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Die
Erfindung betrifft einen Bauwerkanker, insbesondere zum Anschließen
eines Gerüsts an ein Bauwerk, umfassend ein Befestigungselement
zum Festlegen des Ankers an dem Bauwerk, ein Anschlussteil zum Anschließen
des Gerüsts an den Anker und einen das Befestigungselement
mit dem Anschlussteil verbindenden Schaft. Ferner betrifft die Erfindung
ein Bauwerkankersystem mit einem oder mehreren derartigen Bauwerkankern.
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Um
Arbeiten an der Fassade eines Bauwerkes vornehmen zu können,
wird das Bauwerk eingerüstet. Zum Verankern des Gerüstes
an dem Bauwerk dienen typischerweise Bauwerkanker. Derartige Bauwerkanker
können als sogenannte Ösenschrauben konzipiert
sein. Diese verfügen über einen nach Art eines
Holzgewindes ausgeführten Gewindeabschnitt zum Einschrauben
in einen bauwerkseitig gesetzten Dübel. Der Gewindeabschnitt
stellt bei einem solchen Bauwerkanker das Befestigungselement dar.
Das dem Befestigungselement gegenüberliegende Ende dieses
Bauwerkankers ist als Öse ausgeführt, weshalb
derartige Anker auch als Ösenschrauben bezeichnet sind.
Die Öse dient zum Anschließen eines Gerüsthakens.
Zwischen dem Gewindeabschnitt und der Öse befindet sich
ein Schaftabschnitt, durch dessen Länge der Abstand der Öse von
der Bauwerkoberfläche bestimmt wird. Derartige Schrauben
sind typischerweise aus einem Draht gefertigt, wobei die Mantelfläche
des Gewindes der Mantelfläche des Schaftes entspricht.
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Auch
wenn derartige Bauwerkanker zwar den auftretenden Zug- und Druckbelastungen
standhalten, kommt es bei auftretenden Querbelastungen (Belastungen
quer zur Längsachse des Ankers) immer wieder zu plastischen
Deformationen des Ankers. Dies tritt insbesondere bei längeren Ösenschrauben
auf, die notwendigerweise dann zum Einsatz kommen, wenn an einem
Bauwerk eine Fassade errichtet werden soll. Wenn eine wärmegedämmte Fassade
errichtet worden ist und somit die Bauwerkanker in die wärmegedämmte
Fassade eingearbeitet sind, führt eine Deformation eines
solchen Bauwerksankers oftmals zu Beschädigungen der äußeren
Fassadenschicht, vor allem wenn diese als Putzschicht aus geführt
ist, vor allem dann wenn nach Aufbau der Fassade der Anker aus dem
Bauwerk entfernt wird. Auch bei hinterlüfteten Fassaden
ist bei Einsatz derartiger Bauwerkanker eine Beschädigung der
Fassadenelemente nicht immer zu vermeiden.
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Um
höhere Querkräfte ohne eine plastische Deformation
der Bauwerkanker aufnehmen zu können, könnte grundsätzlich überlegt
werden, die Anzahl der zu setzenden Anker entsprechend zu erhöhen.
Dieses ist jedoch unerwünscht, insbesondere bei wärmegedämmten
Fassaden, bei denen nach Entfernen der Ösenschrauben als
Bauwerkanker verbliebenden Hohlräume nachgearbeitet werden müssen.
Darüber hinaus ist der hierzu notwendige Montageaufwand
nicht vertretbar.
