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Fotografische Kamera mit einem zwei nacheinander ablaufende Verschlußglieder
umfassenden Verschluß Die Erfindung betrifft eine fotograflsche Kamera mit einem
zwei nacheinander ablaufende Verschlußglieder umfassenden Verschluß, von denen der
Ab-
lauf des ersten Verschlußgliedes die Freigabe und der Ablauf des zweiten
Verschlußgliedes das Schließen der Verschlußöffnung bewirkt, und mit einer eine
Stromquelle umfassenden Belichtungssteuervorrichtung, die durch einen mit einer
Auslösehandhabe verbundenen Steuerschalter betätigbar ist bei der ein Relais durch
Stromänderungen, die durch Veränderungen des Widerstandswerts eines Fotowiderstands
hervorgerufen werden, zur Freigabe des zweiten Verschlußglieds verzögert anspricht
oder abfällt.
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Wird der Steuerschalter bei einer Auslösung nur kurzfristig geschlossen,
so wird bei geringer Aufnahmehelligkeit, die eine längere Belichtungszeit erfordert,
die Belichtungssteuervorrichtung bereits vor Ablauf der an sich notwendigen Belichtungszeit
wieder abgeschaltet. Der Verschluß kann infolgedessen nicht ordnungsgemäß nach der
zu fordernden Zeitspanne schließen.
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Es ist das Ziel der Erfindung, eine derartige Anordnung so auszugestalten,
daß trotz einer nur kurzfristigen Betätigung des Steuerschalters die Einhaltung
jeder beliebigen, von der Belichtungssteuervorrichtung aussteuerbaren Belichtungszeit
sichergestellt ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zur Bestromung
des Relais zur Freigabe des das Schließen der Verschlußöffnung bewirkenden Verschlußgliedes
parallel zu dem mittels der Auslösehandhabe betätigbaren Steuerschalter ein weiterer,
mittels eines zur Freigabe der Verschlußöffnung bewegten Verschlußteils schließbarer
Zusatzsteuerschalter liegt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in einer schematischen
Darstellung wiedergegeben. Beim Ausführungsbeispiel findet ein Zweisektorenverschluß
Verwendung, dessen Verschlußsektoren mit 6 und 7
beziffert sind. Jeder
Verschlußsektor 6, 7 ist formschlüssig mit je einer Sektorenantriebsseheibe
8, 9
verbunden. Jede Sektorenantriebsscheibe 8, 9 steht unter der Wirkung
einer Antriebsfeder 14, 15. Zur Freigabe der ersten Sektorenantriebsseheibe
8 dient ein Relais 100. Die Freigabe der zweiten Sektorenantriebsscheibe
9 erfolat üb-er ein Relais 101. Das Relais 101 liegt, verbunden
durch Zweige 102, 103,
105, in Reihe mit einem Unterbrecherschalter
106,
einer Stromquelle 107 und einem Steuerschalter 108.
Zwischen
den Zweigen 102 und 103 liegt parallel zum Steuerschalter 108 ein
Zusatzsteuerschalter 109.
Weiterhin sind über Zweige 110, 111, 112
parallel zum Relais 100 in Reihe ein weiterer Zusatzsteuerschalter
113, das Relais 101 und ein Umschalter 114 gelegt, über den wahlweise
ein Fotowiderstand 115
oder ein Festwiderstand 116 in den Teilstromkreis
110 bis 112 eingeschaltet werden können.
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Der Steuerschalter 108 kann mittels eines Auslösehebels
117, der fest auf eine mittels einer Auslösehandhabe betätigbare Auslösewelle118
aufgesetzt ist, geschlossen werden. Der Auslösehebel 117 steht dabei unter
der Wirkung einer Schenkelfeder 119, die das Bestreben hat, ihn entgegen
der Richtung des Pfeils 1 bis zur Anlage an einem festen Anschlag 120 zu
drehen. In dieser Ruhestellung ist der Steuerschalter 108 geöffnet. Der Auslösehebel
117 kann weiterhin mit dem beweglichen Kontakt 113 a des Zusatzsteuerschalters
113 zusammenwirken. Hierzu greift an dem beweglichen Kontakt 113 a
eine Stellfeder 121 an, die den beweglichen Kontakt 113 a in Anlage
am Auslösehebel 117 zu halten sucht. In der auf der Zeichnung wiedergegebenen
Ruhestellung hält der Auslösehebel 117 den Zusatzsteuerschalter
113 in der geschlossenen Stellung. Bei einer Drehung des Auslösehebels
117 in Richtune, des Pfeils 1 kann sich infol-edessen der bewe-liche
Kontakt 113 a des Zusatzsteuerschalters 113 von dem festen
Kontakt 113 b abheben und dadurch den Schalter 113 öffnen.
