DE1250713B - Verfahren zum Entfernen der Umhüllung aus rostfreiem Stahl von Brennelementen mit einem Kern auf der Basis von Urani umoxyd - Google Patents
Verfahren zum Entfernen der Umhüllung aus rostfreiem Stahl von Brennelementen mit einem Kern auf der Basis von Urani umoxydInfo
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Description
!BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C23g
Deutsche Kl.: 48 d2-5/00
Nummer: 1250 713
Aktenzeichen: U11453 VI b/48 d2
Anmeldetag: 19. Februar 1965
Auslegetag: 21. September 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Umhüllungen aus rostfreiem Stahl von
nuklearen Brennelementen mit einem Kern aus Uranoxid oder mit einem metallkeramischen Uranoxidkern.
Für die Entfernung der verschiedenen Spaltprodukte und die Regeneration des Uranoxids der
mit Neutronen bombardierten Uranoxid-Brennelemente ist der erste Schritt im allgemeinen die Entfernung
der Umhüllungen aus rostfreiem Stahl. Hierzu wurde eine Behandlung mit Chlorgas bei Temperaturen
von etwa 600° C versucht. Dabei treten jedoch Korrosionsprobleme auf, und die Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens erfordert teure Werkstoffe. Es wurde auch versucht, die Umhüllungen aus
rostfreiem Stahl mit einem Gemisch aus Chlorwasserstoffdämpfen und Dampf anzugreifen bzw. aufzulösen,
was aber nicht gelungen ist. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen der Umhüllungen
aus rostfreiem Stahl von Brennelementen, das vorteilhafterweise bei· niedrigen Temperaturen durchgeführt
werden kann, so daß nur sehr geringe Korrosionserscheinungen an der Vorrichtung auftreten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Entfernung der Umhüllungen von den Brennelementen
verhältnismäßig schnell erfolgt. Schließlich ist ein weiterer Vorteil der Erfindung darin zu sehen,
daß bei dem Verfahren der Uranoxidgrundstoffkern nicht merklich angegriffen wird.
Obwohl, wie oben ausgeführt, dampfförmiger Chlorwasserstoff zur Lösung von rostfreiem Stahl
nicht brauchbar ist, wurde gefunden, daß überraschenderweise zerstäubte oder vernebelte Salzsäure,
wenn sie in flüssiger Form nach dem Wirbelschichtverfahren bei Temperaturen unter 100° C eingeführt
wird, rostfreien Stahl verhältnismäßig schnell angreift, ohne mit dem Uranoxidkern zu reagieren.
Wenn die Umhüllung gemäß der Erfindung entfernt wird, ist die Korrosion an den Vorrichtungen, mit
denen das Verfahren durchgeführt wird, praktisch gleich Null, zum mindesten aber vernachlässigbar
gering. Als besonders für die Vorrichtung geeignet hat sich eine Legierung mit der Bezeichnung Hastelloy-B
erwiesen, die 62,5 bis 66,5 %> Nickel, 26 bis 30 «Vo Molybdän, 4 bis 7%>
Eisen und 0,04 bis 0,15 °/o Kohlenstoff enthält.
Die Konzentration der Salzsäure kann zwischen 3 und 35°/o liegen. Der Partialdruck des Chlorwasserstoffes
sollte oberhalb des Dampfdruckes der Salzsäure liegen.
Wie bereits erwähnt, wird die Reaktion nach dem Wirbelschichtverfahren durchgeführt. Ein solches
Verfahren zum Entfernen der Umhüllung aus
rostfreiem Stahl von Brennelementen mit einem
Kern auf der Basis von Uraniumoxid
rostfreiem Stahl von Brennelementen mit einem
Kern auf der Basis von Uraniumoxid
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission,
Germantown, Md. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. P. E. Trettin, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Krögerstr. 5
Als Erfinder benannt:
Devabhaktuni Ramaswami, Westmont, JH.;
Norman Mitchell Levitz, Bellwood, JH.;
Albert Aloysius Jonke, Elmhurst, JH. (V. St. A.)
