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Die Erfindung betrifft einen Ankerdübel, der zum Eingießen in eine gießfähige, aushärtende Masse vorgesehen ist, mit einer Aufnahme für ein mittels des Ankerdübels zu haltenden Elements.
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Ankerdübel der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Derartige Ankerdübel werden unter anderem zum Aufstellen von Wänden, insbesondere Doppelwänden verwendet. Eine Doppelwand ist eine meist vorgefertigte Wandkonstruktion, die werkseitig hergestellt wird und üblicherweise mit einem LKW liegend zu einer Baustelle transportiert wird, wo sie aufgerichtet und in ihre Einbauposition versetzt wird. Die Schalen der Doppelwand sind zumeist aus Beton gefertigt und durch Gitterträger miteinander verbunden und weisen einen Hohlraum auf, der auf der Baustelle mit Beton gefüllt wird. Ein Vorteil von Doppelwänden besteht darin, dass auf der Baustelle für die Herstellung von Wänden keine Schalung benötigt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die werkseitige Herstellung der Doppelwände die Oberflächenqualität von diesen sehr gut ist. Doppelwände umfassen beispielsweise Doppelwände, Thermowände, Hohl- und Filigranwände. Um eine Doppelwand verladen und auf der Baustelle versetzen zu können, werden bei der Herstellung der Doppelwand Transportanker integriert.
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Zum Aufstellen entsprechender Wände werden diese oft mittels Sprießen abgestützt, die einerseits an der entsprechenden Wand verankert sind, andererseits an einem anderen Bauteil. Das andere Bauteil kann eine weitere Wand sein oder ein im Wesentlichen senkrecht zur Wand verlaufenden Bauteil, beispielsweise in einem Fußboden oder in einer Decke. Auf die zu haltenden Wände können hohe Kräfte wirken, beispielsweise durch Winddruck oder durch Kräfte, die beim Bauen entstehen, z. B Stabilisierungslasten oder Stützlasten. Die Kräfte werden über die Sprieße in das andere Bauteil abgeleitet. Die Kräfte können Zugkräfte oder Druckkräfte sein.
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Es hat sich gezeigt, dass die Verankerungen, insbesondere in dünnen Schalen von Elementwänden, nur gewisse und relativ nicht besonders hohe Kräfte aufnehmen können. Bei Überschreiten einer bestimmten Maximalkraft, insbesondere in Zugrichtung, wird der Beton beschädigt und die Verankerung möglicherweise aus dem Beton gerissen. Versuche haben gezeigt, dass der Ausriss meist ungleichförmig ist. Der Beton ist danach in der Regel stark beschädigt. Bei einer Rissbildung ist jedoch die maximale Tragfähigkeit der Verbindung erreicht und es kommt zu einem schlagartigen Verlust der Tragfähigkeit. In diesem Falle könnte die Wand direkt umfallen und eine Gefährdung darstellen.
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Somit stellt sich die Aufgabe, einen Ankerdübel der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieser einerseits höhere Kräfte als bislang bekannte Ankerdübel aufnehmen kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Ankerdübel gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Betonbauteil gemäß dem nebengeordneten Anspruch 9. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Ankerdübel dient zum Einbau in eine gießfähige, aushärtende Masse. Eine solche gießfähige aushärtende Masse kann beispielsweise Beton sein. Auch andere gießfähige, aushärtende Massen können mit dem erfindungsgemäßen Ankerdübel verwendet werden, beispielsweise Kunststoffe.
