DE1249372C2

DE1249372C2 - Verfahren sowie Vorrichtungen zum Befestigen von Kabeln, Rohren u. dgl. mittels ein- oder mehrteiliger Kabelschellen

Info

Publication number: DE1249372C2
Application number: DE1964A0047802
Authority: DE
Inventors: Guenter Mathes
Original assignee: Anstalt fuer Montage Technik
Current assignee: Anstalt fuer Montage Technik
Priority date: 1964-12-07
Filing date: 1964-12-07
Publication date: 1968-03-21
Also published as: DE1249372B; US3430903A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Int. Cl.:

Nummer:

Aktenzeichen:

Anmeldetag:

Auslegetag:

Ausgabetag:

H02g

Deutsche Kl.: 21 c -17

A47802VIIId/21c
7. Dezember 1964
7. September 1967
21. März 1968

Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie Vorrichtungen zum Befestigen von Kabeln, Rohren u. dgl. mittels ein- oder mehrteiliger Kabelschellen.

Es ist bekannt, Kabel urid Rohre mittels einteiliger Briden so an einer Unterlage zu befestigen, daß die Bride mittels eines Nagels oder einer Schraube über dem Kabel bzw. Rohr an der Wand festgezogen ist. Dabei muß das Kabel bzw. Rohr, die Bride sowie die Schraube samt Werkzeug gleichzeitig mit beiden Händen gehalten und die Befestigungsarbeit ausgeführt werden. Diese umständliche Handhabung ist nur unter beträchtlichem Zeitaufwand möglich und führt zu unsauberen Montagen sowie schlecht gespannten Kabeln.

Es ist ferner bekannt, beim Befestigen von Kabeln mittels Abstandschellen den Schellenunterteil für sich auf der Unterlage wieder durch Schrauben oder Nägel zu befestigen, während das Oberteil der Schelle nach Einlegen des Kabels mit dem Unterteil durch zusätzliche Befestigungsmittel, wie Schrauben oder Rasten, verbunden sind. Auch diese Art der Kabelverlegung ist umständlich und der Zeitaufwand beträchtlich. Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß das Verlegen von Kabeln mittels Abstandsschellen vor allen Dingen in Kellern erfolgt, wo es sich gewöhnlich um Betonwände handelt, so daß eine Verschraubung der Kabelschellenunterteile nur mittels Dübel möglich ist.

Zum Stand der Technik ist zu bemerken, daß durch die deutsche Auslegeschrift 1 077 284 und die deutschen Gebrauchsmuster 1 694 057, 1 777 380 ein- oder mehrteilige Kabelschellen bekanntgeworden sind, die durch einen oder mehrere Nägel befestigt werden, die durch Bohrungen in der Schelle bzw. den Schellenteilen hindurch in die Wand getrieben werden.

Die Erfindung bezieht sich dagegen auf die Befestigung ein- oder mehrteiliger Kabelschellen, die auf bereits in die Wand eingebrachten Verankerungsstiften zu befestigen sind. Diese Art der Befestigung ist von besonderer Bedeutung, wenn der Verankerungsstift in einen harten Werkstoff, wie Beton, mit Hilfe eines pulverkraftbetriebenen Bolzensetzgerätes eingetrieben werden muß. In solchen Fällen wird nach dem deutschen Gebrauchsmuster 1 876 570 die mit einer Bohrung ausgestattete einteilige Kabelschelle auf das aus der Wand vorragende, mit Schraubengewinde versehene Ende des Verankerungsstiftes aufgesetzt und hiernach mittels einer auf das Stiftende aufgeschraubten Mutter befestigt. Die zweiteiligen Kabelschellen nach den deutschen Patentschriften I 071 798, 1 027 275 werden in der Weise befestigt, daß zunächst nur das durchbohrte oder geschlitzte Unterteil der Schelle auf das aus der Wand ragende Verfahren sowie Vorrichtungen zum Befestigen
von Kabeln, Rohren u. dgl. mittels
ein- oder mehrteiliger Kabelschellen

Patentiert für:

Anstalt für Montage-Technik,
Vaduz (Liechtenstein)

Vertreter:

Dr.-Ing. E. Hoffmann und Dipl.-lng. W. Eitle.

Patentanwälte, München 8, Maria-Theres'iastr. 6

Als Erfinder benannt:

Günther Mathes, Nendeln (Liechtenstein)

2

Ende des Verankerungsstiftes aufgezwängt, dann das Kabel eingelegt und schließlich das Schellenoberteil mit dem Schellenunterteil verbunden wird. Nach der deutschen Patentschrift 1 031 855 wird eine einteilige Kabelschelle oder das Unterteil einer zweiteiligen Kabelschelle mittels einer kappenförmigen Mutter auf dem vorragenden Gewindeende eines in die Wand eingetriebenen Verankerungsstiftes befestigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches die Nachteile und Umständlichkeiten beim Befestigen von Kabeln, Rohren u. dgl. mittels der vorerwähnten Schellen vermieden und eine einfache, sichere und schnelle Befestigung der Schellenteile unter gleichzeitigem Festlegen der zu verlegenden Kabel oder Rohre erfolgen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Anlegen des Kabels bzw. des Rohres und gegebenenfalls nach Einlegen eines Kabelschellenunterteils ein aus kaltverformbarem Kunststoff bestehendes einstückiges Kabelschellenoberteil mit einer

809 526/133

Bohrung unmittelbar auf das vorragende Ende des in die Wand eingebrachten Verankerungsstiftes, z. B. durch Druck oder Schlag, in der Weise aufgezogen wird, daß das Kabelschellenoberteil zugleich mit der Gewinnung seines Festsitzes auf dem Verankerungsstift das Kabel bzw. Rohr andrückt.

Hierdurch ist ermöglicht, eine einteilige Kabelschelle bzw. das Oberteil einer mehrteiligen Kabelschelle durch einen einzigen Schlag oder durch Druck auf einem zuvor beispielsweise mittels eines Setzgerätes in eine Wand eingetriebenen Verankerungsstift zu befestigen und dabei zugleich das eingelegte Kabel und ein etwa vorhandenes Schellenunterteil festzulegen.

Der hierdurch erzielte Vorteil ist offensichtlich, denn das Einsetzen der Verankerungsstifte macht mit den heute zur Verfugung stehenden Bolzensetzgeräten, seien dies nun von Hand oder mit Pulverkraft betriebene Setzgeräte, keine Schwierigkeiten und es ist anschließend ein leichtes, das Kabel — gegebenenfalls nach vorherigem Überschieben des Kabelschellenunterteils — an die zu verlegende Stelle zu halten, das Kabelschellenoberteil über das Kabel auf den Verankerungsstift zu schieben und mit einem Hammerschlag auf das Kabelschellenoberteil dieses derart zu stauchen, daß es sich durch Kaltverformung des Kunststoffes in am Kopf des Verankerungsstiftes befindliche Unebenheiten festsetzt.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens hat zweckmäßig die Bohrung im Kabelschellenoberteil einen kleineren Durchmesser als das Kopfende des Verankerungsstiftes und ist dies mit Gewindegängen oder einer Randrierung versehen.

Vorzugsweise weist bei der Befestigung von mehrteiligen Kabelschellen das Kabelschellenoberteil eine zur Ausnehmung des Kabelschellenunterteils koaxial ausgerichtete und zur Aufnahme des Verankerungsstiftes geeignete Bohrung auf.

Die Erfindung soll nunmehr an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch eine einteilige Kabelbride, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das festzulegende Kabel hält;

Fig. 2 zeigt-eine aus einem Unter- und Oberteil bestehende Kabelschelle im Schnitt, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das festzulegende Kabel hält;

F i g. 3 zeigt eine Mehrfach-Kabelschelle, bei welcher eine Vielzahl von Kabeln mittels Zwischenstück gehalten werden.

Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist in das Befestigungsmaterial 1 ein Verankerungsstift 2 eingeschlagen, der an seinem Kopfteil ein über das Befestigungsmaterial hinausstehendes Gewinde 3 aufweist. Statt des Gewindes kann auch z. B. eine Randrierung vorgesehen sein. Mit 4 ist das festzulegende Kabel bezeichnet, über welches die aus Kunststoff bestehende Bride 5 geschoben ist. Die Bride 5 weist eine Bohrung 6 auf, deren Durchmesser etwas kleiner ist als der Außendurchmesser des Bolzenschaftes am Kopfende.

