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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Sandkernen für den Guß
von Formringen von Reifenpressen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung von Sandkernen für #en Guß von Formringen für
Reifenpressen.
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Formringe für Reifenpressen wurden bisher dadurch hergestellt, daß
einzelne Segmente des Formringes jedes für sich gegossen wurden und dann in einem
großen äußeren Ring zu der eigentlichen Form zusammengesetzt wurden, die in dieser
Art in die baut und mit der die Automobil-,gnpresse einge ;eifen gepreßt werden,
so daß sie ihre endgültige Form mit dem oft diffizilen Profil erhielten. Diese Art
der Herstellung von Formringen ist nicht besonders vorteilhaft. Ein Formring wird
aus 20 bis 30 Segmentstücken hergestellt. Die Seiten aller dieser Segmentstücke
müssen sorgfältigst von Hand bearbeitet werden und eingeschliffen werden, damit
ein Segmentstück neben das andere zu liegen kommt. poesteht nur die kleinste Lücke
zwischen zwei Segmentstücken, so dringt während des Reifenpressens Kautschuk zwischen
die beiden Segmentstücke, und es bildet sich auf dem Reifen ein senkrecht abstehender
dünner Gummilappen aus. Damit die Segmentstücke unverrückbar in dem Formring festliegen,
sind sie in einen gußeisernen Ring eingenietet. Da die Formpressen im Betrieb bei
den Temperaturen der Vulkanisation von Kautschuk arbeiten, muß bei der Herstellung
des Formringes, d. h. bei der Bearbeitung der Seitenflächen der gegossenen
Profilstücke, berücksichtigt werden, daß die Teile des Formringes sich im Betrieb
noch thermisch dehnen. Diese schwierige Bearbeitung macht die Formringe teuer.
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Die Herstellung, von Formringen aus einem Gußstück würde die Herstellung
außerordentlich verbilligen. Denn die ganze Arbeit des Einpassens der Segmentstücke
würde entfallen. Bei dieser Arbeit des Einpassens waren viele Segmentstücke zu verwerfen,
sobald sie nur in geringfügiger Weise an ihren Seitenfl ' ächen nicht richtig
bearbeitet worden waren. Nur stößt die gußtechnische Herstellung eines solchen #nrmringes
aus einem Stück auf sehr große Schwierigkeiten: Die Herstellung eines Sandkernes
für den Guß von Formringen ist bisher nicht gelungen, weil das sehr komplizierte
Reifenprofil beim Entfernen der Sandform im Sande ständig beschädigt wurde, wodurch
der Sandkern wertlos wurde. Diese Beschädigung des Sandkernes geschah immer im Augenbii'
# pk des Entfernens der Sandform. Daher hat man b4ber immer nur Segmentstücke, also
Teile des Fpx-ginn.ges, gegossen, weil hierbei nur ein Zwan-4igstel oder ein Dreißigstel
des gesamten Reifenpi#ofiis herzustellen war, was bei dem exakten Arbeiten von Forrnmaschinen
möglich war, ohne daß beim Entfernen der Form das Reifenprofil im Sandkern zerstört
wurde.
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Die vorliegende Erfindung erreicht die Herstellung von Sandkeinen
für den Guß von Forinringen von Reifenpressen aus einem einzigen Stück. Sie erreicht
damit nicht nur eine billigere Herstellung von Formringen für Reifenpressen, sondern
auch die Herstellung von Formringen, mit denen sich die Reifen exakter herstellen
lassen. Denn die bisher üblichen Gummilappen an den Trennstellen zweier Profil-Stücke
der Reifenform fallen jetzt weg.
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Die vorliegende Erfindung besteht in einer Vorrichtung zur Herstellung
von Sandkernen für den Guß von Formringen von Reifenpressen mit einem an sich bekannten
Kernkasten, in dem Profilsegmente angeordnet und zu einem Ring zusammengesetzt sind.