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Der Ankerdübel weist eine Aufnahme für ein mittels des Ankerdübels zu haltendes Element, insbesondere ein Verbindungselement auf. Ein solches Verbindungselement kann u. a. ein Bolzen, eine Schraube, ein Gewindebolzen oder dergleichen sein. Das Element kann mittels der Aufnahme im Ankerdübel festgelegt werden. Das Element kann ein zu haltender Gegenstand sein oder eine Verbindung, z. B. ein Bolzen, zu beispielsweise einem Sprieß oder dergleichen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Ankerdübel eine zu einer Zugkraftrichtung weisende Oberfläche aufweist, die im Wesentlichen konkav gekrümmt ist. Eine derartige Ausgestaltung der in Zugkraftrichtung weisenden Oberfläche bewirkt einerseits, dass über das Element in den Ankerdübel und die den Ankerdübel umgebende Masse, beispielsweise Beton, eingeleitete Kräfte über eine große Fläche verteilt werden. Dies reduziert Spannungsspitzen und damit lokale Überbelastungen des den Ankerdübel umgebenden und diesen haltenden Materials, sodass dieses, insbesondere wenn es spröde ist, nicht punktuell zu bersten beginnt. Stattdessen wird die eingeleitete Zugkraft flächig verteilt. Die Kraftableitung ist somit homogener als bei bekannten Ankerdübeln.
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Die Zugkraftrichtung kann insbesondere mit der Flächennormalen der Masse zusammenfallen, in die der Ankerdübel eingesetzt ist.
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Gemäß einer ersten möglichen weiterführenden Ausgestaltung des Ankerdübels kann die konkave Krümmung durch einen Kegelschnitt, insbesondere eine parabelförmige oder eine hyperbelförmige Kontur verwirklicht sein.
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Gemäß einer möglichen weiterführenden Ausgestaltung des Ankerdübels kann die in Zugkraftrichtung weisende Oberfläche im Wesentlichen rotationssymmetrisch sein. Durch eine derartige rotationssymmetrische Oberfläche wird im Zugkraftfall ein rotationssymmetrischer Druckspannungsring erzeugt. Dadurch werden die aus der Zugbeanspruchung resultierenden Zugspannungen stellenweise überdrückt. In der Konsequenz ergibt sich aus der Kombination einer rotationssymmetrischen Oberfläche und der konkaven Krümmung eine höhere Tragfähigkeit des Ankerdübels als in den bekannten Ankerdübeln.
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Die Zugkraftrichtung kann insbesondere mit der Symmetrieachse des erfindungsgemäßen Ankerdübels zusammenfallen.
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Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Ankerdübels sieht vor, dass der Ankerdübel im Wesentlichen aus Kunststoff besteht. Kunststoff weist gegenüber anderen möglichen Materialien, beispielsweise Metall, einerseits eine höhere Elastizität auf, wodurch Druckdifferenzen im Lastfalle ausgeglichen werden können. Darüber hinaus hat Kunststoff eine nachgiebigere Oberfläche als Metall, wodurch Druckdifferenzen und Spannungsspitzen besser abgebaut werden können als bei Verwendung von Metall. Andererseits ist Kunststoff in der Regel resistenter als viele andere Materialien gegen die Bedingungen, die in eingebautem Zustand vorherrschen. Zudem lässt sich ein Kunststoffbauteil mit konkaver Oberfläche kostengünstig herstellen, beispielsweise durch Spritzgussverfahren.
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Des Weiteren kann die Aufnahme bei dem erfindungsgemäßen Ankerdübel derart gestaltet sein, dass sie eine Durchgangsbohrung aufweist. Dies erlaubt eine größtmögliche Einführtiefe des zu haltenden Elements, wodurch sich eine hohe Stabilität quer zur Zugkraftrichtung ergibt.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft das Vorsehen eines Innengewindes in der Aufnahme. Mit Hilfe des Innengewindes kann das Element, insbesondere das Verbindungselement, in dem Ankerdübel verschraubt werden. Das Innengewinde kann dazu verwendet werden, einen Nagelteller aufzunehmen. Somit kann der Anker auf einer Schalung, z. B. Stahlschalung fixiert werden. Nagelteller sind Standardprodukte bei der Herstellung von Betonfertigteilen und in jedem Fertigteilwerk vorhanden. Sie können dazu verwendet werden, den Anker auf der Schalung zu fixieren und sicherzustellen, dass während der Schalenherstellung kein Beton in die Durchgangsbohrung gelangt.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Innengewinde Teil einer an einer von der Zugkraftrichtung weg weisenden Oberfläche angeordneten Mutter ist. Auf diese Weise kann das Innengewinde aus einem anderen Material gefertigt werden als der restliche Ankerdübel. Durch die Anordnung der Mutter auf der von der Zugkraftrichtung weg weisenden Oberfläche werden über die Mutter eingeleitete Kräfte in den Ankerdübel weitergeleitet und dort verteilt.
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Das Vorsehen einer Mutter ist insbesondere hilfreich, wenn der Ankerdübel aus Kunststoff hergestellt wird. Die Mutter kann dann beispielsweise aus einem Metall, insbesondere aus Edelmetall, hergestellt werden, welches eine höhere Scherfestigkeit als Kunststoff aufweist. Darüber hinaus kann durch Vorsehen unterschiedlicher Muttern mit unterschiedlichen Eigenschaften unterschiedlichen Verbindungselementen Rechnung getragen werden. Die Mutter kann beispielsweise in den Ankerdübel eingegossen sein oder kann in diesen eingesetzt werden. Die Mutter kann formschlüssig, reibschlüssig oder stoffschlüssig gehalten werden.
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Alternativ zu einer Mutter kann in den erfindungsgemäßen Ankerdübel ein Bolzen, z. B. ein Gewindebolzen eingesetzt sein, der zur Festlegung der zu verbindenden Bauteile dient. Das Gewinde des Gewindebolzens kann ein Innengewinde oder ein Außengewinde sein. Eine andere Variante ist die Verwendung von Kippdübeln oder von Bolzen mit Kippdübelfunktion.
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Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Ankerdübels betrifft die Anordnung einer Führungshülse in der Aufnahme. Eine solche Führungshülse kann aus einem anderen Material als die Aufnahme selbst bestehen. Die Aufnahme selbst kann, wie der übrige Ankerdübel, aus Kunststoff bestehen. Die Hülse kann aus einem festeren Material als der Ankerdübel hergestellt sein, beispielsweise entweder aus einem härteren Kunststoff oder aus Metall. Mit Hilfe einer solchen Hülse können Querkräfte, also Kräfte senkrecht zur Zugkraftrichtung, besser im Ankerdübel verteilt werden, sodass der lokale Verschleiß des Ankerdübels in hochbelasteten Bereichen sinkt.
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Gemäß einem weiterführenden Aspekt der Erfindung ist in der Oberfläche wenigstens eine Ausnehmung zur Anlage an eine Bewehrung vorgesehen. Die Anlage an eine Bewehrung erlaubt eine eine zusätzliche Krafteinleitung über die Bewehrung und damit eine Erhöhung der maximal aufnehmbaren Zugkräfte und ein duktileres Tragverhalten, sodass die Tragfähigkeit auch noch nach einer Erstrissbildung im Beton gegeben ist.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Betonbauteil mit wenigstens einem Ankerdübel nach einem der vorangegangenen Ansprüche. Ein entsprechendes Betonbauteil ist zum Aufnahme von höheren Zugkräften geeignet als ein Betonbauteil mit anderen Ankerdübeln als den erfindungsgemäßen. Dies steigert einerseits die Belastbarkeit der Verbindung. Ein entsprechendes Betonbauteil kann beispielsweise eine Betonwand sein.
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Ein erster weiterführender Gedanke des erfindungsgemäßen Betonbauteils sieht vor, dass der Ankerdübel mit einer Stirnseite bündig mit dem Beton abschließt oder vertieft in dem Betonbauteil angeordnet ist. Ein bündiger Abschluss oder ein vertieftes Anordnen erlauben eine flächige Montage des an dem Ankerdübel zu haltenden Elements, sodass der Beton rundum die Stirnseite zur Abstützung dienen kann.
