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Spritzgießform Spritzgießformen hestelien in der Regel aus einer Deckform
und einer Auswerfform, welche an einer Trennfläche voneinandergenommen werden können.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und zwecks Erzielung einer hohen Leistung wird
die Form gewöhnlich mit einer Mehrzahl von Höhlungen ausgemistet zum gleichzeitigen
Gießen einer :Mehrzahl von Stücken. Jedes Stück wird in zusammengehörenden Höhlungen
gegossen, welche sich einesteils in der Deckform und anderenteils in der :\uswerfform
befinden. Häufig wird in dem einen oder anderen Teil der Form ein Kern vorgesehen,
um ein dünnwandiges, hohles Produkt herzustellen. Für eine genaue Arbeit ist es
notwendig, daß die einzelnen Höhlungen oder Kerne der 1)eckforin genau mit den zugehörigen
Höhlungen oder Kernen der Auswerfform zentriert sind. Im Fall von Formen mit einer
Mehrzahl von Höhlungen können geringe Fehler durch ungleiche thermische Ausdehnung
der Deckform und der Auswerfform auftreten. Die Temperaturen können differieren,
oder die Ausdehnung für eine gegebene Temperaturerhöhung kann differieren.
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Eines der Ziele der Erfindung ist es, die vorgenannten Schwierigkeiten
zu überwinden und eine Form vorzusehen, bei welcher die Teile von Deckform und Auswerfform
immer in Abhängigkeit sein werden, genau zentriert sind, und zwar trotz Ungleichheiten
der Wärmeausdehnung oder anderen Fehlern.
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Häufig könnte ein Stück am besten in einer einzigen vorteilhaften
Stellung geformt werden,
z. B. mit der Achse des Stückes senkrecht
zur Trennfläche der Form, wenn nicht irgendein kleiner, aber wichtiger Teil des
Stückes vorhanden wäre, welcher als Unterschneidung wirkt, wenn das Stück so gelegt
wird. Ein Beispiel ist der Fall eines Schraubengewindes, welches üblicherweise mit
seiner Achse in der Trennfläche der Form liegend,geformt werden sollte, welches
sich aber auf einem zylindrischen oder konischen Stück befinden kann, «-elches,
wäre nicht das Gewinde, sehr schnell und vorteilhafterweise mit einer zu der Trennfläche
der Form senkrechten Achse geformt werden könnte. Ein weiteres Ziel der Erfindung
ist es, eine verbesserte Gießform zu zeigen, mit der es möglich ist, Unterschneidungen
unter den hier gegebenen Umständen zu gießen.
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Ein Beispiel eines Gußstückes, welches ohne Schwierigkeiten nach der
Erfindung gegossen werden kann, ist die Nase für ein Geschoß. Die Nase hat ungefähr
Kegelstumpfform und besitzt am breiten Ende bzw. der Grundfläche einen mit Gewinde
versehenen Schaft. Die Nase ist mit Hilfe eines Kernes ausgehöhlt, welcher sich
axial zu derselben erstreckt. Ein solches Stück kann am besten mit zur Teilungsfläche
der Form senkrechter Achse gegossen werden. In diesem Fall ist es möglich, eine
große Anzahl von Stücken bei jedem Arbeitsgang zu gießen und die Nase für das Geschoß
wird ohne Grate geformt, welche sich in Längsrichtung derselben erstrecken, derart,
daß sich die Notwendigkeit einer Nachbearbeitung erübrigt. Ein Gewinde kann genau
genug durch Spritzgießverfahren gegossen werden und eine Nachbearbeitung wird dadurch
überflüssig; jedoch stellt das Gewinde eine Unterschneidung dar, wenn das Stück
mit seiner Achse senkrecht zur Trennfläche gegossen wird. Außerdem ist es zwecks
Erzielung eines richtigen Gleichgewichtes des Geschosses während des Fluges absolut
notwendig, daß der Kern oder das hohle Innere völlig konzentrisch mit dem äußeren
Teil liegt. Ferner, wenn man eine :Nachbearbeitung vermeiden will, ist es wichtig,
claß der mit einem Gewinde versehene Schaft völlig konzentrisch mit der Nase des
Projektils liegt. Wie sich aus der vorliegenden Beschreibung im einzelnen ergibt,
werden alle diese Bedingungen dadurch einfach erfüllt, daß man die Gießform gemäß
der Erfindung anwendet.
