DE1249241B - Verfahren zur Herstellung von hochaktivem Eisenoxyd/hydroxyd als Gasreinigungsmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochaktivem Eisenoxyd/hydroxyd als Gasreinigungsmittel

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DE1249241B
DE1249241B DEB57535A DE1249241DA DE1249241B DE 1249241 B DE1249241 B DE 1249241B DE B57535 A DEB57535 A DE B57535A DE 1249241D A DE1249241D A DE 1249241DA DE 1249241 B DE1249241 B DE 1249241B
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Brühl Dr. Georg Huck Dortmund-Gartenstadt Dr. Siegfried Paulsen
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
COIg
ι';
Deutsche Kl:: 12 η - 49/02
Nunrmer: 1249 241
Aktenzeichen: B 57535 IV a/12 η
Anmeldetag: 20. April 1960
Auslegetag: 7. September 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochaktivem Eisenoxyd-hydroxyd als Gasreinigungsmittel durch Oxydieren von durch Umsetzung von Eisen(II)-salzlösungen, insbesondere Chloridlösungen, mit Basen bei mäßig erhöhter Temperatur, insbesondere zwischen 15 bis 500C, erhaltenen Eisen(II)-hydroxydsuspensionen, Abtrennen, Waschen und gegebenenfalls nach Verformung Trocknen der Fällung.
Neben zahlreichen Verfahren, nach denen das Kokereigas auf nassem Wege vom Schwefelwasserstoff befreit wird, hat die trockene Gasreinigung mittels eisenoxydhaltiger Massen immer eine große Bedeutung gehabt, weil die Entschwefelung des Gases nach den nassen Verfahren in den meisten Fällen eine Feinreinigung erfordert. Jedoch hat die Leistungsfähigkeit der Trockenreinigungsanlagen mit den zur Verfügung stehenden Massen nicht voll befriedigt. Seit einiger Zeit wird das Betreiben der Trockenreinigung noch dadurch erschwert, daß nicht genügend brauchbare natürliche Massen zur Verfügung stehen. Daher werden Eisenoxyde bzw. -hydroxyde für diesen Zweck auch schon synthetisch hergestellt. Für die Technik der trockenen Gasreinigung brachten diese künstlichen Massen jedoch keinen nennenswerten Vorteil. Durch die geringe Reaktionsgeschwindigkeit aller herkömmlichen Massen ist man nämlich gezwungen, die Verweilzeit des Gases im Reiniger, sei es nun Turm oder Kasten, verhältnismäßig groß zu halten, wodurch die Dimensionen der Reiniger außerordentlich groß werden. Da der Schwefelgehalt des Gases, das in die Trockenreinigung geht, praktisch unter 2,5 g/m3 liegt, ist man vor allem bestrebt, eine künstliche Gasreinigungsmasse herzustellen, die eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit gegenüber Schwefelwasserstoff besitzt. \
Es ist eine ganze Reihe von Methoden für die Herstellung von synthetischen Eisenhydroxyden und -oxyden bekannt. Viele dieser Methoden scheiden von vornherein für die Herstellung von Eisenmassen für die Trockenreinigung aus, da sie Kaliumjodat, Natriumnitrit oder ähnliche teure Oxydationsmittel benutzen. Die erhaltenen Produkte zeigen auch keine wesentlich höhere Reaktionsgeschwindigkeit bei der Aufnahme von Schwefelwasserstoff als z. B. die bekannte Luxmasse (Z. Elektr. ehem. angew. phys. Chem., 43 [1937], S. 52). . .
Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydhydrat bzw. Eisenhydroxyd bekannt, bei dem eine Eisen(II)-salzlösung'bei 0 bis 35°C zunächst mit einer Base versetzt und dann durch die Eisen(II)-hydroxydsuspension Luft hindurchgeleitet oder ein Verfahren zur Herstellung von hochaktivem
Eisenoxyd/hydroxyd als Gasreinigungsmittel
Anmelder:
Bergwerksverband G. m. b. H.,
Essen, Frillendorfer Str. 351
Als Erfinder benannt:
Dr. Siegfried Paulsen, Briihl;
Dr. Georg Huck, Dortmund-Gartenstadt
anderes Oxydationsmittel zugeführt wird, wobei ein pH-Wert zwischen 4,5 und 7 während der Reaktion eingehalten wird (deutsche Auslegeschrift 1 061 760). Die so erhaltenen künstlichen eisenhaltigen Massen weisen schon beachtliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Gasreinigungsmassen bei ihrer Verwendung auf (vgl. Tabelle, Nr. Ibis 6).