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Ein weiterer unabhängiger Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Betonbauteils, bei dem ein erfindungsgemäßer Ankerdübel in einer Schalung positioniert wird, wobei anschließend die Schalung mit Beton ausgegossen wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem vorigen Absatz, wobei vor Positionieren des Ankerdübels oder zwischen Positionieren des Ankerdübels und Ausgießen eine Bewehrung an den Ankerdübel angelegt wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß den vorigen beiden Absätzen, wobei der Ankerdübel mittels eines Nageltellers positioniert wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Betonbauteils gemäß der zuvor beschriebenen Erfindung. Dabei wird der Ankerdübel in einer Schalung positioniert. Die Schalung kann beispielsweise durch eine Verschalung bereitgestellt werden. Anschließend wird die Schalung mit Beton ausgegossen. Nach dem Aushärten des Betons ist das Betonbauteil einsatzbereit und der Ankerdübel kann verwendet werden.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass nach dem Positionieren und vor dem Gießen eine Bewehrung an den Ankerdübel angelegt wird. Die Bewehrung kann an der konkaven Oberfläche anliegen. Die Bewehrung kann im Lastfalle Teile der Kräfte aufnehmen und ein duktileres Tragverhalten des Ankerdübels bewirken.
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Ein weiterer Aspekt des Verfahrens sieht vor, dass die im Wesentlichen konkav gekrümmte und insbesondere rotationssymmetrische Oberfläche in Richtung einer Flächennormalen einer Oberfläche des zu gießenden Betonbauteils ausgerichtet wird. Auf diese Weise lässt sich eine gleichmäßige Kraftverteilung im Zugkraftfall erreichen und eine hohe Belastbarkeit.
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In einer möglichen Weiterbildung des Verfahrens kann der Ankerdübel mittels eines Nageltellers in der Schalung positioniert werden. Der Nagelteller kann nach dem Gießen des Betonbauteils wieder entfernt werden.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen schematisch:
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1A eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Ankerdübel in einer ersten Ausführungsform;
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1B eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A des Ankerdübels aus 1A;
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2A eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Ankerdübel in einer zweiten Ausführungsform;
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2B eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A des Ankerdübels aus 2A;
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3 eine Seitenansicht einer Wandkonstruktion, bei der ein erfindungsgemäßer Ankerdübel zum Einsatz kommen kann;
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4 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die Wandkonstruktion aus 3 mit erfindungsgemäßem Ankerdübel in einer erster Ausführungsform;
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5 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die Wandkonstruktion mit erfindungsgemäßem Ankerdübel in einer zweiten Ausführungsform, sowie
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6A–D Phasen der Herstellung eines erfindungsgemäßen Betonbauteils.
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In den nachfolgenden Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile zur besseren Lesbarkeit mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1A zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Ankerdübel 2. Die Ansichtsrichtung läuft einer Zugkraftrichtung Z entgegen. Die Zugkraftrichtung Z zeigt somit in die Darstellungsebene hinein.
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Eine Oberfläche 4 des Ankerdübels 2 ist ebenfalls rotationssymmetrisch. Der Ankerdübel 2 weist eine Aufnahme 6 auf. Die Aufnahme 6 ist mittig angeordnet, also auch rotationssymmetrisch zur gleichen Symmetrieachse.
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Die Aufnahme 6 ist als Durchgangsbohrung gestaltet. Auf der Unterseite, also der der Oberfläche 4 gegenüberliegenden Seite ist eine Mutter 8 angeordnet. Die Mutter 8 dient zum Festschrauben eines Verbindungselements.
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Der Ankerdübel 2 ist aus Kunststoff gefertigt, insbesondere aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Ein mögliches geeignetes Material kann PA6 GF30 sein, also Polyamid 6 mit 30% Glasfaser.
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1B zeigt einen Querschnitt durch den Ankerdübel 2 entlang der Schnittlinie A-A gemäß 1.
