-
Rollfilmkamera mit Wechselkassette Zusatz zum Patent: 1002 615 Die
Erfindung betrifft eine Rollfilmkamera mit Wechselkassette, bei der die Wechselkassette
in die Kamera von deren Rückseite aus in Richtung zur Kamerafrontwand eingelegt
und die Kamera mit einer vorzugsweise einseitig angelenkten Gehäusewand ausgestattet
ist, die in Schließstellung die eingelegte Wechselkassette unter deren Abdeckung
an einer Anlagefläche des Kameragehäuses in Richtung der optischen Achse federnd
andrückt und bei der die Wechselkassette eine an sich bekannte Zählerscheibe und
eine oder mehrere an sich bekannte, vorzugsweise verstellbare Filmmerkscheiben mit
Markierungsmöglichkeiten für Filmbeschaffenheit, Filmlänge u. dgl. aufweist, welche
durch entsprechende Fenster des Kameragehäuses sichtbar sind, wie dies Gegenstand
von Anspruch 8 des Patentes 1002 615 ist.
-
Bei der Rollfilmkamera gemäß dem Hauptpatent sind die Zählerscheibe
und die Filmmerkscheibe mit der Filmaufwickelspule in der Wechselkassette verbunden
und durch die Rückwand des Kameragehäuses zu beobachten. Der Filmrückspulkopf ist
hier ferner mit der Welle der Filmabwickelspule gekoppelt, und die Zählerscheibe
zeigt außen an der Kamera an, wenn der Film weitergeschaltet wird.
-
Der Mangel dieser Anordnung besteht darin, daß diese Filmschaltanzeige
erst dann einsetzt, wenn der Film entgegen seiner Elastizität straff auf der Filmspule
der Filmkapsel aufliegt. Die Filmspule der Filmkapsel rotiert nämlich erst dann,
wenn der Film entweder straff gespult wurde oder wenn sich der Film nach mehrfachem
Filmschalten selbst straff gespannt hat. Das Anzeigesystem stellt ferner keine zuverlässige
Kontrolle dar, die stets angibt, ob bei jedem Schalthub der Film in der Wechselkassette
auch tatsächlich um das richtige Ausmaß transportiert worden ist. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen Mängel zu beseitigen und ein Zählwerk zu
schaffen, das den Schalthub des Films stets einwandfrei anzeigt und zusätzlich eine
überwachung des Schaltwerkes bzw. seiner Getriebeteile ermöglicht.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein an
sich bekanntes, durch den Film angetriebenes Zählwerksrädchen vom Filmschaltwerk
und der Filmmeßrolle unabhängig in der Wechselkassette gelagert und mit der Zählerscheibe
verbunden ist.
-
Es ist zwar bereits bei Rollfilmkameras, in die der Film unmittelbar
eingesetzt ist, d. h., die keine Wechselkassette aufweisen, bekannt, ein Zählwerk
durch eine vom Film angetriebene Meßrolle zu steuern. Bei der Unterbringung des
Zählwerkes in einer Wechselkassette bestehen jedoch Probleme, zu deren Lösung nicht
ohne weiteres die Filmzählvorrichtungen von bekannten Rollfilmkameras mit unmittelbar
eingesetztem Film herangezogen werden können. Durch die Trennung des Filmzählwerkes
vom Filmschaltwerk wird der Vorteil erreicht, daß das Zählwerk nicht nur anzeigt,
wie weit ein eingelegter Film belichtet ist, sondern zugleich eine Kontrollanzeige
liefert, ob bei jedem Schalthub der Film in der Kassette um das richtige Ausmaß
befördert wurde. Dadurch ist einerseits gewährleistet, daß die Aufnahmen auf dem
Film im richtigen Abstand liegen, und andererseits wird das Schaltwerk stets überwacht.