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Aus
DE 81 11 586 U1 ist
ein Bauwerkanker für hinterlüftete Fassaden bekannt
geworden. Dieser Bauwerkanker verfügt über ein
Befestigungsteil, welches nach Art einer dreieckförmigen
Platte mit abgekanteter Basis ausgeführt ist. Mit dem abgekanteten Schenkel
ist dieses Befestigungsteil bauwerkseitig befestigt. Montiert wird
ein solcher Bauwerkanker mit der Ebene seines Befestigungsteils
in horizontaler Richtung, um horizontale Querkräfte auffangen
zu können. An dieses Befestigungsteil ist ein Anschlussstück
nach Art einer Öse an dem freien Ende angeschlossen. Dieser
Bauwerkanker eignet sich allerdings nicht zum Einsatz bei wärmegedämmten
Fassaden, da das von dem Bauwerk bis zur Innenseite der Fassade
reichende Befestigungsteil eine die gewünschte Dämmung
durchbrechende thermische Brücke darstellen würde.
Das Befestigungsteil ist nach Aufbau einer wärmegedämmten
Fassade von dem Bauwerk nicht entfernbar. Daher können
derartige Anker nur bei hinterlüfteten Fassaden eingesetzt werden.
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Ausgehend
von dem eingangs diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, einen Bauwerkanker der eingangs genannten
Art dergestalt weiterzubilden, dass mit diesem höhere Kräfte
aufgenommen werden können. Zudem soll die Möglichkeit
bestehen, dass ein solcher Bauwerkanker auch zum Einsatz für
wärmegedämmte Fassaden ausgebildet werden kann.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Bauwerkanker, bei dem der Bau werkanker über
ein an den Schaft angeschlossenes Lastverteilungsteil mit einer zur
Anlage an einer Bauwerkoberfläche dienenden Anlageseite,
deren Querschnittsfläche einem Vielfachen der Querschnittsfläche
des Schaftes entspricht, an welches Lastverteilungsteil der Schaft
mit Abstand zu dem umlaufenden Rand des Lastverteilungsteils angeschlossen
ist.
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Teil
dieses Bauwerkankers ist ein Lastverteilungsteil, welches mittels
eines oder mehrerer Befestigungselemente bauwerkseitig befestigbar
ist. Das Lastverteilungsteil verfügt über eine
Anlageseite, über die aufzufangende Querkräfte
in das Bauwerk abgeleitet werden, und zwar mit Abstand zu dem oder
den Befestigungselementen. Somit werden Querkräfte nicht
oder nur untergeordnet in die eigentliche bauwerkseitige Verankerung
eingeleitet, mithin wird diese auch bei Auftreten von höheren
Querkräften nicht, zumindest nicht in nennenswertem Maße beeinträchtigt.
Die Querschnittsfläche der Anlageseite des Lastverteilungsteils
entspricht einem Vielfachen der Querschnittsfläche des
an das Befestigungsteil angeschlossenen oder daran anzuschließenden
Schaftes. Somit dient die Anlageseite des Lastverteilungsteils zum
Ausbilden eines sich auf der Außenseite des Bauwerks abstützenden
Winkels, weshalb höhere Querkräfte aufgenommen
werden können.
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Da
typischerweise das oder die Befestigungselemente zum Festlegen des
Befestigungsteils am Bauwerk von dem Schaft unabhängige
Gegenstände sind, kann der vorzugsweise zylindrisch ausgeführte
Schaft eine andere Dimensionierung aufweisen als das oder die Befestigungselemente,
insbesondere einen deutlich größeren Durchmesser. Als
Befestigungselemente zum Anschließen des Lastverteilungsteils
an das Bauwerk dienen typischerweise Schrauben, wobei es als ausreichend
angesehen wird, ein solches Lastverteilungsteil mit einer einzigen
Schraube bauwerkseitig zu verankern. In einem solchen Fall fluchtet
die Längsachse der Schraube typischerweise mit der Längsachse
des Schaftes. Der Schaft selbst kann als Stab oder auch als Rohr
konzipiert sein, wobei eine Konzeption als Rohr nicht nur Vorteile
hinsichtlich des Gewichtes des Schaftes sondern auch hinsichtlich
seiner Eigenschaften, ohne plastische Deformation höheren Querkräften
standhalten zu können, hat.
