DE1242055B - Beschlag zur loesbaren Verbindung von Bauteilen, insbesondere Moebelteilen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CI.:

F16b

F16 s

Deutsche Kl.: 47a-2

Nummer: 1242 055

Aktenzeichen: W 33007 XII/47 a

Anmeldetag: 22. September 1962

Auslegetag: 8. Juni 1967

Eine bekannte Ausführung zur lösbaren Verbindung von Möbelteilen weist einen achslos in einem Gehäuse geführten Drehriegel mit spiralförmiger Anzugfläche auf, der in einen den anderen Beschlagteil bildenden hakenförmigen Teil eingreift. Das Gehäuse besteht aus einer zylindrischen Hülse, die den Drehriegel führt und in eine kreiszylindrische Bohrung des einen zu verbindenden Bauteiles zur Gänze eingesetzt wird (belgische Patentschrift 565 455). Wesentlicher Nachteil bei dieser an sich günstigen versenkten Anordnung der Hülse ist, daß die im Bauteil zur Aufnahme der Hülse vorgesehene Bohrung genau den Sollmaßen entsprechen muß, um einen sicheren Sitz des Gehäuses zu gewährleisten. Erfahrungsgemäß ist eine solche Arbeitsgenauigkeit bei derartigen Bauteilen jedoch kaum einzuhalten. Insbesondere das Nacharbeiten einer etwa zu klein geratenen Bohrung am Montageort ist jedoch zeitraubend, stört den Produktionsfluß und kann das Finish der Holzoberfläche beeinträchtigen.

Eine ähnliche Ausführung, bei der jedoch kein versenktes Gehäuse vorgesehen ist, kann als Vorstufe zu dem vorstehend beschriebenen Beschlag angesehen werden (britische Patentschrift 181 498).

Beide vorstehend beschriebenen Ausführungen haben jedoch den weiteren wesentlichen Nachteil, daß die beiden Beschlagteile nicht in beliebiger Reihenfolge eingebaut werden können, da zuerst der Bolzen eingeschoben werden muß und dann erst die Hülse samt dem Drehriegel eingesetzt werden kann, während bei umgekehrter Arbeitsweise der Drehriegel dem Einführen des Bolzens entgegenstehen würde.

Eine weitere Anordnung mit einem versenkten Gehäuse (französische Patentschrift 899 923) weist dieselben Nachteile auf.

Es sind ferner Möbelbeschläge üblich, die einen nach einem Kreisbogen gebogenen Drehriegel aufweisen, der mittels einer Scheibe, die die Achse des Drehriegels bildet, in einem Flachgehäuse lagert. Dieses den einen Beschlagteil bildende Gehäuse ist auf das Möbelteil aufsetzbar, wird mit seinen Krallen angeschlagen und anschließend mit Holzschrauben an der Möbelwand befestigt. Der andere Beschlagteil ist in bekannter Weise ösen- oder hakenförmig (belgische Patentschrift 508 737). Diese bisher üblichen Möbelbeschläge haben eine Reihe von Eigenschaften, die sich nicht nur im Gebrauch, sondern bereits bei der Herstellung und Montage nachteilig bemerkbar machen. Die aus relativ vielen Elementen bestehenden Beschlagteile sind durch einen Nietvorgang zusammenzusetzen. Bei der Montage wird das Gehäuse zunächst mit seinen Krallen angeschlagen.

Beschlag zur lösbaren Verbindung von Bauteilen, insbesondere Möbelteilen

Anmelder:

Wien-Fischamender Metallwarenfabrik Josef Suschny & Söhne, Wien

Vertreter:

Dr. H. Maeckler, Rechtsanwalt, Düsseldorf, Bleichstr. 14

Als Erfinder benannt:

Anton Holzer, Fischamend-Markt (Österreich)

Beanspruchte Priorität:

Österreich vom 19. Dezember 1961 (A 9621/61)

wobei sich Justierfehler ergeben können oder auch eine Beschädigung des Beschlages selbst eintritt. Es erscheint praktisch nicht möglich, daß das Gehäuse mit seinen Krallen angeschlagen wird und dabei vorgebohrte Befestigungsschraubenlöclier maßgenau getroffen würden.

