —* 3-Methyl-l-aminobenzol
4-Aminoazobenzol-3,4'-disulfonsäure —♦ 3-Methyl-l-aminobenzol
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure —* N-Methylanilin
Farbton auf
Cellulosefasern
Cellulosefasern
•Anilin
Gelb
Gelb
Gelb
Orange
Orange
Gelb
SO3H
Cl
Cl-
CO—NH
HO NH-CO
SO5H
62,2 Teile des Aminoazofarbstoffs der Formel
SO3H
NH-:
HO NH-CO
SO3H
(erhalten durch Kuppeln von diazotierter 2-Amino-4-nitrobenzolsulfonsäure
mit l-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
in neutralem Medium und Reduktion des Nitroazofarbstoffs mit Natriumsulfid) werden als Natriumsalz in 500 Teilen
Wasser gelöst. Bei 0 bis 5 werden 22,2 Teile 2,4-Dichlorpyrimidin - 5 - carbonsäurechlorid, gelöst in
100 Teilen Aceton, zugetropft, wobei der pH-Wert der Reaktionslösung durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung
bei 4.5 bis 5,5 gehalten wird. Sobald keine freien Aminogruppen mehr nachweisbar sind,
wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid vollständig ausgefällt, abfiltriert und im Vakuum bei
40 bis 50 getrocknet. Er löst sich leicht in Wasser mit blaustichigroter Farbe und färbt Cellulose und
Polyamidfasern nach den für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in reinen, naßechten, blaustichigroten
Tönen.
Werden an Stelle der 62,2 Teile des im Beispiel beschriebenen Aminoazofarbstoffs äquivalente Mengen
der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Azofarbstoffe nach den Angaben des Beispiels 13 mit
2,4 - Dichlorpy rimidin - 5 - carbonsäurechlorid umgesetzt, so erhält man ebenfalls wertvolle Farbstoffe mit
ähnlichen Eigenschaften, deren Farbtöne in der letzten Kolonne der Tabelle angegeben sind.
Beispiel | I 1 |
-J- | |
14 | |
15 | |
16 | I |
17 | |
18 | |
19 | |
20 | |
21 | ι |
Konstitution der Farbstoffe Faibton auf
Celluloselasum
Celluloselasum
24
2-Amino-4-nitrobenzolsulfonsäure —► l-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-4.6-disulfonsäure.
reduziert
2-Amino-4-nitrobenzolsulfonsäure —► l-Acetylamino-S-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure,
reduziert
2-Amino-4-acetyIaminobenzolsulfonsäure —>■ 2-Hydroxynaphthalin-6,8-disulfonsäure.
verseift
2-Amino-4-acetylaminobenzolsulfonsä'ure —" I-Hydroxynaphthalin-3.6-dibiilfonsäure,
verseift
2-Amino-4-acetylaminobenzolsulfonsäure —>
1-Hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure.
verseift
l-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure —♦ 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sullbnsäure
2-Aminonaphthalin-I,5-disulfonsäure --·· 2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin-7-Milfonsäure
l-Aminobenzo,'-2,4-disulfonsäure —» l-(3'-Aminoben/oylamino)-8-hydroxynaphthalin-3.6-disulfonsäure
2-Amino-4-acety!aminobenzolsulfonsäure —» 2-Aminonaphthalin-5.7-disulfonsäure.
verseift
2-Aniino-5-nitrobenzolsulfonsäure —* l-(4'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure,
reduziert
2-AmInO-S-HiIrObCnZOlSuHOnSaUrC-* l-(3'-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolimin.
reduziert
! Rot
j Rot
; Gelbstichigorange
I Orange
! Rotorange
! Orange
j Rotstichigorange
■ Rot
I
I
I Orange
Rotstichiggelb
Gelb
Rotstichiggelb
Gelb
SOjH
Cl
NH CO-
V-Cl
51,7 Teile des kupferhaltigen Aminomonoazofarbstoffs
der Formel
HOiS
SO:!H
(erhalten durch Kupplung von Jiazotieiter 2-Amino-1-hydroxybenzol-4,6-disulfonsaure
mit 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäLire in alkalischem
Medium und Behandlung des erhaltenen AminomonoazofarbstofTs
mit einem kupferabgebenden Mittel) werden als Natriumsalz in 500 Teilen Wasser
gelöst. Man fügt bet O bis 5 eine Lösung von 22.2 Teilen 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid. in
so 150 Teilen Aceton hinzu und hält den pH-Wert der Reaktionslosung durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung
bei 6.5 bis 7,5. Sobald keine freien Aminogruppen mehr nachweisbar sind, wird der neue Farbstoff
durch Zugabe von Natriumchlorid vollständig abgeschieden, abfiltriert und im Vakuum bei 50 bis
60 getrocknet. Er stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit rubinroter Farbe löst.
Er färbt Baumwolle. Zellwolle, Jute, Ramie, Hanf, Wolle. Seide und Polyamidfasern nach den für
Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in reinen, naßechten, rubinroten Tönen.
Werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten metallhaltigen Aminoa?ofarbstoffe nach den Angaben
des Beispiels 25 mit 2,4-Dichlorpyrimidincarbonsäurechlorid
umgesetzt, so erhält man weitere wertvolle Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften. Die
Farbtöne der Endprodukte auf CeIIulosefasern sind
in der letzten Kolonne der Tabelle angegeben.
Konstitution der Aminoazofarbstoffe
27
28
29
30
31
32
33
34
35
28
29
30
31
32
33
34
35
2-Amino-l-hydroxybenzo!-4,6-disulfonsäure —♦ l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure,
Kupferkomplex
2-Amino-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure —► 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure,
Kupferkomplex
6-Nitro-l-amino-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure —♦ 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure,
Chromkomplex 1 : 2
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol —» l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure,
Chromkomplex 1 : 2
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol —* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure,
Kobaltkomplex 1 : 2
2-Amino-4-acetylamino-l-hydroxybenzol-6-sulfonsäure —♦ 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure,
Kupferkomplex, verseift
2-Amino-4-acetyIamino-l -hydro xybenzol-6-sulfonsäure —* l-Phenylamino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure,
Kupferkomplex, verseift
6-Nitro-l-amino-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure —► l-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure,
reduziert. Kupferkomplex
2-Amino-6-acetylamino-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure —» 1-Hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure,
Kupferkomplex, verseift
2-Amino-6-acetylamino-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure—♦ l-(2',5'-Disulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon,
Kupferkomplex, verseift
Farbton auf Ccllulosefasern
Violett
Bordo
Schwarz
Schwarz
Schwarzbraun
Rotstichigmarineblau
Marineblau Blau
Rubinrot Gelbbraun
NH2
HO3S
SO3H
NH · CO
SO3H
I=N'
Cl
Cl
Cl
56,9 Teile l-Amino-4-(4-aminophenylamino)-anthrachinon-2,2',7-trisulfonsäure
(erhalten durch Sulfonierung von l-Amino-4-(4'-aminophenylamino)-anthrachinon-2,7-disulfonsäure
in 30°/«igem Oleum) werden als Natriumsalz in 1000 Teilen Wasser gelöst.
Zu dieser Lösung tropft man bei 0 bis 5 ' eine Lösung von 22,2 Teilen 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid
in 100 Teilen Aceton und hält gleichzeitig durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung den
pH-Wert der Reaktionslösung bei 5,0 bis 5,5. Nach beendeter Umsetzung wird der neue Farbstoff der
obigen Formel durch Zufügen von Natriumchlorid abgeschieden, abfiltriert, mit Natriumchloridlösung
gewaschen und im Vakuum bei 40 bis 50 getrocknet.