Diese -Profilsegmente sind verschiebbar auf einem Paßring mit Führungsnuten angeordnet,
in die an den Profilsegmenten angeordnete Führungsstifte eingreifen. Dieser Paßring
ist mit in den Kernkasten eingelegt. In seinem Inneren weist der Paßring noch einen
Zentrierring auf. Hergestellt wird der Sandkern für den Guß von Formringen von Reifenpressen
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch, daß in die in den nach oben hin offenen
Kernkasten eingelegte_ aus Profilsegmenten mit ihrem Paßring und dem Zentrierring
bestehende Form durch die Mittelöffnung des Zentrierringes Sand eint' Crefüllt wird
und nach den Außenseiten hin festgestampft wird, daß dann der Kernkasten mitsamt
der auf diese Weise mit Sand gefüllten Form gedreht wird, daß nun der Kernkasten
nach oben entfernt wird und daß schließlich jedes Profilsegment radial nach außen
mit Hilfe seines Führungsstückes in der Führungsnut abgezogen und entfernt wird
worauf der Paßring auseinandergenommen und entfernt
wird. Dabei
besteht der Paßring aus mehreren Teilen, insbesondere bei sehr großen Formringen,
wobei diese Teile des Paßringes durch einen Zentrierring zentriert werden. Für die
Herstellung des Sandkernes ist es außerordentlich wichtig, daß die Profilsegmente
in Richtung der Stollen des Reifenprofils abgezogen werden. Denn sonst läßt sich
das Profilsegment der Sandform nicht ohne Zerstörung des Profils abziehen und ein
einwandfreier Sandkern erreichen. Aus diesem Grunde ist der Querschnitt des Paßringes
im allgemeinen keilförmig. Durch diese Keilform des Querschnittes des Paßringes
wird erreicht, daß das Profilsegment der Sandform nicht in einer Ebene senkrecht
zur Reifenachse, sondern schräg zur senkrecht auf der Reifenachse stehenden Ebene
radial abgezogen wird. Da das Profilsegmentstück jeweils ein Führungsstück aufweist,
das in einer Führungsnut des Paßringes verschiebbar ist, ist es möglich, das Profilsegment
genau radial und ohne Zerstörung des Sandkernes von dem Sandkern abzuziehen.
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Der erfindungsgemäße Formring, der das Laufprofil und das Seitenprofil
eines Automobilreifens trägt und an Stelle der bisher benutzten Profilsegmente als
ein einziges Stück in die Reifenpresse eingebaut wird, zeichnet sich dadurch aus,
daß er als ein einziges Stück gegossen ist. Das ist erst möglich geworden durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung und die oben beschriebene Handhabung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Im allgemeinen trägt dieser als ein Stück gegossene Formring nicht
das gesamte Profil des Automobilreifens, sondern nur die eine Reifenhälfte. Denn
die Preßfonn für die Automobilreifen ist aus zwei Teilen aufgebaut, in die im auseinandergeklappten
Zustand der Gummirohling eingelegt wird, worauf die Preßform mit den beiden Formringen
zusammengeklappt wird und dann der Preßvorgang vorgenommen wird. Eine derartige
Unterteilung der Preßforin in Umfangsrichtung ist aber, zumal bei sehr großen Reifen,
in beiden Teilen der Preßform in manchen Fällen angebracht: Hierbei trägt dann der
Formirng z. B. lediglich das Laufprofil, während ein anderer Forinring lediglich
das Seitenprofil trägt. Bei dieser Art der Aufteilung bleiben die Vorteile der vorliegenden
Erfindung erhalten.
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Der in der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellte Sandkern übertrifft
in der Präzision seiner Herstellung alle bisher bekannten Formringe für Reifenpressen,
die nicht aus einem Stück, sondern aus einer Vielzahl von Segmenten hergestellt
sind.
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Die Zeichnung dient der Erläuterung des Erfindungswesentlichen. Es
zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Teil der radialsymmetrisch hergestellten
erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 2 eine Aufsicht auf den geöffneten
Keinkasten mit innenliegenden Profilsegmentstücken der Sandform, F i g. 3
die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Entfernung des Kernkastens, F i
g. 4 eine Aufsicht auf den geschlossenen Keinkasten.
