DE1251291B - Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwe feloxyden aus Ammonsulfatlaugen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwe feloxyden aus AmmonsulfatlaugenInfo
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/026—Preparation of ammonia from inorganic compounds
- C01C1/028—Preparation of ammonia from inorganic compounds from ammonium sulfate or sulfite
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES Wt®k PATENTAMT
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
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Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag: .
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag: .
COIc
COIB -17/50
12 k-1/02 AZ Jy '/£0
1251 291
J 24354IV a/12 k
31. August 1963
5. Oktober 1967
J 24354IV a/12 k
31. August 1963
5. Oktober 1967
Bei bestimmten Fabrikationsprozessen fallen als Nebenprodukte ammonsulfathaltige Laugen an,
deren Aufarbeitung zu Düngesalz sich nicht immer lohnt. Es wurde daher eine Reihe von Verfahren
bekannt, die die Rückgewinnung der Grundstoffe Ammoniak und Schwefeltrioxyd zum Ziel haben.
Die bekannten Wege sehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten der technischen Ausführung vor. Entweder
wird durch Bindung des Säureions an eine stärkere Base, z. B. Eisenoxyd, ein so stabiles Salz
gebildet, daß das Ammoniak abgetrieben werden kann, oder das Ammoniakion wird in eine so beständige
Verbindung, z. B. mit Phosphorsäure, übergeführt, daß das Schwefeltrioxyd frei wird. In jedem
der beiden Fälle folgt eine zweite Prozeßstufe, in der das gebundene Ion z. B. durch thermische Spaltung
gewonnen wird.
Die zuerst beschriebene Arbeitsweise, d. h. die interimistische Herstellung eines Metallsulfats, aus
dem durch thermische Spaltung das Schwefeltrioxyd gewonnen wird, weist außer den offensichtlichen
technischen Schwierigkeiten bei der Prozeßführung den Nachteil auf, daß die Spaltungsstufen füj NH3
und SO3 nicht scharf genug voneinander getrennt werden können; d. h., bei Anwendung technisch
brauchbarer Reaktionsbedingungen werden keine reinen Produkte erhalten.
In der britischen Patentschrift 124 842 findet sich ein Hinweis auf eine günstigere Lösung dieses Problems.
Diese Patentschrift befaßt sich mit der Gewinnung von Schwefelsäure aus Gips und beschreibt
für die Spaltung des als Zwischenprodukt erhaltenen Ammonsulfats unter anderem folgenden Weg: Durch
Umsetzung mit Natriumsulfat bei erhöhter Temperatur wird das gesamte Ammoniak abgespalten. Das
dabei entstehende Natriumbisulfat muß anschließend noch erhitzt werden, um unter Rückbildung von
Natriumsulfat das Schwefeltrioxyd in Freiheit zu setzen.
Gemäß der Erfindung ergibt sich nun eine Möglichkeit, diese Reaktionsfolge in Gestalt eines kontinuierlich
verlaufenden Prozesses durchzuführen, und zwar unter direktem Einsatz roher Ammonsulfatlauge.
Sie betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefeloxyden aus Ammoniumsulfatlaugen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem Dreistufenverfahren in der ersten Stufe
zunächst in einer Ammonium-Bisulfat-Schmelze höchstens 501Vo des im Ammonsulfat enthaltenen
Ammoniaks abgespalten werden und das entsprechende Bisulfat zur Entwässerung im Kreislauf ge-
Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und
Schwefeloxyden aus Ammonsulfatlaugen
Schwefeloxyden aus Ammonsulfatlaugen
Anmelder:
INVENTA A. G.
für Forschung und Patentverwertung,
Zürich (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. R. K. Löbbecke, Patentanwalt,
Berlin 37, Neue Str. 6
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Wilhelm Deiters, Chur (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 11. September 1962 (10757)
führt wird, in der zweiten Stufe dann in einer Natrium-Pyrosulfat-Schmelze in Gegenwart von
Natriumsulfat das restliche Ammoniak ausgetrieben und in der dritten Stufe schließlich das Pyrosulfat
gespalten und das dabei entstehende Natriumsulfat in die zweite Stufe zurückgeführt wird.