Er löst sich in Wasser mit blauer Farbe und färbt Baumwolle, Zellwolle, Jute, Ramie, Hanf, Wolle,
Seide und Polyamidfasern nach den für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in naßechten, blauen
Tönen.
Verwendet man an Stelle der 56,9 Teile 1-Amino-4 - (4' - aminophenylamino) - anthrach inon - 2,2,7 - trisulfonsäure
äquivalente Mengen der in der folgenden Tabelle aufgeführten Anthrachinonfarbstoffe und verfährt
sonst wie im Beispiel 36 beschrieben, so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften. Die
Farbtöne der mit den Endprodukten erzeugten Cellulosefärbungen sind in der letzten Kolonne der
Tabelle angegeben.
37
Konstitution der Anthrachinonfarbstoffe O NH2
NH>
Farbton auf Cellulosefaser!!
Blau
SO3H
Fortsetzung
Konstitution der Anthrachinonfarbstoffe
38
39
40
NHj
O NH>
HQ5S
O NH-
O NH2
NH2
SO3H
SO3H
41
HO.iS
Blau
Blau
Blau
- SO.jH
Blau
- SO:!H
NH.
57.6 Teile Kupferphthalocyanintetrasullbnsäurechlond
werden in 500 Teilen Wasser und 300 Teilen Eis angeschlämmt, mit 15 Teilen m-Aminoacetanilid so
verrührt und durch Zugabe von wäßriger Ammoniaklösung auf einen pH-Wert von 7 gestellt. Nun
läßt man die Temperatur langsam auf 40 bis 50 steigen, wobei der pH-Wert der Suspension durch
Zutropfen von Ammoniaklösung stets auf 7.0 bis 7.5 gehalten wird. Sobald die Kondensation beendet
ist, d. h. kein primäres Amin mehr nachweisbar ist, werden 270 Teile 30%'ger Salzsäure zugegeben, und
die Mischung wird 3 Stunden auf 85 bis 90 erhitzt.
wobei die Acetylaminogruppe verseift wird. Nun
isoliert man den Farbstoff durch Filtration, schlämmt ihn erneut in 1000 Teilen Wasser von 0 bis 5 an und
stellt den pH-Wert der Suspension mit verdünnter Natronlauge auf 8,0. Zu dieser Suspension gießt man
eine Lösung von 23.3 Teilen 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid
in 100 Teilen Aceton. Man kondensiert unter gutem Rühren bei 0 bis 5 und
neutralisiert die frei werdende Salzsäure durch Zutropfen verdünnter Natriumcarboiiatlösiing. Nach
beendeter Umsetzung wird der neue Farbstoff vollständig ausgesalzen, abfiltriert und bei 50 bis 60
im Vakuum getrocknet. Er entspricht der schematischen Formel
CuPc
SO2- NH
NH CO >- Cl
in der Pc das Phthalocyaningerüst und X teilweise —NH2 und teilweise —ONa oder —ONHi bedeutet.
Der Farbstoff färbt Cellulose- oder Polyamidfasern in naßechten, reinen türkisblauen Tönen.
709 679/483
In der folgenden Tabelle sind weitere Farbstoffe aufgeführt, die nach der Arbeitsweise des Beispiels 42 hergestellt
werden, sowie der Farbton der damit erzeugten Cellulosefärbung.
44
Konstitution
CuPc
— - SO2 · NH · CH2 · CH2 NH · CO
Cl
CuPc
(SO2
-HSO2- NH
Farbton auf
Cellulosefaser!!
Cellulosefaser!!
Türkisblau
Türkisblau
SO:, H
Beispiel HO NH CO
= N-
HO3S —'
31,9 Teile l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3.6-disulfonsäure
werden bei O bis 5 in 200 Teilen Wasser mit Natronlauge bei einem pH-Wert von 6,5 gelost.