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In den Kernkasten 1 sind Profilsegmente 2 eingesetzt. Diese
Profilsegmente tragen auf ihrer Oberfläche 3 das Laufprofil des herzustellenden
Gummireifens und auf der Fläche 4 das Seitenprofil des Gummireifens, und zwar als
Negativprofil. Das Profilsegment 2 trägt mit Hilfe von zwei Schrauben
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ein Führungsstück 6, welches in einer Führung 7, die in den
Paßring 8 eingearbeitet ist, verschiebbar ist. Der Paßring 8 ist ebenfalls
in dem Kernkasten 1 eingelagert. Im Innern des Paßringes 8 ist der
Zentrierring 9 angeordnet, der mit Hilfe eines Befestigungsstückes
10 mit dem Paßring 8 verbunden ist.
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Während F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Teil des radialsymmetrisch
aufgebauten Kemkastens 1
zeigt, zeigt F i g. 2 eine Aufsicht auf den
geöffneten Kernkasten 1, wobei der Paßring 8 und der Zentrierring
9 entfernt sind. Von den insgesamt 24 Profilsegmenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist nur ein Profilsegment 2 A ausgezeichnet, während die übrigen
Profilsegmente der übersichtlichkeit halber nur angedeutet sind.
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Zur Herstellung des Kemes wird Sand durch die öffnung 11, das
ist die innere öffnung des Zentrierringes 9, eingefüllt und seitlich gegen
die Profilsegmente 2 gedrückt und festgestampft. Nachdem der ganze Kernkasten mit
Sand gefüllt ist und der Zentrierring mit Hilfe des Bolzens 12 mit dem Kernkasten
1 verschraubt ist, wird der Kemkasten um 180' gedreht, so daß Paßring
8 und Zentrierring 9
nach unten zu liegen kommen. Ist der Kernkasten
gedreht worden, so werden als erstes die Befestigungsbolzen 12 entfernt. Sodann
wird der Keinkasten 1 abgehoben. Darauf werden die einzelnen Profilsegmente
radial nach außen in Richtung des Pfeiles A abgezogen. Damit dieses Entfernen
der Profilsegmente ohne Beschädigung des aus Sand geformten Kernes erfolgen kann,
wird jedes Profilsegment mit Hilfe eines Führungsstückes 6 in einer Führung
7, die in den Paßring 8 eingearbeitet ist nach außen weggeschoben.
Diese radiale Bewegung erfolgt jedoch nicht in einer senkrecht auf der Mittelachse
stehenden Ebene, sondern schräg zu einer solchen Ebene. Das ist notwendig, damit
auch das Profil, das von der Fläche 4 des Profilsegmentes 2 in den Sandkern gedrückt
worden ist, beim Entfernen des Profilsegmentes 2 erhalten bleibt. Je nach der Tiefe
und Richtung des Profils auf den Flächen 4 und 3 des Profilsegmentes 2 wird
das Profilsegment 2 in verschiedenen Schräglagen vom Sandkern entfernt werden müssen.
Um dieses Abziehen des Profilsegmentes 2 in der richtigen Richtung vornehmen zu
können, ist der Paßring 8 mit keilförmigem Querschnitt ausgeführt. Dabei
richtet sich der Keilwinkel des Querschnittes des Paßringes 8 nach der Art
der auf den Flächen 3 und 4 der Profilsegmente 2 vorhandenen Profile. Nach
dem Entfernen der Profilsegmente 2 wird der Ring 8 entfernt. Dabei kann es
sehr zweckmäßig sein, wenn dieser Ring auseinandemehmbar ist.
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F i g. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer Aufsicht auf die
geschlossene Form. Hierbei ist deutlich zu sehen, in welcher Weise die Führungsstücke
in radial verlaufenden Führungen 7 entfernt werden können. Dieses Entfernen
der Profilsegmente 2 kann von Hand erfolgen. Es können aber auch Vorrichtungen für
ein Abziehen vorgesehen sein. Derartige Vorrichtungen können beispielsweise ein
mit Handkarbel versehener Gewindestab sein, der in einer mit Gewinde versehenen
Längsbohrung in dem Führungsstück 6 einschraubbar ist. Mit Hilfe dieser Gewindestange
können dann sämtliche Profilsegmente 2 nacheinander abgezogen werden. Es kann aber
auch eine Vorrichtung eingebaut sein, die auf alle Führungsstücke 6 gleichzeitig
wirkt und so die ganze Form gleichzeitig öffnet.