DE1247020B - Verfahren zur Herstellung von Polyoxymethylenen durch Polymerisieren von Trioxan - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

C08g

Deutsche KL: 39 c -18

Nummer: 1247 020

Aktenzeichen: J 20220IV d/39 c

Anmeldetag: 11. Juli 1961

Auslegetag: 10. August 1967

Wird Trioxan (I) zusammen mit einem anorganischen Fluorid erhitzt, tritt ein Aufbrechen des Ringes sowie eine anschließende Polymerisation unter Bildung eines hochmolekularen Polymeren ein, das als Polyoxymethylen (II) bekannt ist (vgl. USA.-Patentschrift 2 795 521).

H,

H₂C CH₂

(D

(OCH₂OCH₂OCH₂)*

(Π)

Aus der französischen Patentschrift 1 214169 ist die Polymerisation von monomerem Formaldehyd in Gegenwart ionisierender Strahlen bei tiefen Tempe- eo raturen von vorzugsweise unterhalb —112° C bekannt. Formaldehyd ist bei Raumtemperatur ein Gas und als solches schwer zu handhaben. Auch Dehydratisierung und Reinigung sind nicht ohne Schwierigkeiten durchführbar. Ferner weist das aus Formaldehyd nach diesem bekannten Verfahren herstellbare Produkt erhebliche Nachteile hinsichtlich seiner Kristallinität und seiner thermischen Beständigkeit auf.

Nur wenige Verbindungen sind durch ionisierende Strahlen polymerisierbar. Beispielsweise vermögen /?-Propiolacton und Diketen unter dem Einfluß ionisierender Strahlung zu polymerisieren, /i-Methyl-/ϊ-propiolacton hingegen nicht. Zwischen verschiedenen, wenn auch strukturmäßig verwandten Verbindüngen, sind daher Rückschlüsse auf die Polymerisierbarkeit durch ionisierende Strahlen nicht ohne weiteres möglich.

Gegenstand des deutschen Patents 1157 783 ist ein Verfahren zur Herstellung von linearen Polyoxymethylenen durch Polymerisation von Trioxan bei Temperaturen von —150 bis +150° C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisation unter Einwirkung von energiereichen Strahlen mit Dosierleistungen zwischen 10³ und 10⁹ r/Std., gegebenenfalls in Gegenwart indifferenter Lösungsmittel und Füllstoffe, durchführt.

Es wurde nun gefunden, daß man Polyoxymethylene durch Polymerisieren von Trioxan in Gegenwart von ionisierenden Strahlen herstellen kann, indem man Trioxan, das bei Temperaturen von — 78 bis + 60° C mit ionisierenden Strahlen behan-Verfahren zur Herstellung von
Polyoxymethylenen durch Polymerisieren von
Trioxan

Anmelder:

Japanese Association for Radiation Research on Polymers, Tokio

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,

München 27, Pienzenauer Str. 2

Als Erfinder benannt:

Seizo Okamura, Sakyo-ku, Kyoto;

Koichiro Hayashi, Neyagawa-shi, Osaka (Japan)

Beanspruchte Priorität:

Japan vom 12. Juli 1960 (30 876)

delt worden ist, auf eine Temperatur nahe 60° C erhitzt.

Das gewünschte Produkt wird auf diese Weise in guter Ausbeute erhalten. Obgleich der Grund für diese Erscheinung nicht völlig klar ist, bewirken anscheinend die bei Bestrahlung bei tiefer Temperatur innerhalb der Trioxankristalle gebildeten aktiven Zentren bei höherer Temperatur eine nachträgliche Polymerisation.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist leicht zu handhaben, weil das Trioxan normalerweise fest ist. Da das Verfahren nicht unter dem Einfluß von Katalysatoren abläuft, ist das hergestellte Polymere frei von durch den Katalysatorrückstand hervorgerufenen abträglichen Eigenschaften. Darüber hinaus unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren wegen der hohen Temperaturstabilität, des hohen Schmelzpunktes und der Kristallinität des erhaltenen Polymerisats vorteilhaft von den bekannten Verfahren.

Beispiel 1

1 g Trioxymethylen, das mit Hilfe eines Elektronenstrahles aus dem Van-de-Graaf-Beschleuniger mit einer Dosis von 1,5 · 10⁵ r/Sek. bei einer Temperatur von 25° C bestrahlt worden ist, wird nach beendeter Bestrahlung bei einer Temperatur von 55° C ge-

709 620/543

Claims (1)

1. 3 4

   halten. Das entstandene Polymere wird in üblicher schließend in Methanol gegossen. Hierbei erhält man

   Weise, z.B. durch Waschen mit Methanol und ein Polymerisat in einer Ausbeute von 51,2°/o.
   Trocknen, aufgearbeitet. Die Polymerisationsausbeute

   beträgt 43,2% Patentanspruch:

   Vergleichsversuch: ⁵ Verfahren zur Herstellung von Polyoxy-

   methylenen durch Polymerisieren von Trioxan in

   Wenn man nach beendeter Bestrahlung auf die Er- Gegenwart von ionisierenden Strahlen, dadurch

   wärmung des bestrahlten Gutes auf 55° C verzichtet, gekennzeichnet, daß man Trioxan, das bei

   erhält man das Polymere in nur 4,2%iger Ausbeute. Temperaturen von —78 bis +60° C mit ionisie-

   . ίο renden Strahlen behandelt worden ist, auf eine

   Beispiel 2 Temperatur nahe 60° C erhitzt.

   Trioxan, das bei —78° C mit einer Dosis von

   2,2 · 10^e r/Std. bestrahlt worden ist, wird nach der In Betracht gezogene Druckschriften:

   Bestrahlung 6 Stunden lang auf 55° C erhitzt und an- Französische Patentschrift Nr. 1 214 169.

   709 620/543 7.67 © Bundesdruckerei Berlin