Hierauf stellt man die Lösung auf einen pH-Wert von 2 und tropft innerhalb 15 Minuten eine Lösung
von 22,2 Teilen 2,4-Diehlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid in 100 Teilen Aceton zu und hält gleichzeitig
den pH-Wert des Reaktionsgemisches durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung bei 2. Nach beendeter
Kondensation versetzt man die Lösung mit 30 Teilen Natriumbicarbonat und läßt dann eine Lösung von
17,3 Teilen diazotierter l-Aminobenzol-2-sulfonsäurc
zufließen. Sobald die Kupplung beendet ist, wird das Reaktionsgemisch mit Natriumchlorid versetzt, der
ausgefällte Farbstoff abfiltriert und mit Natriumchloridlösung
gewaschen. Nach dem Trocknen bei 40 bis 50' erhält man ein rotes Pulver, das sich leicht
in Wasser mit roter Farbe löst.
Cl
- SO:, H Wird Baumwolle oder Zellwolle mit diesem Farbstoff nach den für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren
gefärbt oder bedruckt, so erhält man rote Färbungen oder Drucke mit sehr guten Echtheits-
.15 eigenschaften.
Weitere Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhält man. wenn man an Stelle der 31,9 Teile
I - Amino - 8 - hydroxynaphthalin - 3,6 - disulfonsäure äquivalente Mengen der in der nachfolgenden Tabelle.
Kolonne 3, aufgeführten aminogruppenhaltigen Kupplungskomponenten mit 22,2 Teilen 2,4-Dichlorpyrirnidin-S-carbonsäurechlorid
bzw. 35,5 Teilen 2,4-Dibrompyrimidin-5-carbonsäurebromid nach den Angaben des Beispiels 45 kondensiert und anschlie-Bend
mit äquivalenten Mengen der in der Tabelle, Kolonne 2, aufgeführten Diazokomponenten vereinigt.
Der Farbton der Endprodukte auf Baumwolle ist in der letzten Kolonne der Tabelle angegeben.
Beispeil
46
47
48
49
50
51
52
47
48
49
50
51
52
Diazokomponente
Acyherbaio Kupplungskomponente
Farbton auf
Baumwolle
Baumwolle
l-Aminobenzol-2.5-disulfonsäure 2-Aminonaphthalin-l,5-disulfonsäurc
I -Aminobenzol-2-sulfonsäure l-Aminobenzol-2,4-disulfonsäure
l-Amino-4-methoxybenzol-2-sulfon-
säure
4-Aminoazobenzol-3,4'-disulfonsäure
4-Aminoazobenzol-3,4'-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-l,5-disulfonsäure
-Amino-8-hydro\ynaphthalin-3,6-disuifonsäure
-Ainino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-4.6-disulfonsäure
l-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
2-Äthylamino-5-l^ydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
2-Methylamino-5-hydroxynaphthaIin-7-sulfonsäure
Rot
Blaustichigrot
Rot
Gelb
Scharlachrot
Scharlachrot
6-sulfonsäure i Rot
21
22
77,3 Teile des nach den Angaben des Beispiels 42 hergestellten Farbstoffs werden in 1000 Teilen Wasser
angeschlämmt. Dazu gibt man eine neutralisierte Lösung von 42,1 Teilen des Aminomonoazofarbstoffs der
Formel
SOsH
/ x\
SO:!H
NH.
CH:,
(erhalten durch Kuppeln von diazotierter 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure mit l-Amino-3-methylbenzol)
in 400 Teilen Wasser und erwärmt auf 30 bis 40 . Durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung wird der pH-Wert
des Reaktionsgemisches bei 6,5 bis 7,5 gehalten. Sobald die Kondensation beendet ist. wird der gebildete Farbstoff
der Formel
CuPc -
- NH
- SO.tONa
NH-CO-C' V-Cl
SO:! H
(SO-..NH.»k
NH f XV-N = N-
CH:!
