DE1248613B - Zweistufiger luftgekuehlter Kondensator fuer das Kopfprodukt einer Destillier- oder Rektifizierkolonne - Google Patents
Zweistufiger luftgekuehlter Kondensator fuer das Kopfprodukt einer Destillier- oder RektifizierkolonneInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
BOId
Deutsche Kl.: 12 a - 6
Nummer: 1 248 613
Aktenzeichen: H 5 3490 IV c/12 a
Anmeldetag: 8. August 1964
Auslegetag: 31. August 1967
Die Erfindung betrifft einen zweistufigen luftgekühlten Kondensator für das Kopfprodukt einer
Destillier- oder Rektifizierkolonne, der auf dem Kolonnenkopf angeordnet ist, mit einem regelbaren
Gebläse, einer Luftführungshaube mit Diffusor und Gebläseeinrichtungen tragendem Gehäuse, mit
einer an die Dampfzufuhrleitungen angeschlossenen Dampfverteilungskammer und mit innenberippten
Luftführungselementen.
Kondensatoren der genannten Art sind bekannt.
Destillierkolonnen in Redestillationsanlagen haben die Aufgabe, Destillationsprodukte hoher Reinheit
aus beispielsweise raffinierten Kohlenwasserstoffen abzutrennen, wie sie beispielsweise in Kokereien anfallen.
Die Destillierkolonnen arbeiten mit hohen Rücklaufverhältnissen, d. h., die Rücklaufmengen sind
hierbei im Verhältnis für Ablaufmenge verhältnismäßig hoch. Da es für eine wirtschaftliche Arbeitsweise
der Destillationskolonne eine wesentliche Bedingung darstellt, daß dieser Rücklauf eine stets
gleichbleibende Temperatur hat, so eignen sich dafür einstufige luftgekühlte Kolonnenkopfkondensatoren,
insbesondere solche, die mit außenberippten Rohren aufgebaut sind, nicht, weil die Temperatur des Rücklaufs
mitunter beträchtlichen Schwankungen dadurch unterworfen ist, da der dauernde Wechsel der Witterungseinflüsse,
wie Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung, Regen, Wind, Schnee, auf die luftberührte Austauschfläche
unmittelbaren Einfluß hat. Darüber hinaus bestimmen betriebliche Maßnahmen, wie z.B.
eine Veränderung der Wärmebeaufschlagung im Kondensator, die Kondensattemperatur.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, den gesamten Vorgang einer geregelten zweistufigen
Kühlung bei Anwendung einer Luftkühlung und für einen Aufbau auf dem Kopf einer Destillierkolonne
in einem Apparat zu vereinigen, für die Kondensation des dampfförmigen Kopfproduktes der Kolonne und
die anschließende Kondensatkühlung in gleicher Weise verwendbare Kühlelemente zu schaffen und
einen solchen Kondensator weitgehend unabhängig von den ständig wechselnden Witterungseinflüssen zu
machen.
Diese Aufgabe ist mit einem Kondensator der genannten
Art gelöst, der nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß die durch die Luftführungselemente
gebildeten Dampfgassen durch Querwände in ihrer Höhe zur Bildung von Kondensations- und
Kondensatkühlzonen unterteilt sind, wobei die Querwände durch ihre zur Horizontalen geneigte Anordnung
Leitflächen für das ablaufende Kondensat bilden.
Zweistufiger luftgekühlter Kondensator für das Kopfprodukt einer Destillier- oder
Rektifizierkolonne
Rektifizierkolonne
Anmelder:
Dr.-Ing. Friedrich Hermann,
Dortmund, Max-Eyth-Str. 9;
Dipl.-Ing. Kurt Wartenberg,
Kettwig/Ruhr, Kemmansweg 14
Dortmund, Max-Eyth-Str. 9;
Dipl.-Ing. Kurt Wartenberg,
Kettwig/Ruhr, Kemmansweg 14
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Friedrich Hermann, Dortmund;
Dipl.-Ing. Kurt Wartenberg, Kettwig/Ruhr
Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 19. September 1963
(6 A 7526/63)
Österreich vom 19. September 1963
(6 A 7526/63)
Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung ist vorteilhaft erreicht, daß der auch bei einem zweistufigen
Kühlvorgang unerwünschte Einfluß eines ständigen Witterungswechsels auf die Regelung weitgehend ausgeschaltet
ist, und durch die vorteilhaft von der Dampfverteilungsfunktion entlasteten Kondensationsteile
des Wärmetauschers mit ihren aus luftseitig berippten Kühlluftführungselementen gebildeten Wänden
sind die Witterungseinflüsse für die Regelung von nur noch untergeordneter Bedeutung.