Hierbei tritt ein am bewealichen Kontakt 113 a angeschlossener Steuerarm
122 in eine Ausnehmung 123 eines Umschaltrinaes 124 ein. Der Umschaltrin
124 trägt eine Marke 125, mit der er nach einer festen Skala 126 einstellbar
ist. Auf die Skala 126
sind Symbole für die drei Einstellagen für Ball, Automatik
und Blitzlicht aufgetragen. Bei einer Drehung des Umschaltringes 123 zur
überführung der Kamera in eine andere Einstellage läuft eine der Ausnehmung
123 benachbarte Anschlagfläche 127 gegen das Ende
des
Steuerarins 122 und verhindert dadurch eine Schwenkung des beweglichen Kontakts
113 a, so daß dieser unabhängig von der Bewegung des Auslösehebels
117 in der Schließstellung verbleibt. Zur Freigabe der Sektorenantriebsscheibe
8 dient eine um einen festen Zapfen 128 schwenkbare Auslöseklinke
129. Die Klinke 129 kann bei Ansprechen des Relais 100 entgegen
der Wirkung einer Schenkelfeder 130 in Richtung des Pfeils m schwenken. Hierbei
gibt ihr Arm 129a einen Nocken 20 der Sektorenantriebsscheibe 8 frei. Gleichzeitig
gestattet der Arm 129 b
der Kontaktfeder 109 a des Zusatzsteuerschalters
109
sich an die feste Kontaktfeder 109 b anzulegen und dadurch den
Zusatzsteuerschalter 109 zu schließen.
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Die Auslösung des Ablaufs der Sektorenantriebsscheibe 9 erfolgt
über eine Sperrkli#nke 131, die um einen festen Zapfen 132 schwenken
kann. Die Sperrklinke 131 schwenkt bei Ansprechen des Relais 101
entgegen
der Wirkung der Schenkelfeder133 in Richtung des Pfeils n. Bei dieser Bewegung gibt
der Arm 131a den Ansatz17 der Sektorenantriebsseheibe9 frei. Gleichzeitig wird der
Arm 131 b von der beweglichen Kontaktfeder106a des Unterbrecherschalters
106 abgehoben. Die Kontaktfeder106a kann sich daher vom festen Kontakt106b
abheben und dadurch den Unterbrecherschalter106 öffnen.
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In den Umschaltring124 ist neben der Ausnehmung 123 noch eine
weitere Ausnehmung 134 eingeschnitten, die über eine Schrägfläche 135 in
eine weitere Anschlagfläche 136 übergeht. Die Ausnehmuncy 134 und die Anschlagfläche
136 können mit einem Steuerarm 114 a des Umschalters 114 zusammenwirken.
Der Umschalter 114 ist dabei um einen festen Zapfen 137 drehbar gelagert
und steht unter der Wirkung einer Rückholfeder 138, die ihn entgegen der
Richtung des Pfeils o zu drehen sucht. Die Kontaktfahne 114 b des
Umschalters steht mit dem Zweig 111 in Verbindung. über die Kontaktfahne-114
b kann wahlweise der Fotowiderstand 115 oder der Festwiderstand
116 in den Steuerstromkreis eingeschaltet werden.
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Zur Durchführung einer Aufnahme unter Benutzung eines Blitzlichtgeräts
wird der Umschaltring 124 so weit gedreht, bis seine Marke 125 dem entsprechenden
Symbol der Skala 126 gegenübersteht. Hierbei läuft die Anschlagfläche
127 gegen das freie Ende des Steuerarms 122 an und sperrt dadurch den Zusatzsteuerschalter
113 in seiner geschlossenen Stellung. Gleichzeitig wird über die Schrägfläche
135 und die Anschlagfläche 136 der Umschalter 114 so weit entgegen
der Richtung des Pfeils o gedreht, daß der Festwiderstand116 an Stelle des Fotowiderstands115
im Steuerstromkreis liegt.