Die Montage eines Kabels wird erfindungsgemäß folgendermaßen durchgeführt:

Die Befestigungspunkte für die Kabelbride werden in üblicher Weise angezeichnet und an jeder Anzeichnung wird ein Verankerungsstift eingeschlagen bzw. eingeschlossen. Unter gleichzeitigem Spannen des einzulegenden Kabels wird hiernach auf jedem Verankerungsstift eine Bride aufgeschlagen, wodurch das Kabel zwischen Befestigungsmaterial und Bride eingeklemmt und festgehalten wird. Bei Doppelbriden sind auf diese Art jeweils zwei Kabel oder Rohre gleichzeitig zu befestigen.

Das Befestigen der Briden mit Verankerungsstift erfolgt durch die Spannung, die beim Aufschlagen auf das Rohrstück der Bride gegenüber dem Bolzen dadurch entsteht, daß die Bohrung der Bride kleiner als

ίο der Bolzendurchmesser ist. Diese Spannung bewirkt außerdem bei Verwendung eines thermoplastischen Kunststoffes für die Briden ein Fließen des Kunststoffmaterials in die Gewindegänge, so daß hierdurch eine einer normalen Gewindeverschraubung ähnliche Verankerung erfolgt. Für die Aufweitung der Bohrung in der Bride muß ein Kunststoff gewählt werden, der diese Aufweitung ohne Bruch aushält und der ferner auch durch Dauerlast keine Spannungskorrosion zeigt. Es kommen dafür Thermopiate, Polyamide oder Polyolefine in Betracht.

Aus F i g. 2 ist die Befestigung eines Kabels mittels Abstandsschellen ersichtlich. Auch hier wird der an seinem Kopfende mit einem Gewinde 3 versehene Verankerungsstift 2 in das Beschußmaterial 1 an den angezeichneten Stellen eingeschlagen. Das Schellenunterteil 7 wird mittels seiner Bohrung 8 lose auf den Verankerungsstift aufgeschoben, und nach Einlegen des Kabels 4 auf das Schellenunterteil 7 wird das Schellenoberteil 5' auf das Kopfende des Verankerungsstiftes aufgeschlagen, bis die erforderliche Klemmung des bzw. der Kabel erfolgt. Das Schellenoberteil 5' ist wie bei der Ausführung nach Fig. 1 mit einer Bohrung 6' versehen, die geringeren Durchmesser als der Verankerungsstift hat und deren Bohrung koaxial zur Ausnehmung des Kabelschellenunterteils ausgerichtet ist. Zur genauen Ausrichtung des Unterteils 7 und des Oberteils 5' kann das Unterteil mit einer Vierkantausnehmung 10 und das Oberteil mit einem Vierkantschaft 11 ausgerüstet sein, durch welches eine selbsttätige Ausrichtung erfolgt.

Wie aus F i g. 3 ersichtlich, können durch Einschalten von Zwischenstücken 12 mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Vielzahl von Kabeln befestigt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Befestigen von Kabeln, Rohren u. dgl. mittels ein- oder mehrteiliger Kabelschellen, die auf in die Wand eingebrachten Verankerungsstiften zu befestigen sind, dadurch gekennzeichnet, daß nach Anlegen des Kabels bzw. Rohres (4), gegebenenfalls nach Einlegen eines Kabelschellenunterteils (7,12), ein aus kaltverformbarem Kunststoff bestehendes einstückiges Kabelschellenoberteil (5, 5') mit einer Bohrung (6) unmittelbar auf das vorragende Ende des in die Wand eingebrachten Verankerungsstiftes (2), z. B. durch Druck oder Schlag, in der Weise aufgezogen wird, daß das Kabelschellenoberteil zugleich mit der Gewinnung seines Festsitzes auf dem Verankerungsstift das Kabel bzw. Rohr andrückt.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (6) im Kabelschellenoberteil (5) einen geringfügigen kleineren Durchmesser als das Kopfende (3) des Verankerungsstiftes (2) hat.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsstift (2) an seinem Kopfende mit Gewindegängen (3') oder einer Randrierung versehen ist.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Befestigen von mehrteiligen Kabelschellen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabelschellenoberteil (5') eine koaxiale, zur Ausnehmung des Kabelschellenunterteils (7) ausgerichtete, zur Aufnahme des Verankerungsstiftes (2, 3) geeignete Bohrung (6') aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 027 275, 071 798, 1 031 855, 1 077 284; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 876 570, 057, 177 380.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 640/402 8.67

Bundesdruckerei Berlin