DE123526C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C21/00—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
- G01C21/02—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by astronomical means
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Description
PATENTAMT.
Λ* 123526 — KLASSE 42 c.
. Die Erfindung betrifft ein astronomisches Mefsinstrument in Form einer Doppel-Halbkugel.
Durch blofses Ablesen, ohne eigentliche Rechnung werden mit Hülfe dieser durchsichtigen
Doppel - Halbkugel alle wichtigen astronomischen Gröfsen gewonnen: die Höhe eines Gestirns und die Distanz zweier Gestirne
ohne Weiteres; sodann aus dem einzigen Datum der Declination und bei beliebiger Stellung des
Gestirns über dem Horizont die Gröfsen: azimüthale Orientirung des Apparates, Azimuth,
Stundenwinkel, Auf- und Untergangszeit, Amplitude des Gestirns und Polhöhe des Ortes, und
zwar alle auf einmal; endlich auch die Kursrichtung für die Fahrt im gröfsten Kreise.
I. Die Einrichtung des Apparates.
Der Apparat besteht im Wesentlichen aus zwei gläsernen hohlen Halbkugeln von solchem
Gröfsenverhältnifs, dafs die kleinere in die gröfsere concentrisch und sie unmittelbar berührend
hineinpafst. Er ist hängend aufzustellen, so dafs die den beiden Rändern gemeinsame
Ebene horizontal liegt und die Wölbungen sich darunter befinden. Für den Schiffsgebrauch ist eine Cardanische Aufhängung
nöthig.
Die äufsere Kugel (Fig. A) ist an ihrem Rande mit einer Gradtheilung von o° bis i8o°
nach beiden Richtungen herum versehen, und dazu sind auf ihr nach dem untersten Punkte,
dem »Nadir« hin die Verticalkreise und ebenso parallel zum Rande die Höhenparallele eingravirt.
Die innere Halbkugel (Fig. B) enthält auf ihrem Rande die vier Hauptpunkte der Windrose
angegeben, ferner von ihrem Ost- zum Westpunkt einen auf der Randebene senkrechten
Halbkreis, den Aequator, und dazu die Declinationsparallele, endlich die vom Nordzum
Südpunkt verlaufenden Meridiane. Für diese letzteren ist die Stundenzählung von dem untersten als 12 Uhr-Meridian her längs
des Aequators eingetragen, während der 12 Uhr-Meridian selbst eine Gradtheilung trägt. Vom
Nord- zum Südpunkt ist eine stabförmige Achse geführt, welche zur Markirung des Kugelmittelpunktes
an ihrer Halbirungsstelle fein unterbrochen ist, in der Art, dafs die beiden Hälften der Achse sich hier, jede eine Art
von Gnomon, mit zwei Spitzen gegenüberstehen und man durch diesen Punkt hindurch
nach einem Punkt am Himmel visiren kann. Ferner ist vom Nordpunkt zum Südpunkt oberhalb der Halbkugel ein halbkreisförmiger
Bügel hinweggeführt, dessen Mittellinie den eingravirten 12 Uhr-Meridian der Halbkugel
zu einem vollen Kreise ergänzt. Dazu ist dieser Bügel aufsen so gerundet, dafs seine
äufsere Fläche ein Stück der Kugel bildet und er bei einer Drehung der Kugel innerhalb der
äufseren nicht stört, sondern vielmehr mit zur Führung dient.
Die kleinere Kugel ist in der Regel so in die andere eingesetzt, dafs ihr Ost- und Westpunkt
bei den Stellen 90 ° des äufseren Randes zu liegen kommen, und entsprechend der Nord-
und Südpunkt bei den Stellen o° und i8o° des äufseren Randes.
II. Die Handhabung des Apparates.
Dieselbe ist zunächst eine verschiedene, je nachdem die Himmelsrichtungen bekannt sind
oder nicht.
a) Im ersteren Falle wird der Apparat mit seinen Achsen den Himmelsrichtungen gemäfs
orientirt, alsdann wird durch den Kugelmiltelpunkt nach dem zu benutzenden Gestirn visirt
und der durch die Visirlinie auf der ä'ufseren Halbkugel gewonnene Projectionspunkt — etwa
mit einer geeigneten Tinte — fixirt.
Auf den Gradtheilungen der äufseren Halbkugel ist jetzt ohne Weiteres die scheinbare
Höhe und das Azimuth des Gestirns abzulesen.