Durch in den Dampfgassen geneigt angeordnete, kaskadenartig geschaltete Querwände, die durch ihre
Schräglage Leitflächen für das von den Kühlflächen ablaufende Kondensat bilden, das somit in natürlichem
Gefalle zum obersten Boden der Kolonne zurückfließen kann, werden vorteilhaft Pumpen erspart.
Außerdem ist erreicht, daß durch die kaskadenartige Führung des Kondensates innerhalb der Gassen
eine Abgabe eines Teiles seiner Flüssigkeitswärme an die berührten Rohrwandungen stattfindet. Vorteilhaft
ist dabei auch, daß das in den Kondensationszonen gebildete Kondensat in den Gassen einen Zick-
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zackweg durchläuft und dabei im Kreuzgegenstrom
zum Wege der durch den Kondensator strömenden Kühlluft abfließt.
Eine Regelungsmöglichkeit des Kondensatrücklaufes und dessen Rücklauftemperatur wird weiterhin
dadurch vorteilhaft in einfacher Weise ermöglicht, daß man den unteren Teil der Dampfverteilungskammer
durch Trennwände gegen die der Kondensatbildung dienenden Gassen abschließt und den
Kondensatsammelbehälter über regelbare Umleitungen mit dem Boden der Gassen verbindet. Im Kondensatsammelbehälter
ordnet man zur Mischung von gekühltem und ungekühltem Kondensat Leitbleche in
Form einer Kaskade an. Das gebildete Kondensat kann auf diese Weise entweder vom Fußpunkt der
Gasse direkt abgezogen und von den erwähnten Umleitungen, wenn deren Ventile zum Sammelbehälter
hin geschlossen sind, einer besonderen Sammelleitung zugeführt werden, oder man kann das Kondensat bei
geschlossenen Umwegleitungen aufstauen und durch ao Überlauf und somit weitgehend gekühlt dem Sammelbehälter
zulaufen lassen oder vor allem mit Hilfe der Kaskade im Sammelbehälter jeweils gewünschte
Mischungen aus gekühltem oder ungekühltem bzw. weniger gekühltem Kondensat in einfachster Weise as
herstellen.
An Hand einer beispielsweisen zeichnerischen Darstellung werden nachfolgend weitere Einzelheiten
und Vorteile des erfindungsgemäßen Kondensators näher erläutert. In dieser Darstellung zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eines der innenberippten
Rohre, aus welchem durch Seite-an-Seitesetzen der Schmalseiten beispielsweise die Wände der
Gassen gebildet werden,
F i g. 2 einen Vertikalschnitt durch den erfindungsgemäßen
Kondensator längs Linie A-A' in Fig. 4,
F i g. 3 eine Detaildarstellung eines Teilabschnittes einer Querwand,
F i g. 4 einen Vertikalschnitt durch den Kondensator nach F i g. 2 längs Linie B-B' in F i g. 5,
F i g. 5 einen Horizontalschnitt durch den Kondensator
längs Linie C-C in F i g. 2,
F i g. 6 einen vergrößerten Ausschnitt aus F i g. 5 und
F i g. 7 eine perspektivische Ansicht eines Teilausschnittes des Kondensators mit besonders ausgebildeten
Dampf- und Kühlkanälen.
Das die nur schematisch angedeutete Destillationskolonne verlassende dampfförmige Kopfprodukt gelangt
über die hier als Dampfleitungen bezeichneten Zuleitungen 1 in die Dampfverteilerkammer 2 des
Gehäuses 3 und von dort in die Dampfgassen 4, die beispielsweise von innenberippten rechteckigen Rohren
5 mit Innenberippung 5' (F i g. 1) innerhalb des Gehäuses 3 gebildet sein können und deren Rohre
unten offen sind und oben unter der Luftführungshaube 20 ausmünden. Das an den Außenwandungen
der Rohre 5 bzw. den freien Rohrwänden anfallende Kondensat läuft an diesen senkrecht nach unten bis
zur Querwand 6.
