DE1078435B

DE1078435B - Kinematographische Aufnahmekamera mit umsetzbarer Kassette fuer Zweireihenbelichtung

Info

Publication number: DE1078435B
Application number: DEV10590A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Planert; Horst Stuehmke
Original assignee: Feinmess Dresden GmbH
Current assignee: Steinmeyer Mechatronik GmbH
Priority date: 1956-05-03
Filing date: 1956-05-03
Publication date: 1960-03-24

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine kinematographische Aufnahmekamera mit umsetzbarer Kassette für Zweireihenbelichtung und einem innerhalb der Kassette angeordneten, den Durchmesser einer Filmspule abtastenden Steuerglied, das als Winkelhebel ausgebildet ist und dessen freier Arm nach Ablauf einer bestimmten Filmlänge über Sperrmittel das Triebwerk der Kamera sperrt.

Bei umsetzbaren Kassetten für Zweireihenbelichtung müssen Vorkehrungen getroffen werden, daß der Film nach dem ersten Durchlauf nicht vollständig von der Abwickelspule abläuft, damit die Kassette nach dem Umsetzen sofort wieder betriebsbereit ist. Diese Aufgabe hat man z. B. durch ein innerhalb der Kassette angeordnetes, den Durchmesser der Filmspule abtastendes Steuerglied gelöst, das nach Ablauf einer bestimmten Filmlänge ein Sperrmittel für das Triebwerk der Kamera auslöst. Bei einer bekanntgewordenen Anordnung dieser Art ist das Sperrmittel in der Kamera angeordnet, und die Verbindung zwischen dem die Filmspule abtastenden Steuerglied und dem in der Kamera angeordneten Sperrmittel muß durch die Kassettenwand hindurch hergestellt werden. Dies bedingt einen erheblichen Aufwand und beeinträchtigt die Funktionssicherheit der Kassette.

Es ist weiterhin bekannt, das Triebwerk von einer im Kameragehäuse angeordneten Filmzähluhr nach Durchlauf einer bestimmten Filmlänge stillsetzen zu lassen. Auch diese Anordnung bedingt sehr hohen Aufwand, da Steuermittel vorgesehen werden müssen, die die Zähluhr beim Herausnehmen der Kassette auf Null zurückdrehen und die Triebwerkssperre aufheben. Weiterhin ist es bekannt, das die Abwickelspule abtastende Steuerglied als Winkelhebel auszubilden und den freien Arm des Winkelhebels auf eine an der Aufwickelspule angeordnete Sperrscheibe wirken zu lassen. Dieses Prinzip ist nicht verwertbar bei einer zwischen Aufwickelantrieb und Aufwickelspule angeordneten Friktionskupplung, da in diesem Falle nur die Aufwickelspule an einer Drehung gehindert wird, während der Transport des Films weiterhin erfolgt.

Eine gegenüber den bekannten Einrichtungen wesentlich einfachere und deren Nachteile nicht aufweisende Anordnung ergibt sich gemäß der Erfindung dadurch, daß die Sperrmittel aus dem freien Arm eines Steuergliedes und einer mit diesem zusammenarbeitenden, auf einer Welle befestigten Nockenscheibe bestehen, wobei die Welle gleichzeitig das den Aufwickelantrieb vermittelnde, mit dem Triebwerk der Kamera in Verbindung stehende Zahnrad trägt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der freie Arm des die Filmspule abtastenden Steuergliedes mittel- oder unmittelbar mit einer Zählwerksskala verbunden sein, so daß für die Zähleinrichtung Kmematographische Aufnahmekamera
mit umsetzbarer Kassette
für Zweireihenbelichtung

Anmelder:

VEB Feinmeß Dresden,
Dresden-N 23, Kleiststr. 10

Wolfgang Planert und Horst Stühmke, Dresden,
sind als Erfinder genannt worden

bereits für andere Funktionen verwendete Teile mit ausgenutzt werden können. Um bei beiden Filmdurchläufen die verbrauchte Filmlänge ablesen zu können, werden zweckmäßig zu beiden Seiten der Kassette Zählwerksskalen vorgesehen.

An Hand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer geöffneten Kassette;

Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 1;

Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der geschlossenen Kassette.

