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Die Erfindung betrifft einen Bauwerkanker, insbesondere zum Anschließen eines Gerüstes an ein Bauwerk, umfassend ein Stützteil zur Anlage an der Außenseite des Verankerungsgrundes des Bauwerkes, etwa einer Wand, wenigstens ein Befestigungselement zum Befestigen des Stützteils an dem Verankerungsgrund und ein Anschlussstück zum vorzugsweise lösbaren Anschließen eines Nutzgegenstandes, etwa einen eine Wärmedämmung durchgreifenden Schaft mit einem Gerüstanschlussteil.
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Um Arbeiten an der Fassade eines Bauwerkes vornehmen zu können, wird das Bauwerk eingerüstet. Zum Verankern des Gerüstes an dem Bauwerk dienen typischerweise Bauwerkanker. Derartige Bauwerkanker können als sogenannte Ösenschrauben konzipiert sein. Diese verfügen über einen nach Art eines Holzgewindes ausgeführten Gewindeabschnitt zum Einschrauben in einen bauwerkseitig gesetzten Dübel. Der Gewindeabschnitt stellt bei einem solchen Bauwerkanker das Befestigungselement dar. Das dem Befestigungselement gegenüberliegende Ende dieses Bauwerkankers ist als Öse ausgeführt, weshalb derartige Anker auch als Ösenschrauben bezeichnet sind. Die Öse dient zum Anschließen eines Gerüsthakens. Zwischen dem Gewindeabschnitt und der Öse befindet sich ein Schaftabschnitt, durch dessen Länge der Abstand der Öse von der Bauwerkoberfläche bestimmt wird. Derartige Schrauben sind typischerweise aus einem Draht gefertigt, wobei die Mantelfläche des Gewindes der Mantelfläche des Schaftes entspricht.
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Auch wenn derartige Bauwerkanker zwar den auftretenden Zug- und Druckbelastungen standhalten, kommt es bei auftretenden Querbelastungen (Belastungen quer zur Längsachse des Ankers) immer wieder zu plastischen Deformationen des Ankers. Dies tritt insbesondere bei längeren Ösenschrauben auf, die notwendigerweise dann zum Einsatz kommen, wenn an einem Bauwerk eine Fassade, insbesondere eine wärmegedämmte Fassade errichtet werden soll. Wenn eine wärmegedämmte Fassade errichtet worden ist und somit die Bauwerkanker in die wärmegedämmte Fassade eingearbeitet sind, führt eine Deformation eines solchen Bauwerksankers oftmals zu Beschädigungen der äußeren Fassadenschicht, vor allem wenn diese als Putzschicht ausgeführt ist. Dieses geschieht vor allem auch dann, wenn nach Aufbau der Fassade der Anker aus dem Bauwerk entfernt wird. Auch bei hinterlüfteten Fassaden ist bei Einsatz derartiger Bauwerkanker eine Beschädigung der Fassadenelemente nicht immer zu vermeiden.
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Aus
DE 20 2009 004 831 U1 ist ein Bauwerkanker gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs beschrieben, mit dem die vorstehend aufgezeigten Nachteile einer Ösenschraube vermieden sind. Dieser vorbekannte Bauwerkanker verfügt über ein Lastverteilungsteil als Stützteil, welches mit seiner Rückseite auf der Oberfläche des Verankerungsgrundes anliegt. Dieses vorbekannte Stützteil wird mittels eines üblichen, in einen Dübel eingreifenden Befestiger bauwerkseitig festgelegt. Dieses vorbekannte Stützteil verfügt über ein als Aufnahme konzipiertes Anschlussstück, in welches ein Schaft, typischerweise als Rohrstück ausgeführt, lösbar eingesetzt werden kann, und zwar mittels eines Gewindes. Dieser Schaft dient zum Durchgreifen einer aufzubringenden Wärmedämmung. An das freie Ende des Schaftes ist wiederum ein ösenartiges Gerüstanschlussstück anschließbar. Der Befestiger durchgreift das Stützteil axial. Die Querschnittsfläche der Anlageseite des Stützteils entspricht einem Vielfachen der Querschnittsfläche des Schaftes, wodurch eine großflächige Krafteinleitung von auf den Schaft wirkenden Biegekräften (Querkräften) in das Bauwerk möglich ist, vor allem ohne den Befestiger über Maßen zu belasten. Auch wenn mit diesem Bauwerkanker bereits hohe Querkräfte aufgenommen werden können, besteht dennoch der Wunsch nach einem Bauwerkanker, mit dem noch höhere Querkräfte aufgenommen und in das Bauwerk eingeleitet werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Bauwerkanker dergestalt weiterzubilden, dass dieser höhere Querkräfte und in das Bauwerk einleiten kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen eingangs genannten, gattungsgemäßen Bauwerkanker, bei dem an das Stützteil ein Ankerschaft, geeignet zum Eingreifen in eine in den Verankerungsgrund eingebrachte und bezüglich seines Durchmessers dem Außendurchmesser des Ankerschafts entsprechende Bohrung angeformt ist.
