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Kassette für Kinokameras.
Bei kinematographisehen Aufnahmeapparaten ist es bekannt, Kassetten vorzusehen, die in zwei durch Schwenkung um 1800 erhaltenen Lagen mit dem Triebwerk der Kamera in Eingriff gebracht werden können. Solche Kassetten sind vorgeschlagen worden, um den Film zwecks Herstellung von Überblendungen in der Kamera um ein gewisses Stück zurückdrehen zu können. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, umlegbare Kassetten dann zu verwenden, wenn es sieh darum handelt, zwecks Ersparnis an Aufnahmematerial einen Film mit zwei nebeneinanderliegenden Reihen entsprechend kleinerer Bilder zu belegen. Für die beiden vorgenannten Zwecke können die gleichen Kassettenbauarten verwendet werden.
Gemäss der Erfindung werden nun die in der bekannten Weise umlegbaren Kassetten so ausgebildet, dass zwei getrennte Filmräume entstehen, von denen jeder einen besonderen Film, vorzugsweise besonders schmalen Formats, aufzunehmen vermag.
Wenn es, wie oben angedeutet, beabsichtigt ist, zwecks Ersparnis an Aufnahmematerial die Bildbreite auf einen Teil der üblichen Filmbreite von z. B. 16 mm zu beschränken, so wird es durch die Massnahme gemäss der Erfindung ermöglicht, das Aufnahmematerial schon vor der Aufnahme auf die gewünschte Breite (z. B. 8 mm) zu bringen und trotzdem in einer einzigen Kassette den gleichen Filmvorrat zur Verfügung zu haben, der der Ladung einer etwa gleich grossen Kassette mit in zwei Reihen zu belichtenden Film entspricht.
Durch das vor der Aufnahme erfolgende Längszerschneiden des Films auf die bei der Vorführung gewünschte Breite werden einmal die bei der Umkehrentwicklung sonst auftretenden Schwierigkeiten umgangen, und zum andern wird es durch die besondere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ermöglicht, dass ein bereits belichteter Teil der Kassettenfüllung der Kassette entnommen werden kann, ohne dass die Verwendungsmöglichkeit des verbleibenden Teiles hiedurch leidet.
Zweckmässig werden die Filmführungsteile der Kassette so angeordnet und ausgestaltet und mit den in der Kamera festen Führungsflächen zum Zusammenwirken gebracht, dass ein Einlegen der Kassette in die Kamera möglich ist, ohne dass der Film seine Lage gegenüber der Kassette verändert. Obwohl diese Massnahme für Kassetten mit nur einem Filmraum an sich bekannt ist, stellt sie doch eine zweckmässige Weiterbildung der Kassettenart gemäss der Erfindung dar.
Die Belichtungsstellen beider Filmstreifen können an der gleichen Schmalseite der Kassette unmittelbar nebeneinanderliegen, u. zw. wird in diesem Falle die zweite Stellung, in der die Kassette mit dem Kameratriebwerk in Eingriff gebracht werden kann, erhalten durch Drehen der Kassette um 180 um eine zur optischen Achse parallele Achse. Es ist aber auch möglich, die Belichtungsstellen der in beiden Kassettenräumen untergebrachten Filme aneinander gegenüberliegende Schmalseiten der Kassette zu verlegen, wobei die zweite Stellung, in der die Kassette mit dem Kameratriebwerk in Eingriff gebracht werden kann, durch 180"-Drehung der Kassette um eine zur optischen Achse und zu den Spulenachsen senkrechten Achse erhalten wird.
Der bei Filmkassetten an sich bekannte Filmschutzschieber kann gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung den Belichtungsöffnungen beider Kassettenräume gemeinsam zugeordnet werden. Es ist weiterhin zweckmässig, eine Verschiebung dieses Filmschutzschiebers in zwei Richtungen vorzusehen und den Schieber so auszubilden, dass bei Verschiebung in einer der beiden Richtungen stets die eine,
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in der andern Richtung dagegen die andere Belichtungsöffnung sowie gegebenenfalls auch die Ausnehmung für eine an der Kamera angebrachte Filmandruekplatte freigegeben wird.
Es ist weiterhin bekannt, einen Filmschutzschieber mit einem Ansatz zu versehen, durch den beim Freigeben einer Belichtungsöffnung gleichzeitig eine Sperrvorrichtung für die Abwickelspule freigegeben wird. Bei Kassetten gemäss der Erfindung kann der gemeinsame Schutzschieber beider Belichtungsstellen mehrere derartige Ansätze erhalten, die so ausgebildet sind, dass in einer Endlage des Schiebers stets nur eine der Filmvorratsspulen, in der zweiten Endlage dagegen die andere Filmvorratsspule freigegeben wird, während in der Mittelstellung beide Filmvorratsspulen gesperrt sind.
Die Kassette nach der Erfindung ermöglicht es infolge der geringen Filmbreite und der damit verminderten Eigenfederung des Films (im Vergleich zu Kassetten für dasselbe Bildformat, jedoch für die Aufnahme mehrerer nebeneinanderliegender Bildreihen auf dem gleichen Film) aber auch, besondere Mittel zum Verhindern des Auffederns der Filmvorratsspule fortfallen zu lassen. Hiedurch wird bei etwa gleicher Betriebssicherheit eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung der Kassette erreicht.
Liegen die Belichtungsstellen der beiden Filme an verschiedenen Schmalseiten der Kassette, so ist es vorteilhaft, jeder Belichtungsöffnung einen besonderen Filmschutzschieber zuzuordnen. Die gleiche Massnahme kann getroffen werden, wenn die Belichtungsstellen beider Filmräume unmittelbar benachbart sind. Die erfindungsgemässe Ausbildung einer Filmkassette ermöglicht es weiterhin, in an sich bekannter Weise die Filmvorratsspule mittels Reibung von der Filmaufwiekelspule aus anzutreiben. Das geschieht dadurch, dass der Zapfen der Vorratsspule so angebracht wird, dass er seinen Abstand gegenüber der Aufwickelspule verändern kann und dass in der Betriebsstellung der Kassette die Vorratsspule über der Aufwickelspule liegt.
Infolge dieser Anordnung legt sich die Filmvorratsspule unter der Wirkung ihres Eigengewichtes auf die Filmaufwiekelspule und wird durch die am Umfang beider Spulen stattfindende Berührung durch die hiebei auftretende Reibung in Umdrehung versetzt.
Diese in der Praxis bestens bewährte Massnahme wäre selbstverständlich nicht durchführbar, wenn, wie bei den bekannten Kassetten, jeder der Spulenkerne abwechselnd als Vorratskern und als Aufwickelkern dienen müsste und beide Kerne deshalb einen festen Abstand voneinander haben.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Kassette nach der Schnittlinie A-B in Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht dieser Kassette von oben, Fig. 3 einen Querschnitt durch die gleiche Kassette nach der Schnittlinie C-D in Fig. 2, Fig. 4 eine zweite Ausführungsform, bei der die Belichtungsstellen der beiden Filmräume aneinander gegenüberliegenden Schmalseiten der Kassette liegen, in schematischer Darstellung, Fig. 5 eine Einzelheit, u. zw. eine besondere Ausbildung der Filmschutzschieber. Fig. 6 einen Querschnitt durch einen abgeänderten Aufwickelkern.
In den Fig. 1-3 bezeichnet 1 den Kassettenkörper, der einen Zwischenboden 2 enthält. Durch diesen Zwischenboden und durch die beiderseits aufgesetzten Deckel 3 und 4 werden zwei Kassettenräume 5 und 6 gebildet. Jeder dieser Räume ist geeignet, eine Vorratsspule 7 aufzunehmen und ist weiterhin mit einem Aufwickelkern 8 ausgestattet. Der in bekannter Weise topfförmig gestaltete Aufwickelkern 8 liegt mit seiner offenen Seite über einer runden Deckelöffnung 9, deren Rand zur besseren Lichtabdichtung in den Hohlraum des Aufwickelkerns 8 hineinragt. Eindrückungen 9 a der Aufwickelkerne 8 dienen zum Kuppeln des in der Kamera verbleibenden Antriebszapfens mit diesen Aufwickelkernen.
Zweckmässig erhält der Aufwickelkern an seiner Stirnfläche einen Zentrieransatz, durch den er beim Schliessen des Deckels in der richtigen Stellung gehalten wird. Der Zentrieransatz 29 kann, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, gleichzeitig dazu dienen, den Aufwickelkern 8 unverlierbar mit der Kassette zu verbinden.
Die Filmvorratsspulen 7 sind auf ein Kernstück 10 fest aufgesetzt und dieses läuft lose drehbar auf einem Zapfen 11. Damit die Abwickelspule in an sich bekannter Weise von den Aufwickelspule aus angetrieben werden können, ist der Zapfen 11 am freien Ende eines Schwenkarmes 12 befestigt und kann somit seinen Abstand gegenüber der Aufwickelspule verändern. Diese Anordnung erlaubt es, dass sich die Abwickelspule unter der Wirkung ihres Eigengewichtes auf den Umfang der Aufwickelspule auflegt, um durch die entstehende Reibung gedreht zu werden.
EinAuffedern der Filmvorratsspulen kann in ebenfalls an sich bekannter Weise dadurch verhindert werden, dass ein in jedem Kassettendeckel in seiner Längsrichtung entgegen der Wirkung der Federn verschiebbarer Stift 13 durch einen Fortsatz eines noch näher zu beschreibenden Filmschutzschiebers auf das Kernstück 10 niedergedrückt wird. Dabei kann der Stift 13 in Eingriff kommen mit einer in Richtung eines Durchmessers in der Stirnfläche dieses Kernstückes angebrachten Nut 14.
Fig. 3 lässt erkennen, dass bei der Kassette nach Fig. 1-3 die Belichtungsstellen der beiden Filmräume unmittelbar nebeneinanderliegen. Ausser der Kassette selbst ist in dieser Figur das in der Kamera fest angebrachte Filmfenster 15 und die ebenfalls einen Bestandteil der Kamera bildende Andruckplatte 16 dargestellt. Die beiden 8 mm breiten und zweckmässig einseitig perforierten Filme sind mit 17 bezeichnet. Bei dieser Anordnung wird die Lage des Films gegenüber dem Objektiv ausschliesslich durch in der Kamera verbleibende Konstruktionsteile bestimmt. Der seitlichen Führung
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