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Wird nun der Auslösehebel 117 in Richtung des Pfeils
1 bewegt, so schließt der Steuerschalter 108. Es kann daher zunächst
ein Strom von der Stromquelle 107 über den Zweig 102, den Steuerschalter
108, das Relais 100, den Zweig 104, den Unterbrecherschalter
106 und den Zweig 105 fließen, so daß das Relais 100 anspricht.
Hierdurch wird die Auslöseklinke 129
in Richtung des Pfeils m geschwenkt und
gibt mit ihrem Arm 129a den Nocken 20 und damit die Sektorenantriebsscheibe
8 mit dem Verschlußsektor 6
zum Ablauf frei. Gleichzeitig kann jedoch
auch ein Strom von der Stromquelle 107 über den Steuerschalter
108, den Zweig 112, den Festwiderstand 116,
den Umschalter 114, das
Relais 101, den Zweig 111,
den Zusatzsteuerschalter 113, die
Zweige 110, 104, den Unterbrecherschalter 106 und den Zweig
105
fließen. Infolge der Einschaltung des Festwiderstands 106 spricht
daher das Relais 101 nach einer bestimmten zeitlichen Verzögerung an. Die
Größe des Festwiderstands 116 ist dabei so gewählt, daß eine zur Durchführung
von Blitzlichtaufnahmen geeignete Belichtungszeit, beispielsweise l/.. Sekunde,
erreicht wird. Bei Ansprechen des Relais 101 wird die Sperrklinke
131 wiederum in Richtung des Pfeils n ge-
schwenkt und gibt über ihrem
Arm 131a den Ansatz 17 der Sektorenantriebsscheibe9 zum Ablauf in Richtung
des Pfeilsp frei, so daß der Verschlußsektor 6 die Öffnung 62 wieder
schließt. Gleichzeitig kann sich der Unterbrecherschalter 106 öffnen und
hierdurch einen weiteren Stromfluß im Steuerkreis unterbrechen.
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Die Funktion bei automatischer Belichtungszeitsteuerung stimmt im
wesentlichen mit der vorbeschriebenen Arbeitsweise der Anordnung bei Einstellung
für Blitzlichtaufnahmen überein. Lediglich ist in diesem Fall an Stelle des Festwiderstands
116 der Fotowiderstand 115 in den Steuerstromkreis eingeschaltet,
so daß die Ansprechverzögerung des Relais 101 von der Aufnahmehelligkeit
abhängt.
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Für den Fall, daß der Benutzer der Kamera die Auslösehandhabe sehr
schnell wieder freigibt und daher der Auslösehebel 117 vor Beendigung der
Belichtung in seine Ausgangsstellung zurückzukehren sucht, sichert der parallel
zum Steuerschalter 108
liegende Zusatzsteuerschalter 109 sowohl im
Blitzlichteinstellbereich als auch besonders bei den längeren Belichtungszeiten
im Automatikbereich den ordnungsgemäßen Fluß des Stroms im Steuerstromkreis.
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Beim erneuten Spannen des Verschlusses werden die Sektorenantriebsscheiben
8, 9 zusammen mit den Verschlußsektoren entgegen der Richtung des Pfeilsp
von einem Aufzughebel 3 mitgenommen. Am Ende der Spannbewegung können die
Auslöseklinke 129
mit ihrem Arm 129 a hinter einem Ansatz
17 der Sektorenantriebsscheibe 9 wieder einfallen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Insbesondere kann sie auch bei anders aufgebauten Verschlüssen mit zwei nacheinander
ablaufenden Verschlußgliedern, von denen das erste die Öffnung zum Durchtritt des
Aufnahmestrahlengangs freigibt und das zweite diese Öffnung wieder schließt, Anwendung
finden. Derartige Verschlüsse können beispielsweise als Mehrsektorenverschlüsse
mit einem öffnungs- und einem Schließring oder als Schlitzverschlüsse ausgebildet
sein. Weiterhin können auch solche Verschlüsse Anwendung finden, die als Automatverschlüsse
ausgelegt sind.