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Bei diesem Bauwerkanker verfügt das Stützteil über einen Ankerschaft. Dieser ist an das Stützteil angeformt. Typischerweise ist der Ankerschaft zylindrisch und als Rohrstück ausgeführt. Der Ankerschaft dient zum Eingreifen in eine in den Verankerungsgrund eingebrachte Bohrung, die bezüglich ihres Durchmessers dem Außendurchmesser des Ankerschafts entspricht. Diese Bohrung ist als Passbohrung ausgeführt. Somit erfolgt bei diesem Bauwerkanker eine Einleitung von Querkräften in den Verankerungsgrund, beispielsweise in die Bauwerkswand, durch den in diese eingreifenden Ankerschaft. Der Ankerschaft selbst liegt an der Wandung der in den Verankerungsgrund diesbezüglich eingebrachten Ankerbohrung an, sodass eine Krafteinleitung von auf den Bauwerksanker wirkenden Querkräften typischerweise großflächig in den Verankerungsgrund hinein erfolgt. Da der Ankerschaft an das Stützteil angeformt ist, mithin mit diesem eine gegenständliche Einheit bildet, ist eine Kraftübertragung von dem Stützteil in den Ankerschaft verlustfrei gewährleistet.
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Bei diesem Bauwerkanker ist eine funktionale Trennung zwischen den Funktionalitäten „Querkrafteinleitung” und „Zugfestigkeit” gegeben. Während eine Querkrafteinleitung bei diesem Bauwerkanker über den Ankerschaft erfolgt, zumindest in einem maßgeblichen Maße, dient das zumindest eine Befestigungselement, mit dem der Bauwerkanker an den Verankerungsgrund angeschlossen ist, allein als Auszugssicherung. Somit werden über das Befestigungselement auf den Bauwerkanker wirkende Zugkräfte aufgefangen, während die Querkräfte über den Ankerschaft in das Bauwerk eingeleitet werden, und zwar im Unterschied zu Bauwerkankern gemäß dem Stand der Technik nicht über eine an der Oberfläche des Verankerungsgrundes befestigte Platte und deren Größe, sondern über den in den Verankerungsgrund eingreifenden Ankerschaft innerhalb des Verankerungsgrundes, beispielsweise der Wand. Bei dieser Konzeption wird das auf den Bauwerkanker wirkende, durch Querkräfte erzeugte Kippmoment über den als Hebel wirkenden Ankerschaft innerhalb des Verankerungsgrundes in diesen eingeleitet.
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Der Ankerschaft eines solchen Bauwerkankers weist typischerweise einen deutlich größeren Durchmesser auf als üblicherweise zum Befestigen herkömmlicher Bauwerkanker eingesetzte Befestiger. Somit kann es sich bei dem Ankerschaft um ein mit dem Stützteil verschweißtes Rohrstück handeln. Dabei versteht es sich, dass ein als Rohr ausgeführter Ankerschaft eine höhere Stabilität aufweist und daher zur Aufnahme von höheren Querkräften geeignet ist als ein stabförmiges Element, etwa eine Ösenschraube. Möglich ist dieses, ebenso wie die Konzeption eines gegenüber Befestigern deutlich größeren Durchmessers des Ankerschaftes, durch die vorbeschriebene konzeptionell funktionale Trennung der genannten Funktionalitäten und die Zuordnung der diesbezüglich unterschiedlichen Funktionalitäten, namentlich dem Ankerschaft (Querkräfte) einerseits und dem wenigstens einen Befestiger (Zugkräfte) andererseits. Auf den Bauwerkanker wirkende Druckkräfte werden über das an der Oberfläche des Verankerungsgrundes anliegende Stützteil aufgefangen.
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Maßgeblich für die Belastbarkeit eines solchen Bauwerkankers in Bezug auf Querkräfte ist im Unterschied zu vorbekannten Bauwerkankern nicht die Abstützfläche des Stützteils an der Oberfläche des Verankerungsgrundes, sondern die Dimensionierung des in den Befestigungsgrund eingreifenden Ankerschaftes. Aus diesem Grunde können mit einem solchen Bauwerkanker mit geringem Materialeinsatz und ohne große Montageplatten zu benötigen, besonders hohe Querkräfte aufgenommen werden, was bei Bauwerkankern typischerweise die kritischere Komponente ist. Begründet liegt dies darin, dass Zugkräfte in hinreichendem Maße bereits durch Verwendung herkömmlicher Befestiger, die ihrerseits in in den Verankerungsgrund gesetzte Dübel eingreifen, ausreichend sind. Bei dem beschriebenen Bauwerkanker können die Befestiger, wenn gewünscht, auch kleiner dimensioniert sein als herkömmlich, da diese keinen oder, wenn überhaupt, nur untergeordnet Querkräften standhalten müssen.
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Gemäß einer Ausgestaltung des beanspruchten Bauwerkankers ist vorgesehen, dass der Ankerschaft und das Anschlussstück bezüglich ihrer Längsachsen fluchtend zueinander angeordnet sind. Der zumindest eine oder die unter Umständen mehreren Befestiger zum Anschließen des Bauwerkankers an den Verankerungsgrund durchgreifen das Stützteil typischerweise in Bohrungen, welches bei einer solchen Ausgestaltung bevorzugt nach Art einer Montageplatte ausgeführt ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauwerkankers ist vorgesehen, dass an dem Ankerschaft an seinem den Stützteil gegenüberliegenden Ende ein Spreizfortsatz angeschlossen ist. Dieser Bauwerkanker verfügt über ein Befestigungselement, konzipiert als Spannschraube, die den Ankerschaft mit ihrem Schraubenschaft durchgreift und sich mit ihrem Kopf an dem Boden des Anschlussstückes oder einer Durchbrechung des Stützteils abstützt. Mit ihrem freien Ende greift die Spannschraube in einen Spreizkonus ein, der sich beim Anziehen der Spannschraube in den Spreizfortsatz einzieht und diesen im Zuge seines Einziehens aufweitet. Bei diesem Bauwerkanker ist ebenfalls die vorbeschriebene funktionale Trennung gegeben. Eine Querkrafteinleitung in den Verankerungsgrund erfolgt über den Ankerschaft. Die Spannschraube mit ihrem Spreizkonus, mit dem der Spreizfortsatz des Ankerschaftes aufgeweitet werden kann, dient allein einer Zugkraftaufnahme. Der Spreizfortsatz ist typischerweise nach Art einer Spreizhülse ausgeführt, die zumindest einfach, vorzugsweise jedoch mehrfach geschlitzt ist. Die Schlitze sind typischerweise in einem gleichen Winkelabstand zueinander angeordnet. Zum Erleichterten Ausstellen der Spreizhülsensegmente ist der Spreizfortsatz durch eine Biegenut gegenüber dem Ankerschaft abgegrenzt. Eine besonders wirkungsvolle Zuglastverankerung ergibt sich, wenn die vorzugsweise als Passbohrung ausgeführte Ankerbohrung eine Hinterschnittbohrung ist und sich der Spreizkonus in dem hinterschnittenen Teil dieser Bohrung befindet. Sodann ist nach Aufweiten des Spreizfortsatzes bzw. seiner Spreizsegmente dieser Bauwerkanker in Zugbelastungsrichtung formschlüssig an den Verankerungsgrund angeschlossen.
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Bei einer Ausgestaltung, wie vorbeschrieben, ist die Spannschraube innerhalb des Anschlussstücks, etwa als Schaftaufnahme konzipiert, angeordnet. Da derartige Bauwerkanker typischerweise Daueranker sind, ermöglicht dieses bei einer späteren gewünschten Benutzung des Bauwerkankers eine Überprüfung des Sitzes des Bauwerkankers, indem geprüft wird, ob sich die Spannschraube in der Zwischenzeit, was eine Vielzahl von Jahren betragen kann, gelockert hat. Ein Zugriff auf die Spannschraube ist, da innerhalb des Anschlussstückes mit ihrem Kopf angeordnet, also auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich, wenn der Bauwerkanker, bzw. sein Anschlussstück zugänglich gemacht worden ist. Sollte sich die Spannschraube gelockert haben, kann diese ohne weiteres nachgezogen werden. Dabei versteht es sich, dass bei einer erneuten Benutzung eines solchen, als Daueranker verwendeten Bauwerkankers eine Querkrafteinleitung nicht beeinträchtigt ist, auch wenn sich die Spannschraube gelockert haben sollte.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1: Eine perspektivische Ansicht eines Bauwerkankers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiels,
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2: In einer schematisierten Schnittdarstellung den an einem Bauwerk festgelegten Bauwerkanker der 1,
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3: Die Anordnung der 2 mit einer Einrichtung zum Festlegen eines Gerüstes an dem Bauwerkanker,
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4: In einem schematisierten Schnitt ein Bauwerkanker gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel und
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5: Eine erweiterte schematisierte Schnittdarstellung entsprechend derjenigen der 2 mit einer auf die Außenseite des Bauwerks aufgebrachten Wärmedämmung.
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Ein Bauwerkanker 1 ist ausgelegt, als Daueranker verwendet werden zu können, und dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Anschlusspunkt zum Befestigen eines Gerüstes an einem Bauwerk.
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Der Bauwerkanker 1 umfasst ein Stützteil 2. Die Rückseite 3 des Stützteils 2 ist zur Anlage an der Oberfläche des Verankerungsgrundes, an den der Bauwerkanker 1 angeschlossen werden soll, vorgesehen. Angeformt an das Stützteil 2 ist ein Anschlussstück 4, vorgesehen, um an den Bauwerkanker 1 einen Nutzgegenstand, hier: Ein Gerüst, anschließen zu können. Der in 1 dargestellte Bauwerkanker 1 ist hinsichtlich seines Anschlussstückes 4 als Schaftaufnahme konzipiert. Der Bauwerkanker 1 ist geeignet, als Daueranker eingesetzt werden zu können, etwa wenn an der Außenseite eines Bauwerkes eine wärmedämmende Isolierung angebracht werden soll. In einem solchen Fall dient das Anschlussstück 4 zum Anschließen eines die Wärmedämmung durchgreifenden Schaftes mit einem Gerüstanschlussteil, etwa einer Öse zur Aufnahme eines Gerüsthakens.
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Angeformt an das Stützteil 2 bzw. das Anschlussstück 4 ist ein zylindrischer Ankerschaft 6. Dieser ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Rohrstück konzipiert. Durch eine Biegenut 7 von dem Ankerschaft 6 abgegrenzt ist an diesen ein hülsenförmiger Spreizfortsatz 8 angeformt. Der Spreizfortsatz 8 ist durch mehrere Schlitze S in mehrere Spreizsegmente 9 geteilt. Dem Spreizfortsatz 8 zugeordnet ist ein Spreizkonus 10 mit einer zentralen Bohrung 11 mit einem Innengewinde. Der Spreizkonus 10 weist mit seinem im Durchmesser kleineren Ende zu dem Spreizfortsatz 8 und greift in der in 1 gezeigten Montagestellung der Einzelteile des Bauwerkankers 1 mit seinem verjüngten Endabschnitt bereits geringfügig in den Spreizfortsatz 8 hinein.
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Dem Bauwerkanker 1 sind ferner drei Befestigungselemente zugeordnet, von denen lediglich eines dargestellt ist. Bei den beiden nicht dargestellten Befestigungselementen handelt es sich um handelsübliche Schraubenbefestiger, die mit ihrem Schaft die beiden, in das Stützteil 2 eingebrachten Bohrungen 5, 5.1 durchgreifen und verankerungsgrundseitig jeweils in einen darin gesetzten Dübel eingreifen. Das in 1 gezeigte Befestigungselement ist als Spannschraube 12 konzipiert. Die Spannschraube 12 verfügt über einen Kopf 13, der sich an dem Boden des als Schaftaufnahme ausgebildeten Anschlussstückes 4 abstützt. Der Schaft 14 der Spannschraube 12 durchgreift den Ankerschaft 6. Zumindest der an den Fuß der Spannschraube 12 grenzende erste Schaftabschnitt ist mit einem Außengewinde ausgestattet, welches komplementär zu dem Innengewinde der Bohrung 11 ist. Auf die Spannschraube 12 ist der Spreizkonus 10 aufgefädelt.
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2 zeigt den in eine Wand 15 eines im Übrigen nicht näher dargestellten Bauwerkes angeschlossenen Bauwerkanker 1. Vor Anschließen des Bauwerkankers 1 an die Wand 5 ist in diese eine Passbohrung 16 zur Aufnahme des Ankerschaftes 6 eingebracht worden. Der Durchmesser der Bohrung 16 entspricht dem Außendurchmesser des Ankerschaftes 6 des Bauwerkankers 1. Dieses dient dem Zweck, dass die Mantelfläche des Ankerschaftes 6 an der Wand der Bohrung 16 anliegt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bohrung 16 als Hinterschnittbohrung ausgeführt worden. Der Hinterschnitt der Bohrung 16 ist mit dem Bezugszeichen 17 gekennzeichnet. Der Hinterschnitt 17 befindet sich an derjenigen Stelle, an der der Spreizfortsatz 8 des Bauwerkankers 1 angeordnet ist. Nach Erstellen der Bohrung 16 mit dem Hinterschnitt 17 ist der Ankerschaft 6 des Bauwerkankers 1 in die Passbohrung 16 eingeführt worden. Anschließend ist die Spannschraube 12 zum Spreizen der Spreizsegmente 9 des Spreizfortsatzes 8 angezogen worden, sodass sich der Spreizfortsatz 8 aufweitet und die Spreizsegmente 9 in den Hinterschnitt 17 eingreifen. Infolgedessen ist der Bauwerkanker 1 in Auszugsrichtung formschlüssig in der Bohrung 16 gehalten. Da die Rückseite 3 des Stützteils 2 an der Außenseite 18 der Wand 15 anliegt, wird auf diese Weise der Bauwerkanker 1 an dem zwischen dem Stützteil 2 und den Spreizsegmenten 9 befindlichen Wandabschnitt verspannt.
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2 zeigt den Bauwerkanker 1 in einer Schnittebene, in der die Bohrungen 5, 5.1 nicht erkennbar sind. In diese sind, worauf vorstehend bereits hingewiesen worden ist, handelsübliche Befestiger eingesetzt, die wandseitig jeweils in einen Dübel eingreifen.
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Bei dem Bauwerkanker 1 erfolgt eine Einleitung von auf den Bauwerkanker wirkenden Querkräften über seinen in die Wand 15 eingreifenden Ankerschaft 6. Die Darstellung der 2 macht deutlich, dass auf diese Weise selbst bei Vorsehen eines bezüglich seines sich auf der Außenseite der Wand 15 abstützenden, klein bemessenen Stützteils 2 sehr hohe Querkräfte aufgenommen und in das Bauwerk eingeleitet werden können. Die Zuglastsicherung des Bauwerkankers 1 wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch den Formschluss in dem Hinterschnitt 17 der Bohrung 16 und zusätzlich durch die beiden, in 2 nicht dargestellten, in die Wand 15 eingreifenden Befestiger erreicht.