Außerdem zeigt das Filmzählwerk nach der Erfindung an, ob die Wechselkassette mit
ihren Kupplungsteilen richtig in die Kamera eingelegt ist.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
F i g. 1 zeigt eine Kamera von rückwärts gesehen, geöffnet und mit
eingelegter Wechselkassette; F i g. 2 zeigt die Wechselkassette geöffnet mit eingelegtem
Film, von rückwärts gesehen; F i g. 3 zeigt die Wechselkassette mit eingelegtem
Film nach dem Schnitt C-D gemäß F i g. 2 mit geschlossener Rückwand; F i g. 4 zeigt
die Kamera von oben gesehen mit eingelegter Wechselkassette und dem Fenster für
die Zählerscheibe der Wechselkassette; F i g. 5 zeigt die Wechselkassette von oben
gesehen mit der Zählerscheibe und der Deckplatte für die Zählwerkszahnräder;
F
i g. 6 zeigt die Rückwand der Wechselkassette von innen gesehen mit der Filmandrückplatte
und der Fihnandrückfeder; F i g. 7 zeigt die Seite der Wechselkassette stark vergrößert
von oben gesehen, auf welcher das Zählergetriebe liegt, und zwar mit den Zählwerkszahnrädern,
einen Teil der Zählerscheibe und einen Teil des Zählwerksrädchens, ohne das Deckblech
für die Zahnräder; F i g. 8 zeigt den Schnitt A-B durch das Zählwerksgetriebe gemäß
der F i g. 7; F i g. 9 zeigt ein Zahnradpaar des Zählwerksgetriebes, bestehend aus
Zahnrad und Ritzel zu einer Einheit verbunden und im Schnitt gesehen; F i g. 10
zeigt das Getriebezahnradpaar gemäß der F i g. 9, von oben gesehen; F i g. 11 zeigt
das Zählwerksrädchen von der Seite gesehen, und F i g. 12 zeigt das Zählwerksrädchen
gemäß der F i g. 11, von oben gesehen.
-
In die Kamera 1 kann eine Wechselkassette 11,13
eingelegt
werden. Ein Film 10 ist mit einem Zählwerksrädchen 131 in Eingriff bringbar,
wenn gemäß der F i g. 2 der Film 10 von der Filmkapsel 15 aus über
den Blendenrahmen 35 in die Zähne der Filmperforrolle 16 gelegt und an der Filmaufwickelspule
17 befestigt wird. Mit 46 ist ein Deckschieber und mit 44 die Welle der Filmaufwickelspule
bezeichnet. Durch die Welle 138 wird die Filmperforrolle 16 angetrieben. Mit 52
ist die Achse des Rückwandverschlußschlüssels, mit 24 das Bildfenster, mit 9 ein
Kupplungsteil bezeichnet, und C-A ist die optische Achse. Die Kamera 1 ist
mit einer Oberkappe 120
versehen und weist ein Fenster 121 für die Zählerscheibe
7 der Wechselkassette 11/13 auf. Sie enthält ferner einen Belichtungsmesser 122,
der durch einen Knopf 123 betätigt werden kann. Der Belichtungsmesser 122 wird vorzugsweise
lichtelektrisch betrieben. Eine Deckplatte 124 überdeckt die Zählwerkszahnräder
125, 126, 127 und 128. Für die Filmperforrolle 16 ist ein Auskuppelstift 129 vorgesehen.
Die Rückwand 13 der Wechselkassette 11 trägt eine Filmandrückplatte 40 und eine
Filmandrückfeder 41. Die Filmandrückplatte 40 ist auf einem Rahmen 130 befestigt,
der mit der Filmandrückfeder 41 verbunden ist. Die Filmandrückplatte 40 ist
vorzugsweise aus schwarzem Glas hergestellt, damit die Rückseite des Films 10 geschont
bzw. nicht verkratzt wird.
-
Die Wirkungsweise der Rollfilmkamera gemäß der Erfindung ist wie folgt:
Das Filmschaltwerk, bestehend aus der Filmaufwickelspule 17 mit der Filmperforrolle
16, mit den Zahnrädern 49 und 50, wird gemäß F i g. 4 durch den Schalthebel
134 einer Kamera 1 angetrieben. Der Schalthebel 134 steht mit den Zahnrädern 54
und 53 in formschlüssiger Verbindung. Der Film 10 wird von der Filmspule 66 der
Filmkapsel 15 bei Betätigung des Schalthebels 1.34 (F i g. 4) abgewikkelt und auf
die Filmspule 17 aufgespult. Dabei treibt die Filmperforation 132/144 das
Zählwerksrädchen oder Perforrädchen 131 an (F i g. 2 und 6). Das Zahnrad 53 ist
mit dem Kupplungsstück 21 fest verbunden. Durch das Kupplungsstück 21 wird das Kupplungsstück
110 der Filmperforrollenwelle 138 angetrieben. Die Filmperforrolle 16 kann vom Getriebe
(Zahnräder 49 und 50 und Kupplungsstück 110) abgekoppelt werden. Das Perforrädchen
131 hat vorzugsweise eine profilierte Lochung 133. In diese Lochung
133 paßt die Welle 135 des Zahnrädchens 125 mit einem entspre, chenden Zapfen.