Auf ein serienmäßiges Vorbohren der Befestigungsschraubenlöcher, was einen wesentlichen Rationalisierungseffekt ergeben würde, muß somit verzichtet werden. Ein späteres Auswechseln des Beschlages bringt unvermeidliche Beschädigungen der Holzoberfläche und der Schraubenlöcher mit sich, so daß ein neuer Beschlag an derselben Stelle nicht einwandfrei zu befestigen ist. Wird das Gehäuse, wie es üblich ist, sehr dünn ausgeführt, bewirken die beim Festspannen durch den Drehriegel auftretenden Kräfte eine weitere Verformung des Gehäuses. Beim Transport der Möbelteile ergeben sich erhebliche Nachteile, da der zwar flache, jedoch aufgesetzte Beschlag aus der Möbeloberfläche herausragt und ohne entsprechende Zwischenlagen beim Paketieren Beschädigungen an den Möbeln verursacht. Daher erscheint die Ver-Wendung von Beschlägen der erstgenannten Bauart grundsätzlich vorteilhafter.

Die Nachteile sämtlicher vorstehend beschriebener Ausführungen werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die Hülse durch einen durchgehenden achsparallelen Schlitz federnd ausgebildet ist und innenseitig eine ringförmige Führungsnut für den in an sich bekannter Weise kreisbogenförmig verlau-

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fenden Umfangsrand der Drehriegelscheibe aufweist. Hülse 3, die mit einer ringförmigen Führungsnut 2 Eine in dieser Weise ausgebildete Hülse kann federnd versehen ist und einen durchgehenden achsparallelen in die Bohrung des einen der zu verbindenden Schlitz 6 aufweist, und aus einer in die Hülse ein-Bauteile eingesetzt werden. Dadurch ist für diese setzbaren Drehriegelscheibe 1, die die Form eines Bohrung ein verhältnismäßig großer Toleranzbereich 5 nach einem Kreisbogen gebogenen Keiles mit spiralzulässig, ohne daß der dauerhaft sichere Sitz der förmiger Anzugfläche 4 hat. Die Endkante 14 des Hülse beeinträchtigt würde. Eine Serienvorfertigung breiten Endes des Drehriegels schließt an den der Bohrung in den entsprechenden Bauteilen ist Umfang desselben in stumpfem Winkel an. An ihrem ohne weiteres möglich. Die die Hülse aufnehmende breiten Ende weist die Drehriegelscheibe 1 einen Bohrung ist dabei nicht durchgehend, sondern nur io rechteckigen Schlitz S zum Ansatz eines Schraubenan der Innenseite des Möbelteiles offen. Durch den ziehers auf. Dieses Loch 5 kann jedoch in Abhängig-Schlitz ist der Drehriegel in einfacher Weise einzu- keit von dem benutzten Werkzeug in einer beliebigen setzen. Ein federndes Einsetzen der Hülse gewähr- unrunden Form ausgeführt werden, z. B. als Sechsleistet auch, daß die Hülse bei der Montage nicht aus kant. Die achslose Führung des Drehriegels und die der Bohrung herausfällt, bevor der Drehriegel ange- 15 Anzugfläche 4 erstrecken sich über dessen ganze zogen werden kann. Außerdem ermöglicht der durch- Länge. Der Anzugkeilwinkel des Drehriegels kann gehende achsparallele Schnitt der Hülse den Einbau somit klein gewählt werden, wobei infolge der Länge der beiden Teile des Beschlages in beliebiger Reihen- dieser Anzugfläche trotzdem ein ausreichend großer folge. Da die den Drehriegel bildende Scheibe in Hub erzielt wird. Die Hülse 3 ist eine zylindrische bekannter Weise eine spiralkeilförmige Anzugfläche 20 Bohrung 9 des zugehörigen Bauteiles 10, beispiels- und einen kreisförmig verlaufenden Umfangsrand weise eine Möbelwand, federnd eingesetzt und über aufweist, ist es leicht möglich, den haken- bzw. ösen- ihre ganze Außenfläche abgestützt. Die Bohrung 9 förmigen Teil durch den Schlitz der Hülse in deren ist hierbei nicht durchgeführt, sondern nur zum Innenraum einzuführen und den Haken bzw. die Öse Tnnern des Möbelteiles hin offen. Die Wand des Baubeim Anziehen des Drehriegels zu hintergreifen. Die 25 teiles 10 weist eine weitere Ausnehmung 13 auf, die Führungsnut wird zweckmäßig außermittig zur quer zur Bohrung 9 verläuft und in diese mündet. Hülsentiefe vorgesehen, weil damit die Anordnung Der andere Beschlagteil besteht aus einer Öse 8, die des Drehriegels etwa in der Mitte der Möbelteilwand von einem doppelt abgebogenen Blechstreifen mit ermöglicht wird. T-förmig nach außen abgebogenen Enden 19 gebildet