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Die Zeichnungen stellen folgendes dar: Fig. 1 ist ein Aufriß eines
Stückes, welches gegossen -,verden soll; Fig. 2 ist eine Ansicht in der Richtung
zu der Trennfläche der Deckform; Fig. 3 ist eine Ansicht, gesehen in Richtung der
Trennfläche der Auswerfform ; Fig. 4, 5 und 6 sind teilweise seitliche Aufrisse,
welche die aufeinanderfolgenden Stufen beim Öffnen der Form zeigen; Fig. 7 ist,
teilweise im Schnitt, ein Aufriß durch einen Teil der Auswerfform, und zwar entlang
der Ebene der Linie 7-7 der Fig. 8; Fig. 8 ist eine Ansicht in Richtung der Pfeile
8-8 der Fig. 7 ; Fig.9 ist eine perspektivische Ansicht, welche den geteilten Einsatz
zeigt, welcher in der Auswerfform benutzt wird; Fig. io ist ein teilweise im Schnitt
dargestellter Aufriß, welcher die Form in der geöffneten oder Auswerfstellung zeigt,
wobei die Ebene der Fig. io senkrecht zu der Ebene der Fi.g.4 Abis 7 stet; Fig.
i i ist ein Schnitt durch die Form in geschlossenem Zustand; Fig. i2 ist ein Schnitt
durch die Form in teilweise geöffneter Stellung; Fig. 13 ist ein Schnitt durch die
Form in völlig geöffneter Stellung, wobei die Ebene dieses Schnittes senkrecht zu
der von Fig. io, ii und 12 steht und parallel zu der der Fig. 4 bis 7; Fig. 14 und
15 zeigen ein anderes Gußstück, welches in. der Form gemäß der Erfindung geformt
werden kann; Fig. 16 ist ein teilweiser Schnitt durch die Form in geschlossener
Stellung; Fig. 17 ist ein ähnlicher Schnitt, welcher die Form in der offenen Stellung
zeigt, und Fig. 18 ist ein Aufriß, welcher eine Ecke der Auswerfform zeigt, wenn
man gegen die Trennfläche blickt.
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Nach der Zeichnung, insbesondere Fig. i, stellt das zu formende Gußstück
die Nase für ein Geschoß dar, insbesondere für ein Geschoß für die Flugabwehr. Es
hat etwa die Gestalt eines Kegelstumpfes 12, welcher in Stufen ausgehöhlt ist, wie
bei 14 gezeigt. Ein mit Gewinde versehener Schenkel 16 wird aus einem Stück mit
dem Körper 12 hergestellt. Da diese Stücke in außerordentlich hoher Anzahl hergestellt
werden, kann eine erhebliche Ersparnis erreicht werden, wenn das Stück in fertiggestelltem
Zustand gegossen werden kann ohne Nachbearbeitung. Gewöhnlich würde ein Stück dieser
Art in einer Schraubenmaschine oder auf einer Drehbank fertiggestellt werden zwecks
Vollendung des Gewindes, wobei man das Stück später in ein Futter mit Hilfe des
Gewindes einspannen würde und der Körper 12 würde dann zwecks vollkommener Zentrierung
mit dem Gewinde gedreht werden. Zur Erzielung eines guten Geichgewichtes des Geschosses
muß das hohle Innere gleichfalls richtig bzw. konzentrisch mit dem äußeren Teil
liegen.
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Man bemerkt, daß zwecks Herstellung des Gewindes 16 das Stück mit
seiner Achse parallel zu oder in der Teilung der Form liegend gegossen werden muß.
Dies würde jedoch zwei Schwierigkeiten ergeben: Eine ist die, daß man einen Grat
bilden würde, welcher sich der Länge nach auf jeder Seite des Körpers erstreckt.
Die Entfernung dieses Grates würde eine Nachhearbeitung erfordern. Eine andere Schwierigkeit
liegt darin, daß ein herausnehmbarer Kern notwendig wäre, um das hohle Innere zu
bilden. Beide Schwierigkeiten werden einfach dadurch vermieden, daß das Stück mit
seiner Achse senkrecht zu der Teilung der Form gegossen wird, jedoch bilden in diesem
Fall die Gewinde 16 Unterschneidungen.
Der mit Gewinde versehene
Teil kann unter Bezugnalime auf Fig.9 zwischen trennbaren Formteilen 18 und 20 gegossen
werden, wobei das Muttergewinde für diesen Zweck bei 22 gezeigt wird. Die Teile
18 und 20 sind entlang einer Ebene bei 24 trennbar und zeigen zusammen eine Kegelstumpfgestalt.