Diese Querwände 6 sind zweckmäßig Profilleisten mit abnehmendem Querschnitt und gekehlten Seiten
6', in denen Dichtungsprofile 6" liegen. Derartige Wände können einfach in die Gassen eingesetzt und
z. B. durch Klebung gehalten werden. Durch die An-Ordnung dieser Leisten und weiterer als Führungsleisten
dienender, kaskadenartig angeordneter Querwände 7 in Verbindung mit den Blechen 8 als Trennwände
strömt das Kondensat im Kreuzgegenstrom zur Kühlluft unter Abgabe von Flüssigkeitswärme
durch den unteren Teil der Gassen 4, die in diesem Bereich die zweite Kühlstufe bilden. Von hier läuft
es über die Verbindungsstutzen 9 in Sammelleitungen 10. Der Abfluß aus den Sammelleitungen 10 durch
die Leitungen 11 wird durch Ventile 12 geregelt. Bei geschlossenen Ventilen 12 wird das gesamte anfallende
Kondensat durch die Bleche 8 gestaut, so daß es direkt durch die Dampfverteilerkammer 2 zur
Kaskade 13 in dem Kondensatsammelbehälter 14 abfließt. Sind die Regelventile 12 voll geöffnet, so strömt
das gesamte Kondensat durch die untere Kühlzone über die Querwände 6 und 7 zur Kaskade 13. Jede
Zwischenstellung der Regelventile 12 bestimmt das Verhältnis von direkt abfließendem Warmkondensat
zum Kaltkondensat der unteren Kühlstufe. In der Kaskade 13 entsteht aus Warmkondensat und Kaltkondensat
ein Mischkondensat bestimmter Temperatur, welches im Kondensatsammelbehälter 14 unter'
der Kaskade 13 gesammelt wird. Die Temperatur des Mischkondensates im Kondensatsammelbehälter 14
wird von einem nicht dargestellten Thermofühler abgetastet und als Impuls zur selbständigen Einstellung
der Regelventile 12 über eine an sich bekannte und nicht näher dargestellte Relaissteuerung benutzt.
Die Temperatur des Mischkondensates ist somit innerhalb des Temperaturbereiches zwischen Warmkondensat
und Kaltkondensat beliebig einstellbar. Das Verhältnis von Kondensatablauf zu Kondensatrücklauf
wird durch das Regelventil 15 bestimmt. Der Kondensatablauf verläßt den Kondensatsammelraum
14 durch die Leitung 16. Das Restkondensat fließt aus dem Sammelraum 14 durch den Überlauf
17 zur Kolonne zurück.
Die im Dampf stets enthaltenen nicht kondensierbaren Inertgase schließlich werden über als Führungsleisten
dienende obere Querwände 18 zur Nachkühlung durch den oberen, nicht direkt vom Dampf beaufschlagten
Bereich der Rohrgassen 4 zu den von den Querwänden 18 begrenzten Kanälen 19 geführt,
aus denen sie dann mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen durch die Leitung Y¥ abgesaugt werden können,
die in einen oberen, durch ein Blech 18' abgetrennten Bereich der Dampfverteilerkammer münden.
Die Dampfgassen sind unten und oben geschlossen; über den Seitenwänden des Gehäuses 3 befinden sich
die Luftführungshaube 20 und das Gebläsegehäuse 21 mit dem Diffusor 22. Das Getriebe 23 mit dem
Gebläselaufrad 24 ist auf der Dampfverteilungskammer bzw. auf deren entsprechend verstärktem
oberen Boden angeordnet. Das Gebläse 24 saugt die Kühlluft von unten nach oben durch die senkrecht
stehenden innenberippten Kühlluftelemente.