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Die Darstellung der 2 vermag zudem zu verdeutlichen, dass die Mantelfläche des Ankerschaftes 6, mit der diese an der Wandung der Bohrung 16 anliegt um ein Vielfaches größer ist als die Mantelfläche eines ansonsten üblicherweise eingesetzten Befestigers, der in dieser Darstellung durch die Spannschraube 12 gezeigt ist.
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Die Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels verdeutlicht, dass der Bauwerkanker 1, wie vorbeschrieben auch ohne die die Bohrung 5 bzw. 5.1 durchgreifenden Befestiger bestimmungsgemäß an die Wand 15 des Bauwerkes angeschlossen werden kann. Der durch die aufgespreizten Spreizsegmente 9 in dem Hinterschnitt 17 der Bohrung 16 erzielte Formschluss gewährleistet ohnehin extrem hohe Abzugskräfte. Druckkräfte werden durch die an der Oberfläche des Verankerungsgrundes anliegende Rückseite des Stützteils aufgefangen. Daher ist ein besonderes Ausführungsbeispiel der beanspruchten Erfindung ein Bauwerkanker, der ausschließlich mittels seines Spreizfortsatzes in Bezug auf eine Zuglastaufnahme gesichert ist. Dabei versteht es sich, dass eine wirksame Zuglastaufnahme nicht nur erzielt werden kann, wenn die Spreizsegmente in einen Hinterschnitt einer Bohrung eingreifen, sondern auch, wenn ein Reibschluss mit der Bohrlochwandung, wie bei herkömmlichen Dübeln üblich, erzielt wird.
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Das als Schaftaufnahme konzipierte Anschlussstück 4 verfügt über eine zylindrische Aufnahme 19, ausgerüstet mit einem Innengewinde 20. Da es sich bei dem dargestellten Bauwerkanker 1 um einen solchen handelt, an den ein Gerüst angeschlossen werden soll, da die Wand 15 mit einem Dämmstoffbeschichtung ausgerüstet werden soll, dient die Aufnahme 19 zum Anschließen eines Schaftes 21, an den wiederum ein bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Öse konzipiertes Gerüstanschlussteil 22 anschließbar ist, wie dieses in 3 nach Art einer Explosionsdarstellung bezüglich dieser beiden letzten Elemente gezeigt ist. Der Schaft 21 verfügt an seinem zu dem Bauwerkanker 1 weisenden Ende über ein komplementär zu dem Innengewinde 20 ausgebildetes Außengewinde 23. Der Endbereich des Schaftes 21 ist rohrartig konzipiert und verfügt über eine Bohrung 24, groß genug, damit der Schaft 21 mit seinem diesbezüglichen Ende einen Teil des Kopfes 13 der Spannschraube 12 aufnehmen kann. In das andere stirnseitige Ende ist in den Schaft 21 eine Bohrung 25 mit einem Innengewinde 26 eingebracht. Die Bohrung 25 mit ihrem Innengewinde 26 dient zum Anschließen des Gerüstanschlussteils 22, welches zu diesem Zweck einen Schaftabschnitt 27 mit einem Außengewinde 28 aufweist.
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Ist das Gerüst mit mehreren oder auch zahlreichen derartiger Bauwerkanker an die Wand 15 des Bauwerkes angeschlossen, kann mit den Arbeiten zum Auftragen der Dämmstoffschicht begonnen werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird das Gerüst entfernt, ebenso wie das Gerüstanschlussteil 22 und der Schaft 21. Am Bauwerk verbleiben die Bauwerkanker 1. Die zurückbleibenden Kanäle werden mit einem Füllteil, typischerweise ein Kunststofffüllteil verfüllt und außenseitig mit einer Kappe verblendet. Die Kappe und das Füllteil können bei Bedarf von der Dämmstoffschicht abgenommen werden, sodass anschließend der Zugang zu einem solchen Bauwerkanker wieder frei wird. Dieses ist erforderlich, wenn beispielsweise ein Gerüst erneut an die Wand 15 angeschlossen werden soll. Ist dieses erforderlich, ermöglicht der zentrale Zugang zu der Spannschraube 12 eine Überprüfung ihres Sitzes und damit eine Überprüfung der Zugbelastbarkeit des Bauwerkankers.