SO:tH
durch Zusatz von Natriumchlorid ausgefällt, filtriert und im Vakuum bei 60 bis 70 getrocknet. Er stellt ein
grünes Pulver dar, das sich in Wasser mit grüner Farbe löst. Der Farbstoff färbt Celluloscfasem nach den
für Reaktivfarbstoffe üblichen Färbeverfahren in reinen grünen Tönen von sehr guten Licht- und Naßechtheiten.
Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften werden erhalten, wenn man an Stelle der 77,3 Teile des nach Beispiel
42 erhältlichen Farbstoffes äquivalente Mengen der in der nachfolgenden Tabelle. Kolonne 2. aufgeführten
Farbstoffe mit äquivalenten Mengen der in Kolonne 3 angegebenen Aminoverbindungen unter den
in Kolonne 4 festgelegten pH-Werten nach den Angaben des Beispiels 53 umsetzt.
Bei- i
spiel I
spiel I
i
54 ' (Ί
54 ' (Ί
Cl
F-.irbslolV
-CO-NH--'' /-SGiH OH
ν--- N-/X y
HO.,S-< X
Cl
SO.iH I |
HOiS - | HO | y- - | NH / \ |
•co | --· | N, N |
N | - C |
^' | NHj ! |
'ί ! 'S. / |
NH | y | - so | iH | |||
O |l |
V so
// |
||||||||
NH -^x | H | ||||||||
O | -so | .H | |||||||
- C' | )-- | :>- ( | |||||||
Cl | |||||||||
Ληιιη
I IjN -<
"1
SO1H
SO1H
ι- N -- N --
NU·
CHi
SO ,H
pH ι i .nbton
, >) his K)
6 bis 7
ι 5 bis (i
()r;inge
R öl
Cjriin
I 252 824
Fortsetzung
Beispiel
Farbstoff
O NH2
SO1H
O NH -<f V- SQiH
NH — CO
NH — CO
SO.,H
OCH-!
N = N-
NH-CO
Cl
SO1H
desgl.
desgl.
N N
Cl
Das nach den Angaben des Beispiels 45 hergestellte Zwischenprodukt aus 31,9 Teilen l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disuIfonsäure
und 22,2 Teilen 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechIorid wird in 200 Teilen Wasser gelöst und mit einer neutralisierten
Lösung von weiteren 31,9 Teilen l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
in 200 Teilen Wasser versetzt, und der pH-Wert des Reaktionsgemisches bei Raumtemperatur mittels wäßriger Natriumcarbonatlösung
auf 4,5 bis 5,5 gehalten. Nach beendeter Kondensation versetzt man die Reaktionslösung mit 60 Teilen Natriumbicarbonat und läßt
dann eine Lösung von 34,6 Teilen diazotierter l-Aminobenzol-2-sulfonsäure zufließen. Der dabei
gebildete Disazofarbstoff der Formel
SO:iH
HO:!S
HQ5S
NH-
OH
SO:iH
- SO:(H
SO:!H
wird durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, abfiltriert und im Vakuum bei 70 bis 80 getrocknet.
Er löst sich leicht in Wasser mit roter Farbe.
Amin
O NH.
HOiS
SQiH
CuPc
- SO. — NH
(SO.iH),
NH,
CH:, | \= | SQ1H |
HN- | ||
CH:, | CWi- | -SOiH |
HN- | ||
~\
=/ |
||
-CH. | ||
6 bis 7
5 bis 6
5 bis 6
8 bis 9
Farbton
Blau
Grün
Gelb
Gelb
Wird Baumwolle oder Zellwolle mit diesem Farbstoff nach den für Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren
gefärbt oder bedruckt, so erhält man rote Färbungen oder Drucke mit sehr guten Naß- und
Lichtechtheiten.