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Ist
der Bauwerkanker konzipiert zum Einsatz bei wärmegedämmten
Fas saden, ist das Lastverteilungsteil und der Schaft zweiteilig
und lösbar voneinander ausgeführt. Zu diesem Zweck
tragen beide Elemente jeweils zueinander komplementäre
Verbindungsmittel, die gemäß einem Ausführungsbeispiel als
Gewinde ausgeführt sind. Zum Verbinden des Lastverteilungsteils
mit dem Schaft ist gemäß einer Ausgestaltung vorgesehen,
dass das Lastverteilungsteil eine Buchse mit einem Innengewinde
aufweist, in die das zu dem Lastverteilungsteil weisende Ende des
Schaftes, ausgerüstet mit einem komplementären
Außengewinde, eingeschraubt werden kann. Zum Verspannen
der beiden Elemente miteinander stützt sich die Stirnseite
des Schaftes auf dem Boden der Buchse ab. Ist nach Aufbau der wärmegedämmten
Fassade auf die Außenseite eines Bauwerkes der Schaft mit
dem daran angeschlossenen Anschlussteil zu entfernen, wird der Schaft
von dem Lastverteilungsteil abgeschraubt und aus der Fassade herausgezogen.
Das Lastverteilungsteil verbleibt dagegen nach Art eines Dauerankers
am Bauwerk. Ist bei einer solchen Ausgestaltung vorgesehen, dass
das Lastverteilungsteil mittels einer mit dem Schaft fluchtend angeordneten
Schraube bauwerkseitig befestigt ist, sind die Gewinde dieser Befestigungsschraube
einerseits und die komplementär zueinander ausgeführten
Gewinde der Buchse des Lastverteilungsteils und des Schaftes dergestalt
konzipiert, dass die Abschraubdrehrichtung des Schaftes von dem
Lastverteilungsteil der Einschraubdrehrichtung der Schraube zum
Verankern derselben in dem Bauwerk entspricht. Durch diese Maßnahme
ist ein Lösen der Befestigungsschraube vermieden, auch
wenn zum Lösen des Schaftes von dem Lastverteilungsteil
größere Kräfte aufgewendet werden müssten.
Das in der Fassade nach Entfernen des Schaftes verbliebene Loch
wird in geeigneter Weise verfüllt oder beigearbeitet. Das
am Bauwerk verbliebene Lastverteilungsteil kann nach erneutem Öffnen des
nach Entnahme des Schaftes verfüllten Loches jederzeit
erneut zum Anschließen eines Schaftes und beispielsweise
zum Halten eines Gerüstes genutzt werden.
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Das
zum Anschließen eines Gerüstes an den Bauwerkanker
dienende Anschlussteil kann beispielsweise als Ösenschraube
konzipiert sein. Eine solche Ösenschraube braucht nur eine
kurze Länge aufzuweisen, letztendlich nur eine solche Länge,
um diese an den Schaft anschließen zu können.
Das Anschließen einer solchen Ösenschraube an
den Schaft kann über komplementäre Gewindeabschnitte erfolgen,
wobei gemäß ei ner Ausgestaltung der Schaft an
seinem zu dem Anschlussteil weisenden Ende eine Gewindebuchse trägt.
Diese ist bei Konzeption des Schaftes als Rohr in das Rohr eingesetzt. Sind
der Schaft und das Anschlussteil zweiteilig lösbar ausgeführt,
können an den Schaft unterschiedliche Anschlussteile montiert
werden. Ebenfalls ist es möglich, dass das Anschlussteil
mit dem Schaft eine gegenständliche Einheit bildet, beispielsweise
an diesem angeformt ist.