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4 zeigt einen weiteren Bauwerkanker 1.1. Der Bauwerkanker 1.1 ist prinzipiell konzipiert wir der Bauwerkanker 1, verfügt jedoch nicht über einen Spreizfortsatz und dementsprechend auch nicht über eine Spannschraube 12. Bei diesem Bauwerkanker 1.1 erfolgt eine Zuglastaufnahme allein durch die die Bohrungen 5.2, 5.3 durchgreifenden Befestiger, die ihrerseits wandseitig in Dübeln festzulegen sind. Eine Querkrafteinleitung in die Wand erfolgt bei dem Bauwerkanker 1.1 ebenso über seinen Ankerschaft 6.1, wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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5 zeigt den in die Wand 15 eingesetzten Bauwerkanker 1, nachdem die Außenseite 18 der Wand 15 mit einer wärmegedämmten Fassade 30 ausgerüstet worden ist. Die Fassade 30 umfasst im Wesentlichen eine Dämmstoffschicht 31, beispielsweise aus Steinwolle, und eine auf deren Außenseite aufgetragene Putzschicht 32. Vor dem Aufbringen der Dämmstoffschicht 31 und der Putzschicht 32 ist an das Anschlussstück 4 des als Daueranker dienenden Bauwerkankers 1 ein Kunststoffrohr 33 angeschlossen worden. Das Kunststoffrohr 33 dient zum Bereitstellen eines Kanals für den für den Gerüstanschluss dienenden Schaft 21 (siehe 3). Das Kunststoffrohr 33 verfügt über einen Anschlussabschnitt 34, der auf das Anschlussstück 4 aufgesetzt ist. Zu diesem Zweck verfügt der Anschlussabschnitt 34 des Kunststoffrohrs 31 über ein Innengewinde, welches mit entsprechenden Retentionen an der Außenseite des Anschlussstückes 4 zusammenwirkt. Letztere sind in der Figur nicht dargestellt. Dabei ist bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Steigung des Innengewindes des Kunststoffrohrs 33 relativ groß ist, damit das Kunststoffrohr mit etwa einer Umdrehung (etwa 360 Grad) auf das Anschlussstück 4 aufgeschraubt werden kann. An den Anschlussabschnitt 34 schließt sich ein im Innendurchmesser nur unwesentlich größer als der Außendurchmesser des Schaftes 21 konzipierter Rohrabschnitt 35, dessen Inneres den eigentlichen Kanal zum Durchstecken des Schaftes 21 bildet. Das Kunststoffrohr 33 ist hinsichtlich seiner Länge so bemessen, dass sein von der Wand 15 wegweisendes Ende bündig mit der Außenseite 36 der Putzschicht 32 abschließt. Es ist auch möglich, das Kunststoffrohr 33 nach Aufbringen der Putzschicht 32 bündig abzuschneiden, sollte dieses eine größere Länge aufweisen.
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Die äußere Mantelfläche des Kunststoffrohrs 33 trägt zumindest im Bereich seines dem Anschlussabschnitt 34 gegenüberliegenden Endes ein Außengewinde, auf dem eine Scheibe 37 aus Kunststoff sitzt. Die Scheibe 37 hat einen relativ großen Durchmesser und stützt sich mit ihrer zur Wand 15 weisenden Seite auf der Außenseite der Dämmstoffschicht 31 ab. Damit ist die Dämmstoffschicht 31 bereits bei ihrer Montage durch das Kunststoffrohr 33 und der außen angeordneten Scheibe 37 an der Wand 15 gehalten. Somit dient der Bauwerkanker 1 nicht nur zum Halten eines daran angeschlossenen Gerüstes, sondern auch zum Tragen der bei dem dargestellten Ausführungsführungsbeispiel aus der Dämmstoffschicht 31 sowie der Putzschicht 32 gebildeten Fassade 30. Das Kunststoffrohr 33 ist außenseitig in nicht dargestellter Art und Weise durch eine Kappe verschlossen.
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Mittels des Rohres 33 und der Scheibe 37 ist eine effektive Abdichtung der Dämmstoffschicht 31 gegenüber dem verbleibenden Kanal zum Einsetzen eines Schaftes zum Anschließen desselben an den Bauwerkanker 1 bereitgestellt.
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Der beschriebene Anschluss des Kunststoffrohrs 33 an den Bauwerkanker 1 gewährleistet, dass dieser in seiner bestimmungsgemäßen Form verbleibt und somit sein innerer Kanal auch nach Jahren noch mit der Aufnahme 19 des Anschlussstückes 4 fluchtet, um bei erneutem Gebrauch des Bauwerkankers 1 einen Schaft zum Anschließen eines Gerüstes an diesen anschließen zu können.
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Die Beschreibung dieser weiteren Applikation des Kunststoffrohres mit seiner Scheibe macht deutlich, dass das Kunststoffrohr auch auf andere Weise als durch ein Gewindeabschnitt an einem Bauwerkanker angeschlossen werden kann, beispielsweise durch eine andere formschlüssige Verbindung, wie beispielsweise einen Bajonettverschluss. Wesentlich ist, dass das Kunststoffrohr zumindest einigermaßen Zugfest an dem Bauwerkanker angeschlossen ist, damit beim Aufschrauben der Scheibe das Kunststoffrohr nicht von dem Bauwerkanker abgezogen wird.
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Ferner macht die Beschreibung dieser zusätzlichen Applikation deutlich, dass sich diese auch für andere Bauwerkanker eignet, die nicht notwendigerweise über einen Ankerschaft verfügen. Mithin eignet sich diese zusätzliche Applikation bzw. ein solches Kunststoffrohr mit einer solchen Scheibe auch zur Anwendung an anderen, als Daueranker geeigneten Bauwerkankern, die im Rahmen dieser Ausführungen nicht beschrieben sind.
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Die Beschreibung der Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen vorgenommen worden. Es versteht sich, dass sich ein solcher Bauwerkanker nicht nur zum Halten bzw. Anschließen eines Gerüstes an ein Bauwerk eignet, sondern für zahlreiche Anwendungen zweckentsprechend eingesetzt werden kann. Dabei eignet sich dieser Bauwerkanker vor allem zum Anschließen von solchen Gegenständen, durch die hohe Querkräfte erzeugt werden, wie dieses beispielsweise bei Markisen der Fall ist. Bei Einsatz von Bauwerkankern der vorbeschriebenen Art ist es daher grundsätzlich nicht erforderlich, große Ankerplatten, die an die Außenseite des Verankerungsgrundes anzubringen sind, vorzusehen.
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Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen zu können, ohne dass dieses im Einzelnen dargelegt werden müsste, um derartige Ausgestaltungen zum Offenbahrungsgehalt dieser Ausführungen zählen zu lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1.1
- Bauwerkanker
- 2
- Stützteil
- 3
- Rückseite
- 4
- Anschlussstück
- 5, 5.1, 5.2, 5.3
- Bohrung
- 6, 6.1
- Ankerschaft
- 7
- Biegenut
- 8
- Spreizfortsatz
- 9
- Spreizsegment
- 10
- Spreizkonus
- 11
- Bohrung
- 12
- Spannschraube
- 13
- Kopf
- 14
- Schaft
- 15
- Wand
- 16
- Bohrung
- 17
- Hinterschnitt
- 18
- Außenseite
- 19
- Aufnahme
- 20
- Innengewinde
- 21
- Schaft
- 22
- Gerüstanschlussteil
- 23
- Außengewinde
- 24
- Bohrung
- 25
- Bohrung
- 26
- Innengewinde
- 27
- Schaftabschnitt
- 28
- Außengewinde
- 30
- Fassade
- 31
- Dämmstoffschicht
- 32
- Putzschicht
- 33
- Kunststoffrohr
- 34
- Anschlussabschnitt
- 35
- Rohrabschnitt
- 36
- Außenseite
- 37
- Scheibe
- S
- Schlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009004831 U1 [0004]