DE1236484B - Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen

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DE1236484B
DE1236484B DE1962J0021199 DEJ0021199A DE1236484B DE 1236484 B DE1236484 B DE 1236484B DE 1962J0021199 DE1962J0021199 DE 1962J0021199 DE J0021199 A DEJ0021199 A DE J0021199A DE 1236484 B DE1236484 B DE 1236484B
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DE
Germany
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chloride
potassium
magnesium
thermophosphate
potassium salts
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Application number
DE1962J0021199
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English (en)
Inventor
Wlodzimierz Bobrownicki
Jerzy Schroeder
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Instytut Chemii Nieorganicznej
Original Assignee
Instytut Chemii Nieorganicznej
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/04Chlorides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen.
  • Es ist bekannt, magnesiumhaltige Kalisalze, besonders solche, die Kalium in Form von Carnallit KCl - MgC12 » 6 H20 neben Natriumchlorid, Magnesiumsulfat, Kaliumsulfat und anderen Beimengungen enthalten, auf nassem Wege zu verarbeiten. Zur Durchführung der nassen Verfahren sind große Flüssigkeitsmengen erforderlich und es entstehen dabei verdünnte Abfallösungen, die das gesamte Magnesium und nahezu das gesamte Natrium enthalten. Die Beseitigung dieser in großen Mengen abfallenden Abfallösungen bereitet große Schwierigkeiten und Kosten. Die Kosten der Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen auf reine Kalisalze nach den nassen Verfahren sind so hoch, daß sich die Verarbeitung nur dann lohnt, wenn der Kaliumgehalt im Rohsalz 8% umgerechnet auf K20 übersteigt.
  • Ferner ist es bekannt, Kaliumchlorid aus niederprozentigen magnesiumhaltigen Kalisalzen auf thermischem Wege zu gewinnen, und zwar durch Schmelzen und Abdestillieren von Kaliumchlorid aus der Schmelze. Dieses Verfahren erfordert einen großen Wärmeaufwand. Außerdem ergeben sich Schwierigkeiten bei der Verwendung der Schmelze durch Zerlegung in verwertbare Bestandteile.
  • Weiterhin ist ein Verfahren zur Verarbeitung von phosphorhaltigen Mineralien auf thermischem Wege zu Kunstdünger, dem sogenannten Thermophosphat, bekannt. Die Verarbeitung erfolgt durch Sintern oder Schmelzen der Phosphormineralien mit verschiedenen Zusätzen zur Beseitigung der Fluorverbindungen oder zur Vernichtung der Apatitstruktur auf anderem Wege. Bei diesem Verfahren werden die unlöslichen Fluorapatite in Phosphate umgewandelt, die in 2%iger Zitronensäure und in saurem Ammoniumzitrat löslich sind. Die Löslichkeit der Phosphate in Zitronensäure und saurem Ammoniumzitrat bildet bekanntlich einen Maßstab für die Assimilierbarkeit der Phosphate durch Pflanzen. Als Zusätze zu den phosphorhaltigen Mineralien werden bei diesem Verfahren Kieselsäure, Alkalien, Magnesium- und Kalziumsilikat sowie Magnesiumsulfat verwendet. Bei der Herstellung von phosphathaltigem Mischdünger auf thermischem Wege ist es auch bekannt, Kalirohsalze zu Phosphormineralien zuzugeben, um Kalium in den Mischdünger einzuführen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen bei der Herstellung von Thermophosphat durch Zugabe des rohen Kalisalzes zu Phosphormineralien, wobei das entstehende Sublimat aus KCl und NaCI sowie der in den Abgasen enthaltene Chlorwasserstoff entnommen werden und das sich dadurch kennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch zunächst bei einer Temperatur über 700° C, vorzugsweise zwischen 900 und 1000°C glüht, Natriumchlorid und Kaliumchlorid absublimiert und Chlorwasserstoff abtreibt, und daß man das verbleibende Sintergut schmilzt und in Wasser abschreckt mit der Maßgabe, daß im eingesetzten Rohstoffgemisch die molaren Verhältnisse von P.05 zu Mg0 etwa 1:2 bis 1:3,5 und die molaren Verhältnisse von Mg0 zu SiO2 etwa 1:0,5 bis 1:1 betragen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich besonders zur Verarbeitung von carnallitischen Salzen und ist auch bei der Verarbeitung von Salzen mit sehr geringem Kaligehalt anwendbar und rentabel. Bei seiner Durchführung fallen neben hochwertigem Thermophosphat Kaliumchlorid von großer Reinheit, Natriumchlorid und Salzsäure an. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß keine Abfallösungen anfallen, da das gesamte Magnesium in das Thermophosphat übergeht und das Natrium als Chlorid gewonnen wird.
  • Zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die Phosphormineralien, beispielsweise Phosphorit und Apatit, mit magnesiumhaltigen Kalisalzen und Sand vermischt. Die Mischung wird bei einer Temperatur über 700° C, insbesondere zwischen 900 und 1000° C, vorzugsweise im Trommelofen geglüht. Beim Glühen sublimieren Kalium- und Natriumchlorid, und es entweichen Chlorwasserstoff und Wasserdampf. Die in den Abgasen enthaltenen Produkte werden in Wasser absorbiert. Hierbei entsteht eine Lösung, aus der zuerst Kaliumchlorid von großer Reinheit kristallisiert.