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Die
Längserstreckung des Schaftes definiert vorzugsweise weitestgehend
die Länge des Bauwerkankers, zumindest jedoch denjenigen
Abschnitt des Bauwerkankers, der innerhalb der Fassade angeordnet
ist. Der Schaft dieses Bauwerkankers ist den zu erwartenden Querkräften
entsprechend steif konzipiert, so dass eine Deformation des Schaftes
bei Auftreten der zu erwartenden Querkräfte vermieden ist. Folglich
kann bei Einsatz eines solchen Bauwerkankers in einer wärmegedämmten
Fassade der Schaft von dem Anschlussteil entfernt werden, ohne dass hierdurch
die aufgebaute wärmegedämmte Fassade beschädigt
werden würde. Zu diesem Zweck ist der Schaft bei einer
solchen Anwendung zylindrisch konzipiert.
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Mit
einem solchermaßen konzipierten Bauwerkanker ist nicht
nur einer Beschädigung von Fassaden entgegengewirkt, sondern
bei Einsatz derartiger Bauwerkanker ist auch die Standsicherheit
eines Gerüstes nicht unerheblich verbessert.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1:
eine zum Teil geschnittene Seitenansicht eines Bauwerkankers gemäß einer
ersten Ausgestaltung nach Art einer Explosionsdarstellung, umfassend
einen Lastverteilungsteller,
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2:
eine Draufsicht auf die Anlagefläche des Lastverteilungstellers
der 1,
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3:
ein Lastverteilungsteller gemäß einer alternativen
Ausgestaltung in einer Querschnittdarstellung,
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4, 4a der
Lastverteilungsteller des Bauwerkankers der 1 und 2 mit
einer alternativen mauerwerkseitigen Befestigung nach Art einer
Explosionsdarstellung (4) und in montierter Stellung
(4a), und
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5:
eine schematisierte Querschnittsdarstellung einer auf die Außenseite
einer Gebäudewand aufgebrachten wärmegedämmten
Fassade mit einem Bauwerkanker gemäß 1 in
einer Benutzungsanordnung zum Anschließen eines Gerüstes sowie
nach Entfernen eines Teils des Bauwerkankers.
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Ein
Bauwerkanker 1 umfasst bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ein als Lastverteilungsteil konzipierten
Lastverteilungsteller 2. Der Lastverteilungsteller 2 ist
als Krafteinleitungspunkt konzipiert und verfügt zu diesem
Zweck über eine zu der Bauwerkseite weisende Anlageseite,
die bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eben
ausgebildet ist, und somit insgesamt eine Anlagefläche 3 bildet.
Zum Auffangen von Querkräften und zum Anschließen
eines Schaftes 4 weist der Lastverteilungsteller 2 eine
gewisse Höhe H auf. Der Lastverteilungsteller 2 verfügt über
eine zentrale Bohrung 5, ausgestattet mit einem Innengewinde, durch
die zum Festlegen des Lastverteilungstellers 2 an einem
Bauwerk der Gewindeschaft 6 einer als Befestigungselement
dienenden Schraube 7 hindurchgreift. Längsaxial
fluchtend mit der Bohrung 5 ist in die von der Anlagefläche 3 weg
weisende Oberseite des Lastverteilungstellers 2 eine Buchse 8 ausgebildet,
an deren Boden 9 sich der Kopf 10 der Schraube 7 mit
seiner Unterseite abstützt. In die innere Mantelfläche
der Buchse 8 ist ein Innengewinde 11 eingebracht.
Zum Drehen der Schraube 7 mittels eines Werkzeuges ist
in ihren Kopf 10 eine Werkzeugaufnahme 12 zur
Aufnahme eines Drehwerkzeuges eingebracht. Erkennbar ist aus 1,
dass die den Schaft 4 aufnehmende Buchse 8 von
dem umlaufenden Rand R des Lastverteilungstellers 2 beabstandet ist.
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Der
Schaft 4 bildet neben dem Lastverteilungsteller 2 ein
weiteres Element des Bauwerkankers 1 aus. Der Schaft 4 verfügt über
eine zylindrische Mantelfläche 13 und ist bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Stab ausgeführt.
An seinem zu dem Lastverteilungsteller 2 weisenden En de
trägt der Schaft 4 ein zu dem Innengewinde 11 der
Buchse 8 komplementäres Außengewinde 14.
In die untere Stirnseite des Schaftes 4 ist eine Bohrung 15 eingebracht,
in die der Kopf 10 der Schraube 7 einpasst. Damit
ist es möglich, den Schaft 4 mit seinem Außengewinde 14 in
das Innengewinde 11 der Buchse 8 des Lastverteilungstellers 2 einzuschrauben,
nachdem der Lastverteilungsteller 2 mittels der Schraube 7 bauwerkseitig
festgelegt ist.
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In
die der Bohrung 15 gegenüberliegende Stirnseite
des Schaftes 4 ist eine Bohrung 16 mit einem Innengewinde 17 eingebracht.
Diese als Gewindebuchse dienende Bohrung 16 dient zum Anschließen
einer als weiteres Element des Bauwerkankers 1 vorgesehenen Ösenschraube 18.
Bei der Ösenschraube 18 handelt es sich um eine
im Handel üblicherweise erhältliche Ösenschraube
mit einer Öse 19 und einem daran angeformten Schaftabschnitt 20, der
einen Außengewindeabschnitt 21 zum Eingreifen in
die Bohrung 16 aufweist.
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2 zeigt
in einer Draufsicht die Anlagefläche 3 des Lastverteilungstellers 2,
woraus erkennbar wird, dass die Anlagefläche 3 einem
Vielfachen der Querschnittsfläche der Bohrung 5 beträgt.
Der Durchmesser der Bohrung 5 entspricht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa dem Durchmesser des Schraubgewindes
einer herkömmlichen, als Bauwerkanker eingesetzten Ösenschraube.
Gestrichelt ist in 2 die Mantelfläche 13 des
Schaftes 4 eingezeichnet. Dieses dient zur Verdeutlichung,
dass die Anlagefläche 3 um ein Vielfaches größer
ist als die Querschnittsfläche des Schaftes 4.
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3 zeigt
eine alternative Ausgestaltung eines Lastverteilungstellers 2.1,
der prinzipiell konzipiert ist wie der Lastverteilungsteller 2 der 1.
Die Querschnittsfläche der Anlageseite A dieses Lastverteilungstellers 2.1 entspricht
derjenigen des Lastverteilungstellers 2. Im Unterschied
zu dem Lastverteilungsteller 2 ist die Anlageseite A nicht
eben ausgeführt, sondern verfügt über
eine Anlagefläche 3.1, die durch die zu dem Bauwerk
weisende Seite eines umlaufenden Ringes im Anschluss an den umlaufenden Rand
R gebildet ist. Somit liegt der Lastverteilungsteller 2.1 lediglich
im Bereich seines äußeren Umfanges an einer Bauwerkoberfläche
an, während der von dem Ringkörper eingefasste,
zurückspringende Bereich der Anlageseite A typischerweise
von der Bauwerkoberfläche beabstandet ist. Eine solche Ausgestaltung
bietet sich an, wenn die Bauwerkoberfläche rauh ist und
nicht gewährleistet werden kann, dass der Lastverteilungsteller
mit seiner ebenen Anlagefläche vollflächig an
der Bauwerksoberfläche anliegt.
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4 zeigt
in einer alternativen Ausgestaltung den Lastverteilungsteller 2 der 1 mit
einem im Unterschied zu der Schraube 7 anderen Befestigungselement.
Das in 3 gezeigte Befestigungselement ist zweiteilig
konzipiert und verfügt über einen Gewindeschaft 22 und
eine Kontermutter 23. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Gewindeschaft 22 zweiteilig konzipiert und trägt
zu seiner Verankerung in dem Bauwerk ein Holzgewinde 24 und
daran angrenzend zum Anschluss an den Lastverteilungsteller 2 einen
Außengewindeabschnitt, wobei das Außengewinde
des Außengewindeabschnittes 25 komplementär
zu dem Innengewinde der Bohrung 5 des Lastverteilungstellers 2 ausgeführt
ist. Zum Anschließen des Gewindeschaftes 22 an
den Lastverteilungsteller 2 wird der Lastverteilungsteller 2 auf den
Außengewindeabschnitt 25 des Gewindeschaftes 22 aufgeschraubt
und die Kontermutter 23 auf den Abschnitt des Außengewindeabschnittes 25 aufgeschraubt,
der aus der Bohrung 5 des Lastverteilungstellers 2 herausragt.
