-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannschraube für den Schalungsbau mit den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruchs 1, sowie eine Spannschraubenanordnung mit den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruchs 7.
-
Eine gattungsgemäße Spannschraube ist hinreichend bekannt und weist einen länglichen Schaft und eine endseitig des Schaftes angebrachtes Anschlagsmittel, vorzugsweise in Form einer Anschlagsplatte, insbesondere einer quadratischen Anschlagsplatte auf. Der Schaft ist zumindest abschnittsweise mit einem Außengewinde ausgestattet, auf das ein geeignetes Spannelement, beispielsweise in Form einer geeigneten Mutter mit einer Spannplatte aufgeschraubt werden kann.
-
Spannschrauben werden im Schalungsbau zur Fixierung von Schalungselementen, beispielsweise Schalungsplatten verwendet. In einem einfachen Ausführungsbeispiel stehen sich zwei Schalungswände gegenüber und bilden einen Hohlraum zwischen sich aus. Die Schalungsplatten sind mit einer Anzahl von Bohrungen ausgestattet, durch die jeweils eine Spannschraube hindurch gesteckt werden kann, wobei das Anschlagsmittel auf einer der Schalungsplatten aufliegt. Der aus der gegenüberliegenden Schalungsplatte herausragende Schaft der Spannschraube ist außenseitig mit dem Gewinde ausgestattet, so dass die Mutter auf den Schaft aufgeschraubt werden kann. Es ergibt sich eine Schalungsanordnung mit zwei Schalungsplatten und einer Anzahl von Spannschrauben, die senkrecht zu den Schalungsplatten angeordnet sind. Der sich zwischen den Schalungsplatten ergebende Innenraum kann mit einer aushärtenden Füllmasse, beispielsweise mit Beton oder Zement, ausgegossen werden, wodurch die aushärtende Füllmasse letztendlich die Form des Hohlraums zwischen den Schalungselementen einnimmt. Selbstverständlich können auch weitere Bewehrungsstreben bzw. Gitterstrukturen in den Hohlraum zwischen den Schalungselementen eingesetzt werden.
-
-
Der Schalungsbau weist ein breites Anwendungsfeld auf. Hier ist nicht nur an eine bodennahe Anwendung, sondern auch an eine bodenferne Anwendung, beispielsweise im Bereich des Hochbaus, Schornsteinbaus und Kraftwerksbaus, zu denken. Hier müssen Schalungselemente und Spannschrauben zunächst in große Höhen transportiert und in entsprechend großer Höhe zusammengesetzt werden. Es ist nachvollziehbar, dass die Handhabung der schweren Schalungselemente und Spannschrauben eine große Anstrengung für den Schalungsbauer und darüber hinaus eine große Unfallgefahr in sich birgt.
-
Der oben genannte Stand der Technik bietet hierzu keine Lösungen an.
-
Die
US 1 005 444 A beschreibt zwar eine Spannschraube aus Holz, einen vergleichsweise leichten Material. Auch weist die Spannschraube einen Hohlraum auf. Der Hohlraum dient jedoch zur Aufnahme von Wasser. Ferner ist die Spannschraube auf Grund des Materials nur eingeschränkt einsetzbar.
-
Die
DE 10 2005 022 335 A1 beschreibt eine Spannschraube mit einem mehrteiligen Schaft. Die Mehrteiligkeit des Schaftes soll hier vornehmlich der leichteren Demontierbarkeit dienen.
-
Das gattungsbildende deutsche Gebrauchsmuster
DE 77 14 166 U zu beschreibt eine Spannschraube für eine Schalungsanordnung, umfassend mindestens ein Anschlagsmittel zur Auflage auf einem Schalungselement und einen sich von dem Anschlagsmittel erstreckender länglicher einteiliger Schaft, wobei der Schaft zumindest abschnittsweise, vorzugsweise auf einer dem Anschlagmittel abgewandten Seite des Schaftes, mit einem Gewindeabschnitt, insbesondere einem Außengewindeabschnitt ausgestattet ist. In der dem Gebrauchsmuster
DE 77 14 166 U zu Grunde liegenden Erfindung wird zur Reduzierung des Gewichtes vorgeschlagen, dass die Ankerplatte und die Mutter bis auf einen das Innengewinde aufweisenden, aus Stahl bestehenden Hülsenkern, in Aluminiumguss ausgeführt sind.
-
In der
EP 1 847 666 A1 wird eine Spannschraube beschrieben, die nach dem Erstarren des Betons mit geringem Aufwand aus den Ankerlöchern der Schalungstafeln bzw. aus dem Beton herausgezogen werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass der Schaft des Schalungsankers Längenbereiche mit unterschiedlichen Durchmessern aufweist.
