DE1235966B - Verfahren zur Herstellung von Graphitstahl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Graphitstahl

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DE1235966B
DE1235966B DER34082A DER0034082A DE1235966B DE 1235966 B DE1235966 B DE 1235966B DE R34082 A DER34082 A DE R34082A DE R0034082 A DER0034082 A DE R0034082A DE 1235966 B DE1235966 B DE 1235966B
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carbon
steel
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melt
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DER34082A
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Masao Honma
Keizo Iwase
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STEEL AND OTHER METALS OF
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RES INST IRON STEEL
STEEL AND OTHER METALS OF
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C33/00Making ferrous alloys
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/076Use of slags or fluxes as treating agents
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Graphitstahl Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines Materials, das im normalen Sinne weder als eigentlicher Stahl noch als Gußeisen angesprochen werden kann sondern als ein Zwischenwerkstoff bezeichnet werden muß, in dem günstige Eigenschaften von Gußeisen mit günstigen Eigenschaften von Stahl vereinigt sind. Dieses Material soll nachstehend als Graphitstahl bezeichnet werden.
  • Bekanntlich erstarren Eisenschmelzen mit einem Kohlenstoffgehalt im Stahlbereich, d. h. mit einem Kohlenstoffgehalt unter etwa 1,70/0, normalerweise weiß, wobei der Kohlenstoff in gebundener Form als Fe3C vorliegt. Stähle dieser Art weisen zwar die bekannten Vorzüge, z. B. hohe Festigkeit von hochkohlenstoffhaltigen Stählen auf, jedoch fehlen ihnen einige erstrebenswerte Eigenschaften des grauerstarrten Gußeisens, wie z. B. gute Gleiteigenschaften, gute Ölabsorption usw.
  • Gemäß der Erfindung wurde ermittelt, daß durch eine bestimmte Schlackenbehandlung aus Schmelzen im Stahlbereich mit einem Kohlenstoffgehalt unter etwa 1,7% ein als Zwischenwerkstoff einzuordnender Graphitstahl mit frei ausgeschiedenem Kohlenstoff erhalten werden kann. Dieser Werkstoff ist hinsichtlich des Kohlenstoffgehaltes zu den Stählen und hinsichtlich der Kohlenstoffausscheidung zu grauem Gußeisen zu rechnen. Er vereinigt vorteilhafte Eigenschaften bekannter Stähle, z. B. hohe Festigkeit, mit vorteilhaften Eigenschaften von grauem Gußeisen, z. B. guten Gleiteigenschaften und guter Selbstschmierwirkung. Bei der Herstellung kann von geringwertigen Rohmaterialien ausgegangen werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß eine auf Grund ihres geringen, im Stahlbereich unter etwa 1,7% liegenden Kohlenstoffgehalts und trotz der gegebenenfalls verwendeten Impfmittel normalerweise weiß mit gebundenem Kohlenstoff erstarrende Schmelze mit einer reduzierenden Schlacke an sich bekannter Art, die aus ein oder mehreren Alkali- oder Erdalkalioxyden oder -carbonaten und einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe Kohlenstoff, Silicium und Aluminium besteht, im Lichtbogen-, Graphitstab-oder Induktionsofen bis zur Grauerstarrung, d. h. Ausscheidung von freiem Kohlenstoff, eines Probestücks mit gleicher oder höherer Wandstärkenempfindlichkeit als das herzustellende Produkt gefeint bzw. desoxydiert und danach abgegossen wird.
  • Es sind bereits zahlreiche Schlackenbehandlungen für Gußeisen mit verhältnismäßig hohen Kohlenstoff-und Siliciumgehalten vorgeschlagen worden. Soweit bekannt, hat man es bisher jedoch nicht für sinnvoll angesehen, Schmelzen mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt, insbesondere im Stahlbereich unter etwa 1,7%, mit reduzierenden Schlacken gemäß den Merkmalen vorliegender Erfindung zu behandeln. Nach den bisherigen Kenntnissen war bei solchen Ausgangsmaterialien eine Weißerstarrung mit gebundenem Kohlenstoff zu erwarten, nicht aber die Möglichkeit, durch eine Schlackenbehandlung eine wesentliche Gefügeänderung oder gar eine Grauerstarrung zu erzwingen. überraschend wurde nun gefunden, daß die Fachwelt hier einem Vorurteil gegenübergestanden hatte. Erfindungsgemäß wird bei Kohlenstoffgehalten im Stahlbereich eine Grauerstarrung erzielt.
  • Zum Feinen von Stahl ist es auch bekannt, der Schmelze Eisenoxyde zuzusetzen, um Kohlenstoff zu entfernen; erstere werden dann durch Zusatz von Kalk wieder gebunden. Eine Gefügeänderung entsprechend oder ähnlich wie bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird hierdurch nicht bewirkt.
