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Doppeldecke für mit Wasserdämpfen angefüllte Fabrik- oder Arbeitsräume.
Gegenstand der Erfindung ist eine tropfsichere Decke für mit Wasserdämpfen angefüllte
Fabrik- oder Arbeitsräume zum möglichst weitgehenden Niederschlagen des Dampfes
zwecks Ausnutzung seiner Verdampfungswärme und Entnebelung des betreffenden Raumes
ohne Zug- oder Kältewirkung, und zwar ohne mechanische noch sonstige Betriebskosten
verursachende Einrichtung.
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Die Decke besteht im wesentlichen aus einer stark kühlenden oberen
Decke und einer darunter mit gewissem Luftzwischenraum angeordneten Auffangfläche,
die aus einzelnen, einander dachziegelartig, jedoch mit Luftzwischenraum überdeckenden
Platten gebildet, also mehrfach unterteilt ist und gleichzeitig auch als Kondensfläche
dient.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist beispielsweise in kleinem Maßstabe
die Ausführung einer solchen neuen Decke von Satteldachform in Eisenbeton veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die allgemeine Anordnung in einem senkrechten Querschnitt
senkrecht zum First, Abb.2 in wesentlich größerem Maßstabe einen Teilschnitt der
Decke gemäß Abb. 1 zwischen zwei Rahmen, und Abb. 3 gibt dazu einen parallel zum
First geführten senkrechten Schnitt durch diesen Ausschnitt der Decke, vom First
aus gesehen, -,vobei ein Teil der Auffangplatten abgenommen ist.
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Das Dach ist in Eisenbeton mit möglichst dünnen Platten 3 zwischen
den Dachbalken d., verstärkt durch Rahmen oder Rahmenbinder 2, mit den Grundmauern
1 zusammen ausgeführt. Sie können auf der unteren Seite in Richtung des Dachgefälles
geriffelt sein oder Kühlrippen oben und unten oder Kühlkanäle im Innern aufweisen,
um möglichst große Wärmeaufnahme bzw. -abgabe zu erzielen.
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An dem Rahmen 2 sind seitlich nahe der unteren Kante in entsprechenden
Abständen voneinander Ansätze 8 derart angebracht, daß sie als Unterstützungen und
Führungen für parallel zu den Balken 4 einzusetzende kleinere Balken g dienen, deren
Enden gb gemäß Abb. 3 nach oben erhöht und unten ausgeklinkt sind. Der übrige Teil
der Unterkanten dieser Balken ist' auf der dem First des Daches zugekehrten Seite
mit einem längslaufenden Ansatz ga versehen, so daß der Querschnitt der Balken g
gemäß Abb. 2 ungefähr L-förmig ist. An diese Balken sind die Auffang- und Kondensplatten
mittels an ihrer Oberseite, nahe der oberen Kanten angeordneten Nasen 11 aufgehängt,
während die unteren Kanten dieser Platten 1o sich in entsprechende Einschnitte der
Oberkanten der Nasen 11 der nächsttieferen Platten 1o auflegen.
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Die Seitenkanten der Platten 1o, senkrecht zum First, sind gemäß Abb.
3 auf der einen Seite (links) nur ein wenig erhöht, auf der rechten Seite aber derart
erhöht und gestaltet, daß sie in Form eines $ oder eines umgestürzten
L erscheinen. Auf diese Weise übergreifen sich die in einer wagerechten Reihe
liegenden Platten seitlich derart, daß zwischen ihnen keine Flüssigkeit hindurchtropfen
kann.
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Die obere Seite der Platten 1o kann ferner nahe der unteren Kanten
parallel zum First laufezide Rinnen zur Ableitung von Kondenswasser aufweisen.
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Die Platten 1o sind möglichst dünn und aus möglichst gut wärmeleitendem
Stoff (Eisenbeton, Zinkblech o. dgl.) hergestellt und auf der unteren Seite mit
Riffelung oder Wellung derart versehen, daß die Vertiefungen bzw. Erhöhungen ausschließlich
in Richtung des Gefälles des Daches bzw. der Platten 1o verlaufen.
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Die Wirkungsweise der neuen Decke ist die -folgende: Die äußere Decke
3, die gegebenenfalls auch noch künstlich gekühlt sein kann, kühlt die aus dem Raume
aufsteigende, stark mit Dampf gemischte Luft sehr stark ab und kondensiert infolgedessen
den Dampf. Das sich bildende Wasser tropft, soweit es nicht an den Balken q. an
der Seite abgeleitet wird, auf die Auffangplatten 1o auf und wird von diesen entweder
durch Rinnen auf deren Oberseite nahe der unteren Kante nach der Seite abgeleitet
oder tropft jeweils auf die nächstfolgende tiefer liegen le Auffangplatte 1o herunter,
bis es auf die unterste Platte 1o gelangt und dort mittels einer entsprechenden
Rinne abgeleitet wird.