Weiterhin ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß nur soviel des Pyrosulfats
gespalten wird, daß das dabei entstehende Sulfat gelöst bleibt und in dieser Form von der abfließenden
Restpyrosulfatschmelze unmittelbar in den Prozeß zurückgeführt werden kann.
Es ist vorteilhaft, den Zerfall des SO3 zu SO2 und
Sauerstoff durch Ausführung der Pyrosulfatspaltung in Anwesenheit eines oxydierenden Mediums, wie
Luft, Sauerstoff od. dgl., zurückzudrängen.
Ferner ist es zweckmäßig, die Reaktionstemperatüren durch Katalysatoren zu beeinflussen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Reaktionen, die zur Abspaltung des Ammoniaks und
der Schwefeloxyde führen, auf verschiedene Kreisläufe von Salzschmelzen verteilt, die als Lösungsmittel
für die Reaktionsptartner dienen.
Die erforderliche Energie wird von einer Brennkammer geliefert, wobei der Wärmegehalt der
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Rauchgase im Gegenstrom zum Prozeßablauf weit- benutztes Treibgas fördert die Schmelze in einem
gehend ausgenutzt wird. der beiden Reaktoren von unten nach oben, so daß
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah- sie durch den anderen zurückfließen kann,
rens ist in der Zeichnung schematisch erläutert. Im Reaktionsgefäß II wird das restliche Ammo-
Die technische Ausführung des kontinuierlichen 5 niak aus dem Ammonbisulfat abgespalten und über
Prozesses kann nach der Zeichnung in der Weise Leitung 8 abgezogen. Dazu wird es mit Natriumsulgcstaltet
werden, daß man in einer Schmelze von fat unter weiterer Erhöhung der Temperatur zur
Ammoniumbisulfat, die durch ein geeignetes Förder- Reaktion gebracht. Dabei bildet sich unter Entweiorgan
im Kreislauf gepumpt wird, laufend die zu chen des Ammoniaks Natriumbisulfat. Die Erhitzung
verarbeitende Menge Ammoniumsulfat löst und durch io kann durch indirekte Zuführung der erforderlichen
entsprechende Temperaturerhöhung unter Abspal- Wärme durch Leitung la erfolgen, doch besteht
tung von Ammoniak in Bisulfat überführt. Wenn das durchaus die Möglichkeit, auch in dieser Prozeßstufe
Ammonsulfat in Gestalt einer wäßrigen Lösung ge- überhitzten Dampf oder ein geeignetes Hjlfsgas hinlief
crt wird, erweist es sich als günstig, die vorge- zuzuführen, sofern es sich mit den Bedingungen für
heizte — nach Möglichkeit unter Druck auf die Tem- 15 die Gewinnung des frei werdenden Ammoniaks verpcratur
der Schmelze von etwa 200° C überhitzte — einbaren läßt.
Lösung durch Leitung la in den unteren Teil eines Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das Na-Turmes
1 einzuspritzen, der von unten nach oben triumsulfat als festes Salz oder in wäßriger Lösung
von der Ammonbisulfatschmelze durchströmt wird. in den Reaktor 11 einzuführen; da dieses Salz sich
Dabei erzeugen die plötzlich frei werdenden Wasser- 20 jedoch im Verlauf des weiteren Prozesses zurückdampfmengen
die Wirkung einer Mammutpumpe bildet, wurde zwecks Ermöglichung einer kontinuier-
und treten somit an die Stelle eines Kreislauf-Förder- liehen Arbeitsweise als Trägermedium für die Rückorgans.
Die erforderliche Verdampfungswärme kann führung des Natriumsulfats Natriumpyrosulfat gedurch
indirekte Heizung in den Turm eingeführt wählt, in dem sich sämtliche an der Reaktion bewerden,
am besten aber durch direkte Zuführung as teiligten Komponenten lösen.
eines Heizmediums, z. B. von Verbrennungsgasen, Das im Reaktor II entstandene Natriumbisulfat
aus der Brennkammer über Leitung 2-2 c. Die wird bei weiterer Erhitzung (etwa 500° C) unter
Rauchgase aus Brennkammer 9 werden bei der er- Wasserabspaltung in Natriumpyrosulfat umgewanforderlichen
Temperatur zusammen mit dem Am- delt, so daß in den Reaktor III über Leitung 11 eine
monsulfat in der dargelegten Weise eingeführt. Bei 30 reine Schmelze von Pyrosulfat überläuft.