  • Anschließend kristallisiert Natriumchlorid, das geringe Verunreinigungen durch Kaliumchlorid aufweist. Die verbleibende Mutterlauge ist technische Salzsäure mit geringen Verunreinigungen durch Chloride. In Abänderung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann eine Mischung von festem Natrium-und Kaliumchlorid von sehr hoher Reinheit durch mäßige Abkühlung der Gase direkt aus den Abgasen erhalten werden. Der in den Abgasen verbleibende Chlorwasserstoff wird zur Bildung von konzentrierter technischer Salzsäure in Wasser absorbiert. Die Mischung von festem Kalium- und Natriumchlorid ist nach bekannten Verfahren leicht trennbar. Die im Trommelofen verbleibende, durch Glühen gesinterte Substanz wird weiter bis zum Schmelzen erwärmt. Das Schmelzen erfolgt vorzugsweise in einem anderen Ofen, beispielsweise in einem elektrischen Ofen oder einem Schachtofen. Die Schmelze wird aus dem Ofen in fließendes Wasser abgelassen. Beim Abschrecken entsteht Thermophosphat in Form einer verglasten körnigen Substanz, die, falls erforderlich, zu größerer Feinheit vermahlen werden kann. Das so erhaltene Thermophosphat enthält praktisch den gesamten in das Verfahren eingebrachten Phosphor. Der Phosphor ist in 2%iger Zitronensäure sowie in saurem Ammoniumzitrat praktisch vollständig löslich. Vorgenommene Agrikulturversuche haben gezeigt, daß das so erhaltene Thermophosphat bessere Düngeeigenschaften besitzt als die nach den bekannten Verfahren hergestellten Thermophosphate.
  • Das Mischungsverhältnis der Rohstoffe im Reaktionsgemisch wird unter Berücksichtigung deren jeweiliger Zusammensetzung gemäß der Erfindung so gewählt, daß das molare Verhältnis von MgO zu SiO, etwa 1:0,5 bis 1:1 beträgt und das molare Verhältnis von P205 zu MgO etwa zwischen 1:2 bis 1:3,5 liegt. Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, dieses Verhältnis auch bei starken Schwankungen der Zusammensetzungen der verwendeten Phosphormineralien und magnesiumhaltigen Kalisalze einzuhalten, und zwar dadurch, daß die zugesetzte Menge von Sand den jeweiligen Verhältnissen angepaßt wird.
  • Die Schmelztemperatur des Sintergutes hängt von der jeweiligen Zusammensetzung des Reaktionsgemisches ab und liegt in der Regel zwischen 1100 und 1400 ' C. Beispiel 1000 kg Carnallit aus dem Bezirk von Klodawä in Polen mit 12% KCl (umgerechnet 7,5% K20), 52% NaCI, 1,66°/o MgS04, 14,8% MgC12, 15,40/0 Kristallwasser und 1,2% Gangart wurden mit 217 kg Apatitkonzentrat Kola, das 39% P205 enthielt, und mit 55 kg Sand, der 95 % Si02 enthielt, gemischt. Das Reaktionsgemisch wurde zunächst im Trommelofen bei etwa 950° C geglüht. Hierbei entwichen Chlorwasserstoff und Wasserdampf sowie Kaliumchlorid und Natriumchlorid. Diese Produkte wurden durch Einleiten der Abgase in Wasser absorbiert. Aus der Lösung wurden etwa 100 kg Kaliumchlorid von hoher Reinheit, etwa 490 kg Natriumchlorid mit etwa 4% KCl und etwa 280 kg konzentrierter technischer Salzsäure erhalten. Das Sintergut wurde aus dem Trommelofen in einen elektrischen Ofen überführt und in diesem bei etwa 1220° C verschmolzen. Die aus dem Ofen herausfließende Schmelze wurde unmittelbar in fließendes Wasser eingelassen. Hierbei wurden etwa 400 kg Thermophosphat erhalten. Die Bestimmung des im Thermophosphat enthaltenen ge= samten P205 sowie die Bestimmung des im Thermophosphat enthaltenen ammoniumzitrat- und zitronensäurelöslichen P.O., ergaben übereinstimmend 24,3#/o'.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Verarbeitung von magnesiumhaltigen Kalisalzen bei der Herstellung von Thermophosphat durch Zugabe des rohen Kalisalzes zu Phosphormineralien, wobei das entstehende Sublimat aus KCl und NaCl sowie der in den Abgasen enthaltene Chlorwasserstoff entnommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch zunächst bei einer Temperatur über 700° C, vorzugsweise zwischen 900 und 1000° C glüht, Natriumchlorid und Kaliumchlorid absublimiert und Chlorwasserstoff abtreibt und daß man das verbleibende Sintergut schmilzt und in Wasser abschreckt mit der Maßgabe, daß im eingesetzten Rohstoffgemisch die molaren Verhältnisse von P205 zu MgO etwa 1:2 bis 1:3,5 und die molaren Verhältnisse von MgO zu SiOz etwa 1:0,5 bis 1:1 betragen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 325 398, 559 050.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3617176A4 (de) * 2017-02-17 2020-11-04 Mineraçâo Curimbaba Ltda. Verwendung eines thermophosphatdüngemittels mit geringer löslichkeit in wasser und verfahren zur verringerung der eutrophierung von gewässern aufgrund von düngemitteln

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE325398C (de) * 1918-10-08 1920-09-21 Georg Kassel Dr Ing Verfahren zur Gewinnung von Chlorkali aus unreinen, insbesondere niederprozentigen Kalisalzen gemaess Patent 289746
DE559050C (de) * 1926-06-04 1932-09-15 Kali Chemie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Gluehphosphaten

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