Da der Drehriegel in Form eines kreisförmig 30 wird. Sie ist in das andere Bauteil 11, beispielsweise

gebogenen Keiles über seinen ganzen Umfang durch in den oberen Abschluß des Möbels, eingesetzt. Eine

die Hülse abgestützt wird, kann der Keil verhältnis- Beilagscheibe 12 gewährleistet eine bessere Auflage,

mäßig schlank ausgebildet werden und hat einen Dieses hat den Vorteil, daß die Öse 8 ohne

relativ großen Spannhub. Es ist zweckmäßig, daß die Schrauben- oder Klebebefestigung festgelegt werden

Endkante des breiten Endes des Drehriegels gemäß 35 kann, indem sie einfach durch ein entsprechendes

der Erfindung an den Umfang desselben in stumpfen Loch hindurchgesteckt wird.

Winkel anschließt. Beim Zusamenpassen der beiden Bauteile 10

Sämtliche Gehäuseteile einschließlich des Dreh- und 11 dringt der Haken oder die öse 8 durch die riegels sind vollständig in der Bohrung versenkt, so Ausnehmung 13 und den Schlitz 6 in den Innenraum daß ein Paketieren der Möbelteile ohne Zwischen- 4° der Hülse ein. Durch Verdrehen der Drehriegellagen keine Beschädigung der Möbeloberfläche scheibe 1 im Uhrzeigersinn hintergreift das schmale hervorruft. Am Aufstellungsort kann jedoch das Ende dieses Drehriegels die öse 8 durch das Loch 7 Bohrloch, wie es in der Erfindung weiter vorgesehen und verspannt die beiden Bauteile 10 und 11 durch ist, mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen die Anzugfläche 4. Ist die Drehriegelscheibe 1 beim werden. 45 Einsetzen der Öse 8 zu weit entgegen dem Uhrzeiger-

D er ösen- oder hakenförmige Teil, der den anderen sinn verstellt, so wird er durch die im stumpfen

Beschlagteil bildet, ist zweckmäßigerweise aus einem Winkel a liegende Fläche an seinem breiten Ende

doppelt abgebogenen Blechstreifen mit T-förmig beim Eindringen der Öse in seine Öffnungsstellung

nach außen abgebogenen Enden gebildet. zurückgeführt. Nach dem Verspannen wird ein

Die erfindungsgemäß ausgebildeten Beschlagteile 50 Deckel 15, der aus Kunststoff hergestellt sein kann, sind in einfacher Weise herzustellen und zu mon- in die Hülse 3 eingesetzt, so daß der Innenraum der tieren. Der Beschlag ist leicht einsetzbar und kann Hülse mit dem Drehriegel sowohl einerseits staubbeliebig oft ausgewechselt werden. Infolge der ver- dicht verschlossen als auch optisch in ansprechender senkten Anordnung sind auf dem Innenraum der "Weise abgedeckt wird.
Möbel keine Beschlagteile sichtbar. 55 Die in F i g. 3 perspektivisch dargestellte Ausfüh-