  • Weiter ist es bekannt, beispielsweise aus einer zusammenfassenden Veröffentlichung über den Einfluß von Silicium auf die Gleichgewichts- und Graphitisierungsvorgänge, insbesondere bei Gußeisen (E. Piwowarsky, »Gußeisen«, 2. Auflage, 1951, Abschnitt IV, Springer-Verlag, Berlin). daß bei im wesentlichen nur kohlenstoffhaltigen Eisenlegierungen die Ausscheidung des Kohlenstoffs nach dem metastabilen System Eisen-Eisenkarbid erfolgt, während die Anwesenheit von Silicium, Aluminium und anderen Elementen die Neigung der Kohlenstoffausscheidung als Graphit nach dem stabilen System begünstigt. Es findet sich jedoch kein Hinweis auf eine dem Verfahren gemäß der Erfindung entsprechende oder ähnliche Arbeitsweise zur Herstellung eines Graphitstahls und kein Anhaltspunkt, daß eine Schmelze mit einem Kohlenstoffgehalt unter etwa 1,7%, die trotz gegebenenfalls verwendeter Impfmittel normalerweise weiß erstarrt, durch Behandlung mit einer reduzierenden Schlacke der erfindungsgemäß vorgesehenen Art zu Grauerstarrung mit freiem Graphit gebracht werden könnte.
  • Schließlich ist es bekannt, z. B. aus einer zusammenfassenden Veröffentlichung über den chemischen Umsatz von Edelstahlschmelzen mit Reduktions- und Feinungsschlacken (F. L e i t n e r und E. P 1 ö c k i n -g e r, ;>Die Edelstahlerzeugung«, 1950, Springer-Verlag, Wien, S.72/73), daß durch Reduktion von metalloxydhaltigen Schlacken mit Kohlenstoff und anderen Eisenbegleitern der Legierungsgehalt des Stahlbades beeinffußt wird. Auch hier findet sich jedoch keine Anregung, in einer dem Verfahren gemäß der Erfindung entsprechenden oder ähnlichen Weise eine nach den bisherigen Kentnissen weiß erstarrende Schmelze mit einer reduzierenden Schlacke der erfindungsgemäß vorgesehenen Art zu behandeln und hierdurch bei einem Kohlenstoffgehalt unter 1,7% eine graphitische Kohlenstoffausscheidung zu erzwingen.
  • In der deutschen Patentschrift 1153 783 ist ein Verfahren, dessen Arbeitsmaßnahmen - abgesehen von der Zusammensetzung des Schmelzbades - im wesentlichen mit den Arbeitsmaßnahmen der vorliegenden Erfindung übereinstimmen, für die Herstellung von grauem Gußeisen angegeben. Demgegenüber richtet sich das Verfahren vorliegender Erfindung auf die Herstellung eines Werkstoffs, der auf Grund seines Kohlenstoffgehalts als Stahl (Graphitstahl) anzusprechen ist.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird von einer Schmelze im Stahlbereich ausgegangen, d. h. nach der üblichen Definition mit einem Kohlenstoffgehalt unter 1,7%. Da durch das Verfahren eine Grauerstarrung, also Ausscheidung von freiem Kohlenstoff, erzwungen werden soll und naturgemäß nicht der gesamte Kohlenstoff an einer Bindung in Form von Fe3C gehindert werden kann, ist ein Kohlenstoffgehalt im oberen Teil des Stahlbereiches zweckmäßig, etwa im Bereich von 1,0 bis 1,7%.
  • Das Rohmaterial der Schmelze kann vorzugsweise aus geringwertigen Stoffen wie Koksroheisen, Gußbruch, Kreislaufmaterial und normalerweise nicht oder nur in sehr geringen Mengen verwendbaren Produkten wie Stahlschrott bestehen. Der Schrott darf sogar stark verrostet sein, ohne daß hierdurch ein störender Einfiuß bemerkbar wird. Wesentlich ist nur, daß der Kohlenstoffgehalt der Schmelze, die der Feinung mit der reduzierenden Schlacke unterworfen wird, im Stahlbereich unter etwa 1,7% liegt. Der Siliciumgehalt hat auf die Graphitausscheidung keinen wesentlichen Einffuß; beachtenswert ist lediglich, daß bei verhältnismäßig hohen Siliciumgehalten, im nachstehenden Beispiel sind es etwa 2,8 %, im Verfahren gemäß der Erfindung eine freie Graphitausscheidung erreicht wird.
  • Die Arbeitsstufen im Verfahren der Erfindung erfolgen im wesentlichen wie bei normalen Schlackenbehandlungen. Das aufgeschmolzene Rohmaterial wird mit der Schlacke in Berührung gebracht und der Diffusions-Desoxydation unterworfen, bis ein Probestück mit gleicher oder höherer Wandstärkenempfindlichkeit als die herzustellenden Produkte unter Abscheidung von freiem Kohlenstoff grau erstarrt, und dann - eventuell nach vorausgehender Impfung mit an sich bekannten Mitteln - abgegossen.
  • Als Schmelzofen wird ein üblicher, für die Durchführung metallurgischer Schlackenbehandlungen geeigneter Ofen verwendet, insbesondere ein Lichtbogen-, Graphitstab- oder Induktionsofen.
  • Es werden an sich bekannte, reduzierende Schlakken folgender Art verwendet: Mischungen, die zur Hauptmenge aus ein oder mehreren Alkali- oder Erdalkalioxyden oder -arbonaten und ein oder mehreren Stoffen aus der Gruppe Kohlenstoff, Silicium, einschließlich der Siliciumverbindungen, wie Ferrosilicium, Calciumsilicid und Siliciumlegierungen, Aluminium, einschließlich der Aluminiumlegierungen, bestehen. Es können auch Mischungen aus Calciumcyanamid mit den Cyaniden der Alkali- und Erdalkalimetalle, auch in Verbindung mit einem oder mehreren der zuerstgenannten Stoffe, verwendet werden; derartige Schlacken sind ebenfalls an sich bekannt.
  • Die Schlacken können darüber hinaus aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten und zur Einstellung des gewünschten Reduktionsvermögens sowie der Basizität bzw. Acidität übliche Schlackenbestandteile, wie Si02 und A1.03, oder andere Schlacken, wie beispielsweise Hochofen-, Kupolofen-, Siemens-Martin-oder Elektroofenschlacke, und Flußmittel in Form üblicher Fluoride enthalten.
  • Die reduzierende Schlacke wird in einer Menge von etwa 1 bis 1.5% zugesetzt.
  • Die reduzierende Feinung kann bei vergleichsweise sehr tiefen Temperaturen im Bereich zwischen etwa 1400 und 1450° C durchgeführt werden. Höhere Temperaturen sind möglich und führen zu einer noch intensiveren Feinung, es sollten jedoch keine Temperaturen oberhalb der für Stahlbehandlungen üblichen Temperaturgrenze angewendet werden.
  • Es ist nicht erforderlich, im Ofen eine reduzierende Gasatmosphäre aufrechtzuerhalten. Obwohl ein basischer Ofen vorzuziehen ist, bestehen auch gegen die Anwendung eines sauren Ofens keine Bedenken. Die Wirkung der reduzierenden Schlacke ist unabhängig von ihrem Aggregatzustand; sie kann in fester oder flüssiger Form vorliegen. Die Schlacke kann die Schmelze bedecken, sie kann aber auch zur Auskleidung von Boden und Wänden des Ofens verwendet oder unterhalb des Eisenrohmaterials angeordnet werden.
  • Zweckmäßig wird die Schmelze nach dem reduzierenden Feinen geimpft, z. B. mit Ferrosilicium, Calciumsilicid oder Aluminium, um hierdurch eine Unterkühlung zu vermeiden und die Graphitisierung zu beschleunigen. Eine Impfung ist zweckmäßig, aber nicht unbedingt erforderlich. Wenn keine Impfung vorgenommen wird, ist der Graphit infolge Unterkühlung der Schmelze feiner.
  • Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung wird die Schlacke in gemahlener, homo= gen durchmischter Form angewendet. Hierzu werden die Schlackenkomponenten fein gemahlen und einheitlich miteinander vermischt; die Feinung erfolgt mit dem vorbereiteten, fertigen Gemisch. Damit wird sichergestellt, daß sämtliche Bestandteile der Schlacke in der Grenzfläche zwischen Schlacke und Schmelze über die gesamte Dauer der Feinung in einheitlichem gegenseitigem Verhältnis und Zustand vorliegen. Die Intensität der Feinung ist dann am größten. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird z. B. Graphitstahl mit einer Zugfestigkeit von etwa 60 kg/mm= erhalten, der im wesentlichen keinen freien Zementft enthält und eine Struktur mit kugel-oder flockenförmigem Graphit und sorbitischem Perlit aufweist. Die Ausbildung von dichtem Perlit ist auf die Senkung des Ar, -Punktes bei der durchgreifenden Desoxydation zurückzuführen. Durch das Verfahren der Erfindung wird auch der Selbsthärtungseffekt von Stahl gesteigert, da sich infolge der Senkung des AA-Punktes der streifige bzw. lamellare Perlit in streifigen Sorbit umwandelt.
  • Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung der Erfindung und Darlegung des erzielbaren technischen Fortschritts. Beispiel Rohmaterialien: Hochofen-Koksroheisen, gewöhnliches Abfallgußeisen, wie Anschnitte, Steiger usw., Drehspäne, Stahlabfälle usw.
  • Schmelzverfahren: Heroult-Elektroofen oder Induktionsofen. Es wurden folgende Schlacken verwendet: a) Bariumcarbonat-Kohlenstoff (5: 1), b) Calciumoxyd-Calciumcyanamid (1 : 1), c) Calciumcarbonat Kohlenstoff (5: 1).
  • Nach dem Abstich wurde die Schmelze mit etwa 0,2°/o Ferrosilicium geimpft.
  • Die Ergebnisse mit den drei Schlacken waren praktisch identisch.
  • Ergebnisse Chemische Zusammensetzung: Gesamtkohlenstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,630/0 Silicium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,8011/0 Mangan ........................... 0,74% Phosphor . . . . . .. .. . ... .. . . .. . . . . ... 0,03,1/o Schwefel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,007,1/0 Mechanische Eigenschaften: Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 mm Durchmesser Prüfstück . . . . . . . . . . . . . . 20 mm Durchmesser Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . 62,3 kg/mm2 Dehnung . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 bis 5,0% Zugfestigkeit nach kurzzeitigem Glühen .. 55,2 kg/mm2 Dehnung . . . . . . . . . . . . . . . 14,3'/o Struktur: Die Struktur im Gußzustand bestand aus kugelförmigem Graphit, Ferrit und sorbitischem Perlit ohne freies Eisencarbid (Fe3C). Die Struktur nach kurzzeitigem Glühen bestand aus geglühtem Graphit und Ferrit.
  • Durch Änderung des Gehalts an Kohlenstoff und Silicium kann eine Struktur mit kugelförmigem Graphit und Ferrit im Gußzustand erhalten werden. Bemerkung: Wendet man ein herkömmliches Verfahren zum reduzierenden Feinen mit einer Weiß-oder Carbidschlacke auf ein Ausgangsmaterial mit einer chemischen Zusammensetzung gemäß diesem Beispiel an, so erstarrt das Material, selbst nach Impfung mit Ferrosilicium, mit gebundenem Kohlenstoff und weißem oder meliertem Gefüge.
  • Durch die Erfindung wird ein beträchtlicher technischer Fortschritt erzielt. Es können geringwertige und damit billige Ausgangsmaterialien zu einem hochwertigen Graphitstahl verarbeitet werden. Die reduzierende Feinung ist sehr einfach durchzuführen, die Schmelze ist verhältnismäßig dünnflüssig und gut zu vergießen. Es tritt mit Sicherheit Grauerstarrung ein, je nach Desoxydationsgrad und Impfung liegt der Graphit in kurzflockiger oder quasiflockiger bis kugeliger Form vor. Der erhaltene Stahl ist durch hohe Zugfestigkeit und Biegefestigkeit bei gleichzeitig guten Gleiteigenschaften, wie Notlaufeigenschaften, ausgezeichnet.
  • Es ist anzunehmen, daß die Grauerstarrung mit Ausscheidung von freiem Kohlenstoff und die günstigen Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten Graphitstahles unter anderem auf die Einstellung eines optimalen Sauerstoffgehalts bei der erfindungsgemäßen Kombination von Einsatzmaterial und reduzierender Schlacke zurückzuführen sind, völlig gesicherte Ergebnisse hierüber liegen jedoch nicht vor.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Graphitstahl mit freiem Kohlenstoff aus vorzugsweise geringwertigen Rohmaterialien, z. B. Gußbruch, Kreislaufmaterial in Verbindung mit Stahlschrott od.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß eine auf Grund ihres geringen, im Stahlbereich unter etwa 1,7% liegenden Kohlenstoffgehalts und trotz der gegebenenfalls verwendeten Impfmittel normalerweise weiß mit gebundenem Kohlenstoff erstarrende Schmelze mit einer reduzierenden Schlacke an sich bekannter Art, die aus einem oder mehreren Alkali- oder Erdalkalioxyden oder -carbonaten und einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe Kohlenstoff. Silicium und Aluminium besteht, im Lichtbogen-, Graphitstab-oder Induktionsofen bis zur Grauerstarrung eines Probestücks mit gleicher oder höherer Wandstärkenempfindlichkeit als das herzustellende Produkt gefeint bzw. desoxydiert und danach abgegossen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile der Schlacke vor der Zugabe zur Schmelze fein vermahlen und einheitlich miteinander vermischt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: E. Piwarsky: »Gußeisen«, Springer-Verlag Berlin, 1951; F. Leitner und E. Plöckinger: »Die Edelstahlerzeugung«, Springer-Verlag, Wien, 1950.
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