Sie werden in einer passenden, vertiefen kegelstumpfförmigen Ausnenmung in der Auswerfform
bei 26 aufgenommen, wie aus den Fig.7 und 8 ersichtlich. Wenn die Formteile 18 und
2o den ganzen Weg in die aufnehmende Ausnehmung gebracht werden, so werden sie eng
zusammengehalten, wie aus Fig. 7 und e ersichtlich ist. Für das Auswerfen können
sie aber nach außen gestoßen werden, wie in Fig. io gezeigt, und in diesem Zeitpunkt
können die beiden Formteile auseinandergenommen werden, wie man klar aus Fig. 13
ersieht. Dies bringt die Unterschneidung bzw. den mit Gewinde versehenen Teil außer
Eingriff und gestattet so die Herausnahme des gegossenen Stückes. Sonach sind Stücke
16 und 18 gleitende Formteile, welche mit Führungen versehen sind, um sie im Winkel
zur Teilungsfläche der Form zu bewegen. Diese gleitbaren Formteile wirken in der
Weise, daß sie die Unterschneidung in dein gegossenen Stück bilden, wenn sie sich
in der linieren, in Fig.8 gezeigten Stellung befinden; jedoch dienen beide dazu,
das gegossene Stück auszuwerfen und die Unterschneidung freizugeben, wenn sie sich
in der äußeren Stellung gemäß Fig.6, to und 13 befinden.
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Die Formteile «-erden in einfachster Weise von der inneren zur äußeren
Stellung durch Verwendung von Zapfen gebracht, welche mit einer Auswerfplatte verbunden
sind. Dies wird klar aus einem Vergleich der Fig.4, 5 und 6. In Fig. 4 ist die Auswerfform
28 gegen die Deckform 30 abgeschlossen. Die Formteile 18 und 2o befinden
sich in ihrer inneren Lage. Die Auswerfplatte 32, welche die Auswerfstifte 34 trägt,
befindet sich in einem gewissen Abstand von der Auswerfform 28. Da die Auswerfform
28 sich in sich in Richtung von der Deckform 3o hinwegbewegt, so bewegt sich die
Auswerfplatte 32 zuerst mit der Auswerfforrn. Die Formteile 18 und 20 werden in
der Auswerfform gehalten. Sie halten so das gegossene Stück 36 sicher, und zwar
durch die verriegelte oder unterschneidende Beziehung der Gewinde. Das Stück wird
daher schnell aus der Höhlung 38 in die Deckform abgestreift. Da die Auswerffortn
ihre Öffnungsbewegung nach rechts fortsetzt, schlägt die Aus\verfplatte 32 an einen
geeigneten feststehenden Anschlag (Fig.6), -,wodurch ihre Be-\vegung ilir Ende findet,
während sich die Beweguni; der Auswerfform 28 fortsetzt. Diese schließt den kaum
zwischen der Auswerfform 28 und der Auswerfplatte 32 oder verursacht eine relative
Bewegturg der .@trs@verfstifte 34 nach links. Diese Stifte stützen :ich gegen die
Innenenden der Formteile 18 und 2o ab und stoßen sie dadurch aus der Innenstellung
gemäß Fig.4 und 5 in die ätrl.iere Stellung gemäß Fig.6. Mit Hinblick auf gewisse
Führungen, die im folgenden beschrieben «-erden, wird die Auswärtsbewegung der Formteile
18 und 20 von einer Trennung derselben begleitet, wodurch das gegossene Stück 36
freigegeben wird und aus der Form herausfallen oder aus dieser entfernt werden kann.
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Die nach außen gerichtete Bewegung der Formteile i8 und 20 kann durch
Sicherheitsstifte 40 begrenzt werden, welche gleichfalls mit der Auswerfplatte 32
verbunden sind. Diese Stifte erfüllen die übliche Funktion des Zurückbringens der
Auswerfplatte 32 bzw. sichern deren Herausziehen, wenn die Form geschlossen wird,
wie in Fig. 4 gezeigt. Im vorliegenden Fall verjüngen sie sich jedoch an ihren Enden
und sind so gelagert, daß die äußeren Ecken der Formteile 18 und 2o darin in der
offenen Stellung der Form gemäß Fig.6 aufgenommen werden. Dies wird noch klarer
in Fig. 13 gezeigt, in welcher die verjüngten Teile 42 der Sicherheitszapfen 40
gezeigt sind, wie sie die Formteile 18 und 2o aufnehmen und gegen ein mögliches
Herausgleiten *aus der kegelstumpfförmigen Ausnehmung 26 halten, in welcher die
Formteile arbeiten. Fig.13 zeigt auch, wie die Auswerfstifte 34 gleitend gegen die
inneren Enden der Formteile 18 und 2o drücken, jedoch damit nicht fest verbunden
sind.
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Die Führungen zur Herstellung der Bewegung der Formteile unter einem
Winkel werden innerhalb paarweiser Ausnehmungen aufgenommen; ein Paar derselben
ist bei 44 in Fig. 9 angegeben. Ein ähnliches Paar befindet sich auf der entgegenliegenden
Seite. Eine Ausnehmung jedes Paares wird in dem Formteil 18 gebildet und das andere
in dem Formteil 20. Die Führung selbst stellt einen Block 46 dar (Fig. 7), welcher
innerhalb der kegelstumpfförmigen Ausnehmung 26 mit Hilfe eines Bolzens 48 gehalten
wird. Bei Auswärtsbewegung der Formteile 18 und 20 werden sie gezwungen, sich im
Winkel zu bewegen, und daher gezwungen, sich voneinander zu trennen, wie klar aus
einem Vergleich der Fig. 7 und 13 hervorgeht oder durch einen Vergleich der Fig.
5 und 6. Die Querschnittsform der Führungen oder Nocken 46 ist in Fig. i i und 12
gezeigt. Der Schnitt zeigt auch die Bolzen 48, welche die Führungen in ihrer Lage
versperren. Die unterschnittene Oberfläche des Formteiles 20 ist die flache Fläche
des Formteiles, entfernt vom Beobachter, wenn der nähere Formteil weggenommen ist.
Die zwei Formteile werden in derselben Ebene getrennt wie der Schnitt der Zeichnung.
Dies steht im Gegensatz zu Fig. io, in welcher der nähere Formteil 18 in Stellung
belassen wurde, anstatt weggenommen gedacht zu sein. In Fig. io werden die Formteile
in der Auswärts- oder Auswerfstellung gezeigt. Der Formteil 20 gemäß Fig. i i und
12 ist in Fig. io deshalb nicht dargestellt, weil er hinter dem Formteil 18 liegt
und dadurch verdeckt wird. Die Führungen 46 sind zwischen den Formteilen 18 und
2o angeordnet; sie bleiben in fester Stellung, da sie durch die Bolzen 48 gesperrt
sind.
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Die Auswerfform trägt auch den Kern 50 (Fig.7 und 8), um das hohle
Innere des Stückes zu
formen. Wenn das Stück in der hier gezeigten
Stellung geformt wird, kann der Kern ein feststehender sein und seine Konstruktion
wird am besten durch Fig. ii, i2 und 13 gezeigt; sie besteht aus einer Stange, deren
Arbeitsende abgestuft und geeignet bemessen ist, während das entgegengesetzte Ende
bei 52 mit einem Bund versehen und in Stellung zwischen der Rückwand der Form und
ihrer Abschlußplatte 54 gehalten wird. Gemäß der üblichen Ausführung kann die Stange
ausgehöhlt und für bessere Kühlung eingerichtet werden.
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Die Formteile 18 und 20 passen schließend an den Zwischenkörper des
Kernes, wenn sie sich in ihrer Innenstellung befinden. Sie sind natürlich vom Kern
trennbar, wie in Fig. 13 gezeigt, wenn sie in ihre äußere Stellung gestoßen werden.
Wenn sie in diese geschoben werden, bewegt sich das gegossene Stück nach auswärts
und sie streifen es so von dem Kern ab, wie gleichfalls in Fig. 13 gezeigt.
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Soweit wurde die Beschreibung auf eine Höhlung für eine einzelne Form
beschränkt. Nach Fig. 2 und 3 besitzt die Form mehrere Formhöhlungen, im Beispiel
acht Höhlungen, welche einen zentralen Eineuß umgeben. Das Metall fließt nach auswärts
von dem Eineuß zu den verschiedenen Höhlungen, wobei die Eingußkanäle im allgemeinen
entlang der Teilung der Form liegen; jedoch können einige Teile in der Auswerfform
angeordnet sein und die anderen Teile in der Deckform. Es sind auch Auswerfstifte
vorgesehen, verteilt entlang den Eingießkanälen, um das verfestigte Gießgut zur
gleichen Zeit auszustoßen, zu der die gegossenen Stücke durch die Formteile ausgestoßen
werden: Diese üblichen Auswerfstifte sind zwecks Vereinfachung der Zeichnungen weggelassen
worden. Fig. 3 zeigt die Auswerfform und die Formteile 18 und 2o, den Kern 5o, die
Auswerfstifte 34 und die Sicherheitszapfen 54; diese sind alle in den Zeichnungen
angegeben. Die ausgebuchsten Löcher 56 sind für die Einsätze 58 vorgesehen, welche
auf der Deckform gemäß Fig. 2 gezeigt werden.
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Eine Schwierigkeit im Fall der Form mit mehreren Höhlungen ist die
Möglichkeit der ungleichen Ausdehnung der Deckform in bezug auf die Auswerfform.
Es ist schwer, die Kühlung so einzustellen, daß beide Hälften der Form auf der gleichen
Temperatur gehalten werden, und auch wenn sie auf der gleichen Temperatur gehalten
werden, kann ein Unterschied in der Ausdehnung auftreten. Dies kann einen geringen
Fehler in der Zentrierung der Höhlung der Deckform gegenüber der Auswerfform bedingen;
im vorliegenden Fall wurde dies einer geringen Exzentrizität (Fig. i) des Stückes
in bezug auf den mit Gewinde versehenen Schaft 16 und das hohle Ende 14 entsprechen.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch behoben,
claß man auf der Deckform bewegliche Einsätze vorsieht. Nach Fig. 13 ist die Höhlung
38 in einem Einsatz 6o gebildet statt direkt in der Deckform 30. Der Einsatz 6o
hat einen inneren Teil 62, der in einer Ausnehmung 64 aufgenommen wird, welcher
in der Deckform 30 gebildet ist. Die Ausnehmung ist etwas größer als der
Einsatz 62 und ergibt dadurch eine Bewegung des Einsatzes, d. h. eine Bewegung in
Richtung der Teilungsfläche der Form.
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Der Einsatz wird auf der Form mit Hilfe eines Bolzens 66 gehalten,
welcher durch eine überdimensionierte Öffnung 68 in die Deckform tritt und durch
ein Gewinde im Einsatz 6o aufgenommen wird. Ein Federring 70 wird vorzugsweise unter
dem Kopf des Bolzens 66 angeordnet. Der Bolzen 66 wird nur genügend angezogen, um
den Federring 70 teilweise, aber nicht ganz abzuflachen. Tatsächlich wird
empfohlen, daß das Ende des Bolzens gegen den Einsatz 6o anliegt, bevor der Federring
7o abgeflacht wird, wodurch ein übermäßiges Anziehen des Bolzens durch unsorgfältige
Arbeit vermieden wird. Auf Grund dieser Bauart besitzt der Einsatz eine gewisse
Selbsteinstellung bzw. seitliche Bewegung.
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Falls gewünscht, kann eine Drehung des Einsatzes durch Verwendung
eines Zapfens 72 (Fig. 12) verhindert werden, welcher von einem passenden oder etwas
überdimensionierten Loch in dem Einsatz 6o aufgenommen wird. Um ein richtiges Zentrieren
des Einsatzes mit der Auswerfform zu sichern, besitzt der Einsatz einen äußeren
oder vorspringenden Teil 74, welcher sich verjüngt oder die Form eines Kegelstumpfes
hat. Dieser Teil ist so bemessen, daß er sich genau dem inneren Teil der kegelstumpfartigen
Ausnehmung 26 in der Auswerfform anpaßt. So wird beim Schließen der Form aus der
Stellung gemäß Fig. 12 zu der gemäß Fig. i i der Teil .des Einsatzes 6o, welcher
über die Teilungsfläche der Deckform herausragt, in der passenden Einziehung der
Auswerfform aufgenommen. Dies sichert eine absolute Zentrierung der beiden Teile,
trotz ungleicher Wärmeausdehnung der Deckform einerseits und der Auswerfform andererseits.
Im übrigen wird es klar sein, daß der Einsatz 6o eng gegen die äußere Fläche des
Einsatzes anliegt, welche ihrerseits denselben in der innersten Lage abschließt.
In diesem Zeitpunkt arbeitet die umgebende konische Ansnehmung in der Richtung,
sie gegen einander zu pressen. Auf diese Weise wird die ganze Höhlung der Form mit
einem Minimum an Grat geschlossen.