67,8 Teile des Farbstoffs entsprechend Beispiel 16 werden in 700 Teilen Wasser neutral gelöst, und dazu
gibt man bei Raumtemperatur 12,6 Teile Natriumsulfit und rührt, bis sich der pH-Wert nicht mehr
verändert. Der neu gebildete Farbstoff wird mit Natriumchlorid ausgesalzen, abfiltriert und bei 40
bis 50 im Vakuum getrocknet. Er entspricht der Formel
CO — NH
SO:>H
OH
SO:,H
Der Farbstoff löst sich leicht in Wasser mit oranger Farbe und färbt Baumwolle nach den für Reaktivfarbstoffe
üblichen Verfahren in naßechten orangen Tönen.
Farbstoffe mit ähnlichen Echtheitseigenschaften, aber mit geringerer Reaktionsfähigkeit, erhält man
bei Verwendung von 22,9 Teilen des Natriumsalzes von l-Hydroxybenzol-4-sulfonsäure, 16,9 Teilen des
Natriumsalzes von l-Hydroxy-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure oder 18,6 Teilen des Natriumsalzes von 1-Mercapto-4-nitrobenzoI
an Stelle der 12,6 Teile Natriumsulfat
bei ansonst denselben wie im Beispiel angegebenen Reaktionsbedingungen.
67,8 Teile des Farbstoffs entsprechend Beispiel 16 werden in 300 Teilen Wasser neutral gelöst, mit
700 Teilen Methanol versetzt und durch Zufügen von konzentrierter wäßriger Natriumcarbonatlösung ein
pH-Wert zwischen 9,5 und 10 eingestellt, der bis zur Beendigung der Umsetzung gehalten wird. Hierauf
wird das überschüssige Methanol im Vakuum abdestilliert, das Reaktionsgemisch mit 1000 Ieilen
Wasser verdünnt und der Farbstoff durch Zufügen von Kaliumchlorid ausgefällt, abfiltriert und bei 50
bis 60 im Vakuum getrocknet.
Der neue Farbstoff entspricht der Formel
Der neue Farbstoff entspricht der Formel
SOsH OH
Er löst sich leicht in Wasser mit oranger Farbe und färbt Baumwolle oder Zellwolle nach den für
Reaktivfarbstoffe üblichen Verfahren in naßechten orangen Tönen.
Weitere Beispiele, deren Farbtöne auf Baumwolle oder Zellwolle in der letzten Kolonne der Tabelle
SO.,H
aufgeführt sind, erhält man durch Kondensation äquivalenter Mengen der in Kolonne 2 angegebenen
Farbstoffe mit äquivalenten Mengen der in Kolonne 3 angegebenen Pyrimidin-5-carbonsäurechloride nach
den Angaben der in Kolonne 4 vermerkten Beispielen.
Beispiel
Farbstoff
H.N-<
SQ1H
-N=N-
OH
COOH
H,N-< ^V-SO3H OH
N = N-
SO3H
O Cu O
HQ1S -f V N = N-HQ1S
-
SO:iH
Carbon säurehalogen id "el"
spiel
Cl
H5CS
H>N-
JV-- SQ1H HO NH- CO -^
N = N ^
ΛΑ/
-SQ1H
O NHi
HQ)S
SQiH
H5OS-
Cl
COCI
Cl
HiOS-/ "V-COCI
HiOS-/ "V-COCI
Cl
COCI
Br
- COCI
CH:,S -<f
- COF
Farbton
auf Baumwolle
bzw. Zellwolle
auf Baumwolle
bzw. Zellwolle
Rotstichiggelb
Orange
Rubin
Rot
Blau
709 679/483
27
Fortsetzung 28
I . j Farbton
Carbonsüurehalogenid i ^c>~ ! auf Baumwolle
I SPIC| bzw. Zellwolle
O — Cu O NH,
25 Marineblau
SO1H
HO,S
H-N OH
λ Λχ
-N = N-T YV-N = N-^
13 j Blausehwari
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung reaktiver Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß
man 1 Mol einer Verbindung der allgemeinen Formel I
(I)
in der D den Rest eines organischen Farbstoffs oder Farbstoffvorproduktes. R Wasserstoff oder
einen niederen Alkylrest und η 1 oder 2 bedeutet.
mit 11 Mol einer den Rest der Formel H
Xi
CO-
N N
(ID
einführenden Verbindung, in der von Xi. Xi und
X:) mindestens eines einen abspaltbaren Rest und die anderen unabhängig voneinander je Wasserstoff
oder einen beliebigen einwertigen Substituenten bedeuten, zu einer Verbindung der Formel
111
CO-N D
1Ί ιΓ
N N
(Ill)
35
40
umsetzt, in der D, R und /; die unter Formel 1 und Xi, X-2 und X:j die unter Formel II angegebene
Bedeutung haben, und im Fall, daß D für ein Farbstoffvorprodukt steht, das Um-
Setzungsprodukt mit der fehlenden Farbstoffkomponente, die gegebenenfalls gleichfalls einen
reaktiven Rest der Formel Il enthält, zum Endfarbstoff vereinigt.
2. Verfahren zur Herstellung von reaktiven Farbstoffen der nach Anspruch 1 erhältlichen Art
in Abänderung des Verfahrens nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff
bzw. ein Farbstoffvorprodukt der Formel I mit einer den Rest der Formel II einführenden
Verbindung, worin mindestens ein X Chlor oder Brom bedeutet, acyliert und anschließend mindestens
ein ringgebundenes Chlor- oder Bromatom X mit einem Metallsalz der schwefligen Säure, einem Metallsalz eines negativ ringsubstituierten
Phenols oder Thiophenols oder mit einem tertiären Amin umsetzt und im Fall der
Verwendung eines Farbstoffvorproduktes der Foimel 1 das ümsetzungsprodukt mit der fehlenden
Farbstoll'komponentc. die gegebenenfalls gleichfalls einen reaktiven Rest der Formel II
enthält, zum Endfarbstoff vereinigt.
3. Verfahren /ur Herstellung von reaktiven Farbstoffen der n.ich Anspruch 1 erhältlichen Art
in Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff bzw. ein Farbstoffvorprodukt der Formel I
mit einer den Rest der Formel II einführenden Verbindung, worin mindestens zwei X ein Fluor-,
Chlor- oder Bromalom bedeuten, acyliert und anschließend ein ringgebundenes Fluor-, Chloroder
Bromatom X mit einem Metallsalz eines Alkanols oder Thioalkanols, mit Ammoniak, einem primären oder sekundären Amin oder einer
weiteren Verbindung der Formel I umsetzt und im Fall der Verwendung von Farbstoffvorprodukten
der Formel I das Ums.etzungsprodukt mit der fehlenden Farbstoffkomponente, die gegebenenfalls
gleichfalls einen reaktiven Rest der Formel Il enthält, zum Endfarbstoff vereinigt.
4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3. gekennzeichnet
durch die Verwendung einer Verbindung der Formel II. in der Xi Wasserstoff und Xj
und X:i Chlor bedeuten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. I 247 660.
Französische Patentschrift Nr. I 247 660.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetpfel mit Erläuterungen ausgelegt worden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH268363 | 1963-03-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1252824B true DE1252824B (de) | 1967-10-26 |
Family
ID=4239224
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1252824D Pending DE1252824B (de) | 1963-03-01 | Verfahren zur Herstellung von reaktiven Farbstoffen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3433781A (de) |
BE (1) | BE644495A (de) |
CH (1) | CH439529A (de) |
DE (1) | DE1252824B (de) |
ES (1) | ES297071A1 (de) |
NL (2) | NL6402003A (de) |
Cited By (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1644171A1 (de) * | 1966-09-10 | 1970-07-30 | Bayer Ag | Reaktivfarbstoffe und Verfahren zu deren Herstellung |
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