Zwischen den Platten io hindurch und zwischen
den Platten io und dem Dach 3, q. hindurch wird nach dem Lüftungsaufsatz 5 hin bei
geöffneten jalousieklappen 6, wie im linken Teil der Abb. i durch Pfeile angedeutet
ist, ständig ein Luftstrom aufsteigen. Der darin enthaltene Dampf wird zum größten
Teil an den Flächen io und 3 sowie an den von 4. und den unteren Kanten io abfallenden
Wassertropfen kondensiert werden, so daß nur wenig Dampf durch den Entlüftungsaufsatz
5 entweicht. In Abb. i ist angenommen, daß die rechts gezeichnete Aufsatzöffnung
von 5 mittels der jalousieklappen 6 geschlossen ist. Trotzdem wird natürlich auch
der rechte Teil der Decke einen entsprechenden Luftdurchzug zwischen den Platten
io und dem äußeren Dach 3 aufweisen und entsprechend Dampf niederschlagen.
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Die Verdampfungswärme des so niedergeschlagenen Dampfes wird dem Raume
erhalten, und das Wasser kann gegebenenfalls, weil es vollkommen reines Kondenswasser
ist, gesammelt und wieder verwendet werden. Das an den unteren Flächen der Platten
io sich bildende Kondenswasser läuft an den Vorsprüngen, die dem Gefälle entsprechend
gerichtet sind, nach der unteren Kante der Platten io und tropft von da auf die
obere Seite der nächstfolgenden Platte io und so weiter, bis es von der untersten
Platte io in eine Sammelrinne geleitet wird. Ganz besonders wichtig ist es auch,
daß man die neue Decke vollständig ohne frei liegendes Eisen ausführen kann, so
daß unter allen Umständen das an ihr kondensierende Wasser keinen Rost enthalten
kann.
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Wie aus Abb. i ersichtlich ist, werden vorzugsweise bei derartigen
Satteldachkonstruktionen die Auffangflächen io bezüglich des Dachfirstes einander
symmetrisch angeordnet, so daß die beiden obersten Platten io mit ihren oberen Kanten
nahe aneinander kommen. Um ein Durchtropfen an diesem sehr schmalen Spalt, namentlich
auch an den Bindern 2, zu verhindern, ist über diesem längslaufenden Spalt eine
dachartige Leiste angeordnet, entweder zwischen den Rahmen 2 oder unterhalb derselben,
so daß sie durch den ganzen Raum längs unter dem First hindurchläuft, in einem gewissen
Abstand über den obersten Kanten der Platten io, so daß unter allen Umständen der
Spalt zwischen diesen Platten gegen Durchtropfen geschützt ist. I Soll eine tropfsichere
wagerechte Decke in einem Raume eingebaut werden, so wird in der Längsmitte das
unterste Plattenpaar io, nach außen zu ansteigend, angeordnet, so daß i die Gesamtauffangflächen
eine V-förmige Mulde darstellen. Die unterste Kante der beiden mittleren Platten
io muß, wenn an dieser Stelle des Raumes ein Abtropfen nicht _ stattfinden darf,
mit einer unterteilten Rinne unterfangen werden, deren einzelne Teile in entsprechender
Weise einander übergreifen, wie gegenseitig die Platten io gemäß Abb. i oder 2,
weil sonst infolge der Kondensierung von Dampf unten an der Rinne doch wieder die
Abtropfmöglichkeit gegeben ist.
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Die Aufhängung der einander seitlich überlappenden Auffangplatten
io unter den Rah-Inen 2 erfolgt zweckmäßig, damit nicht an diesem Rahmen besondere
Aufhängungen vorgesehen werden müssen, mittels Balken von solcher Länge, daß sie
zwischen die Ausklinkungen der Enden der Tragbalken g auf die oberen Kanten der
überlappenden Kanten-; teile der Platten io sich auflegen, und von solcher Höhe,
daß ihre Oberkante gerade unter die vorspringenden Teile der Rufhängeaasen i i zu
liegen kommt und diese trägt. Beispielsweise wird bei dieser Ausführung, wie man
sich gemäß Abb. 3 vorstellen kann, die dort links für die unter dem Rahmen 2 befindliche
Platte io gezeichnete Nase ii sich auf diesen Balken auflegen, die rechts zu denkende
Nase braucht dies nicht zu tun, weil die rechte Seite der Platte io infolge der
Überlappung auf der linken Seite der nächstfolgenden Platte aufruht und infolgedessen
durch diese Platte mittels ihrer Nasen i i an dem Vorsprung ga des Balkens g gehalten
wird.
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Die neue Ausführung hat noch den wesentlichen Vorzug, daß sie im Sommer
namentlieh, wo der Wärme wegen die Klappen des Lüftungsaufsatzes 5 dauernd ganz
geöffnet gehalten werden, keinen Staub in den Raum kommen läßt, da er auf den oberen
Flächen der Auffangplatten io niedergeschlagen bzw. abgefangen wird.