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Der Lauf des Metalls zu den Höhlungen kann variiert werden, aber eine
bevorzugte Form des Eingusses ist in der Zeichnung gezeigt. Nach Fig. i
I
und 12 sieht man, daß das Metall entlang der Teilungsfläche i 12 der Form
durch einen Kanal 114 fließt und von da durch einen Kanal 116, welcher sich entlang
der Seite des kegelstumpfförmigeQ Einsatzes erstreckt; der Kanal 116 ist in der
Auswerfform eingeschnitten. Diese steht in Verbindung mit einem Kanal 118, welcher
in der äußeren Fläche des Einsatzes eingeschnitten ist und welcher seinerseits in
einem entgegengesetzt gekurvten Kanal i2o endet, der zu dem offenen Ende des mit
Gewinde versehenen Teiles der Nase des Geschosses führt. Dieser Kanal i2o wird an
der diametralisehen
Spalte zwischen den zwei Formteilen 18 und
20 gebildet und kann in jedem der Formteile eingeschnitten sein, vorzugsweise in
beiden. Jedoch liegen die Kanäle 114, 116 und 118 üblicherweise nicht in der Schnittebene,
wie in Fig. i i und 12 gezeigt.
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Die Art, wie der Kanal 120 in die einander gegenüberliegenden Flächen
der Formteile geschnitten werden kann, wird bei 120 in Fig. 9 gezeigt und ebenso
bei 120 in Fig. 3. Fig. 3 zeigt ferner die Art, wie die Querkanäle 116 in die Seite
der kegelstumpfförmigen Ausnehmung in der Auswerfform geschnitten «erden können.
Fig.2 zeigt die Kanäle 114, welche in die7@rennfläche der Deckform geschnitten sind.
Sie führen zu den Peripherien der kegelstumpfförmigen Einsätze. Wenn die Form geschlossen
ist, stehen diese Kanäle mit den Kanälen 116 der Fig. 3 in Verbindung. Fig. 2 zeigt
auch die Kanäle 1 rh, welche in die flachen äußeren Flächen der kegelstump-fförmigen
Einsätze geschnitten sind. Beim Schließen der Form treten diese mit ihren äußeren
Enden mit den Kanälen 116 gemäß Fig.3 in Verbindung, und ihre inneren Enden befinden
sich oberhalb der Kanäle 120 gemäß Fig.3. Auf diese Weise wird der Fluß des Zletalls
von dem zentralen Eingüß nach jeder der beiden Formhöhlungen vollendet.
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Der Grund, warum das Eingießen an dem Ende des mit Gewinde versehenen
Stückes bevorzugt wird, ist der, daß dadurch die Nachbearbeitung auf ein 1@linimum
gebracht wird. Insbesondere, wenn Einguß und Stück auseinandergenommen werden, wird
das Stück einer Oberflächenbehandlung unterworfen, welche die Oberfläche des Endes
des Stückes herstellt und auf diese Weise jeden Rest des Eingusses entfernt. Bei
der tatsächlichen Ausführung wird die Oberflächenbearbeitung vorzugsweise gleichzeitig
mit zwei Werkzeugen durchgeführt, von denen eines der Grundfläche 112 des Stückes
(Fig. i) zugekehrt ist, während das andere dein Ende 124 des Stückes zugekehrt ist.
Dies ist die einzige und vollkommene Reinigungsarbeit, welche für die fertiggestellten
Stücke notwendig ist. Es wird keine Nachbearbeitung für das Gewinde 16 erfordert,
noch für die gewölbte Oberfläche 12.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Gedanken sind natürlich
nicht begrenzt auf das beschriebene Gußstück. Das Gießen eines völlig verschiedenen
Stückes ist in Fig. 16, 17 und. 18 gezeigt. Das zu gießende Stück wird in Fig.14
und i; gezeigt, und es stellt eine schüsselförmige Kappe von sehr einfacher Gestalt
dar. Allerdings sind zwei nach innere ragende Zungen 8o vorgesehen. Abgesehen von
diesen Zungen wäre es sehr einfach, dieses Stück mit zur Trennfläche der Form senkrecht
stehender Achse zu gießen. Jedoch bilden darin die Zungen 8o Unterschneidungen,
und diese wurden ein Abstreifen des Stückes aus der Form verhindern.
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Nach Fig. 17 und 18 ist diese Schwierigkeit dadurch behoben, daß die
Auswerfform mit unter einem Winkel gleitenden Teilen 82 versehen ist. Diese sind
an ihren äußeren Enden geeignet gestaltet, um die Unterschneidungen oder Zungen
8o zu bilden. Fig. 16 zeigt die Teile in der eingezogenen, d. h. Gießstellung. Wird
die Form geöffnet, so gleiten die Teile 82 auswärts, wie in Fig. 17 gezeigt. In
diesem Fall können sie beide als gleitende Formteile benutzt werden und auch dazu,
um die Unterschneidungen freizugeben.