Devabhaktuni Ramaswami, Westmont, JH.;
Norman Mitchell Levitz, Bellwood, JH.;
Albert Aloysius Jonke, Elmhurst, JH. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. März 1964 (352 702)
^Wirbelbett wird dadurch erhalten, daß ein Gas mit
ausreichender Geschwindigkeit durch eine Schichtung aus festen Teilchen geleitet wird, so daß die Teilchen
voneinander getrennt sind und außer Berührung miteinander gehalten werden. Unter solchen Bedingungen
wird der Schichtung eine Möglichkeit gegeben, sich bis zu einem gewissen Grad frei zu bewegen, so
daß die Schichtung aus festen Körnern und Gas sich ähnlich wie eine Flüssigkeit verhält und die Fähigkeit
hat, unter der Einwirkung eines hydrostatischen Druckes zu strömen.
Inerte, feste Stoffe, die zur Erzeugung der Wirbelschicht verwendet werden, sind an sich bekannt. Gesinterte
granulierte Tonerde ist für das Verfahren nach der Erfindung besonders geeignet. Als Wirbelgas
ist Luft vorgesehen, die vorzugsweise mit Sauerstoff angereichert sein kann. Je höher der Sauerstoffgehalt
ist, desto schneller ist die Reaktionsgeschwindigkeit mit dem Stahl. Reiner Sauerstoff ergibt die
größte Reaktionsgeschwindigkeit, die um etwa 25% höher liegt als bei Verwendung von Luft. Das Brennelement
kann entweder in seiner ganzen Länge, wie es aus dem Reaktor herauskommt, behandelt oder
abschnittsweise in die Schichtung eingeführt werden.
Die Geschwindigkeit des Salzsäurestromes kann in weiten Grenzen schwanken; sie kann zwischen 30,5
709 648/321
und 3000 cm in der Sekunde liegen. Die Temperatur kann zwischen Raumtemperatur und etwa 100° C
liegen, darf aber 100° C nicht übersteigen. Wenn die Temperatur so hoch ist, daß die gesamte Salzsäure
oder ein größerer Teil davon in Dampf verwandelt wird, findet die angestrebte Auflösung der Umhüllung
nicht statt.
Das Verfahren zum Entfernen der aus rostfreiem Stahl bestehenden Umhüllung von Brennstoffelementen
mit einem Kern auf der Basis von Uranoxid, bei dem die Brennstoffelemente in einej Wirbelschicht
aus festen Körnern behandelt werden, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht
hergestellt und aufrechterhalten wird, indem ein sauerstoffhaltiges Gas durch die Wirbelschicht
vom Anströmboden geführt und vernebelte 3- bis 35°/oige Salzsäure in die Wirbelschicht bei einer Temperatur
zwischen 25 und 100° C eingeführt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist nicht von ausschlaggebender
Bedeutung. Es kann jede bekannte Vorrichtung für derartige Wirbelschichtverfahren vorgesehen werden.
Für die Versuche, die zu der Erfindung geführt haben, wurden Reaktorrohre aus Monelmetall mit
einem Durchmesser von etwa 1,8 cm und einer Länge von 51 bis 55 cm vorgesehen, in welchem die
Reaktionszone aus einem Nippel aus rostfreiem Stahl von 12 bis 15 cm Länge und 3 bis 4 cm Durchmesser
bestand. Zur Einführung der Salzsäure in die Schichtung wurde ein Nickelrohr mit einem Innendurchmesser
von etwa 0,3 cm verwendet. Zur Korrosionsprobe wurde ein Röhrchen aus rostfreiem Stahl 304
(18 bis 2O°/o Chrom, 8 bis 11% Nickel, bis 2°/o
Mangan und bis 0,08 %> Kohlenstoff) gewählt, das aus dem oberen Teil der Reaktionszone herausstand
bis zu 3 bis 3,5 cm vom Boden der Schichtung. Das Nickelrohr für den Einlaß der Salzsäure und das aus
Monelmetall bestehende Reaktorrohr wurden als Probekörper zu Vergleichsversuchen vorgesehen.
Die oben beschriebene Vorrichtung wurde benutzt, um die Wirkung von Temperaturänderungen
und der Wirbelschichtbehandlung auf die Geschwindigkeit der Auflösung von rostfreiem Stahl zu testen.