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Gasreinigungsmasse durch Herauslösen der fremden Metallphase aus einer , Nickel-Eisen-Legierung in Analogie zu der Darstellung der Luxmasse aus Natrium-Ferrit-Alummat-Mischkristallen bekannt (Chemische Technik, 1959, S. 89). Der Hauptnachteil dieser Masse gegenüber der Luxmasse ist das erst allmähliche Anspringen der Substanz. ■ Die Masse erhält erst nach mehrmaligem Beschwefeln und Regenerieren ihre volle Wirksamkeit. ■ - ' ■ ■
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Aktivität von Eisenoxyd-hydroxyd zur Verwendung als Gasreinigungsmittel weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Eisen(II)-salzlösung mindestens 100 g/l eines wasserlöslichen Fremdsalzes, und zwar das Ammoniumsalz, vorzugsweise mit dem Anion des-Eisensalzes, enthält. Die Tabelle, Nr. 7 bis 12, zeigt deutlich die Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Gasreinigungsmittels.
Als Eisen(II)-salzlösungen werden vorzugsweise Chloridlösungen verwendet. Die Fe++-Konzentration der Lösung läßt weite Grenzen zu. Für die technische Anwendung des Verfahrens ist es besonders wichtig, daß auch sehr hohe Fe++-Konzentrationen angewendet werden können. Es können aber auch die Verhältnisse erfordern, daß eine relativ verdünnte Lösung für die Gewinnung des hochaktiven Eisenoxyd-hydroxyds eingesetzt werden soll. Für beide Voraussetzungen ist das Verfahren gleichermaßen gut geeignet. Gute Gasreinigungsmittel werden nach dem beanspruchten
709 640/370
Verfahren selbst mit gesättigten Eisensalzlösungen erhalten..
Als Fremdsalz können alle Salze verwendet werden, die mit Eisen(II)- oder Eisen(III)-ionen unter den Bedingungen des Verfahrens nicht reagieren, also nicht zur Ausfällung von Salzen führen, wie z. B. die Phosphate, und auch keine stabilen Komplexe bilden, wie z. B. die Cyanide. Geeignete sind vor allem die Chloride, Sulfate, Nitrate, Acetate und Bromide des Ammoniums. Das zugesetzte Fremdsalz kann also in bezug auf das Eisensalz auch aus einem verschiedenen Anion bestehen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, ein Salz zu verwenden, das das gleiche Anion wie das eingesetzte Eisensalz enthält; dies ist jedoch nicht Bedingung.
Bezüglich der Menge des zugesetzten Salzes ist aus der Tabelle zu ersehen, daß gerade höhere Salzkonzentrationen von mehr als 100 g Salz pro Liter Lösungsmittel (ohne Anrechnung des Eisensalzes) besonders günstig sind. Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß die Konzentration des Salzes bis zur Sättigung getrieben werden kann. Deshalb wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung zur Auflösung des Eisen(II)-salzes eine gesättigte Lösung des wasserlöslichen Fremdsalzes verwendet.
Läßt man die Temperatur bei der Reaktion z. B. auf 40° C ansteigen, wozu die Reaktionswärme leicht ausreicht, so scheidet sich nach dem Abtrennen des Eisenoxyd-hydroxyds durch Abkühlen der verbleibenden Reaktionslösung auf 200C ein Teil oder alles des bei der Fällungsreaktion gebildeten Salzes fest aus, so daß es als weiteres Reaktionsprodukt ohne zusätzliche Energie erhalten wird und das beschriebene Verfahren noch wirtschaftlicher macht.
Darüber hinaus hat die Sättigung der Lösung an Fremdsalz den Vorteil, daß die Reaktionslösung, aus der das Eisenoxyd-hydroxyd abgetrennt wurde und aus der in der oben beschriebenen Weise festes Salz gewonnen wurde, immer wieder im Kreislauf als Reaktionslösung verwendet werden kann; es muß nur jeweils das Eisen(II)-salz neu zugefügt werden. Bei allen bekannten Verfahren zur Herstellung von Eisenhydroxyden besteht diese Möglichkeit des Kreislaufs nicht, da die Reaktionslösungen von vornherein kein Fremdsalz enthalten. Während der Reaktion entsteht zwar aus der Base und dem Anion des Eisensalzes ein Salz, dessen Konzentration bei den bekannten Verfahren aber ziemlich klein bleibt. Will man hierbei das gebildete Salz ebenfalls gewinnen, so muß man die Reaktionslösurig eindampfen oder über einen Anionen-Kationen-Austauscher geben. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann man also die Reaktionslösung im Kreislauf führen und darüber hinaus festes Salz ohne zusätzlichen Aufwand an Energie gewinnen.
Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in die Lösung von Eisen(II)- und Fremdsalz eine Base nach und nach.zugefügt. Die Base kann als wässerige Lösung beliebiger Konzentration oder gasförmig rein oder, im Fall einer flüchtigen Base, mit einem Inertgas gemischt angewendet werden. Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird als Base wässeriges oder gasförmiges Ammoniak verwendet. Als Basen eignen sich beispielsweise aber
ίο auch Alkali- und Erdalkali-oxyde und -hydroxyde, also z. B. Natrium- und Kaliumhydroxyd, Calciumoxyd- oder -hydroxydaufschlämmungen, ferner organische Amine.
Gleichzeitig wird in die Lösung ein Oxydationsmittel, wie z. B. Chlor oder Wasserstoffperoxid, gegeben. Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird als Oxydationsmittel Sauerstoff oder sauerstoff haltige Gase, insbesondere Luft, verwendet und — bei Verwendung von reinem Sauerstoff — das Gas bis zum Verbrauch des Sauerstoffes im Kreislauf geführt.
Die Base wird in dem Maße zugeführt, daß ein pH-Wert etwa im Bereich zwischen 4 und 8 aufrechterhalten wird, wobei Werte zwischen 5,5 und 6,5 sehr gute Ergebnisse brachten. Wird für die Fällung ein pH-Wert über 8 gewählt, so tritt eine weitere Erhöhung der Oxydationsgeschwindigkeit ein, wofür allerdings eine geringe Verschlechterung der Aktivität des Gasreinigungsmittels in Kauf genommen werden muß.
Während der Reaktion ist eine Temperatur von 0 bis 75 0C, vorzugsweise von 15 bis 500C, vorteilhaft,
Nach beendeter Reaktion wird die gebildete Oxydbzw. Hydroxydmasse von der Reaktionslösung durch Saugen, Schleudern oder Dekantieren abgetrennt. Die Masse wird dann mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man kann aus dem Brei der feuchten Masse aber auch Nudeln oder andere Formlinge bilden und dann trocknen, was bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden kann. Um die mechanischen Eigenschaften der Masse zu verändern, ist es außerdem möglich, Holzspäne oder andere Materialien in die noch plastische Masse einzuarbeiten. Man kann den gesamten Prozeß natürlich auch kontinuierlich gestalten. Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird daher nach Abtrennung des Eisenoxyd-hydroxydniederschlags die Reaktionslösung abgekühlt, das ausgefällte Fremdsalz abfiltriert und die Mutterlauge zur Auflösung neuen Eisen(II)-salzes benutzt.
Die folgende Tabelle zeigt, in welchem hohen Maße sich das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Eisenoxyd-hydroxyd als Gasreinigungsmittel durch eine besonders hohe Reaktionsgeschwindigkeit gegenüber verdünntem Schwefelwasserstoff auszeichnet.
Reaktionsgeschwindigkeit verschiedener Gasreinigungsmassen (0,5 bis 1,0 mm Körnung) mit Schwefelwasserstoff bei 2,50 g/m3 Gas
Nr. Masse Eisensalz Fällungs
temperatur
0C
Salzzusatz
g/1
Schwefelgehalt
der
getrockneten Masse
nach 10 Minuten
Reaktionszeit
(Gewichtsprozent S)
■ · 1.
.2
3
Horstmasse ...... ■' . — .'■■. . / — ' -' 0,14
■■■■■■■'■ 0,27
0,17 bis 0,21
Luxmasse .... .......
Raseneisenerz
Tabelle (Fortsetzung)
Masse
Eisensalz Fällungstemperatur
Salzzusätz
g/l
Schwefelgehalt
der
getrockneten Masse nach 10 Minuten
Reaktionszeit
(Gewichtsprozent S)
-1) Bei 100C gesättigt.
2) Bei 200C gesättigt.
3) Die Masse wurde bis zu 56,5 Gewichtsprozent S beladen, regeneriert und entschwefelt.
FeO(OH)-Masse
FeO(OH)-Masse
FeO(OH)-Masse
eigene Masse
eigene Masse
eigene Masse
eigene Masse
eigene Masse
eigene Masse
entschwefelte Masse Nr. 9 3)
entschwefelte Masse Nr. 4 ..
FeCl2
FeSO4
FeCl2
FeCl2
FeCl2
FeCl2
FeCl2
FeSO4
FeSO, 20
20
40
25
25
20
40
20
30
125NH4Cl
210 NH4Cl
250 NH4Clx)
270 HN4Cl2)
250NH4Cl
300 (NH4)2SO4
7,6 bis 9,0
3,2 bis 4,5
2,9 bis 8,5
14,2
20,4
25,0
27,3 -
25,5
27,1
4,9
1,5
Das nach dem beanspruchten Verfahren erhaltene Gasreinigungsmittel zeichnet sich weiterhin durch ein geringes Schüttgewicht von 0,2 bis 0,4 g/m3 aus. Diese starke Porosität erweist sich für die Trockenreinigung als vorteilhaft, da bei einer Anreicherung des Mittels mit über 50 Gewichtsprozent Schwefel der Gaswiderstand im Reiniger nicht steigt und das Mittel nicht verhärtet. Im üblichen Reinigungsbetrieb reichert sich das Mittel ohne zwischenzeitliche Regeneration bis auf etwa 50 Gewichtsprozent Schwefel an. Diese hohe Beladung kann durch Regeneration noch weiter gesteigert werden, dabei sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit jedoch erheblich ab. Die Geschwindigkeit der Regeneration ist ebenfalls höher als bei den herkömmlichen Mitteln. Eine Regeneration und Extraktion des Schwefels erlaubt es, das Gasreinigungsmittel erneut einzusetzen. Nach dieser Behandlung erreicht die Reaktionsgeschwindigkeit zwar nicht mehr ihren ursprünglichen Wert (vgl. Tabelle, Nr. 13), liegt jedoch noch erheblich über der Aufnahmegeschwindigkeit der gebräuchlichen Massen, wie z. B. Luxmasse oder Raseneisenerz. In vielen Fällen, besonders dort, wo der Schwefelgehalt des Gases vor der Feinreinigung sehr klein ist, wird mit den bekannten Massen keine so hohe Schwefelkonzentration in der Masse erreicht, daß eine Extraktion rentabel ist. Um diese Massen wieder einsetzen zu können, ist man daher verschiedentlich dazu übergegangen, die Masse abzurosten. Hier sinkt jedoch die an sich nach der Extraktion schon geringe Aktivität der Masse noch weiter ab, und der Schwefelgehalt der abgerösteten Masse (in Form von Sulfat) ist ganz erheblich. In solchen Fällen wird es zweckmäßig sein, das erfindungsgemäße Gasreinigungsmittel, das auch bei extremen Betriebsverhältnissen eine gute Aufnahmefähigkeit zeigt, nach zwei Beladungen oder gar schon nach einer Beladung und Entschwefelung durch neues Gasreinigungsmittel zu ersetzen. Dies ist auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr leicht möglich, da dank der hohen Aktivität und der damit verbundenen großen' Reaktionsgeschwindigkeit des Mittels mit Schwefelwasserstoff sich hohe Gasdurchsätze erzielen lassen. Aus diesem Grund können aber die benötigten Reiniger kleiner ausgebildet sein, weshalb auch die Menge des verwendeten Gasreinigungsmittels viel geringer ist. Dies sind weitere Vorzüge des nach der Erfindung hergestellten Gasreinigungsmittels.
■ Bei Verwendung von Ammonsalz als Fremdsalz und Ammoniak als Base ist ein Kreislauf des Eisensalzes in folgender Weise möglich:
1,
2. 3.
FeCl2 + 2 NH3 FeO(OH) + 2 NH4Cl
Oxyd.
FeO(OH) ■■+ 3 NH4Cl
3 FeCl3 + NH4Cl
FeCl3 ■+ 3 NH3 + 2 H2O
3FeCl2 + 4HCl + V2N2
Eisen(II)-chlorid oder -sulfat wird in gesättigter Ammonchlorid-(sulfat-)lösung mit Ammoniak gefällt und oxydiert. Man erhält dabei FeO(OH) und Ammonsalz. Das FeO(OH) wird als Reinigungsmasse gebraucht, bis seine Aktivität zu gering ist. Wird nun die entschwefelte Masse bei höherer Temperatur mit Ammonsalz behandelt, so erhält man ein Eisen(III)-salz und Ammoniak. Das Eisen(III)-salz wird reduziert und mit dem erhaltenen Ammoniak gefällt. Nach Gleichung 3 kann sogar die Reduktion mit den im Verfahren befindlichen Stoffen durchgeführt werden.
Auf diese Weise bietet sich also durch Anwendung bekannter Reaktionen die Möglichkeit, das Eisensalz wieder zurückzugewinnen.
Beispiel 1
48 Gewichtsteile FeCl2 · 4H2O werden in 700 Gewichtsteilen Ammoniumchloridlösung mit 250 g NH4Cl pro Liter gelöst. Zu diesem Gemisch wird unter gutem Rühren eine 10 %ige wässerige Lösung von Ammoniak zugefügt. Mit einer Fritte wird
10
Säuerstoff durch die Lösung geblasen, wobei der unverbrauchte Sauerstoff erneut eingesetzt wird. Die Ammoniakzugabe erfolgt in dem Maße, daß der pH-Wert der Lösung stets kleiner als 7 ist, vorzugsweise zwischen 5,0 und 6,5 liegt. Die Reaktionstemperatur wird hierbei auf 2O0C gehalten. Nach 30 Minuten ist die Reaktion beendet. Die Gasreinigungsmasse wird von der Lösung abgeschleudert, der Kuchen mit Wasser aufgeschlämmt und erneut abgeschleudert. Das Waschen wird in dieser Weise einige Male wiederholt. Dann wird die Masse bei 60°C getrocknet. Man erhält 22,7 Gewichtsteile an Reinigungsmasse. Die Stücke besitzen eine hellbraune bis braungelbe Farbe und sind sehr leicht (Schüttgewicht 0,20 bis 0,40 g/cm3). Nach der Beladung einer Probe dieser Masse mit Leuchtgas mit 2,5 g H2S pro Kubikmeter enthielt die Masse bereits nach 10 Minuten 25,0 % Schwefel, bezogen auf die Trockenmasse.
Beispiel 2
In 15 000 Gewichtsteilen Wasser werden 3750 Gewichtsteile Ammoniumchlorid und 2000 Gewichtsteile FeCl2- 4H2O in einem Rührkessel gelöst. Unten wird in den Kessel durch eine Fritte ein Gasgemisch aus Luft und Ammoniak geleitet, wobei der Ammoniakgehalt so bemessen wird, daß sich der pH-Wert des Reaktionsgemisches auf 5,5 bis 6. einstellt. Während der Fällung wird die Reaktionstemperatur durch Kühlung auf 20 bis 25° C gehalten. Nach 2 Stunden ist die Reaktion beendet. Es wird wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Man erhält 921 Gewichtsteile Reinigungsmasse. Die Reaktionslösung wird langsam auf etwa 10° C gekühlt, dabei fallen 1000 Gewichtsteile Ammoniumchlorid aus, das abgesaugt wird. Schwefelgehalt bei der Beladung wie im Beispiel 1: 25,3 Gewichtsprozent.