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Im vorliegenden Fall werden die gleitenden Teile mit Zapfen 84 bewegt.
Wird die Form geöffnet, so drücken diese gegen eine feststehende Platte 86. Man
sieht aus Fig. 16, daß die Zapfen 84 sich im Abstand von der Platte 86 befinden,
wenn die Form geschlossen ist. Daraus folgt, daß während des ersten Teiles der Öffnungsbewegung
der Form sich die Stifte 84 mit der Auswerfform bewegen. In diesem Zeitpunkt bewegt
sich die Auswerfform nach rechts, um die gegossene Kappe von der Deckform abzustreifen.
Diese Zwischenstellung der Form ist in der Zeichnung nicht gezeigt. Da die Auswerfform
mit ihrer Öffnungsbewegung nach rechts fortfährt, so erreichen die Stifte 84 die
Platte 86 und werden dadurch zum Halten gebracht. Dies verursacht eine relative
Bewegung der gleitenden Teile 82 aus der Auswerfform heraus. Die Austrittsbewegung
wirft die geformte Kappe von der Auswerfform ab und kommt ohne die Wirkung der üblichen
Auswerfstifte aus oder kann mit diesen ergänzend benutzt werden. Weil die Führungen
der gleitenden Teile 82 diese veranlassen, sich im Winkel einwärts zu bewegen, werden
sie von den Untersdhneidungen gbgehoben.
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Die inneren Enden der gleitenden Teile 82 sind natürlich seitlich
in bezug auf die Endflächen der Stifte 84 gleitbar. So drücken in Fig. 16 die Stifte
84 gegen die inneren Teile der Enden der gleitenden Teile 82, während in Fig. 17
-sie gegen das gesamte Ende drücken. Die gleitenden Teile haben sich relativ einwärts
oder gegeneinander um die Enden der Stifte bewegt. Dies trifft auch zu im Fall der
oben beschriebenen Form, denn gemäß Fig. 7 drücken die Stifte 34 gegen den äußeren
Teil der Enden der Formteile, während sie in Fig. 13 gegen die inneren Teile der
Enden der Formteile drücken. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß die Stifte sich
in einer Richtung senkrecht zu der Trennfläche der Form bewegen, während sich die
Formteile unter einem Winkel bewegen. Die Stifte dürfen daher nicht fest mit dem
winklig gleitbaren Teilen verbunden sein und statt dessen muß eine seitliche gleitende
Bewegung möglich sein.
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Die Form gemäß Fig. 16 und 17 hat auch einen seitlich beweglichen
Ansatz 88. Der verjüngte Teil des Ansatzes paßt in eine entsprechende Ausnehmung
9o und sichert somit die Lage der Höhlungen. Dies ist notwendig wegen der dünnwandigen
Natur des zu gießenden Stückes. Auch hier wird der Ansatz 88 durch den Bolzen 92
gehalten, welcher auf den Boden des Ansatzes stößt, bevor der Federring 94 unter
dem Kopf des Bolzens abgeflacht wird. Im vorliegenden Fall jedoch ist der Bolzen
92 exzentrisch gelagert, und dies ergibt
einen anderen Weg, um die
Drehung des Dübels zu verhindern.
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Noch ein anderer Unterschied wird durch die vorliegende Bauart gezeigt,
nämlich daß der Ansatz und die passende Ausnehmung in ihrem Umriß nicht kreisförmig
sind, vielmehr eckig mit abgerundeten Ecken. Dies zeigt Fig. 18, welche einen Eckteil
einer großen Form zeigt, die eine Anzahl von Formhöhlungen besitzt, ebenso wie es
in Verbindung mit Fig. 2 und 3 beschrieben worden ist. Im Fall einer großen Form
wird das Selbstinfluchtbringen der Höhlungen von besonderer Bedeutung im Hinblick
auf eine mögliche ungleichmäßige Wärmeausdehnung der Deckform und der Auswerfform.
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Die Form nach Fig. 16, 17 und 18 zeigt, daß die Erfindung auch auf
eine Form, bei welcher der Hauptkörper offene kreisförmige Öffnungen zur Aufnahme
der einzelnen Formteile besitzt, anwendbar ist. Gemäß Fig. 17 besitzt der Hauptkörper
der Deckform 96 eine zylindrische Ausnehmung, welche einen zylindrischen Teilformkörper
98 aufnimmt. Der letztere seinerseits besitzt eine überdimensionierte Ausnehmung
ioo, um den Innenteil des Ansatzes 88 etwas beweglich aufzunehmen. Der zylindrische
Formteil 98 paßt eng in die Deckform 96 und wird durch einen Bolzen 102 gehalten,
dessen Unterlagsplatte scharf belassen und festgezogen wird, denn es wird keine
Bewegung zwischen den Teilen 96 und 98 gewünscht. Im vorliegenden Fall ist der Bolzen
102 zentral gelegen, um jeden anderen Formteil in der üblichen «'eise aufzunehmen.
Es ist aus diesem Grunde wichtig, daß der Bolzen 92 exzentrisch gelagert ist. Die
Drehung des Ansatzes 88 würde durch die quadratische Form allein verhindert werden,
ohne den Bolzen 92 exzentrisch einzusetzen.
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In ähnlicher Weise besitzt die Äuswerfform 104 eine zylindrische Öffnung
io6, welche eine zylindrische Teilform io8 aufnimmt. Diese Teilform hat ihre eigene
Abschlußplatte i io durch Bolzen damit verbunden und hält so die Stifte 84 als einen
Teil der Teilform. Es ist klar, daß der Auswerfformteil in geeigneter Weise auch
zum Boden der Hauptauswerfform paßt. In, dieser Beziehung kann die Bauart die übliche
sein wie im Fall von gewöhnlichen Teilformen. Fig. 18 zeigt zylindrische Teile io8,
welche von der Hauptform 104 aufgenommen sind.
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Die besondere Anordnung der Form in irgendeinem besonderen Fall kann
in Übereinstimmung mit der Natur des zu gießenden Stückes verändert werden. So wurde
in einigen Fällen gefunden, daß es zweckmäßig ist, den beweglichen Einsatz in der
Auswerfform zu befestigen statt in der Deckform, und in solchen Fällen kann der
Einsatz selbst mit Auswerfstiften versehen sein. In einigen Fällen kann der Einsatz
mit einem Kern versehen sein und auch mit Wasserkühlung. Regelrechte Auswerfstifte
können zusätzlich oder statt der besonderen winklig gleitbaren Formteile (wie oben
beschrieben) zur Herstellung von Unterschneidungen verwendet werden. Sowohl der
Deck- wie auch der Auswerfteil kann mit Kernen versehen werden, z. B. beim Gießen
eines Stückes, welches von beiden Enden her ausgehöhlt ist. Andererseits kann in
einigen Fällen ein Formteil allein eine Höhlung besitzen, während der andere nur
einen Kern besitzt, z. B. wenn ein dünnwandiges, tassenförmiges Stück gegossen werden
soll. In einem solchen Fall ist es wichtig, einen Kern und eine Höhlung zu zentrieren
statt eine Höhlung mit einer Höhlung.
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Von dem Vorteil der Verwendung einer einzigen tiefen kegelstumpfförmigen
Ausnehmung, um beide Teile der Form zu zentrieren, kann man auch dann Gebrauch machen,
wenn keine Unterschneidung vorhanden ist, wodurch es unnötig wird, den kegelstumpfförmigen
Einsatz zu teilen oder beweglich anzuordnen. Man bildet dann eine Formhöhlung in
einem kegelstumpfförmigen Einsatz, welcher in der Einziehung befestigt ist, jedoch
kürzer als diese ist, und läßt den äußersten Teil der Ausnehmung frei, um das kegelstumpfförmige
Ende des Einsatzes aufzunehmen; andererseits, wenn geteilte Teile verwendet werden,
um Unterschneidungen vorzunehmen, ist es nicht notwendig, daß sie kegelstumpfförmige
Gestalt haben. Es ist ferner nicht notwendig, Sicherheits- oder Oberflächenzapfen
zu verwenden, um die geteilten Einsätze bzw. die Formteile am Herausfallen zu hindern,
und in einigen Fällen wurden erfindungsgemäß diese Teile mit Hilfe von Zurückziehungszapfen
betätigt, welche so mit den Formteilen verbunden sind, daß sie in der Lage sind,
diese sowohl nach auswärts zu stoßen wie zurückzuziehen.
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Es sind mehrere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gezeigt
worden; es sind jedoch viele Änderungen und Variationen bei den dargelegten Konstruktionen
möglich, ohne von dem Kern der Erfindung abzuweichen, wie er in den folgenden Ansprüchen
niedergelegt wird. In den Ansprüchen wurde auf die Zentrierung von zwei Höhlungen
Bezug genommen, aber es ist möglich, daß diese Zentrierung auch zwischen einem Kern
oder einer Höhlung oder beiden bestehen kann; und zwar in jeder Hälfte der Form.