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Die Oberfläche 4, die in Zugkraftrichtung Z ausgerichtet ist, ist konvex gekrümmt. Die konvexe Krümmung bewirkt bei einer auftretenden Zugkraft in Zugkraftrichtung Z eine rotationssymmetrische und gleichmäßige Belastung des umgebenden Betons, in dem sich ein rotationssymmetrischer Druckspannungsring ausbildet. Dadurch werden aus der Zugbeanspruchung resultierende Zugspannungen stellenweise überdrückt und eine höhere Tragfähigkeit des Ankerdübels 2 erreicht.
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Die Mutter 8 ist von einer Unterseite 10, die der Zugkraftrichtung Z gegenüberliegend ausgerichtet ist, angeordnet. Dazu ist eine Vertiefung 12 in der Oberfläche 10 ausgebildet, in die die Mutter 8 eingesetzt ist. Alternativ dazu kann die Mutter vollständig in den Ankerdübel 2 eingelassen sein.
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Der Ankerdübel 2 weist eine Stirnseite 14 auf, die flächenbündig oder vertieft mit dem Beton verbaut werden kann.
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2A zeig eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Ankerdübel 2' in einer zweiten Ausführungsform.
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Zusätzlich zu dem Ankerdübel 2 gemäß 1A, 1B sind zwei Ausnehmungen 9 in die Oberfläche 4 eingebracht, die zur Anlage an eine Bewehrung vorgesehen sind.
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2B zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A des Ankerdübels 2' aus 2A.
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In der Darstellung ist eine Bewehrung 38 in den Ausnehmungen 9 angeordnet.
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3 zeigt eine Seitenansicht einer Wandkonstruktion 20, die mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Ankerdübel 2 aufgebaut ist.
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Die Wandkonstruktion weist eine Doppelwand 22 auf, die auf einem Betonbauteil 24 steht. Das Betonbauteil 24 kann ein eine Bodenplatte oder eine Fundament oder eine Decke sein. Es sind aber auch horizontale Abstützungen gegen andere Bauteile möglich. Dazu wird ein Sprieß horizontal an dem erfindungsgemäßen Ankerdübel 2 montiert.
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Die Doppelwand 22 ist mittels eines Sprießes 26 abgestützt. Der Sprieß 26 ist vorliegend nicht wie im vorigen Absatz beschrieben, sondern mittels einer Kopfpunktverankerung 28 in der Doppelwand 22 und mittels einer Fußpunktverankerung 30 in dem Betonbauteil 24 gehalten. Die Kopfpunktverankerung 28 ist an einem Ankerdübel 2 festgelegt, der in 3 nicht zu sehen ist, aber der Ausführung nach den 1 und 2 entspricht.
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4 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die Wandkonstruktion aus 3 mit einem erfindungsgemäßen Ankerdübel 2 in der ersten Ausführungsform.
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Die Doppelwand 22, in der der Ankerdübel 2 montiert ist, entspricht einem allgemein bekannten Aufbau mit zwei einen Hohlraum bildenden Betonschalen, wobei in dem Hohlraum eine Kerndämmung untergebracht sein kann. Hierbei steht die Kerndämmung in Kontakt mit der Schale, die später die Außenschale einer Gebäudemauer bildet. Zwischen der Kerndämmung und der Schale, die später die Innenschale einer Gebäudemauer bildet, kann bis zum Versetzen der Doppel- oder auch Thermowand ein Freiraum verbleiben, der auf der Baustelle mit Ortbeton gefüllt wird.
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Der Sprieß 26 ist in zwei verschiedenen Positionen dargestellt. Der Sprieß 26 kann, wie in 3, schräg nach unten zu einer Fußpunktverankerung geführt sein oder er kann sich an einer anderen Wand horizontal abstützen. Durch die horizontale Abstützung lassen sich mehrere Wände mit einer geringeren Anzahl an benötigten Sprießen abstützen.
