Kinematographische Aufnahmekamera mit umsetzbarer Kassette für Zweireihenbelichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine kinematogra phische Aufnahmekamera mit umsetzbarer Kassette für Zweireihenbelichtung.
Bei derartigen Kassetten müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass der Film nach dem. ersten Durchlauf nicht vollständig von der Abwickelspule abläuft, damit die Kassette nach dem Umsetzen so fort wieder betriebsbereit ist. Diese Aufgabe hat man z. B. durch ein innerhalb der Kassette angeordnetes, den Durchmesser der Filmspule abtastendes Steuer glied gelöst, das nach Ablauf einer bestimmten Filmlänge ein Sperrmittel für das Triebwerk der Ka mera auslöst. Bei einer bekanntgewordenen Anord nung dieser Art ist das Sperrmittel in der Kamera angeordnet und die Verbindung zwischen dem die Filmspule abtastenden Steuerglied und dem in der Kamera angeordneten Sperrmittel muss durch die Kassettenwand hindurch hergestellt werden.
Dies bedingt einen erheblichen Aufwand und beeinträch tigt die Funktionssicherheit der Kassette.
y Es ist weiterhin bekannt, das Triebwerk von einer im Kameragehäuse angeordneten Filmzähluhr nach Durchlauf einer bestimmten Filmlänge stillsetzen zu lassen. Auch diese Anordnung bedingt sehr hohen Aufwand, da Steuermittel vorgesehen werden müssen, die die Zähluhr beim Herausnehmen der Kassette auf Null zurückdrehen und die Triebwerksperre aufheben.
Eine gegenüber den bekannten Einrichtungen wesentlich einfachere Anordnung ergibt sich gemäss der Erfindung dadurch, dass man ein den Durch messer der Filmspule abtastendes Steuerglied als Winkelhebel ausbildet, dessen freier Arm auf eine mit dem Aufwiekelantrieb der Kassette fest ver bundene und innerhalb der Kassette angeordnete Nockenscheibe einwirkt. Durch diese Anordnungsweise braucht kein Steuerglied aus der Kassette herausgeführt zu wer den, was weniger Aufwand und grössere Betriebs sicherheit bedeutet.
Zweckmässig wird der freie Arm des die Film spule abtastenden Steuergliedes mittel- oder unmit telbar mit einer Zählwerkskala verbunden, so dass für die Zähleinrichtung bereits für andere Funktionen verwendete Teile mit ausgenutzt werden können. Um bei beiden Filmdurchläufen die verbrauchte Film länge ablesen zu können, werden zu beiden Seiten der Kassette Skalen vorgesehen.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veran schaulicht. Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht einer geöffneten Kassette, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie<B><I>A -A</I></B> der Fig. 1 und Fig. 3 eine Seitenansicht der geschlossenen Kas sette. Im Kassettengehäuse 1 befinden sich die wechsel weise zur Auf- und Abwicklung verwendeten Spulen 2 und 3. Der Film 4 läuft von der Spule 2 über die Umlenkrolle 5, die Bildbühne 6 und die Umlenkrolle 7 zur Spule 3.
Beide Spulen werden über die Zahn räder 8 und 9 wechselweise mit dem Triebwerk der Kamera in nicht näher dargestellter Weise gekuppelt und sind mit Wickelachsen 10 und 11 über Friktions- kupplungen 12 und 13 verbunden. In der in Fig. 1 dargestellten Lage der Kassette erfolgt die Aufwick lung durch die Spule 3.
Im Kassettengehäuse ist um die Achse 14 drehbar das den Durchmesser der Ab wickelspule abtastende Steuerglied 15 gelagert. Der freie Arm 16 dieses als Winkelhebel ausgebildeten Steuergliedes wirkt mit einer Nockenscheibe 17 zu sammen, die auf der gleichen Welle 11 befestigt ist, auf der das den Aufwickelantrieb vermittelnde Zahn rad 9 sitzt.
Das Steuerglied 15 wird mittels der Feder 18 ständig gegen den Wickeldurchmesser der Spule 2 gedrückt.
Sobald das Steuerglied 15 in die gestrichelte Lage gelangt, in der der Film nahezu von der Spule 2 abgewickelt ist, setzt sich der freie Arm 16 hinter den auf der Scheibe 17 angeordneten Nocken, so dass das Triebwerk zum Stillstand gebracht wird.
Wird zwecks Belichtung der zweiten Bildreihe die Kassette um 180 gedreht, so erfolgt am Ende des zweiten Durchlaufes kein Stillsetzen des Trieb werkes, da das Zahnrad 9 nicht mehr mit diesem gekuppelt ist. Der Film kann also vollständig von der Vorratsspule abgezogen werden.
Mit dem Steuerglied 15 sind zwei Zählwerk skalen 19 und 20 verbunden, die durch in den Kas- settenseitenwänden angebrachte Öffnungen 21 und 22 beobachtet werden können. Eine entsprechende Öffnung befindet sich in der Kameraseitenwand oder Kameratür. Die beiden Skalen 19 und 20 sind gegen läufig beziffert, wobei die für den zweiten Durch lauf bestimmte Skala entweder wieder mit Null oder mit einer fortlaufenden Bezifferung, das heisst bei Doppelacht-Film, mit 7,5 cm beginnt.
Um das Einlegen der Spule 2 zu erleichtern, wir die Skala 19 mit dem Steuerglied 15 zweckmässi- gerweise über eine Feder verbunden, die ein Ver drehen der Skala gegen das Steuerglied 15 gestattet. Um Doppelbelichtungen zu vermeiden, die dann ein treten können, wenn die Kassette während eines Durchlaufes gewechselt wird und die Belichtung der herausgenommenen Kassette erst zu einem späte ren Zeitpunkt fortgesetzt wird, ist es zweckmässig, dasjenige Ablesefenster, das zu der noch nicht oder zu der bereits vollständig belichteten Bildreihe ge hört, durch ein Abdeckfenster zu verschliessen.