Bedarf kann die Wärme auch gleichzeitg direkt und Wenn ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen geindirekt zugeführt werden. Der Entwässerungsturm 1 arbeitet wird, so fällt die zweite Hälfte des Ammokann als einfaches Rohr oder Rohrbündel mit auf- niaks gemeinsam mit einem Teil des Reaktionswasgcsetztcm Entgasungsraum ausgebildet sein oder sers an. In Anbetracht des unter gewissen Umstänauch als ein Aggregat von konzentrischen Rohren, 35 den bestehenden Bedarfs an einer getrennten Gewobei im Mantelrohr ein Teil des von der Mammut- winnung von wasserfreiem oder -armem Ammoniak pumpe nach oben beförderten Produkts in die An- kann die Reaktionsstufe II jedoch auch so eingerichsaugdüse zurückströmt. Das entwässerte Ammon- tet werden, daß die verschiedenen Fraktionen entsulfat fließt aus dem Kopf des Turmes über Lei- sprechend der stufenweise gesteigerten Temperatur tung 3 in den Reaktor 1 über, in dem er durch 40 getrennt anfallen.
Bedarf kann die Wärme auch gleichzeitg direkt und Wenn ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen geindirekt zugeführt werden. Der Entwässerungsturm 1 arbeitet wird, so fällt die zweite Hälfte des Ammokann als einfaches Rohr oder Rohrbündel mit auf- niaks gemeinsam mit einem Teil des Reaktionswasgcsetztcm Entgasungsraum ausgebildet sein oder sers an. In Anbetracht des unter gewissen Umstänauch als ein Aggregat von konzentrischen Rohren, 35 den bestehenden Bedarfs an einer getrennten Gewobei im Mantelrohr ein Teil des von der Mammut- winnung von wasserfreiem oder -armem Ammoniak pumpe nach oben beförderten Produkts in die An- kann die Reaktionsstufe II jedoch auch so eingerichsaugdüse zurückströmt. Das entwässerte Ammon- tet werden, daß die verschiedenen Fraktionen entsulfat fließt aus dem Kopf des Turmes über Lei- sprechend der stufenweise gesteigerten Temperatur tung 3 in den Reaktor 1 über, in dem er durch 40 getrennt anfallen.
indirekte Beheizung durch Leitung 2 b bei genügen- Im Reaktor III soll bei Temperaturen bis etwa
der Vcrweilzeit auf eine so hohe Temperatur (etwa 900° C laufend der Anteil des Pyrosulfats gespalten
300° C) gebracht wird, daß etwa 50% des Ammo- werden, der dem eingesetzten Ammonsulfat ent-
niaks abgespalten und über Leitung 4 entnommen spricht.
werden. Man kann dieses Ammoniak auch durch 45 Es wird demnach unter Verwendung von Ammon-
dirckte Behandlung mit überhitztem Wasserdampf bisulfat der erste Kreislauf nach Umsetzung des ein-
oder einem entsprechend temperierten Gas, das frei geführten Ammonsulfats zu Ammonbisulfat in Reak-
von sauren Bestandteilen ist, austreiben. Im allge- tor I in die Laugeeindampfung 1 zurückgeführt. Der
meinen, wird jedoch Interesse an der Gewinnung dem Ammonsulfatumsatz entsprechende Anteil
eines möglichst konzentrierten Ammoniaks bestehen. 50 Bisulfat wird laufend in einen zweiten Kreislauf
Bei dieser Ammoniakabspaltung wird Ammonium- übergeführt, wo er in den Stufen Π und III bis zur
sulfat in Ammoniumbisulfat übergeführt. Natriumsulfatbildung umgesetzt wird. Da sich somit
Während die größte Menge des Ammonbisulfats nur ein Teil des gesamten Kreislauf-Pyrosulfats zu
über Leitung 5 in den Entwässerungsturm zurück- Sulfat zersetzt, bleibt die Schmelze flüssig und erfließt,
wird der Anteil, der dem umgesetzten Ammon- 55 möglicht so den laufenden Rücktransport des Alkalisulfat
entspricht, zwecks Abspaltung weiteren Am- sulfats in den Reaktor If. Im kontinuierlichen Bemoniaks
über Leitung 6 dem ersten Kreislauf ent- trieb kann der prozentuale Umsatz durch Wahl von
nommen und in den Reaktor II geführt. Damit ge- Temperatur und Verweilzeit so eingestellt werden,
langt das geschmolzene Bisulfat in den zweiten daß sich der gesamte Prozeß im Gleichgewicht beKreislauf,
in dem als tragendes Medium ebenfalls 60 findet.
eine Salzschmelze umgepumpt wird, und zwar Als Reaktor wird mit Vorteil ein indirekt beheiz-
Natriumpyrosulfat, dessen Temperatur oberhalb tes Aggregat aus hochtemperatur- und oxydations-
500° C gehalten wird. In diesem Kreislauf, der die festem Material verwandt, in dem die Schmelze z. B.
beiden Reaktoren II und HT über die Leitungenil unter Anwendung des Mammutpumpenprinzips von
und Ho verbindet, kann der kontinuierliche Fluß 65 unten nach oben durch beispielsweise ein beheiztes
ebenfalls mit Hilfe einer mammutpumpenartigen Rohrbündel geleitet wird.
Anordnung aufrechterhalten werden, d. h., entweder Eine weitere Ausführungsform kann z. B. darin
das frei werdende Produktgas oder ein zusätzlich bestehen, daß die Schmelze über — bei Bedarf zu-
sätzlich geheizte — Wendeln oder Kaskaden herabrieselt und z. B. im Gegenstrom von überhitzten
Gasen (Luft od. dgl.) bestrichen wird. Der gesamte Wärmebedarf des Prozesses wird in einer zentralen
Brennkammeranlage durch Verbrennung von öl, Gas od. dgl. gedeckt. Die Variationsmöglichkeiten
sind durch den Bedarf an Rauchgasen, an überhitzter Luft u. dgl. bedingt. Dadurch, daß die Rauchgase im
Gegenstrom zum Prozeßablauf, d. h. in Richtung von den hohen zu den unteren Anlagetemperaturen geführt
werden, ist die Erzielung einer äußerst günstigen Ausnutzung möglich.
Da es für den Reinheitsgrad der Endprodukte Ammoniak und Schwefeloxyde wichtig ist, eine möglichst
weite Temperaturspanne zwischen die Spaltungsstufen zu legen, werden mit Vorteil Katalysatoren
angewandt, um durch Lenkung des Prozeßablaufs eine scharfe Abgrenzung der einzelnen Reaktionsvorgänge
zu erzielen.
So dienen beispielsweise folgende bekannte Katalysatoren zur Absenkung der Zersetzungstemperaturen,
vor allem in ihrer oberflächenaktiven Form: Kieselgur, Quarz, Kohlenstoff und/oder Edelmetalle,
ferner Oxyde oder Sulfate von Eisen, Nickel, Kobalt, Molybdän, Wolfram, Vanadin, Tantal, Titan, Aluminium,
Magnesium. Für die Anwendung der genannten, bestimmten Katalysatoren für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird kein Schutz beansprucht.
Das Ammoniak fällt in den einzelnen Prozeßstufen mit unterschiedlicher Konzentration an, d. h.,
gegen Ende der Abspaltung steigt der Wassergehalt. Nach Maßgabe des Verwendungszweckes können
diese Fraktionen gemeinsam oder getrennt aufgefangen und kondensiert werden. Es ist möglich, zumindest
einen Teil des Bisulfatwassers gesondert aufzufangen.. Auf alle Fälle muß das Bisulfat vor Einführung
in den Reaktor TII so weit gespalten werden, daß die Schwefeloxyde möglichst wasserfrei
anfallen.
Bei den hohen Zersetzungstemperaturen des Pyrosulfats tritt bereits in nennenswertem Ausmaß ein
Zerfall des Schwefeltrioxyds zu Schwefeldioxyd und Sauerstoff ein. Das Schwefeltrioxyd wird vorteilhaft
durch Absorption in konzentrierter Schwefelsäure oder in deren Verbindungen mit Trioxyd isoliert. Das
im Restgas verbleibende Dioxyd kann z. B. durch Auswaschen mit wäßrigem Ammoniak in Gestalt von
Ammoniumbisulfit gewonnen werden.