Für die weiteren Messungen ist es dann nöthig, vorher an der gefundenen Höhe die
bekannten Correctionen anzubringen und den ursprünglich fixirten Punkt auf seinem Verticalkreise,
um die entsprechende Gröfse verschoben, noch einmal — in der wahren Höhe — zu
zeichnen.
Hiernach wird die innere Kugel um die Ost-West-Achse gedreht, so dafs sich der eine
Pol hebt und der andere senkt, während der Ost- und der Westpunkt des Randes unverändert
an ihrer Stelle bei go° des äufseren Randes beharren. Es wird nun die Declination
des Gestirns als bekannt vorausgesetzt. Beträgt dieselbe -|- w°, so ist die Drehung so weit zu
führen, dafs der (—nj- Parallelkreis über den fixirten Punkt verläuft. Alsdann ist die
Polhöhe auf der Gradtheilung des 12 Uhr-Meridians und der Stundenwinkel auf der
Theilung des Aequators abzulesen.
Dafs sich hier leicht auch andere Gröfsen, wie die Zeit des Auf- und Unterganges und
die Amplitude, durch einfaches Ablesen ergeben, braucht nur erwähnt zu werden.
b) Für den anderen Fall, dafs der Apparat mit seinen Achsen eine den Himmelsrichtungen
nach unbekannte Einstellung hat, mufs die geschilderte Fixirung des Gestirns in einem
Intervall von einer Reihe von Minuten zweimal vorgenommen werden. Sind die beiden
Punkte dann noch durch die Correction in die strengere Lage gebracht, so bestimmen sie
auf dem Apparat die Lage des (—w^-Declinationsparallels.
Die innere Kugel ist jetzt durch Drehungen so in neue Lage zu bringen, dafs irgend eine Partie ihres (—n) - Parallelkreises
durch jene zwei Punkte verläuft. Jedenfalls hat damit die Nord-Süd-Achse jetzt die
Lage parallel zur Weltachse erhalten, und wo der Aequatorialkreis den äufseren Rand,
den Horizont, schneidet, ist der Ost- bezw. der Westpunkt. Die azimuthale Einstellung
des Apparates (und damit eventuell des Schiffskiels) ist gewonnen.
Um hinterher auch wieder die Polhöhe und die Stundenwinkel für die beiden Beobachtungsmomente abzulesen, braucht man die innere
Kugel nur noch'so um die Nord-Süd-Achse zu
drehen, dafs der Ost- und der Westpunkt ihres Randes an die gefundenen Stellen des äufseren
Randes fallen.
c) Sodann bietet sich für die Verwendung des Apparates ein Fall, für welchen seine
azimuthale Einstellung gleichgültig ist. Da nämlich die Fixirung zweier Objecte gleichzeitig
vorgenommen werden kann, vielleicht durch zwei Beobachter, so wird die Messung der Distanz derselben möglich vermittelst des
herangedrehten 12 Uhr-Meridians, oder vermittelst eines graduirlen »Lineals«, welches die
Krümmung der äufseren Kugelfläche besitzt und mit seinem einen Rande einen gröfseren
Kugelkreis bildet. Dazu ist zunächst, wenn es sich um den Mond, die Sonne oder einen
Planeten handelt, der untere (oder der obere) Rand zu fixiren und · dann die gewonnene
Höhe durch die entsprechenden Correctionen auf den wahren Werth zu reduciren, welcher
für den Gestirnsmittelpunkt und in Beziehung auf das Erdcentrum gilt: erst hiernach ist das
Mafslineal anzulegen.
d) Endlich ist der Apparat auch für eine Aufgabe auf rein terrestrischem Gebiete, nämlich
zur Feststellung der nöthigen Kursrichtung für orthodrome Fahrt zu benutzen. Es handelt
sich um das Dreieck: Schiffsort-Ankunftsort-Pol und speciell darin um die Bestimmung
des Winkels beim Schiffsort, wenn die Poldistanzen und der Längenunterschied der beiden
Orte bekannt sind. Die äufsere Kugel wird jetzt als ein Erdglobus betrachtet, wobei die
Randpunkte o° und i8o° die Pole und der Rand selbst also einen Meridian bedeuten.