-
In der
US 1 586 991 A wird eine universell anwendbare Spannschraube vorgeschlagen, die auf einfache Art und Weise an unterschiedliche Anforderungen, insbesondere Wandstärken, angepasst werden kann. Dies wird durch eine mindestens dreiteilige Ausgestaltung der Spannschraube, umfassend zwei hohlzylinderförmige und mit einem Innengewinde ausgestattete Anschlagselemente und ein Distanzstück, vorzugsweise in Form einer Gewindestange, erreicht.
-
Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe, eine Spannschraube für den Schalungsbau vorzuschlagen, die optimal in großen Höhen eingesetzt werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Spannschraube aus einem Stahlwerkstoff hergestellt ist und der Schaft der Spannschraube zumindest abschnittsweise hohl ausgestaltet ist. Durch diese Materialersparnis gegenüber einem massiven Schaft gemäß dem Stand der Technik ergibt sich eine Gewichtsersparnis, die wiederum dazu führt, dass die Spannschraube leichter transportiert und insbesondere gehandhabt werden kann.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Spannschraube kann vorgesehen sein, dass der Schaft vollständig hohl ausgestaltet ist. Durch eine derartige Ausführungsform ergibt sich eine sehr große Materialeinsparung, so dass eine maximale Handhabbarkeit und Gewichtsersparnis gewährleistet werden kann.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Spannschraube kann vorgesehen sein, dass der Schaft mit abfallendem Durchmesser von dem Anschlagelement zum Gewinde zumindest abschnittsweise hohlzylinderförmig oder hohlkegelförmig ausgeführt ist. Besonders die Hohlkegelform erlaubt nach dem Ausgießen der Schalungsanordnung mit einer aushärtenden Füllmasse und deren Abbinden, dass die Spannschraube mit einem Hammerschlag auf die Gewindeseite von der Füllmasse gelöst werden kann. Durch die kegelförmige Gestalt des Schaftes kann die Spannschraube danach leicht aus der abgebundenen Füllmasse gezogen werden, um anschließend erneut eingesetzt zu werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Spannschraube kann vorgesehen sein, dass das Anschlagselement als rechteckförmige Anschlagsplatte ausgestaltet ist. Ein derartiges Anschlagselement eignet sich in vorteilhafter Weise zur Auflage auf einem meist ebenen Schalungselement.
-
Es kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Anschlagselement mit einem Handhabungselement in Form eines Bügels ausgestattet ist. An dem Bügel kann die Spannschraube beispielsweise leicht ergriffen und aus der Schalungsanordnung herausgezogen werden. Aber auch für den Transport der Spannschraube kann der Bügel auf vorteilhafte Weise eingesetzt werden, indem beispielsweise mehrere Spannschrauben an einem Seil oder ähnlichem befestigt werden.
-
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Spannschraubeneinrichtung umfassend eine Spannschraube und ein Spannelement vorzuschlagen, wobei das Spannelement auf dem Schaft in Richtung des Schaftes bewegbar angeordnet ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass es sich bei der Spannschraube um eine Spannschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 6 handelt. Entsprechend weist auch die Spannschraubenanordnung ein verringertes Gewicht auf, so dass sich die oben genannten Handhabungsvorteile auch für eine Spannschraubenanordnung ergeben.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Spannschraubenanordnung kann vorgesehen sein, dass das Spannelement eine Spannplatte und eine drehbar in der Spannplatte aufgenommene Mutter mit einem Innengewinde aufweist. Ein derartiges Spannelement eignet sich in besonders vorteilhafter Weise als Spannelement, welches sich in Längsrichtung des Schaftes bewegen lässt. Entsprechend kann durch Drehung der Mutter eine translatorische Bewegung des Spannelements bzw. der Spannplatte erzeugt werden, wobei selbstuerständlich auch eine Spannkraft in Längsrichtung des Schaftes durch die Drehung der Mutter aufgebracht werden kann.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Spannschraubenanordnung kann vorgesehen sein, dass die Mutter als Flügelmutter ausgebildet ist. Durch die Ausbildung der Mutter als Flügelmutter ist die Spannschraubenanordnung mit der Hand betätigbar und es bedarf keines weiteren Werkzeugs.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
-
1 ein Beispiel für eine Schalungsanordnung, umfassend zwei Schalungselemente und eine zwischen den Schalungselementen angeordnete erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung;
-
2 ein Beispiel für eine Schalungsanordnung, umfassend zwei Schalungselemente und eine zwischen den Schalungselementen angeordnete erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung in einer Draufsicht;
-
3 eine erfindungsgemäße Spannschraube in einer seitlichen Ansicht;
-
4 eine erfindungsgemäße Spannschraube in einer seitlichen geschnittenen Ansicht;
-
5 eine erfindungsgemäße Spannschraube in einer Frontansicht;
-
6 eine erfindungsgemäße Spannschraube in einer Rückansicht;
-
7 eine erfindungsgemäße Spannschraube in einer perspektivischen Ansicht;
-
8 ein Spannelement für eine erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung in einer perspektivischen Ansicht;
-
9 ein Spannelement für eine erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung in einer seitlichen geschnittenen Ansicht;
-
10 ein Spannelement für eine erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung in einer geschnittenen Draufsicht;
-
11 ein Spannelement für eine erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung in einer Frontansicht.