Für den Fall, daß die weiterverarbeitenden Prozesse einen höheren Bedarf an Dioxyd haben, besteht
die Möglichkeit, durch Anwendung von Reduktionsmitteln; z. B. von Schwefel, reduzierenden Gasen.
od. dgl., in einer ausgewählten Zone des Reaktors III eine entsprechende Regulierung des Verhältnisses
der beiden Schwefeloxyde zueinander durchzuführen.
Bei Abspaltung der Schwefeloxyde wird infolge der hohen Temperatur der Schmelze ein Teil des
Pyrosulfats als Sublimat mitgeführt. Für die Abtrennung vom Trioxyd gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zum Beispiel kann man das Sublimat mit einer der Salzschmelzen, z. B. dem Ammonbisulfat, auswaschen,
die vom Reaktor I nach Reaktor 11 übergeführt werden. Zu diesem Zweck ist ein entsprechend
eingerichteter Waschturm 10 in diesen Produktweg einzuschalten, in welchen über Leitung 13 das Sublimat
eingeführt wird, worauf das gasförmige SO3
über Leitung 12 abgeführt wird. Man kann aber auch die Pyrosulfatnebel mit Hilfe einer Oleumwäsche
auffangen, die der Hauptabsorption für SO3 vorzuschalten
ist. Nach Sättigung mit Pyrosulfat kann dieses Oleum durch Destillieren regeneriert werden. Es
kann auch nach dem Abtreiben des Trioxyds neutralisiert und in den Prozeß zurückgeführt werden.
Für den Fall, daß wasserhaltige Fraktionen der Produktgase entwässert werden sollen, kann man
hierfür die Kreislaufschmelzen in einem gewissen ίο Stadium und bei günstigen Temperaturen verwenden,
ohne sie aus dem Fluß des Kreislaufs herauszunehmen. Hierfür empfiehlt es sich ebenfalls, einen
entsprechenden Waschturm in den Kreislauf einzuschalten.
Eine etwa 50%ige AmmonsuJfatlauge, die als
Nebenprodukt einer organisch-chemischen Synthese anfällt, wird kontinuierlich am Boden eines Turmes 1
ao eingespritzt, der laufend von einer Ammonbisulfatschmelze durchströmt wird. Dabei wird gleichzeitig
das Rauchgas einer Brennkammer 9 aus der Leitung 2 c hindurchgeleitet, dessen Temperatur vorher durch
Wärmeaustausch in den verschiedenen Prozeßstufen
as auf etwa 250 bis 300° C gesenkt worden war. Vor
Eintritt in den Verdampfer erfolgt durch Luftzugabe die Abstimmung in dem Maße, daß die Verdampfungswärme
nicht unter etwa 230° C herabgedrückt wird.
Die Strömung in diesem Verdampfungsturm wird dadurch aufrechterhalten, daß gemäß dem Prinzip
einer Mammutpumpe Schmelze und Lauge in dem unteren Teil der aufsteigenden Zentralrohre mit Hilfe
einer düsenartigen Anordnung vom Rauchgas erfaßt und nach oben gewirbelt werden. Dort kann in einer
Beruhigungskammer der Wasserdampf abgetrennt und vom Rauchgas fortgeführt werden, während ein
Teil der Schmelze durch Leitung 3 in den Reaktor I überläuft und die übrige Menge durch den Mantelraum
des Verdampfers in die Ansaugdüsen zurückgerissen wird. Das Verhältnis von durchgesetzter
Schmelze zu eingeführter 'Lauge beläuft sich auf etwa 5:1, so daß infolge des zusätzlichen inneren
Zwangskreislaufs die totale Verdampfung des Wassers und das gleichzeitige Auflösen des Ammonsulfats
im Bisulfat begünstigt wird.
Auf diese Weise gelangt bei einem stündlichen Einsatz von einer Tonne 48%iger Lauge in der gleichen
Zeit eine nahezu wasserfreie Schmelze in den Reaktor I, die 470 kg Ammonsulfat, gelöst in etwa
5000 kg Ammonbisulfat, enthält. Die restliche Wassermenge bewegt sich während der verschiedenen
Betriebsperioden in Abhängigkeit von der schwankenden Temperatur des Heizgases zwischen etwa
2 und 10 kg/h und führt zu einer entsprechenden Herabsetzung der Ammoniakkonzentration im Gasanfall
aus Reaktor 1.
Die mit dem Wasserdampf beladenen heißen Rauchgase werden weitgehend zur Erwärmung und
'Überhitzung der ankommenden Ammonsulfatlauge benutzt, wobei diese in einer Druckleitung auf Spitzentemperatur
gebracht und dann kontinuierlich in die Mischdüsen des Verdampferaggregats entspannt
wird.
Im Reaktor I wird das Gemisch von Ammonsulfat und -bisulfat auf etwa 320° C erhitzt und im abwärts
gerichteten Strom so geführt, daß sich kein eintretendes Produkt mit dem abfließenden vermischen kann.
Temperatur und Verweilzeit sind derart bemessen, daß nahezu das gesamte Ammonsulfat unter Ammoniakabspaltung
in Bisulfat übergeht. Nicht umgesetzte Anteile gelangen mit der im Kreislauf zurückgeführten
Schmelze über Leitung 5 wieder in den Verdamp- s fer 1. Das gebildete Ammoniak wird über Leitung 4
abgeführt und kondensiert. Stündlich werden in dieser Reaktionsstufe 54,9 kg Ammoniak mit etwa S kg
Wasser gewonnen.
Oic Erhitzung des Reaktors I erfolgt auf indirektem Wege über Leitung Ib durch die Rauchgase,
bevor sie in den Verdampfer 1 eintreten.
Aus Reaktor 1 wird zwecks weiterer Aufarbeitung laufend der Anteil an Ammonbisulfat abgezogen,
der aus dem Ammonsulfat neu gebildet wurde. Das heißt, dem Reaktor II werden stündlich über Leitung
6 377 kg Ammonbisulfat zusammen mit etwa 38 kg nicht umgesetztem Ammonsulfat zugeführt.
Reaktor Il dient zur Abspaltung des restlichen noch gebundenen Ammoniaks bei Temperaturen, die ao
bis etwa 500° C gesteigert werden. Zu diesem Zweck wird das Ammonbisulfat über Leitung 6 in einen
Kreislaufstrom von überschüssigem Natriumpyrosulfat eingeführt, das mindestens die für die Ammoniakabspaltungsreaktion
notwendige Menge Natrium- as sulfat enthält. Nach Umsetzung des Ammonbisulfats
mit dem Natriumsulfat zu Natriumbisulfat und Ammoniak genügt die erreichte hohe Temperatur weiterhin,
um das Natriumbisulfat unter Wasserabspaltung in Pyrosulfat überzuführen. Beim Ablauf dieser
Reaktion entweicht aus Reaktor II ein kontinuierlicher Gasstrom von 63,7 kg Ammoniak und 64 kg
Wasser, die über Leitung 8 gemeinsam kondensiert werden. Bei Bedarf kann der Betrieb auch so gelenkt
werden, daß eine weitgehende Abtrennung des Reaktionswassers vom Ammoniak erfolgt.
Das es sich als günstig erwiesen hat, mit einem Überschuß an Natriumsulfat zu arbeiten, enthält
die stündlich in den Reaktor II eingeführte Pyrosulfatschmelze
von etwa 4000 kg etwa 1000 kg Natriumsulfat, von denen im Reaktor II 505 kg/h umgesetzt
werden. Der Rest wird als Ballast im Pyrosulfatkreislauf mitgeschleppt.
Infolge der Wasserabspaltung aus dem im Reaktor IΓ gebildeten Natriumbisulfat vermehrt sich die
Pyrosulfatmenge des Kreislaufs stündlich um 787 kg. Aus diesem Anteil werden im Reaktor III unter Bildung
von Natriumsulfat die Schwefeloxyde abgespalten. Das geschieht, indem der Abfluß aus Reaktor II
über Leitung 11 von unten her in das auf etwa 900° C erhitzte senkrechte Röhrenbündel des Reaktors
Ul eingeleitet wird. Die Schmelze wird unter Abspaltung der Schwefeloxyde nach oben gerissen,
wo in einem Beruhigungsraum die gasförmigen Produkte abgetrennt werden. Während ein Teil der
Schmelze durch Fallrohre, die außerhalb des Feucrungsraumes liegen, wieder zu den Eingangsdüsen zurückströmt, also einen inneren Kreislauf
zwecks Verlängerung der Verweilzeit bildet, gelangt der dem äußeren Kreislauf entsprechende Anteil
über Leitung 11 α zurück in den Reaktor II, wobei
er die durch Abspaltung der Schwefeloxyde gebildete Menge an Natriumsulfat mitnimmt. Die Erhitzung
dieser Reaktoren erfolgt indirekt über die Leitungen 2 und 2a mit den in der Brennkammer 9 erzeugten
Rauchgasen, und zwar in der Richtung über Reaktor III zum Reaktor II. Zur Anpassung des
Kreislaufs an die Temperaturunterschiede zwischen den beiden Reaktoren dienen zusätzlich eingeschaltete
Wärmeaustauscher.
Aus dem Reaktor TII wird in kontinuierlichem Strom über Leitung 12 ein Gasgemisch gewonnen,
das neben einem Teil Luft, der zur Verbesserung der Strömungsverhältnisse am Eintritt in die Düsen zugesetzt
wurde, Schwefeltrioxyd mit einigen Prozenten Schwefeldioxyd enthält. Insgesamt werden stündlich,
umgerechnet auf Trioxyd, 275 kg gewonnen. Dieses Trioxyd wird auf bekannte Weise in einem mit den
erforderlichen Kühlvorrichtungen versehenen Waschturm von konzentrierter Schwefelsäure aufgenommen,
wobei sich Oleum bildet. Aus dem Restgas wird das Dioxyd mit wäßrigem Ammoniak zu Ammonbisulfat
gebunden.
Da die ■ Schwefeloxyde aus dem Reaktor III schwankende Mengen an Pyrosulfat in Dampf- und
Nebelform mitführen — etwa 20 bis 40 kg/h —, befindet sich vor der Trioxydabsorption ein Waschturmaggregat
10, in welches die schwefeloxydhaltigen Gase über Leitung 13 zur totalen Entfernung des
Pyrosulfats eingeleitet werden; und zwar ist dieses Aggregat zwischen den Reaktoren I und II eingeschaltet,
wo eine intensive Gegenstromwäsche mit dem durch Leitung 6 übergeführten Bisulfat einen
genügenden Reinigungseffekt bewirkt. Das aufgenommene Pyrosulfat gelangt auf diesem Wege in
den Reaktor II zurück.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefeloxyden aus Ammoniumsulfatlaugen,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Dreistufenverfahren in der ersten Stufe zunächst
in einer Ammonium-Bisulfat-Schmelze höchstens 50% des im Ammonsulfat enthaltenen Ammoniaks
abgespalten werden und das entsprechende Bisulfat zur Entwässerung im Kreislauf geführt
wird, in der zweiten Stufe dann in einer Natrium-Pyrosulfat-Schmelze
in Gegenwart von Natriumsulfat das restliche Ammoniak ausgetrieben und in der dritten Stufe schließlich das Pyrosulfat gespalten
und das dabei entstehende Natriumsulfat in die zweite Stufe zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur so viel des Pyrosulfats
gespalten wird, daß das dabei entstehende Sulfat gelöst bleibt und in dieser Form von der abfließenden
Restpyrosulfatschmelze unmittelbar in den Prozeß zurückgeführt werden kann.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zerfall des SO3
zu SO2 und Sauerstoff durch Ausführung der Pyrosulfatspaltung in Anwesenheit eines oxydierenden
Mediums, wie Luft, Sauerstoff od. dgl., zurückgedrängt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperaturen
durch Katalysatoren beeinflußt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 650/347 9.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR947096A FR1373913A (fr) | 1963-09-10 | 1963-09-10 | Procédé d'obtention d'ammoniac et d'oxydes de soufre à partir d'eaux mères de sulfate d'ammonium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1251291B true DE1251291B (de) | 1967-10-05 |
Family
ID=8812089
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1251291D Pending DE1251291B (de) | 1963-09-10 | Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwe feloxyden aus Ammonsulfatlaugen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1251291B (de) |
FR (1) | FR1373913A (de) |
-
0
- DE DENDAT1251291D patent/DE1251291B/de active Pending
-
1963
- 1963-09-10 FR FR947096A patent/FR1373913A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1373913A (fr) | 1964-10-02 |
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