Das Zahnrädchen 125 steht über die Zwischenzahnräder 126, 127 mit dem Zählerzahnrad
128 in formschlüssiger Verbindung. Das Zählerzahnrad 128 ist auf einem Ring 136
gelagert. Mit dem Ring 136 ist eine Zählerscheibe 7 fest verbunden. Zwischen der
Zählerscheibe 7 und dem Ring 136 ist das Zahnrad 128 mittels Friktion
entgegen dem Druck der Feder 137 bzw. des Federringes 137 gegenüber der Indexmarke
139 einstellbar. Der Ring 136 ist auf der Ansatzschraube 140 drehbar gelagert. Vorteilhaft
ist es jedoch, die Zählerscheibe 7 in Richtung des eingeprägten Pfeiles
148
einzustellen, damit das Zahnradspiel aufgehoben wird. Es ist möglich,
eine Sperre zwischen dem Ring 136 bzw. der Zählerscheibe 7 und dem Zahnrad 128 anzubringen,
damit ein unbeabsichtigtes Drehen der Zählerscheibe 7 auf die Indexmarke
139
entgegen der Pfeilrichtung 148 verhindert wird. Diese Einrichtung kann
in Form einer an sich bekannten Sperrfeder, eines Sperrhebels od. dgl. ausgeführt
sein. Damit die Nullstellung der Zählerscheibe 7 trotz der äußerst gedrängten Bauart
der Wechselkassette 11/13 leicht vorgenommen werden kann, ist die Schutzwulst 149
für die Zählerscheibe 7 vorn über einen Winkel von ungefähr 90° unterbrochen.
-
Das gesamte Zählwerk ist vorteilhafterweise über dem Raum 150 der
Filmkapsel 15 angeordnet. Es ist so vorteilhaft konstruiert, daß es trotz einwandfreier
Betriebssicherheit die Höhe der Lichtschutznutwulst 31 an keiner Stelle überschreitet.
-
Die übersetzung vom Zahnrad 125 bis zum Zahnrad 128 ist so gewählt,
daß dieselbe mittels zwei gleicher Getriebezahnradpaare 126/127 trotz des gering
zur Verfügung stehenden Raumes erfolgen kann. Durch diese gleichen Getriebezahnradpaare
126/127 wird erreicht, daß die Lagerhaltung und Werkzeugherstellung der Zahnradgetriebepaare
126/127 ver einfacht wird. Mit zum Wesen der vorliegenden Erfindung gehört
auch die Anordnung der Lagerung der Welle 135 des Zahnrades 125. Entsprechend der
F i g. 3 ist ersichtlich, daß der Blendenrahmen 35 und der Gußkörper 11 der
Wechselkassette 11 zwei verschiedene Teile sind, die aus bautechnischen Gründen
so gestaltet werden.
-
Es ist schwierig, diese beiden Gußkörper 11 und 35 so zu fertigen,
daß vor dem Einbau gefertigte Bohrungen für die Welle 135 des Zahnrades 125 genau
übereinanderpassend sind. Deshalb wird die Welle 135 des Zahnrades 125 einerseits
im Gußkörper 11 und andererseits an einem Zapfen 141 laufend im Gußkörper 35 gelagert.
Dadurch kann bis zu einem gewissen Grad eine Lagerpunktversetzung der Bohrungen
142 und 143 eintreten, ohne daß Hemmungen zu verzeichnen sind. Die Montage dieser
Vorrichtung ist sehr einfach. Der Blendenrahmen 35 wird in das Gehäuse 11. der Wechselkassette
eingesetzt und befestigt. Das Perforrädchen 131 wird gemäß F i g. 1, 2, 3,
7 und 8 in den Blendenrahmen 35 eingefügt und das Zahnrad 125 gemäß der F i g. 3
eingesetzt.
