DE1239146B - Teilbelagscheibenbremse - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

F16d

Deutsche Kl.: 47 c-17/03

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1239 146
D 37411XII/47 c
8. November 1961
20. April 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische und/oder mechanisch betätigte Teilbelagscheibenbremse mit einem L-förmigen Bremsträger, an dessen langem, zur Bremsscheibe parallelem und an dessen kurzem, die Bremsscheibe überdeckendem Schenkel zwei die Bremsscheibe von außen umgreifende U-förmige Bügel axial verschiebbar geführt sind, die mit dem sie, in Umfangsrichtung der Bremsscheibe gesehen, auf Abstand haltenden Betätigungszylinder fest verbunden sind, und an deren Schenkel sich die Bremsbacken derart abstützen, daß sich nach dem Anlegen der einen Bremsbacke an die Bremsscheibe die Bügel axial verschieben und dadurch auch die andere Bremsbacke in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt.

Obwohl man bei schweren und einen großen Raum einnehmenden Scheibenbremsen bereits die Betätigungseinrichtungen, ohne einen Unterschied zu machen, mal auf der einen und mal auf der anderen Seite der Bremsscheibe angeordnet hat, wurden bei den oben näher umrissenen Bremsen die Betätigungsvorrichtungen immer auf der Seite des Bremsträgers angeordnet. Dabei müssen Öffnungen in den Bremsträger eingearbeitet werden, die diesen schwächen, weil sie den Querschnitt desselben vermindern. Diese Schwächung des Bremsträgers, welcher z. B. an die Radzapfen oder Radachsen angeschlossen ist, ist aber besonders schädlich, weil dieser Teil der gesamten Bremswirkung zu widerstehen hat. Es wird ein Teil der Bremswirkung unmittelbar durch die Verankerung auf den geschwächten Teil des Bremsträgers übertragen, während ein anderer Teil der Bremswirkung über den L-förmigen Teil übertragen wird, was zu zusätzlichen Beanspruchungen in dem verminderten Querschnitt führt. Derartigen Überbeanspruchungen würde man üblicherweise durch Verstärkung der Teile begegnen. Dieses würde jedoch zu einer nicht erwünschten Gewichtserhöhung führen, was beispielsweise bei leichten Fahrzeugen und im Hinblick auf die bewegten Massen an den abgefederten Teilen von Nachteil ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben näher umrissene Bremse stabiler und leichter zu bauen. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Betätigungszylinder auf der dem Bremsträger abgelegenen Seite der Bremsscheibe angeordnet ist. Dadurch entfallen die schwächenden Öffnungen für den Durchtritt der Betätigungsmittel am Bremsträger, und der Betätigungszylinder kann in günstiger Weise z. B. innerhalb des Raums zwischen Radnabe und Reifenbett untergebracht werden. Vorteilhaft kann auch die mechanische Betäti-Teilbelagscheibenbremse

Anmelder:

Societe Anonyme D. B. A., Paris

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall.41

Als Erfinder benannt:
Pierre Gancel, Paris

Beanspruchte Priorität: -

Frankreich vom 10. November 1960 (843 660) - -

gungsvorrichtung der Bremse auf derselben Seite der Bremsscheibe wie der Betätigungszylinder angeordnet sein. . . ■ ■

Um auch das Gewicht der Bremsbacke auf der Seite des Bremsträgers nicht' unnötig zu erhöhen, kann vorteilhaft bei dieser Bremsbacke der Bremsbelag nur an ihren, in Umfangsrichtung der Bremsscheibe gesehen, beiden Enden angebracht sein, während der Mittelabschnitt frei ist.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Es zeigt .

F i g. 1 eine Ansicht der Scheibenbremse,

F i g. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils F der in Fig. 1 gezeigten Bremse,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2 und :

F i g. 4 eine schaubildliche Darstellung des Bremsträgers der Bremse nach F i g..l·

Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform besteht die Bremse, die z. B. zum Abbremsen der Umlaufbewegung eines Fahrzeugrades gedacht ist, aus einer auf der Randnabe 4 angeordneten umlaufenden Scheibe 2, einem Bremsträger 6, der auf dem Achsschenkel oder dem Achsgehäuse des Rades angeordnet ist, sowie einem Gehäuse 8, das parallel zur Radachse auf dem Bremsträger 6 axial verschiebbar geführt ist. Der Bremsträger 6 ist L-förmig, wobei sein senkrechter Schenkel parallel zur Scheibe 2 liegt. Das Gehäuse 8 besteht aus zwei U-förmigen Bügeln 10 und 12, die durch den Betätigungszylinder 14 verbunden sind, wobei dieser Betätigungszylinder

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14 auf der Seite der Scheibe 2 angeordnet ist, die vom Bremsträger 6 abgelegen ist. Die U-förmigen Bügel 10 und 12 sind durch Schrauben 16 an dem Zylinder 14 befestigt.

Die U-förmigen Bügel 10 und 12 sind senkrecht zum Bremsträger angeordnet und werden durch Ansätze 18 gestützt, die an dem waagerechten Schenkel des Bremsträgers vorgesehen sind. Diese Ansätze 18 sind in länglichen Schlitzen 20 in den U-förmigen Bügeln 10 und 12 angeordnet, wobei die Länge dieser Schlitze größer als die Breite der Ansätze 18 ist, um eine axiale Verschiebung des Gehäuses 8 gegenüber dem Bremsträger zu ermöglichen. Die herausgestanzten Lappen 22, die auf den Seiten der Bügel neben dem senkrechten Schenkel des Bremsträgers angeordnet sind, gleiten in Aussparungen 24, die in den Bremsträger eingeschnitten sind, und dienen ebenfalls zur Stützung des Gehäuses 8 und zur Führung desselben bei seiner axialen Verschiebung.

Der Betätigungszylinder 14 ist mit einer Bohrung 26 versehen, in welcher der Kolben 28 geführt ist, der von dem durch die Öffnung 30 eintretenden Druckmittel beaufschlagt wird. Der Zylinder ist mit einer Lüftungsöffnung 32 versehen. Zwischen dem Kolben 28 und dem Zylindergehäuse 14 ist eine selbsttätige Bremsluftspiel-Nachstellvorrichtung eingesetzt.

Die beiden U-förmigen Bügel 10 und 12 nehmen die beiden auf beiden Seiten der Scheibe 2 angeordneten Bremsbacken 54 und 56 auf. Die auf der Seite des Betätigungszylinders 14 angeordnete Bremsbacke 54, welche durch den Kolben 28 an die Bremsscheibe 2 angelegt und auf diese gepreßt wird, besteht aus einer Trägerplatte 60 und dem auf ihr angeordneten Bremsbelag 58, wobei die Enden der Trägerplatte umgebogen sind, um Anschläge 62 zu bilden, durch die sich die Bremsbacke je nach Drehrichtung der Scheibe 2 an dem einen oder anderen U-förmigen Bügel 10 bzw. 12 abstützt. Wenn die Bremsbeläge gegen die Seiten der Scheibe gedrückt werden, wird die Backe 54 bei ihrer Verschiebung lotrecht zur Scheibe 2 durch die Schenkel 64 geführt, die an jedem Ende der Backe vorgesehen sind und in öffnungen 66 gleiten, die in den U-förmigen Bügeln 10 und 12 ausgestanzt sind.

Die Bremsbacke 56 besteht ebenfalls aus einer Trägerplatte 70 und dem an ihr befestigten Bremsbelag 68. Die Trägerplatte 70 ist, wie in F i g. 3 gezeigt ist, in ihrem Mittelabschnitt nicht mit einem Bremsbelag versehen, um eine gleichmäßigere Abnutzung des Belags zu erreichen. Die Platte 70 weist in der Nähe ihrer Enden rechtwinklige öffnungen 72 auf, in die entsprechende, an dem nebenliegenden Schenkel des jeweiligen U-förmigen Bügels vorgesehene Vorsprünge eingreifen. Somit ist die Backe 56 durch die U-förmigen Bügel 10 und 12 gestützt und dient außerdem als Versteifungskörper für diese.

Die in den Figuren als Beispiel dargestellte Bremse weist außerdem eine mechanische Betätigungsvorrichtung auf, die an dem hydraulischen Zylinder angeordnet ist. Sie besteht aus einem Hebel 80, der um einen am Betätigungszylinder 14 angebrachten Bolzen 82 schwenkbar ist. Das freie Ende des Hebels 80 ist durch ein Zugseil 84 mit dem Bremshebel oder Bremspedal verbunden. Nahe dem Bolzen 82 ist an den Hebel 80 ein Nocken 86 angeformt, welcher auf die Bremsbacke 54 wirkt, wobei das Profil des Nockens und die Lage des Bolzens 82 derart gewählt sind, daß bei einer Schwenkung des Hebels 80 in dem durch den Pfeil in F i g. 3 gezeigten Sinn die Bremsbacke gegen die Scheibe 2 gepreßt wird. Die Funktion dieser Bremsart ist bekannt und wird nicht im einzelnen beschrieben. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß beim Eintritt eines hydraulischen Druckmittels in den Zylinder 26 die auf den Kolben 28 ausgeübte Kraft unmittelbar auf die Bremsbacke ίο 54 übertragen wird und die auf den Boden des Zylinders 26 ausgeübte Kraft durch die U-förmigen Bügel 10 und 12 auf die Bremsbacke 56 übertragen wird. Somit werden die beiden Bremsbacken zu beiden Seiten der Scheibe 2 mit gleicher Kraft zum Eingriff gebracht und die Scheibe infolgedessen keiner axialen Kraft ausgesetzt.

Unter der Annahme, daß während des Bremsens die Scheibe 2 sich in der durch den Pfeil in F i g. 3 angedeuteten Richtung dreht, wird die Bremsbacke 54 nach rechts bewegt und kommt mit ihren Anschlägen 62 in Anlage an den U-förmigen Bügel 12. Die Umfangskraft, welcher die Bremsbacke 54 ausgesetzt ist, wird somit auf den U-förmigen Bügel 12 und danach mittels des Zylindergehäuses 14 und der als Versteifungskörper wirkenden Bremsbacke 56 auf den U-förmigen Bügel 10 und schließlich auf den Bremsträger 6 übertragen, auf welchen der U-förmige Bügel 10 einwirkt. Die Umfangskraft, welcher tue Bremsbacke 56 ausgesetzt ist, wird auf den U-förmigen Bügel 10 und dann auf den Bremsträger 6 übertragen.

Da die Betätigungskraft der Bremsbacke 56 dadurch, daß sie durch die U-förmigen Bügel 10 und 12 übertragen wird, auf die Randbereiche der Bremsbacke beschränkt ist, ist der auf den Bremsbelag wirkende Druck und somit auch die Abnutzung des Belags in der Mitte bedeutend geringer als in der Nähe der Ränder. Deshalb braucht auch der Mittelabschnitt dieser Bremsbacke nicht mit einem Belag versehen zu werden. Eine gleichmäßige Abnutzung des Bremsbelags der Backe 56 ist somit gewährleistet. Um eine gleichmäßige Abnutzung des Belags an der Bremsbacke 54 zu erreichen, kann die Achse der Bohrung 26 in einer Richtung in bezug auf die geometrische Mitte des Belags 58 versetzt werden, so daß der Angriffspunkt der Resultierenden der durch den Kolben 28 auf die Backe 54 ausgeübten Kräfte in bezug auf die geometrische Mitte des Belags 58 radial und/oder in Umfangsrichtung versetzt ist. Die mechanische Betätigungsvorrichtung arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die hydraulische. Wenn der Hebel 80 in Richtung des in F i g. 3 gezeigten Pfeils verschwenkt wird, legt der Nocken 86 die Bremsbacke 54 an die Scheibe 2 an, und die durch den Hebel auf den Bolzen 82 ausgeübte Reaktionskraft wird über die U-förmigen Bügel 10 und 12 auf die Bremsbacke 56 übertragen. Die Tatsache, daß der Nocken 86 des Hebels 80 nur auf das eine Ende der Bremsbacke 54 einwirkt, ist nicht störend, da die mechanische Betätigung im allgemeinen nur dazu verwendet wird, z. B. ein Fahrzeug in der Anhaltestellung zu halten.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Hydraulische und/oder mechanisch betätigte

Teilbelagscheibenbremse mit einem L-förmigen Bremsträger, an dessen langem, zur Bremsscheibe parallelem und an dessen kurzem, die Brems-

scheibe überdeckendem Schenkel zwei die Bremsscheibe von außen umgreifende U-förmige Bügel axial verschiebbar geführt sind, die mit dem sie, in Umfangsrichtung der Bremsscheibe gesehen, auf Abstand haltenden Betätigungszylinder fest verbunden sind, und an deren Schenkel sich die Bremsbacken derart abstützen, daß sich nach dem Anlegen der einen Bremsbacke an die Bremsscheibe die Bügel axial verschieben und dadurch auch die andere Bremsbacke in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungszylinder (14) auf der dem Bremsträger (6) abgelegenen Seite der Bremsscheibe (2) angeordnet ist.

2. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die mechanische Betätigungsvorrichtung (80, 82, 86) auf der Seite des Bremszylinders (14) angeordnet ist.

3. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Betätigungsvorrichtungen gegenüberliegende Bremsbacke (56) nur an ihrem, in Umfangsrichtung der Bremsscheibe gesehen, beiden Enden mit je einem Bremsbelag (68) versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 009 942;
französische Patentschrift Nr. 1180 633.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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