DE124374C - - Google Patents

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DE124374C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/5236Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Water Supply & Treatment (AREA)
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  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zurReinigung arnmoniakalischer Schmutzwasser, insbesondere solcher, welche Fäkalien oder andere organische Stoffe enthalten (z. B. Spüljauche), mittelst Fällung. Bei diesem Verfahren wird das Schmutzwasser mit Schmutzwasser selbst, bezw. dem unzerlegten Niederschlag von solchem lediglich unter Mitwirkung von Schwefelsäure, aber ohne jegliche sonstige Materialien gereinigt. Die Erfindung beruht nämlich auf der Erwägung und der Erkenntnifs, dafs ammoniakalische Schmutzwässer selbst in reichlichem Mafse Stoffe (Basen) enthalten, welche in Verbindung mit Schwefelsäure wirksame Fällmittel ergeben; von diesen Stoffen ist vornehmlich das Ammoniak zu nennen. Man hat deshalb nicht nöthig, fremde kostspielige Mittel zur Reinigung von solchen Schmutzwässern anzuschaffen, wie dies bisher geschah, sondern man kann die Reinigungsmittel — und zwar sehr wirksame — ans dem Schmutzwasser selbst entnehmen.
Das Verfahren besteht darin, dafs der bei einer Fällung von Schmutzwasser erhaltene Niederschlagschlamm in seiner Gesammtheit, also mit der Summe aller in demselben enthaltenen Basen, nachdem dieselben durch bekannte Beimischung von Schwefelsäure in Sulfate übergeführt worden sind, als Fällungsmittel für andere Schmutzwassermengen verwendet wird. Auf diese Weise läfst sich ein continuirlicher Betrieb zum Fällen von ammoniakalischen Schmutzwässern in grofsem Mafsstabe auf äufserst einfache und billige Weise herstellen, indem stets, nachdem ein Quantum Schmutzwasser durch Fällung gereinigt ist, der aus demselben abgesetzte Schlamm bezw. ein Theil desselben genommen, mit der nöthigen Menge Schwefelsäure versetzt und nun in ein weiteres Quantum zu reinigendes Schmutzwasser gebracht wird, wo er nun seinerseits die Fällung bewirkt.
Dieses neue Verfahren, ammoniakalisches Schmutzwasser mit dem aus ammoniakalischem Schmutzwasser gewonnenen Gesammtniederschlag zu reinigen, unterscheidet sich von dem bekannten Verfahren, einzelne verwendete Fällungsmittel aus dem Niederschlag wiederzugewinnen, um sie für weitere Fällungen wieder verwenden zu können und dadurch deren Neuanschaffung zu sparen, wesentlich. Ein . solches Verfahren ist z. B. in der englischen Patentschrift 3564 vom Jahre 1875 beschrieben; hiernach wird das als Fällungsmittel zur Verwendung gelangende Thonerdensulfat durch Digerirung des Niederschlags mit Schwefelsäure behufs Wiederbenutzung wiedergebildet. Durch das vorliegende Verfahren ist im Gegentheil das Bedürfnifs, die verwendeten Fällungsmittel aus dem Niederschlag behufs Wiederbenutzung, wiederzugewinnen, beseitigt bezw. auf die seltenen Fälle beschränkt, in denen das Schmutzwasser, aus welchem der Reinigungsschlamm gewonnen wurde, frei von oder arm an .Eisenoxyd bezw. Thonerde gewesen sein sollte, während in den übrigen Fällen bei jeder Fällung aus dem Schmutzwasser Fällungsmittel in reichlichem Mafse neu gewonnen werden, so dafs man nicht gerade darauf angewiesen ist, einmal verwendete Reinigungsmittel wiederholt verwenden zu müssen.

Claims (1)