Der Schiffsort wird auf dem letzteren gewählt; er ist hier durch seine Poldistanz bestimmt
und mufs fixirt werden. Vom Pole selbst aus ist durch die Längendifferenz derjenige
Meridian (auf der inneren Kugel zu sehen) bestimmt, auf welchem der Ankunftsort liegt; der letztere wird gemäfs seiner Poldistanz
aufgesucht und fixirt. Es gilt jetzt, in dem entstandenen Dreieck den Winkel beim
Schiffsort zu messen. Zu diesem Zweck wird die innere Kugel mit horizontal bleibendem
Rande gedreht, bis ihr Pol an die Stelle des Schiffsortes zu liegen kommt. Der von hier
aus durch den Ankunftsort verlaufende Meridian schneidet den Aequator der inneren Kugel,
wie denselben auch der durch den Pol verlaufende Meridian, nämlich der äufsere Rand
selbst, schneidet. Der Bogen des Aequators zwischen diesen beiden Schnittpunkten ergiebl
nun die Gröfse des gesuchten Winkels.
Bemerkungen.
Ein Lineal der oben geschilderten Art ist für ein sicheres Ablesen auch für die zuerst
beschriebene Höhenmessung zu benutzen. Das Lineal ist praktisch der Länge eines Quadranten
gleich zu machen Und an dem einen Ende in geeigneter Weise mit einem Loche zu versehen,
welches um einen am »Nadir« hervorragenden Stift pafst, so dafs das Lineal wie ein Zeiger um das Nadir gedreht werden kann
und mit seiner einen Kante stets einen Verticalkreis angiebt.
Dieser drehbare Zeiger, noch mit einer verschiebbaren Zeigervorrichtung am Rande versehen,
könnte auch zur Festlegung der Stellung des Gestirns auf dem Apparat benutzt
werden.
Ein weiteres Lineal' dieser Art kann für die Ablesung des Stundenwinkels innerhalb
der kleineren Kugel verwendet werden, wo es sich von Pol zu Pol um diese beiden Punkte
drehbar hinzieht und mit seinem einen Rande stets einen Meridian anzeigt.
Die Markirung des Mittelpunktes kann auch durch zwei gekreuzte Fäden, etwa in Nord-Süd-
und Ost-West-Spannung, erzielt werden, ebenso durch einen einfachen, im Nadir sich
erhebenden Gnomon.
Mit einem bequem auszuspannenden Fadenkreuz läfst sich, nach Entfernung der inneren
Hemisphäre, auch die äufsere allein zum Fixiren des Gestirns benutzen. Und speciell
für die obige Aufgabe b, bei der es sich um die Gewinnung des Ost- bezw. des Westpunktes
handelt, läfst sich dann, statt der inneren Hemisphäre, eines der aufsen anzulegenden
Lineale verwenden. Nur müfste die Graduirung bei hinreichender Breite desselben
jetzt in Parallelen zu jenem Rande bestehen, der einen gröfsten Kugelkreis, in diesem Falle
den Aequator, bedeutet. Dazu müfste es durchsichtig sein. Der (—n) - Parallel wäre wieder
mit den zwei fixirten Punkten in Deckung zu bringen und der Rand wiese auf den Ost- und
Westpunkt des Horizontalrandes hin.
Der Apparat braucht die strenge Einstellung nur für den Moment des Fixirens zu haben.
Bei den Verrichtungen zum Zwecke des Messens handelt es sich nur noch um die gegenseitige
Lage der beiden Hemisphären, so dafs dieselben dabei sogar aus ihrer Aufhängung herausgenommen
und in bequemerer Weise aufgestellt werden können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Astronomisches Mefsinstrument in Form einer durchsichtigen Doppel-Halbkugel, besonders für Orts- und Zeitbestimmung ohne Rechnungen, bestehend aus zwei durchsichtigen concentrischen Halbkugeln, welche gesondert die eine die Linien des Horizontalsystems, die andere die Linien des Aequatorialsystems aufgetragen ent-' halten und dabei gegen einander verdrehbar sind, und bei welchen in einer zum Visiren geeigneten Weise der Kugelmittelpunkt gekennzeichnet ist, so dafs unmittelbar durch Visirung eine Festlegung der Stellung des Gestirns auf dem Apparat bewirkt werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE123526C true DE123526C (de) |
Family
ID=392375
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT123526D Active DE123526C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE123526C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3099881A (en) * | 1960-09-19 | 1963-08-06 | Paul E Snider | Sundial |
US3100353A (en) * | 1961-03-17 | 1963-08-13 | Nat Geographic Soc | Globe support and measuring device |
-
0
- DE DENDAT123526D patent/DE123526C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3099881A (en) * | 1960-09-19 | 1963-08-06 | Paul E Snider | Sundial |
US3100353A (en) * | 1961-03-17 | 1963-08-13 | Nat Geographic Soc | Globe support and measuring device |
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