-
Wenn die Wechselkassette 11/13 mit Film 10 (mit einer Filmkapsel 15)
geladen wird, wird der Film 10
über den Blendenrahmen 35 in die Zahnung der
Fihnperforrolle 16 gelegt und an der Filmaufwickelspule 17 befestigt. Gleichzeitig
kommt die Filmperforation
132/i44 in Eingriffslage zum Zählwerksperforrädchen
131. Die Rückwand 13 der Wechselkassette 11/13 wird geschlossen,
und die in der F i g. 6 dargestellte Filmandrückplatte 40 drückt den Film
10
gegen den Blendenrahmen 35. Dabei kommt die Lochung 132 des
Films 10 in die Zahnung des Zählwerksperforrädchens 131 zu liegen. Sollte
der Eingriff der Filmperforation 132/144 in die Zahnung des Zählwerksperforrädchens
131 hierbei nicht erfolgt sein, weil sich ein Steg 144 der Filmlochung
132 auf einen Zahnknopf 145 des Zählwerksperforrädchens
131 gelegt hat, dann wird durch die eigenartige Ausbildung des Zählwerksperforrädchens
131 während der ersten notwendigen Filmleerschaltungen der Eingriff zwischen der
Filmperforation 1.32 und dem Zählwerksperforrädchen 131 automatisch erfolgen.
Das Zähiwerksperforrädchen 131 ist deshalb wie folgt gestaltet.
-
Der Kopfkreis des Zählwerksperforrädchens 131
hat entsprechend
der Teilung der Filmlochung beispielsweise 14 mm Durchmesser. In diesem Fall würde
der Eingriff der Filmlochungen 132 in das Zählwerksperforrädchen 131 erst
nach unvorhergesehener Filmlängenabwicklung erfolgen. Das Zählwerk 7 würde also
ungenau zählen. Nach der Erfindung ist der Kopfkreisdurchmesser des Zählwerksperforrädchens
131 bei den oben angenommenen Teilungen der Filmperforation 132 von 14 auf
13 mm verkleinert. Die Zahnhöhe ist, wie nachher noch beschrieben, größer geworden.
Aus der F i g. 3 ist ersichtlich, daß der Außendurchmesser der Filmperforrolle
16 größer ist als der Außendurchmesser des Zählwerksperforrädchens
131.
-
Dadurch, daß bei der vorliegenden Konstruktion der Blendenrahmen 35
unabhängig vom Gehäuse 11 der Wechselkassette 11/13 gefertigt wird, ist in
Bezug auf die erforderliche Betriebssicherheit der Fußkreis 153 des Zählwerksperforrädchens
131 nicht 11 sondern z. B. 9 mm im Durchmesser. Dies ist deswegen so gestaltet,
weil bei Abweichung des Lagerpunktes 142 vom Sollmaß in Richtung zur Filmauflage
146 der übliche Fußkreisdurchmesser 147
des Zählerperforrädchens
131 den Film 10 von der Filmauflage 146 abheben würde. Das
Ergebnis wären unscharfe Aufnahmen. Wenn also der Fußkreis 147
des Zählwerksperforrädchens
131 tiefer liegt und somit die Zahnhöhe größer als 1 mm, bezogen auf das
Normalperforrädchen 16 (mit 14 mm Kopfkreisdurchmesser 145), ist, müßte die Abweichung
des Lagerpunktes 142 vom Sollmaß ebenso viel betragen, bis der Film 10 hochgehoben
würde. Der Vorteil der oben beschriebenen Gestaltung des Zählwerksperforrädchen
131, welches im Blendenrahmen 35 gelagert ist, liegt auf der Hand. Das Zählwerksperforrädchen
131 wird vom Film 10 angetrieben. Dadurch taucht der nachfolgende
Zahn früher als bei richtigem Kopfkreisdurchmesser in die Perforation des Films
10 ein. Während der Filmschaltung rutscht dann das Zählwerksperforrädchen
131 um die Teilungsdifferenz gegenüber dem Film 10, was jedoch ohne Belang
ist. Der Eingriff der Zähne ist wie oben beschrieben bedeutend sicherer, als wenn
die Teilung genau stimmt, sobald der Film 10 das Zählwerksperforrädchen 131
antreibt.