  1. Das Verfahren läfst verschiedene Ausführungsformen zu. Am vorteilhaftesten erscheint die folgende: Nachdem in einem geeigneten Behälter ein Quantum Schmutzwasser durch Zusatz von Thonerdesulfat oder Eisenoxydbezw. Eisenoxydulsulfat gefällt worden ist, läfst map das geklärte Wasser aus demselben ab, setzt darauf dem in dem Behälter zurückgebliebenen Niederschlagschlamm so viel freie Schwefelsäure zu, als zur Umwandlung der in ,dem'Schlamm enthaltenen Basen zu Sulfaten erforderlich ist, was man durch Reagenzien leicht feststellen kann, läfst dann den Behälter wiederum mit Schmutzwasser volllaufen und rührt gut um, worauf alsbald, der Fällungsprocefs in dem neuen Schmutzwasser eintritt; dies macht sich durch Bildung von Flocken bemerkbar, welche nach und nach niedersinken, während die darüber stehende Flüssigkeit mehr und mehr eine klare durchsichtige Färbung annimmt. Alsdann läfst man das geklärte Wasser wieder ab und verfährt mit einer neuen Menge Schmutzwasser in derselben Weise wie oben beschrieben u. s. w.
    Je länger und vollständiger man die Flüssigkeit jederzeit absetzen läfst, desto vollständiger werden auch aus derselben die Basen in dem Niederschlagschlamm gewonnen und um so ausgiebiger ist daher die Wirkung des erhaltenen Schlammes bei der nächsten Fällung. Wenn trotzdem mit dem abfiiefsenden klaren Wasser ein geringer Theil der wirksamen Basen entweicht, so beeinträchtigt dies den fortgesetzten Betrieb nicht, da diese Basen beständig aus dem zu reinigenden basischen Schmutzwasser selbst ergänzt werden. Es ist deshalb nie ein neuer besonderer Zusatz von diesen Basen erforderlich, im Gegentheil wird der Gehalt an diesen Basen in dem Schamm mit jeder neuen Fällung eher erhöht.
    Der nach einer gröfseren Anzahl von Fällungen in dem Behälter angehäufte Schlamm, welcher schliefslich einmal entfernt werden mufs, kann in der Weise nutzbar gemacht werden, dafs man denselben — ebenso wie vor jeder einzelnen Fällung — mit Schwefelsäure versetzt, um die Basen in Sulfate überzuführen, und alsdann durch Auslaugen die gebildeten Sulfate von dem Schlamm trennt. Der Schlamm kann dann als Dünger verwendet werden, für welchen Zweck die demselben entzogenen Basen doch keinen Werth hätten, während die die letzteren enthaltende Lauge zur Einleitung einer weiteren Periode von Fällungen vortheilhaft verwendbar ist. In entsprechend getrocknetem Zustande kann der Schlamm auch als Brennmaterial dienen.
    Falls man bei der ersten Einleitung des Betriebes solche Lauge, wie eben erwähnt, noch nicht besitzt, kann man sich das zur Vornahme der ersten Fällung nöthige Fällungsmittel aus basischem (ammoniakalischem) Schmutzwasser (Jauche), welches die dazu nöthigen Basen (Thonerde und Eisenoxyd bezw. Eisenoxydul) auch enthält, selbst bereiten, so dafs die käufliche Beschaffung dieser Chemikalien zur Vornahme der ersten Fällung und Gewinnung des ersten Schlammes nicht erforderlich ist. Man versetzt zu diesem Zweck einfach z. B. Spüljauche der städischen Schwemmkanalisation mit etwa ι pCt. Schwefelsäure und läfst diese Mischung etwa 3 bis 5 Tage an der Luft stehen, wodurch die genannten, in der Jauche enthaltenen Basen vollständig in Sulfate übergeführt werden. Von dieser Sulfatflüssigkeit werden nun dem zu reinigenden Schmutzwasser 10 bis 20 pCt. zugesetzt, wodurch in demselben die Fällung in der oben geschilderten Weise bewirkt und der erste Schlamm gewonnen wird, welcher dann weiter, wie beschrieben, als Fällmittel für weitere Mengen Schmutzwasser dient. Jedoch kann zu der ersten Fällung auch jede andere, geeignete Basen, vornehmlich Thonerde, Eisenoxyd bezw. Eisenoxydul, enthaltende Masse dienen.
    Das erforderliche Quantum Schwefelsäure, welches vor jeder neuen Fällung dem Schlamm zuzusetzen ist, und welches je nach dem Gehalt desselben an Basen etwas variiren kann, beträgt durchschnittlich ungefähr 1 pCt. der Schlammmenge, der erforderliche Zusatz dieses Sulfatschlammes zu dem zu reinigenden Wasser durchschnittlich etwa 2 pCt. des letzteren.
    Pa τ ε ν τ - A ν s ρ r υ c η :
    Verfahren zur Reinigung ammoniakalischer Schmutzwässer, insbesondere solcher, welche Fäkalien oder andere organische Stoffe enthatten (z. B. Spüljauche), dadurch gekennzeichnet, dafs der durch Lösungen von Eisenoxydsulfat, Eisenoxydulsulfat oder Aluminiumsulfat aus den Schmutzwässern erhaltene Niederschlag nach Neutralisirung der in ihm vorhandenen Metalloxyde durch Schwefelsäure zur Reinigung weiterer Schmutzwassermengen benutzt wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0033903A1 (de) * 1980-02-09 1981-08-19 Bayer Ag Fällmittel, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung zur Entphosphatisierung von Abwasser
WO1990003104A2 (en) * 1989-06-15 1990-04-05 Ingenioer- Og Arkitektfirmaet John Robert Knudsen A/S Method and plant for treating organically charged sewage

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WO1990003104A3 (en) * 1989-06-15 1990-06-14 Knudsen J R Ing Arkitektf Method and plant for treating organically charged sewage

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