Der mit einem solchermaßen konzipierten Befestigungselement
ausgestattete Lastverteilungsteller 2 ist in 4a gezeigt.
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5 zeigt
schematisiert einen Querschnitt durch den äußeren
Abschluss einer Bauwerkwand 26, in der ein Bauwerkanker 1 gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 1 festgelegt
ist. Festgelegt ist der Bauwerkanker 1 mit seiner den Lastverteilungsteller 2 durchgreifenden
Schraube 7 in der Bauwerkwand 26 mittels einer
in den Figuren der Einfachheit halber nicht dargestellten und in
der Bauwerkwand 26 verankerten Gewindebuchse. In seiner
Benutzungsstellung ist der Gewindeschaft 4 mit seinem Außengewinde 14 in
die Buchse 8 des Lastverteilungstellers 2 eingeschraubt
worden, und zwar so weit, dass sich dessen vordere Stirnfläche
an dem Boden 9 der Buchse 8 abstützt,
vorzugsweise unter einer gewissen Vorspannung stehend. Die Länge des
Schaftes 4 ist angepasst an die Stärke einer auf die
Außenseite der Bauwerkwand 26 aufzutragenden wärmegedämmten
Fassade 27. Die wärmegedämmte Fassade 27 ist
in den Figuren vereinfacht durch eine Wärmedämmschicht 28 und
eine diese außenseitig verblendende Putzschicht 29 dargestellt.
Erkennbar ist der Schaft 4 etwas länger als die
vorgesehene Stärke der wärmegedämmten
Fassade 27. Gesetzt werden die Bauwerkanker 1 mit
dem Aufbau eines Gerüstes, so dass die Fassade 27 bis
an die Mantelfläche 13 des Schaftes 4 herangearbeitet
wird. Infolge des relativ großen Durchmessers des Schaftes 4 und
seines Anschlusses an den Lastverteilungsteller 2 bleibt
der Bauwerkanker 1 zumindest in Bezug auf diese beiden
Elemente 2, 4 auch bei Einwirken höherer
Querkräfte steif, so dass Bewegungen des Schaftes 4 in
Querrichtung innerhalb der Putzschicht 29 nicht zu befürchten
sind.
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Ist
die Fassade 27 fertiggestellt, wird der Schaft 4 mit
der Schrauböse 18 von dem Lastverteilungsteller 2 entfernt.
Zu diesem Zweck wird der Schaft 4 mit seinem Außengewinde 14 aus
der Buchse 8 des Lastverteilungstellers 2 herausgeschraubt. Das
Außengewinde 14 des Schaftes 4 und dementsprechend
auch das Innengewinde 11 der Buchse 8 des Lastverteilungstellers 2 weisen
eine Schraubrichtung auf, dass die Abschraubdrehrichtung des Schaftes 4 zum
Lösen desselben von dem Lastverteilungsteller 2 der
Einschraubrichtung der Schraube 7 in die in der Bauwerkwand
verankerte Gewindehülse entspricht. Dies gewährleistet,
dass bei der Demontage lediglich der Schaft, ggf. mit der noch daran
befindlichen Ösenschraube, nicht jedoch der Lastverteilungsteller 2 demontiert
wird. Somit verbleibt der Lastverteilungsteller 2 an der
Bauwerkwand 26. Dieses dient dem Zweck, dass der Lastverteilungsteller 2 bei
späteren Gelegenheiten, bei denen beispielsweise ein Gerüst
an der Fassade 27 errichtet werden muss, wiederum benutzt
werden kann.