Im Kassettengehäuse 1 befinden sich die wechselweise zur Auf- und Abwicklung verwendeten Spulen 2 und 3. Der Film 4 läuft von der Spule 2 über die Umlenkrolle 5, die Bildbühne 6 und die Umlenkrolle 7 zur Spule 3. Beide Spulen werden über die Zahnräder 8 und 9 wechselweise mit dem Triebwerk der Kamera in nicht näher dargestellter Weise gekuppelt und sind mit den Wiekelachsen 10 und 11 über Friktionskupplungen 12 und 13 verbunden. In der in Fig. 1 dargestellten Lage der Kassette erfolgt die Aufwicklung durch die Spule 3. Im Kassettengehäuse ist, um die Achse 14 drehbar, das den Durchmesser der Abwickelspule abtastende Steuerglied 15 gelagert. Der freie Arm 16 dieses als Winkelhebel ausgebildeten Steuergliedes wirkt mit einer Nockenscheibe 17 zusammen, die auf der gleichen Welle 11 befestigt ist, auf welcher das den Aufwickelantrieb vermittelnde Zahnrad 9 sitzt.

Das Steuerglied 15 wird mittels der Feder 18 ständig gegen den Wickeldurchmesser der Spule 2 gedrückt.

Sobald das Steuerglied 15 in die gestrichelte Lage

gelangt, in welcher der Film nahezu von der Spule 2 abgewickelt ist, setzt sich der freie Arm 16 hinter den

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auf der Scheibe 17 angeordneten Nocken, so daß das Triebwerk zum Stillstand gebracht wird.

Wird zwecks Belichtung der zweiten Bildreihe die Kassette um 180° gedreht, so erfolgt am Ende des zweiten Durchlaufes kein Stillsetzen des Triebwerkes, da das Zahnrad 9 nicht mehr mit diesem gekuppelt ist. Der Film kann also vollständig von der Vorratsspule abgezogen werden.

Mit dem Steuerglied 15 sind zwei Zählwerkskalen 19 und 20 verbunden, die durch in den Kassettenseitenwänden angebrachte Öffnungen 21 und 22 beobachtet werden können. Eine entsprechende öffnung befindet sich in der Kameraseitenwand oder Kameratür. Die beiden Skalen 19 und 20 sind gegenläufig beziffert, wobei die für den zweiten Durchlauf bestimmte Skala entweder wieder mit Null oder mit einer fortlaufenden Bezifferung, d. h. bei Doppelachtfilm mit 7,5 m beginnt.

Um das Einlegen der Spule 2 zu erleichtern, wird die Skala 19 mit dem Steuerglied 15 zweckmäßigerweise über eine Feder verbunden, die ein Verdrehen der Skala gegen das Steuerglied 15 gestattet. Um Doppelbelichtungen zu vermeiden, die dann eintreten können, wenn die Kassette während eines Durchlaufes gewechselt wird und die Belichtung der herausgenommenen Kassette erst zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt wird, ist es zweckmäßig, dasjenige Ablesefenster, welches zu der noch nicht oder zu der bereits vollständig belichteten Bildreihe gehört, durch ein Abdeckfenster zu verschließen.

Claims

Patentansprüche:

1. Kinematographische Aufnahmekamera mit umsetzbarer Kassette für Zweireihenbelichtung und einem innerhalb der Kassette angeordneten, den Durchmesser einer Filmspule abtastenden Steuerglied, das als Winkelhebel ausgebildet ist und dessen freier Arm nach Ablauf einer bestimmten Filmlänge über Sperrmittel das Triebwerk der Kamera sperrt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrmittel aus dem freien Arm (16) des Steuergliedes (15) und einer mit diesem zusammenarbeitenden, auf der Welle (11) befestigten Nockenscheibe (17) bestehen, wobei die Welle (11) gleichzeitig das den Aufwickelantrieb vermittelnde, mit dem Triebwerk der Kamera in Verbindung stehende Zahnrad (9) trägt.

2. Aufnahmekamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Arm (16) mittel- oder unmittelbar mit einer Zählwerkskala (19) verbunden ist.

3. Aufnahmekamera nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Arm mittel- oder unmittelbar mit zwei Zählwerkskalen (19 und 20) verbunden ist, die sich an gegenüberliegenden Kassettenseitenwänden befinden und von denen die eine dem ersten und die andere dem zweiten Filmdurchlauf zugeordnet ist.

4. Aufnahmekamera nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Kassettenseitenwänden befindlichen Ablesefenster (21 und 22) für die beiden Skalen mit Verschlüssen versehen sind, die zum Abdecken derjenigen Zählwerkskala dienen, die der noch nicht oder bereits vollständig belichteten Bildreihe zugeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 676 003, 929 767.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen