DE1239732B - Magnetisierungsverfahren fuer ein magnetisches Speicherelement - Google Patents
Magnetisierungsverfahren fuer ein magnetisches SpeicherelementInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 21 al - 37/06
Nummer: 1239 732
Aktenzeichen: 113916 IX c/21 al
1 239 732 Anmeldetag: 30.Oktober 1957
Auslegetag: 3. Mai 1967
Die Erfindung betrifft ein Magnetisierungsverfahren für ein magnetisches Speicherelement, dessen um
eine Mittelöffnung verlaufender Flußpfad an zwei Stellen in Teilflußpfade aufgeteilt ist.
Wenn die bekannten toroidförmigen Magnetkerne nach Art einer Matrix angeordnet und durch koinzidente
Erregung der zeilen- und spaltenweise verbundenen Wicklungen magnetisiert werden, dann darf
der Strom in einer Spalte oder Zeile in den angeschlossenen Kernen nur eine Feldstärke hervorrufen,
die kleiner ist als die Koerzitivkraft; Zeilen- und Spaltenstrom zusammen müssen andererseits in einem
Kern wenigstens die Sättigungsmagnetisierung hervorrufen können. Innerhalb dieser Grenzen sind also
die Stromimpulse in ihrer Amplitude festgelegt, obwohl es wünschenswert wäre, die Amplitude zu erhöhen,
um dadurch die Geschwindigkeit der Ummagnetisierung und damit die Arbeitsgeschwindigkeit
des Speichers zu steigern.
Es ist bekannt (Proceedings IRE, März 1956, S. 321 bis 332), das unter dem Namen »Transfluxor«
bekanntgewordene magnetische Element durch eine weitere, dritte Öffnung so umzugestalten, daß die
Einstellfeldstärke, welche durch eine Wicklung in dieser zusätzlichen Öffnung zugeführt wird, nach
oben nicht begrenzt ist. Eine Wicklung durch die Mittelöffnung kann dabei das Element in einen Zustand
versetzen, in dem keine Ausgangssignale entnehmbar sind (Blockierung).
Es ist weiter vorgeschlagen worden (deutsches Patent 1029 414), einen Transfluxor, der ebenfalls
eine Blockierungswicldung durch die Mittelöfrnung enthält, mit einer zusätzlichen Öffnung zu versehen,
durch deren Wicklung die Blockierung des Transfluxors aufhebbar ist.
Aus dem USA-Patent 2734184 ist es weiter bekannt, toroidförmige Magnetkerne, die als Schalterkerne
zur Aufgabe von Erregungsimpulsen benutzt werden, mit einer konstanten Vormagnetisierung ins
Sättigungsgebiet zu versehen. Diese magnetische Sättigung erfaßt dabei den gesamten Magnetkern.
Solche Schalterkerne haben keine Speichereigenschaften; bei jeder Ansteuerung eines Kernes durchläuft
dieser vom Sättigungspunkt der Vormagnetisierung ausgehend eine volle Hystereseschleife und
kehrt zu diesem Sättigungspunkt zurück.
Bei dem Betrieb von magnetischen Speicherelementen in Matrixanordnungen ergab sich der
Nachteil, daß die den Magnetisierungsstrom liefernden Einrichtungen, die Treiber, auf wechselnde Lastwiderstände
arbeiten müssen. Die wechselnden Lastwiderstände rühren von der jeweils wechselnden An-Magnetisierungsverfahren
für ein magnetisches
Speicherelement
Speicherelement
Anmelder:
IBM Deutschland Internationale Büro-Maschinen
Gesellschaft m. b. H.,
Sindelfingen (Württ.), Tübinger Allee 49
Als Erfinder benannt:
Samuel Kalman Raker,
Washington, D. C. (V. St. A.)
Samuel Kalman Raker,
Washington, D. C. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1956
(619484)
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1956
(619484)
zahl umzumagnetisierender Speicherelemente her, die mit den in Reihe geschalteten, vom Treiber gespeisten
Wicklungen verkettet sind. Um trotz dieser wechselnden Lastwiderstände für die Treiber gleichmäßige
Stromwerte für die Erregerleitungen zu erhalten, sind besondere Maßnahmen, d.h. umfangreichere
und kompliziertere Treiber, erforderlich.
Ausgehend von dem obengenannten Stand der Technik macht es sich die Erfindung zur Aufgabe,
die genannten Nachteile zu bestehen und ein Magnetisierungsverfahren für ein Speicherelement zu
schaffen, das durch Anwendung hoher Treiberströme eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit gestattet
und bei dem die Treiber aus konstante Lastwiderstände arbeiten können.
Ausgehend von einem magnetischen Speicherelement mit einer Mittelöffnung und zwei Seitenöffnungen,
welche den Flußpfad um die Mittelöffnung in je zwei unter sich gleiche Teilpfade teilen, macht
die Erfindung von einer in immer gleicher Richtung wirkenden Magnetisierung zweier benachbarter Teilpfade
durch wenigstens eine Wicklung Gebrauch; diese Magnetisierung kann in einer dauernden
Gleichstrommagnetisierung bestehen oder durch zu bestimmten Zeitpunkten des Magnetisierungsprogramms
vorübergehend wirkende Ströme erfolgen. Die Konstanz der Treiberbelastung wird dadurch erreicht,
daß die Treiber jeweils, unabhängig vom Speicherzustand, die gleichen Kernquerschnitte umzumagnetisieren
haben.
709 578/225
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Magnetisierungsverfahren für ein magnetisches Speicherelement
mit einem um eine Mittelöffnung verlaufenden geschlossenen Flußpfad, der an zwei Stellen in
je zwei untereinander gleiche Teilpfade aufgeteilt ist, mit einer die Mittelöffnung durchsetzenden Einstellwicklung
und mit einer Ausgangswicklung auf dem äußeren Teilpfad der zweiten Aufteilungsstelle mit
dem Merkmal, daß durch mindestens eine die Mittelöffnung durchsetzende Wicklung die dem gewünschten
Speicherwert zugeordnete Flußrichtung um die Mittelöffnung eingestellt, daß durch eine mit
den Teilpfaden der ersten Aufteilungsstelle verkettete Wicklung ein nur die beiden Teilpfade der ersten
Aufteilungsstelle in immer gleicher Richtung durchlaufender Fluß erzeugt und daß schließlich durch die
die Mittelöffnung durchsetzende(n) Wicklung(en) ein Fluß um die Mittelöffnung in einer vorbestimmten
Bezugsrichtung eingestellt wird.
Die nachfolgende Beschreibung wird durch Zeichnungen erläutert.
Fig. IA ist eine Hystereseschleife mit eingetragenen Magnetisierungsfeldstärken;
F i g. 1B ist ein Kern zur Erklärung der F i g. 1 A;
F i g. 2 und 3 sind zwei Formen des benutzten Kernes; .
F i g. 4 bis 7 zeigen den im Kern nach F i g. 2 möglichen Feldlinienverlauf;
Fig. 8 A bis 8C sind Impulsdiagramme;
F i g. 9 und 10 zeigen mögliche Kernwicklungen;
Fig. 11 ist das Schema einer Speichermatrix unter Verwendung des Erfindungsgedankens.
Der Kern 10 der F i g. 1B nimmt ohne eingeprägte Feldstärke einen der stabilen Punkte b oder d der
Hystereseschleife Φ = f (I) von Fig. IA ein. Mit einem Gleichstrom Ib durch WickIungll läßt sich
der jenseits der Sättigung liegende Punkt a2 erreichen. In gleicher Richtung wirkende Ströme I0
durch die Leiter 12 und 13 bringen den Kernwerkstoff entgegen der Vormagnetisierung Ib zum Punkt c
der Schleife. Ein Strom I0 durch X oder Y allein läßt
nur den Punktfe erreichen, es treten keine merklichen Flußänderungen auf. Die Größen von Ib und I0
müssen aufeinander abgestimmt sein, ihre Absolutwerte sind aber grundsätzlich nicht begrenzt. Bei
kleinen Anstiegszeiten der Stromimpulse ist also eine außerordentlich rasche Kernumschaltung möglich.
Der Kern nach Fig. IB ist als Speicher nicht brauchbar, da Wicklung 11 am Ende der Ströme in
13, 14 immer wieder den Zustand des Punktes a2 herstellt. Natürlich ist auch ein anderes Verhältnis
der Ströme möglich, z. B. Iy und 3 ■ Ix (Fig. 1A).
Der Magnetkern der F i g. 2 oder 3 kann nach einem älteren Vorschlag mit den Wicklungen 18 um
den Piad A, 20 um den Pfadß und 22 um den PfadD betrieben werden. Dazu wird durch gleichzeitige
Erregung der beiden Wicklungen 18 und 20 ein die Mittelöffnung 13 in gleichem Sinn umgebender
Fluß eingestellt. Durch Erregung der beiden Wicklungen in entgegengesetztem Sinn läßt sich die
Richtung des Flusses um die Mittelöffnung 13 umkehren. Die Erregung nur einer der Wicklungen 18
oder 20 bewirkt eine Änderung des Flußverlaufs im Kern derart, daß ein nur die Pfade A und B durchsetzender,
um die Öffnung 12 verlaufender Fluß erzeugt wird; die Flußrichtung in dem mit der Ausgangswicklung
verketteten PfadD wird dann nicht geändert.
Die Erfindung benutzt die gleiche Kernform. Bei der Anwendung des eingangs erwähnten Magnetisierungsverfahrens
auf den Magnetkern der F i g. 2 und 3 werden die Teilpfade^ und B der ersten
Stelle durch die in Form einer Acht geführte zusätzliche Wicklung 16 in der mit den Pfeilen in F i g. 2
angedeuteten Richtung magnetisiert. Auf dem Teilpfad A liegt die Wicklung 18, die als Entnahmewicklung
bezeichnet werden kann; auf dem Teilpfad B
ίο ist die Wicklung 20 aufgebracht, die als Eingabewicklung
betrachtet werden kann. Die Richtungen ihrer Ströme sind angegeben. Der TeilpfadD der
zweiten Stelle trägt die Ausgangswicklung 22, wie bereits angegeben wurde. Der Strom in Wicklung 16
kann ein dauernd wirkender Gleichstrom oder ein die Eingabe- oder Entnahmeimpulse zeitlich überdeckender
Stromimpuls sein; er bringt den Kemwerkstoff in die Nähe der Punkteal oder a2 der
Fig. 1A.
Wird der Wicklung 18 oder der Wicklung 20 ein Stromimpuls der Amplitude des in Wicklung 16
fließenden, der Einfachheit halber als Gleichstrom angenommenen Stromes zugeführt, so erfährt der
Kern keine bleibende Änderung, da der Punkt e am Knie der Hystereseschleife von F i g. 1A nicht überschritten
wird. Bei der Zufuhr des doppelten Stromimpulses (2 10) wird der eine der Teilflußpfade (A
oder B mit dem Differenzwert (Impuls minus Gleichstrom) ummagnetisiert und im Gesamtquerschnitt
des Kernes eine Flußrichtung im Sinn oder im Gegensinn des Uhrzeigers eingestellt. Auch die Teilflußpfade
nehmen diese Flußrichtung an. Hört der Strom in der Wicklung 18 oder 20 auf, so stellt der
Gleichstrom von Wicklung 16 in den Flußpfaden A und B wieder die ursprüngliche Flußrichtung (Pfeile
der F i g. 2) her, die Flußrichtung des Pfades D wird jedoch von der Rückstellung nicht erfaßt.
Die F i g. 4 bis 7 enthalten mit gestrichelten Linienzügen den Feldlinienverlauf für Betriebszustände
eines solchen als Speicherelement verwendeten Magnetkernes. Statt der Wicklungen 18 und 20 der
F i g. 2 und 3 wurden hier die Wicklungen 26 und 28 vorgesehen, die als Koordinatenwicklungen X und Y
einer Magnetkern-Matrix aufgefaßt werden können.
Es ist leicht einzusehen, daß diese die Öffnungen 13 des Kernes durchsetzenden Wicklungen den Gesamtquerschnitt
des Kernes ebenso beeinflussen wie die Wicklungen 18, 20. Zur Eintragung eines Wertes in
den Kern fließt ein Strom geeigneter Größe in der durch Pfeile gezeigten Richtung durch beide Leiter
(oder auch Wicklungen) 26, 28, bei der Entnahme in Gegenrichtung. Willkürlich wird die Flußrichtung
in Pfad D von unten nach oben als Kennzeichen des Speicherwertes »1« festgelegt.
Den Vorgang des Eintragens einer »1« gibt die F i g. 4 wieder. Die Ströme der Wicklungen 26, 28
überwinden die Vormagnetisierung der Wicklung 16 und verursachen im ganzen Querschnitt eine Flußrichtung
entgegen dem Uhrzeigersinn, im Pfad D also von unten nach oben.
In F i g. 5 hat sich nach dem Ende des Schreibimpulses in 26, 28 der Ruhezustand eingestellt: Die
Wicklung 16 hat in den Pfaden A und B wieder die einander entgegengesetzten Flußrichtungen zustande
gebracht, Pfad D behält seine Flußrichtung bei, die von PfadC kehrt sich um. Der letztere Vorgang ist
darauf zurückzuführen, daß der magnetische Widerstand und das umzumagnetisierende Volumen von
Claims (3)
1. Magnetisierungsverfahren für ein magnetisches Speicherelement mit einem um eine Mittelöffnung verlaufenden geschlossenen Flußpfad,
der an zwei Stellen in je zwei untereinander gleiche Teilpfade aufgeteilt ist, mit einer die
Mittelöffnung durchsetzenden Einstellwicklung und mit einer Ausgangswicklung auf dem äußeren
Teilpfad der zweiten Aufteilungsstelle, dadurch gekennzeichnet, daß durch mindestens
eine die Mittelöffnung durchsetzende Wicklung (26, 40) die dem gewünschten Speicherwert zugeordnete Flußrichtung um die Mittel-Öffnung
eingestellt, daß durch eine mit den Teilpfaden der ersten Aufteilungsstelle verkettete
Wicklung (16,38) ein nur die beiden Teilpfade der ersten Aufteilungsstelle in immer gleicher
Richtung durchlaufender Fluß erzeugt und daß schließlich durch die die Mittelöffnung durchsetzende^)
Wicklungen) ein Fluß um die Mittelöffnung in einer vorbestimmten Bezugsrichtung
eingestellt wird.
2. Magnetisierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nur die beiden
Teilpfade der ersten Aufteilungsstelle durchlaufende Fluß durch eine dauernde Gleichstromerregung
oder durch die Eingabe- oder Entnahmeimpulse zeitlich überdeckende Impulse hervorgerufen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nur die beiden
Teilpfade der ersten Aufteilungsstelle durchlaufende Fluß durch eine Wicklung hervorgerufen
wird, welche diese Teilpfade in Form einer Acht gemeinsam umschlingt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2519 426, 2734184;
»Proceedings IRE«, März 1956, S. 321 bis 332.
USA.-Patentschriften Nr. 2519 426, 2734184;
»Proceedings IRE«, März 1956, S. 321 bis 332.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1029 414.
Deutsches Patent Nr. 1029 414.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 578/225 4.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US61948456A | 1956-10-31 | 1956-10-31 |
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DE1239732B true DE1239732B (de) | 1967-05-03 |
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ID=24482110
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