Die Schichtung bestand aus 150 g gesinterten Tonerdekörnern mit einer Teilchengröße, daß diese
Körner durch ein Sieb mit 30 Maschen, jedoch nicht durch ein Sieb mit 40 Maschen hindurchgehen.
3O°/oige Salzsäure wurde mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 90 cm in der Sekunde eingeleitet; als
Wirbelgas diente Luft. Die Schichtung enthielt ungefähr 10 Gewichtsprozent Salzsäure, bezogen auf das
Gewicht der Körnerschicht. Zwei parallele Ströme wurden verwendet, einer von 25° C und einer von
60° C. In beiden Fällen wurde die an dem Röhrchen eintretende Korrosion oder Auflösung ermittelt,
und zwar im Bereich, der sich in der Schichtung befand, und auch auf dem darüberliegenden Bereich.
Bei dem Teil, der in die Schichtung eintauchte, wurde bei 25° C im Durchschnitt eine Korrosion von
0,025 mm in der Stunde gemessen und 2,1 mm in der Stunde bei 60° C, während die Korrosion des Teiles
über der Schichtung bei 25° C 0,013 mm und bei 60° C 0,025 mm in der Stunde betrug.
Diese Versuche zeigen deutlich, daß erhöhte Temperaturen
und die Verwendung einer Wirbelschicht einen sehr günstigen Einfluß auf die Lösungsgeschwindigkeit ausüben.
ίο Die Korrosionsgeschwindigkeit verschiedener Stoffe
wurde bei verschiedenen Temperaturen unter der Wirbelschicht und im Ruhezustand bestimmt. Als zu
testende Stoffe dienten Nickel, Monelmetall und rostfreier Stahl 304. Die Arbeitsbedingungen waren dieselben
wie im Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Temperatur für den Versuch mit Monelmetall
zwischen 25 und 115° C lagen, während die Temperatur
für den rostfreien Stahl 304 zwischen 55 und 115° C lag. Der Versuch mit Nickel wurde bei Raumao
temperatur durchgeführt. Die Korrosion betrug in Millimeter je Stunde 0,0076 für Nickel ohne Wirbelbett,
0,045 mit Wirbelbett; für Monelmetall sind die Werte 0,013 mm ohne Wirbelschicht und 0,17 mm,
wenn eine Wirbelschicht benutzt wurde. Die entsprechenden Werte für rostfreien Stahl 304 waren 0,025
und 0,216 mm. Diese Versuche zeigen deutlich eine Zunahme der Löslichkeit bei Verwendung einer Wirbelschicht.
Sie zeigen weiter, daß bei höheren Temperaturen eine Zunahme der Löslichkeit eintritt und
schließlich auch, daß rostfreier Stahl sich leichter löst als Monelmetall und Nickel.
Rostfreier Stahl 304 wurde in einer Atmosphäre
von Luft bei Raumtemperatur bis 0,0025 mm je Stunde korrodiert, wenn die Salzsäurekonzentration
3 Gewichtsprozent betrug, und bis 0,033 mm je Stunde, wenn die Salzsäurekonzentration 32 Gewichtsprozent
betrug.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann im Rahmen des Umfanges
der Patentansprüche modifiziert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen der aus rostfreiem Stahl bestehenden Umhüllung von Brennstoffelementen
mit einem Kern auf der Basis von Uraniumoxid, wobei die Brennstoffelemente in einer Wirbelschicht aus festen Körnern behandelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht erzeugt und aufrechterhalten
wird, indem ein sauerstoffhaltiges Gas durch die Wirbelschicht vom ""Anströmboden geführt und
vernebelte 3- bis 35°/oige Salzsäure in die Wirbelschicht bei einer Temperatur zwischen 25 und
100°C eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschichtbildung durch
Luft oder durch mit Sauerstoff angereicherte Luft oder durch reinen Sauerstoff durchgeführt
wird.
70Q IU8«?1 Q Rl
Rundesdruckerei Berlin
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---|---|---|---|
US352702A US3268303A (en) | 1964-03-17 | 1964-03-17 | Removal of stainless-steel claddings from nuclear fuel elements |
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