erhalten bleibt. Die Reaktionstemperatur wird auf 300C gehalten. Nach beendeter Reaktion wird die Masse abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Man erhält 23,6 Gewichtsteile Reinigungsmasse. Schwefelgehalt bei der Beladung wie im Beispiel 1: 27,1 Gewichtsprozent S.
Beispiel5
35
Beispiel 3 '
In 700 Gewichtsteilen Wasser werden 34,8 Gewichtsteile FeSO4 · 7H2O und 175 Gewichtsteile Ammoniumchlorid gelöst. Weitere Operationen wie im Beispiel 1. Man erhält 18,2 Gewichtsteile Reinigungsmasse. Schwefelgehalt bei der Beladung wie im Beispiel!: 25,5 Gewichtsprozent. ·
Beispiel 4
40
45
In 1400 Gewichtsteilen Wasser werden 500 Gewichtsteile Ammoniumsulfat und 71 Gewichtsteile Eisenvitriol in einem Rührkessel gelöst. Nun wird eine 10%ige wässerige Ammoniaklösung bis zu einem pH-Wert von 6 dazugegeben. Anschließend wird mit Sauerstoff oxydiert und weiteres Ammoniak in dem Maße zugefügt, daß ein pH-Wert um 6 aufrecht-
700. Gewichtsteile konzentrierte Ammoniumchloridlösung werden mit 24 Gewichtsteilen FeCl2 · 4H2O versetzt. Die Lösung wird mit gasförmigem Ammoniak auf einen pH-Wert von 8 gebracht und mit Luft bei einer Temperatur von 400C oxydiert, dabei wird weiter Ammoniak zugefügt, so daß der pH-Wert erhalten bleibt. Man erhält 11 Gewichtsteile Reinigurigsmasse. Schwefelgehalt bei der Beladung wie im Beispiel 1: 20,2 Gewichtsprozent S.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    I; Verfahren zur Herstellung von hochaktivem' Eisenoxyd-hydroxyd als Gasreinigungsmittel durch Oxydieren von durch Umsetzung von Eisen(II)-salzlösungen, insbesondere Chloridlösungen, mit Basen bei mäßig erhöhter Temperatur, insbesondere zwischen 15 und 5O0C erhaltenen Eisen(II)-hydroxydsuspensionen, Abtrennen, Waschen und gegebenenfalls nach Verformung Trocknen der Fällung, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisen(II)-salzlösung mindestens 100 g/l eines wasserlöslichen Fremdsalzes, und zwar das Ammoniumsalz, vorzugsweise mit dem Anion des Eisensalzes, enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base wässeriges oder gasförmiges Ammoniak verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Auflösung des Eisen(II)-salzes eine gesättigte Lösung des wasserlöslichen Fremdsalzes verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxydationsmittel Sauerstoff oder sauerstoff haltige Gase, insbesondere Luft, verwendet und — bei Verwendung von reinem Sauerstoff — das Gas bis zum Verbrauch . des Sauerstoffes im Kreislauf führt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch! bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Abtrennung des Eisenoxyd-hydroxydniederschlages die Reaktionslösung abkühlt, das ausgefällte Fremdsalz abfiltriert und die Mutterlauge zur Auflösung neuen Eisen(II)-salzes benutzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Chemische Technik, 1959, S. 87 ff.
    709 640/370 8.67 © Bundesdruckerei Berlin
DEB57535A 1960-04-20 Verfahren zur Herstellung von hochaktivem Eisenoxyd/hydroxyd als Gasreinigungsmittel Pending DE1249241B (de)

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US4073878A (en) * 1975-09-09 1978-02-14 Tatsukiyo Otsuki Method for producing yellow hydrated ferric oxide

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