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In
den in der Fassade 27 befindlichen Hohlraum, der durch
die Entnahme des Schaftes 4 entstanden ist, wird gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Füllteil 30 aus
einem wärmedämmenden Material, beispielsweise
Styropor, eingesetzt. Damit ist im Bereich des durch den Schaft 4 verursachten
Hohlraums die Dämmwirkung nicht beeinträchtigt.
Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Füllteil als Rohr konzipiert und verfügt über
einen axialen Kanal 31. Der Außendurchmesser des
Füllteils 30 entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des Schaftes 4, kann jedoch, um eine gewisse Vorspannung an
der angrenzenden Putzschicht 29 und/oder der Wärmedämmschicht 28 zu
erzeugen, ein gewisses Übermaß aufweisen. Wenn
gewünscht, kann das Füllteil 30 mit seinem
zum Bauwerk 26 weisenden Ende zur Fixierung desselben in
die Buchse 8 des an dem Bauwerk 26 verbliebenden
Lastverteilungstellers 2 eingreifen.
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Um
im Bedarfsfalle den Lastverteilungsteller 2 nochmals benutzen
zu können und das Füllteil 3 aus der
Fassade 27 herausholen zu können, ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass diesem
ein Kunststoffzugelement zugeordnet ist. Dieses verfügt über
einen in den Kanal 31 eingreifenden Schaft 33 und
einen daran angeformten tellerartigen Kopf 34, der die
zu dem Lastverteilungsteller 2 weisende Stirnseite des
Füllteils 30 hintergreift. Der Schaft 33 ist
bis kurz unterhalb der Außenseite der Fassade 27 geführt
und verfügt über eine in die zur Außenseite
der Fassade 27 weisende Stirnfläche eingebrachte
Bohrung 35. Diese dient dem Zweck zur Aufnahme eines Werkzeuges,
welches in die Bohrung 35 eingeschraubt und an dem sodann
das Zugelement mit dem Füllteil 30 aus der Fassade 27 herausgezogen
werden kann.
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Zum
Abdecken der freien Öffnung des Kanals 31 des
Füllteils 30 dient eine Kappe 36, deren Kopf 37 einen
größeren Durchmesser aufweist als der Durchmesser
des Füllteils 30. Somit wird die durch den Schaft 4 gebildete
Fassadenöffnung durch den Kopf 37 der Kappe 36 verblendet.
Angeformt an den Kopf 37 der Kappe 36 ist ein
Verankerungsfortsatz 38, der in dem Kanal 31 des
Füllteils mittels Verklammerungsrippen festgesetzt ist.
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In
einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Füllteil
mit der Abdeckkappe eine gegenständliche Einheit bildet,
so dass mit dem Entfernen der Abdeckkappe ebenfalls das Füllteil
aus der Fassade herausgezogen werden kann und sodann wieder der
durch den Schafft ursprünglich bereitgestellte Hohlraum
erneut zum Erreichen des Lastverteilungstellers zugänglich
ist.
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Durch
die vorbeschriebene Art und Weise ist somit eine in einer Fassade
verbliebene Ankeröffnung ohne weiteres und insbesondere
ohne größere Nacharbeiten verblendbar, wobei zudem
gewährleistet ist, dass der bauwerkseitig verbliebene Lastverteilungsteller 2 ohne
weiteres zugänglich ist.
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Gleichermaßen
ist die gewünschte Dämmung im Bereich der Ankerpunkte
nicht beeinträchtigt.