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Der Sprieß 26 ist mittels eines Anschlussgelenks 34 an dem Ankerdübel 2 festgelegt. Das Anschlussgelenk 34 weist eine Platte 34.1 mit Durchgangsbohrung 34.2 auf, durch die eine Schraube 36 in die Mutter 8 des Ankerdübels 2 eingeschraubt werden kann. An einem auf der Platte 34.1 angebrachten Flansch 34.3 ist der Sprieß festgelegt.
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Statt mittels eines solchen Anschlussgelenks 34 kann der Sprieß alternativ auch auf andere Weise mit dem Ankerdübel 2 verbunden werden, z. B. direkt.
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Kräfte auf die Wandkonstruktion 20 werden über den Sprieß 26 abgeleitet. Die Kräfte wirken dabei in Zugkraftrichtung Z. Die Gegenkräfte werden von dem Ankerdübel 2 und die Doppelwand 22 aufgenommen. Durch die konvexe Oberseite 4 des Ankerdübels 2, die in dem Beton liegt, werden die Gegenkräfte großflächig in dem Beton verteilt, sodass die maximal aufnehmbare Last steigt.
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5 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Wandkonstruktion mit einem erfindungsgemäßem Ankerdübel 2' in der zweiten Ausführungsform.
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Zusätzlich zu den bereits zu 4 beschriebenen Merkmalen ist in dieser Ausführungsform eine Bewehrung 38 in der Doppelwand 22 derart angeordnet, dass sie an der Oberfläche 4 des Ankerdübels 2 anliegt. Hierdurch kann ein duktileres Lastableitungsverhalten erreicht werden, wodurch die Belastbarkeit des Ankerdübels 2 weiter steigt.
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6A bis D zeigen Phasen der Herstellung eines erfindungsgemäßen Betonbauteils für zwei unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung.
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Gemäß 6A wird ein Ankerdübel 2 mittels eines Nageltellers 32 in einer Stahlschalung 40 angeordnet. Der Boden der Stahlschalung 40 definiert die Außenseite des zu gießenden Betonbauteils, sodass der Nagelteller 32 zunächst flächenbündig im Betonbauteil angeordnet sein wird. Nach dem Gießen wird der Nagelteller 32 entfernt, das entstehende Loch kann mit einem geeigneten Zement aufgefüllt werden.
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In 6B ist dargestellt, dass die Stahlschalung 40 mit Beton 42 ausgegossen wird. Der Ankerdübel 2 ist derart dimensioniert, dass seine Unterseite 10 aus dem Beton 42 herausragt, um zu verhindern, dass die Mutter 8 mit Beton verschmutzt und unbrauchbar gemacht wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Mutter mittels einer Abdeckung, z. B. aus Klebeband, vor Verschmutzung geschützt werden.
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6C und D zeigen die Herstellung eines Betonbauteils gemäß der zweiten Ausführungsform. Vor oder nach dem Positionieren des Ankerdübels 2' mittels eines Nageltellers 32 wird eine Bewehrung 38 eingelegt, die an der Oberfläche 4 des Ankerdübels 2' in den Ausnehmungen 9 anliegt.
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Anschließend wird, wie in 6D gezeigt, mit Beton 42 aufgegossen.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2'
- Ankerdübel
- 4
- konvexe Oberseite
- 6
- Aufnahme
- 8
- Mutter
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Unterseite
- 12
- Vertiefung
- 14
- Stirnseite
- 20
- Wandkonstruktion
- 22
- Doppelwand
- 24
- Betonbauteil
- 26
- Sprieß
- 28
- Kopfpunktverankerung
- 30
- Fußpunktverankerung
- 32
- Nagelteller
- 34
- Anschlussgelenk
- 34.1
- Platte
- 34.2
- Durchgangsbohrung
- 34.3
- Flansch
- 36
- Schraube
- 38
- Bewehrung
- 40
- Stahlschalung
- 42
- Beton
- Z
- Zugkraftrichtung
- F
- Flächennormale