-
Tränkgerät für das Stoßtränken Die Erfindung betrifft ein Tränkgerät
für das Stoßtränken mit einem die Tränkflüssigkeit führenden Tränkflüssigkeitsträger
und einem sich der Innenwandung eines Bohrloches unter Druck anlegenden dehnbaren
Außenmantel, wozu ein zwischen Flüssigkeitsträger und Außenmantel gebildeter Hohlraum
unter den Druck einer Flüssigkeit gesetzt wird.
-
Diese bekannten Tränkgeräte unterscheiden sich von anderen Tränkgeräten,
bei denen mittels einer Spindel oder eines Kniehebels eine Gummimanschette aufgestaucht
und dadurch das Tränkgerät im Bohrloch verspannt wird, im wesentlichen dadurch,
daß der Verspanndruck durch den Druck der Tränkflüssigkeit erzielt wird. Dazu ist
es im einzelnen bekannt, die Tränkflüssigkeit auf einen Kolben wirken zu lassen,
der seinerseits eine Gummimanschette aufwulstet.
-
Es ist ferner bekannt, einen Blähschlauch mittels Stauung des Tränkflüssigkeitsstromes
durch eine Gummi- oder Metalldüse aufzublähen. In diesem Fall hält sich das Tränkgerät
auf Grund der Druckdifferenz in dem zu verpressenden Material und dem Inneren des
Tränkflüssigkeitsträgers, der auf die Innenwandung des Bohrloches zur Erzielung
einer Haftreibung des Außenmantels aufgebracht wird.
-
Die Tränkgeräte, die nach Obigem mit Hilfe des Druckes der Tränkflüssigkeit
im Bohrloch selbst verspannt werden, haben den Nachteil, daß ihre Verspannung im
Bohrloch unmittelbar vom Druck der Tränkflüssigkeit abhängig ist. Fällt der Druck
der Tränkflüssigkeit aus irgendeinem Grund ab, so hat dies zur Folge, daß der Druck
in dem zu verpressenden Stoß höher ist als der im Hohlraum zwischen dem Außenmantel
und dem Tränkflüssigkeitsträger befindliche Druck, wodurch die Gefahr entsteht,
daß das Tränkgerät aus dem Bohrloch herausgeschleudert wird. Dadurch sind schon
mehrfach Unfälle entstanden.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Tränkgerät anzugeben,
dessen Verspannkraft in dem Bohrloch unabhängig von den Schwankungen des Druckes
der Tränkflüssigkeit ist. Diese Aufgabe löst die Erfindung gemäß ihrem Grundgedanken
dadurch, daß der Hohlraum zwischen dem Flüssigkeitsträger und dem Außenmantel als
den Flüssigkeitsdruck, unter den er gesetzt wird, haltender Druckspeicher ausgebildet
ist.
-
Die Druckspeicherung macht den Hohlraum vom Druck der Tränkflüssigkeit
unabhängig und sorgt für eine im wesentlichen gleichbleibende Verspannkraft, mit
der der Außenmantel gegen die Bohrlochwandung gedrückt wird. Die Druckspeicherung
verhindert dabei, daß plötzliche Druckabfälle in der Tränkflüssigkeit zu einem Ausschleudern
des Tränkgerätes aus dem Bohrloch führen können.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden zweckmäßig der Hohlraum
zwischen dem Außenmantel und dem Flüssigkeitsträger und der Flüssigkeitsträger zwei
voneinander unabhängigen Flüssigkeitssystemen zugeordnet.
-
Zweckmäßig ist es gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung, das Tränkgerät
praktisch so auszuführen, daß durch am Tränkgerät angeordnete Manometer eine Feststellung
des Differenzdruckes der Flüssigkeit im Hohlraum und im Flüssigkeitsträger jederzeit
möglich ist. Natürlich sind im übrigen Manometer an Tränkgeräten an sich bekannt.
-
Besonders einfach wird die Durchführung des Erfindungsgedankens, wenn
an den Enden des Außenmantels Einbände angeordnet werden, die zwei Funktionen erfüllen.
Einerseits können diese Einbände zum Abschluß des Hohlraumes und damit zur Ausbildung
dieses Hohlraumes als Druckspeicher verwendet werden, und andererseits dienen sie
zum Zusammenhalten von Außenmantel und Flüssigkeitsträger, d. h. zum Zusammenhalten
der das Tränkgerät bildenden Hauptteile.
-
Solche Einbände können auch dazu verwendet werden, gleichzeitig zur
Außenhalterung des Flüssigkeitsträgers und zur Innenhalterung des Außenmantels zu
dienen. Das erfolgt gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch,
dae einer der Einbände einen an die Flüssigkeit, die zum Verspannen des Außenmantels
dient, anschließbaren, den Flüssigkeitsträger umgebenden Ringkanal aufweist, der
zum Hohlraum führende Bohrungen besitzt.
-
Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständnis an Hand einer
zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
-
Die Zeichnung zeigt im Längsschnitt ein Tränkgerät gemäß der Erfindung
mit einem die Tränkflüssigkeit führenden Flüssigkeitsträger 4, der eine Innenbohrung
5 besitzt. Durch diese Innenbohrung kann die Tränkflüssigkeit in den zu verpressenden
und
nicht dargestellten Stoß gelangen. Zum Verspannen des Tränkgerätes in dem ebenfalls
nicht dargestellten Bohrloch dient ein dehnbarer Außenmantel 2, zwischen dem und
dem Flüssigkeitsträger 4 ein Hohlraum 3 gebildet ist. Dieser Hohlraum wird gemäß
dem Ausführungsbeispiel unter den Druck der Tränkflüssigkeit gesetzt, wie dies nachfolgend
beschrieben wird.
-
Hierzu ist zunächst am in der Zeichnung linken Ende des Tränkgerätes
ein Einband 1 vorgesehen, der den Hohlraum 3 nach außen abschließt und außerdem
zum Zusammenhalten der vorderen Enden der beiden beschriebenen Hauptteile des Tränkgerätes
dient. Der Einband 1 wird im übrigen durch einen weiteren Einband 6 am entgegengesetzten
Ende des Tränkgerätes ergänzt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist dieser
Einband einen Ringkanal 7 auf, der über eine Leitung 8, ein Manometer 12 und einen
Absperrhahn 13 an eine Zuleitung 14 für die Tränkflüssigkeit gelegt ist. Hinter
diesem Anschluß sitzt ein Hahn 11, an den sich zunächst ein Manometer 10 und sodann
ein Mengenmesser 9 anschließen.
-
Wie ersichtlich, kann durch Ablesen der Manometer 10 und 12 der Differenzdruck
der Flüssigkeit im Hohlraum 3 und im Inneren des Flüssigkeitsträgers 4 jederzeit
kontrolliert werden, so daß erkennbar wird, wenn der unter Druck stehende Flüssigkeitsstrom
unter den Gegendruck des zu verpressenden Stoßes abfällt und dann die Gefahr besteht,
daß das Gerät aus dem Bohrloch geschleudert wird.
-
Bei seiner Benutzung wird das Tränkgerät mit dem Ende bei 1 in das
Bohrloch eingeführt und dann zunächst bei geschlossenem Hahn 11 und geöffnetem Hahn
13 der Hohlraum 3 mit der Tränkflüssigkeit beaufschlagt, wodurch sich das Tränkgerät
im Bohrloch verspannt. Nach Abschließen des Hahnes 12 bildet daher der Hohlraum
einen Druckspeicher, welcher den Flüssigkeitsdruck, unter den er gesetzt worden
ist, hält. Zweckmäßig handelt es sich hierbei um den Maximaldruck der Tränkflüssigkeit.
-
Nach Öffnen des Hahnes 12 bei geschlossenem Hahn 13 kann das Tränken
erfolgen, wobei die Tränkflüssigkeit durch die Bohrung 5 des Tränkflüssigkeitsträgers
4 und durch die Manschette 1 hindurch in den zu verpressenden Stoß gelangt. Wie
ersichtlich, hat das beschriebene Tränkgerät den besonderen Vorteil, daß sein Verspanndruck
vom Augenblicksdruck der Tränkflüssigkeit unabhängig ist, da der Druckspeicher den
Ausgangsdruck unabhängig von Druckabfällen der Tränkflüssigkeit beibehält. Es ist
außerdem vorteilhaft, daß die Tränkflüssigkeit ohne jede Druckminderung durch den
Tränkflüssigkeitsträger in den zu verpressenden Stoß eingeleitet werden kann, so
daß sich kein Druckstau im Tränkflüssigkeitsträger einstellt.