-
Zunächst wird auf 1 und 2 Bezug genommen.
-
Die 1 und 2 illustrieren das mögliche Einsatzgebiet einer erfindungsgemäßen Spannschraube am Beispiel einer Schalungsanordnung, umfassend ein erstes Schalungselement 1, ein zweites Schalungselement 2, sowie eine Anzahl von erfindungsgemäßen Spannschrauben 3 bzw. Spannschraubenanordnungen. Zwischen den Schalungselementen 1, 2 ist eine Betoneinschalung 10 erkennbar.
-
Eine erfindungsgemäße Spannschraube 3 weist im Wesentlichen einen Schaft 4 und ein endseitig des Schaftes angebrachtes Anschlagsmittel auf.
-
Das Anschlagsmittel ist hier als rechteckförmige Anschlagplatte 5 ausgestaltet, wobei sich der Schaft 4 im Wesentlichen senkrecht von der Anschlagplatte 5 erstreckt. Ferner ist eine Handhabe in Form eines Bügels 6 vorgesehen, der auf der dem Schaft 4 abgewandten Seite der Anschlagplatte 5 angebracht ist.
-
Der Schaft 4 ist in der hier vorgeschlagenen bevorzugten Ausführungsform vollständig hohl ausgeführt. Auf der dem Anschlagmittel abgewandten Ende des Schaftes 4 ist über einen Längenabschnitt des Schaftes 4 ein Gewindeabschnitt 7, insbesondere ein Außengewindeabschnitt vorgesehen. Es ist ferner vorgesehen, dass der Schaft 4 die Gestalt eines sehr langgestreckten Hohlkegels aufweist, dergestalt, dass der Außendurchmesser des Schaftes 4 von dem Anschlagmittel zu dem vom Anschlagmittel abgewandten Ende des Schaftes 4, insbesondere in Richtung des Gewindes 7 abnimmt. Diese Form erlaubt nach dem Vergießen der Schalungsanordnung mit einer Füllmasse und dessen Abbinden, dass man die Spannschraube 3 mit einem Hammerschlag auf den Schaft, insbesondere auf dessen Gewindeseite vom Beton löst. Durch die kegelförmige Gestalt des Schaftes 4 kann die Spannschraube 3 danach leicht aus der abgebundenen Füllmasse gezogen werden, um anschließend erneut eingesetzt zu werden.
-
Eine ebenfalls erfindungsgemäße Spannschraubenanordnung weist im Wesentlichen eine erfindungsgemäße Spannschraube 3 und ein Spannelement auf.
-
Das Spannelement umfasst im Wesentlichen eine Spannplatte 8 und eine drehbar in der Spannplatte 8 aufgenommene Flügelmutter 9 mit einem Innengewinde. Das Spannelement ist auf den Gewindeabschnitt 7 des Schaftes 4 aufgeschraubt. Entsprechend kann der Abstand zwischen dem Spannelement, insbesondere der Spannplatte 8 und dem Anschlagsmittel, insbesondere der Anschlagplatte 5, durch Drehen der Flügelmutter 9 verändert werden, wodurch letztendlich eine Spannkraft auf die Schalungselemente 1, 2 ausgeübt werden kann.
-
Sowohl die Spannschraube 3, als auch die Spannschraubenanordnung zeichnen sich durch ein vergleichsweise geringes Gewicht aus, welches im Wesentlichen durch die hohle Ausführung des Schaftes 4 erreicht wird. Im Gegensatz zu einer Spannschraube bzw. Spannschraubenanordnung gemäß dem Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Spannschraube 3 bzw. Spannschraubenanordnung wesentlich leichter Handhabbar bzw. durch ihr geringes Gewicht auch besonders gut in große Höhen transportierbar. Insofern eignet sich die erfindungsgemäße Spannschraube 3 bzw. Spannschraubenanordnung besonders gut beispielsweise zum Schalungsbau von Schornsteinen oder anderen hohen Bauwerken. Letztendlich weisen die erfindungsgemäße Spannschraube 3 bzw. Spannschraubenanordnung auch für sonstige Anwendungsfälle erhebliche Handhabungs- und Transportvorteile auf.
-
Erfindungsgemäß ist die Spannschraube und die Spannschraubenanordnung aus einem Stahlwerkstoff hergestellt, vorzugsweise mit einer verzinkten Oberfläche. Durch eine geeignete Materialauswahl kann das Gewicht der Spannschraube bzw. der Spannschraubenanordnung werter verringert werden.