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In 5 ist
der gebrauchsfertig montierte Bauwerkanker 1 und die nach
Aufbringen der Fassade 27 gezeigte Fertigstellungssituation
lediglich der Darstellung halber in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander
gezeigt. Tatsächlich befinden sich die Ankerpunkte mit
einem sehr viel größeren Abstand zueinander. Aufgrund
der vorbeschriebenen positiven Eigenschaften des Bauwerkankers 1 können
diese grundsätzlich auch mit einem größeren
Abstand zueinander, als herkömmlich erforderlich, zum Halten eines
Gerüstes angeordnet werden, was zum Vorteil hat, dass ein
Gerüst mit der notwendigen Sicherheit bereits mit relativ
wenigen Bauwerkankern bauwerkseitig festgelegt werden kann.
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Von
Vorteil der beschriebenen Bauwerkanker mit der rotationssymmetrischen
Konzeption des Lastverteilungstellers sowie des Schaftes ist zudem, dass
diese Querkräfte aus beliebigen Richtungen aufzufangen
vermögen, so dass sich ein solcher Bauwerkanker auch für
Anwendungen eignet, bei denen Querkräfte im Unterschied
zu denjenigen, die bei Festlegen eines Gerüstes auftreten,
aus anderen Richtungen zu erwarten sind.
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Der
in den Figuren beschriebene Bauwerkanker ist typischerweise Teil
eines Bauwerkankersystems, zu dem eine Vielzahl von Lastverteilungstellern,
Befestigungselementen, wie beispielsweise die Schrauben 7 oder
solche, wie zu den 4, 4a beschriebenen
Befestigungselemente zählen. Neben diesen Elementen sind
einem solchen System eine Vielzahl von Schäften zugehörig,
wobei diese in unterschiedlichen Längen gruppiert vorgesehen
sein können. Das Vorsehen von Schäften mit unterschiedlichen
Längen ist zweckmäßig, da dann die Länge
des Schaftes eines zu setzenden Bauwerkankers an die Stärke
einer zu erstellenden Fassade angepasst ausgewählt werden
kann. Zudem sind einem solchen Bauwerkankersystem mehrere und auch
unterschiedliche Anschlussteile, wie beispielsweise die beschriebenen Ösenteile
zugehörig. Wie zu 5 beschrieben,
sind einem solchen System ferner Füllteile zum Ausfüllen
der durch die Schäfte in einer Fassade gebildeten Hohlräume
zugehörig.
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben
worden.
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Ohne
den Umfang der Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für
einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Erfindung
zu verwirklichen, ohne dass dieses im einzelnen dargelegt werden
müsste. Ist beispielsweise eine erneute Zugänglichkeit
eines am Bauwerk verbliebenen Lastverteilungstellers nicht gewünscht
oder erforderlich, kann der durch den Schaft gebildete Hohlraum
in der Fassade auch anderweitig gefüllt und die in der
Putzschicht befindliche Schaftöffnung beigeputzt werden.
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- 1
- Bauwerkanker
- 2
- Lastverteilungsteller
- 3
- Anlagefläche
- 4
- Schaft
- 5
- Bohrung
- 6
- Gewindeschaft
- 7
- Schraube
- 8
- Buchse
- 9
- Boden
- 10
- Kopf
- 11
- Innengewinde
- 12
- Werkzeugaufnahme
- 13
- Mantelfläche
- 14
- Außengewinde
- 15
- Bohrung
- 16
- Bohrung
- 17
- Innengewinde
- 18
- Ösenschraube
- 19
- Öse
- 20
- Schaftabschnitt
- 21
- Außengewindeabschnitt
- 22
- Gewindeschaft
- 23
- Kontermutter
- 24
- Holzgewindeabschnitt
- 25
- Außengewindeabschnitt
- 26
- Bauwerkwand
- 27
- Wärmegedämmte
Fassade
- 28
- Wärmedämmschicht
- 29
- Putzschicht
- 30
- Füllteil
- 31
- Kanal
- 32
- Zugelement
- 33
- Schaft
- 34
- Kopf
- 35
- Bohrung
- 36
- Kappe
- 37
- Kopf
- 38
- Verankerungsfortsatz
- A
- Anlageseite
- H
- Höhe
- R
- Rand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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