Die Ausbildung der Kühlluftelemente kann auch in anderer, hinsichtlich der Fertigung zweckmäßigerer
Art, als in F i g. 1 gezeigt, erfolgen, und zwar in der Weise, daß man entsprechend bemessene Blechflächen
25 jeweils auf einer Seite mit Rippen 28 (s. F i g. 7) versieht und dann jeweils zwei derart berippte
Flächen 25 mit ihren von Rippen freien Seiten unter Freihaltung eines Zwischenraumes 29 miteinander
flüssigkeits- und dampfdicht verbindet. Es liegen dann im umgekehrten Sinne zur Ausführung
gemäß F i g. 1 gewissermaßen Dampfführungselemente vor, bei deren Zusammenstellung sich berippte
Luftführungskanäle 30 ergeben. Zweckmäßig werden hierfür die Blechzuschnitte 25 entsprechend
vorgeformt, d. h. mit abgekröpften Verbindungskanten 26 und Distanznocken 27 ausgeformt.
In F i g. 7 ist ein Ausschnitt aus einem derart gestalteten Kondensator gezeigt. Der Einfachheit halber
sind nur im mittleren und linken Kanal Rippen 28 angedeutet. Die Ausprägung von Nocken ist erforderlich,
damit die Blechzuschnitte sich nicht unter dem Luftdruck zusammenbiegen. Es ist klar, daß die Luftkanäle
30 seitlich mit Wänden 31 verschlossen sein müssen. Zur Verdeutlichung ist am linken Kanal 30
die Wand 31 weggelassen. Die gestrichelten Pfeile geben die Dampfströmung und die ausgezogenen die
Luftströmung in dieser Figur an.
Die Leistungsfähigkeit der Austauschfläche wird ausschließlich durch die Förderluftmenge des Gebiases
bzw. durch die Geschwindigkeit der Kühlluft in den Kanälen bei gegebener Außenlufttemperatur
bestimmt.
Claims (5)
1. Zweistufiger luftgekühlter Kondensator für das Kopfprodukt einer Destillier- oder Rektifizierkolonne,
der auf dem Kolonnenkopf angeordnet ist, mit einem regelbaren Gebläse, einer Luftführungshaube
mit Diffusor und Gebläseeinrichtungen tragendem Gehäuse, mit einer an die Dampfzufuhrleitungen
angeschlossenen Dampfverteilungskammer, mit innenberippten Luftführungselementen,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Luftführungselemente gebildeten Dampfgassen (4) durch Querwände (6, 7) in
ihrer Höhe zur Bildung von Kondensations- und Kondensatkühlzonen unterteilt sind, wobei die
Querwände durch ihre zur Horizontalen geneigte Anordnung Leitflächen für das ablaufende Kondensat
bilden.
2. Kolonnenkopfkondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfverteilungskammer
(2) in ihrem unteren Bereich durch Trennwände (8) gegen die Gassen (4) abgeschlossen
ist und daß der am Boden der Dampfverteilungskammer (2) angeordnete Kondensatsammelbehälter
(14) mit in Kaskadenanordnung darin angeordneten Leitflächen (13) durch mit Regelventilen
(12) ausgestattete, an Kondensatleitungen (10) angeschlossene Umleitungen (11) mit
dem Boden der Gassen (4) verbunden ist.
3. Kolonnenkopfkondensator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gassen (4) durch Querwände (18) in ihrem oberen Bereich in Nachkühlzonen für die Nachkühlung
der nicht kondensierbaren Restgase und die Dampfverteilerkammer (2) durch eine Querwand
(18') in einen an Absaugleitungen (19') angeschlossenen Abzugsraum (19) für die nicht kondensierbaren
Gase unterteilt sind.
4. Kondensator nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführungselemente
aus rechteckigen innenberippten Rohren (5) gebildet sind.
5. Kondensator nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkanäle (30)
von paarweise luft- und dampfdicht verbundenen, mit Distanzträgernocken (27) versehenen luftseitig
berippten Blechen (25) begrenzt sind, die jeweils eine Dampfgasse (29) einschließen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 135 421,
111598, 1093 258,1083 227.
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 135 421,
111598, 1093 258,1083 227.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 639/451 S. 67 Q Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT752663A AT239197B (de) | 1963-09-19 | 1963-09-19 | Zweistufiger Kopfkondensator für Destillierkolonnen |
Publications (1)
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ID=3596912
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DEH53490A Pending DE1248613B (de) | 1963-09-19 | 1964-08-08 | Zweistufiger luftgekuehlter Kondensator fuer das Kopfprodukt einer Destillier- oder Rektifizierkolonne |
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