Die Erfindung wird an Hand von Ausführungs- rungsform unterscheidet sich von der Ausführung

beispielen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in nach F i g. 1 und 2 lediglich dadurch, daß hier die

F i g. 1 den in ein Möbelstück eingesetzten Führungsnut 2 für den Drehriegel etwa in der Mitte

Beschlag in der Ansicht, der Hülse 3 angeordnet ist.

F i g. 2 den Beschlag im Schnitt nach der Schnitt- ßo Eine außermittige Anordnung der Führungsnut 2

linie II-II der F i g. 1, nach F i g. 1 und 2 weist jedoch den Vorteil auf, daß

Fig.3 eine geringfügig veränderte Ausführungs- bei nicht durchgehender Bohrung9 die Drehriegelform des Beschlages nach F i g. 1 in perspektivischer scheibe 1 ungefähr in der Wandmitte des Bauteiles 10 Darstellung und liegt.

F i g. 4 eine doppelte Öse zur Verbindung von drei 65 F i g. 4 stellt eine doppelte Öse 8 dar, die durch.

Bauteilen miteinander. das Bauteil 11 hindurchgesteckt wird. In die beiden

Der in eins der zu verbindenden Bauteile einsetz- Löcher 7 der öse greift je eine Drehriegelscheibe 1

bare Beschlagteil besteht aus einer zylindrischen ein. Eine solche Ausbildung kann z.B. zur Verbin-

Claims (5)

dung zweier Bauteile 10 mit einem Bauteil 11 verwendet werden, wobei Bauteil 11 eine Mittelwand des Möbels bildet, während die beiden Bauteile 10 die mit der Mittelwand zu verbindenden Fächer darstellen. Die öse 8 kann auch in anderer Weise ausgebildet sein, z. B. kann sie in einen Kunstharzpfropfen eingesetzt werden, der in an sich bekannter Weise in eine Bohrung des Bauteiles einsetzbar ist. Abweichend von den Ausführungsbeispielen in der Zeichnung kann der als öse 8 dargestellte Teil auch hakenförmig ausgebildet sein. Patentansprüche:

1. Beschlag zur lösbaren Verbindung von Bauteilen, insbesondere Möbelteilen, dessen einer Teil eine achslos in einem. Gehäuse geführte Drehriegelscheibe mit spiralkeilförmiger Anzugfläche aufweist, der in einen den anderen Beschlagteü bildenden ösen- oder hakenförmigen Teil eingreift, wobei das von einer zylindrischen' Hülse gebildete, den Drehriegel führende Gehäuse als Ganzes in eine krciszylindrischc Bohrung des einen Bauteiles eingesetzt ist. »5 dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (3) durch einen durchgehenden achsparallelen Schlitz (6) federnd ausgebildet ist und innenseitig eine ringförmige Führungsnut (2) für den in an sich bekannter Weise kreisbogenförmig verlaufenden Utnfangsrand der Drehricgclschcibe (I) aufweist.

2. Beschlag nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (2) außermittig in der Hülse (3) angeordnet ist.

3. Beschlag nach den Ansprüchen 1 und oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (3) mit einem abnehmbaren Decke! (IS) ausgestalte l ist.

4. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkante (14) des breiten Endes der Drehriegelscheibe (1) an dessen Umfangsrand in einem stumpfen Winke) ■s) anschließt.

5. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der ösen- oder hakenförmige Teil (8) von einem doppelt abgebogenen Blechstreifen mit T-förmig nach.außen abgebogenen Enden (19) gebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschriften Nr. 508 737, 565 455;
französische Patentschrift Nr. 989 923:
britische Patentschrift Nr. 183 498.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen