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Skiroller Die Erfindung bezieht sich auf einen Skiroller als Trainingsgerät
für Skilanglauf mit einem Vorder- und Hinterradsatz mit je einer Achse, wobei die
Vorderräder einen größeren Durchmesser haben als die Hinterräder, mit einer Langlaufbindung,
einer Rücklaufsperre und einer Bremse.
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Viele Länder, in denen der Skilanglauf sehr verbreitet ist und auch
wettkampfmäßig betrieben wird, müssen sich alljährlich mit nur wenigen Wochen günstiger
Schneeverhältnisse abfinden.
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Eine Möglichkeit, diesen klimabedingten Nachteil abzuschwächen oder
gar völlig auszugleichen, ist die Anwendung geeigneter Trainingsmittel. Deshalb
sind schon seit langer Zeit Hilfsmittel bekannt, die auch in der schneelosen Zeit
eine Fortbewegung gestatten, die dem Skilanglauf mehr oder weniger angeglichen ist.
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So werden immer wieder Versuche unternommen, die fehlende Schneedecke
durch künstliche Gleitunterlagen zu ersetzen und somit eine Strecke als Skilanglaufpiste
zu präparieren. Tannen- oder Fichtennadeln, Bürstenteppiche und in letzter Zeit
Kunststoffmatten wurden und werden dazu verwandt, dem Skilangläufer die unbedingt
erforderlichen Trainingsmöglichkeiten zu geben.
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Bei all diesen Versuchen konnten jedoch die Reibungsverhältnisse,
d. h. sowohl der Haft- als auch der Gleitreibungskoeffizient zwischen Ski
und Piste nicht den Verhältnissen beim Langlauf auf Schnee gleich oder genügend
ähnlich gestaltet werden. Daher entsprachen die auf diesem Weg bisher erreichten
Laufbedingungen nicht den gestellten Anforderungen.
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In anderer Richtung wurde an der Lösung des in Frage stehenden Problems
gearbeitet, indem man versuchte, Geräte zu entwickeln, die an den Füßen befestigt,
dem Skiläufer das Langlauftraining ermöglichen.
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So verwenden z. B. die Skilangläufer im Sommertraining Roll-Schlittschuhe.
Dies ist eine Rollschuhart, an deren Grundplatte fünf einzelne Räder hintereinander
angeordnet sind, wobei das vorderste Rad hochgesetzt worden ist und blockiert werden
kann, so daß es als Stopper wirkt.
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Es werden auch normale Rollschuhe verwendet, die mit einem zusätzlich
angebrachten Stopper versehen sind. Durch das feste Verschrauben des Schuhes mit
der Grundplatte des Gerätes ist bei vorgenannten Trainingsgeräten ein Abrollen des
Fußes, wie es im Winter bei der Ausübung des Langlaufes auf Ski gegeben ist, nicht
möglich.
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Ferner wurde ein Skiroller entwickelt, der durch eine Seilzugbindung
am Schuh befestigt wird. Das Gerät ist luftbereift und trägt durch seine hohe Ausführung
die Gefahr des Umknickens in sich. Außerdem ist, durch seine Konstruktion bedingt,
mit diesem Gerät während des Laufes nur sehr schwer die Richtung zu ändern, wobei
das hohe Gewicht des Gerätes (7 kg) als ganz besonders ungünstig und den
wirklichen Verhältnissen nicht entsprechend festgestellt werden muß.
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Ein brauchbares Skilanglauf-Trainingsgerät ist der Limmersche Skiroller.
Dieses Gerät hat ein Vorder-und zwei Hinterräder, die allerdings immer Bodenberührung
haben. Ein Nachteil, der sich besonders bei Richtungsänderungen ungünstig auswirkt.
Außerdem läßt die Standsicherheit auf Grund der gewählten Dreiradanordnuna, zu wünschen
übrig.
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Weiter sind auch Geräte bekannt, welche die Mög-
lichkeit geben
sollen, auch ohne Schnee nur in der warmen Jahreszeit skiähnliche Fortbewegung zu
erreichen. Sie sind teils mit einer vorderen Lenkrolle, teils mit einfacher Rücklaufsperre
oder mit einer Bremse versehen. Sie geben aber nicht die Möglichkeit, Skilanglauf
zu trainieren, da die Schneeverhältnisse, wie sie in der Natur auftreten, z. B.
Papp-, Neu-oder Pulverschnee, Harsch usw., Dicht nachgeahmt werden können.
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Diese geschilderten Trainingsmittel lassen also keine, dem Skilanglauf
genügend nahekommenden Bewegungs- und Belastungsverhältnisse zu.
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Da die Arbeit mit einigen Trainingsmitteln sogar als nachteilig bezeichnet
werden muß, sind die Beanstandungen der Sportler sehr vielseitig, und es ergab sich
aus diesen Mängeln die Aufgabe, ein Trainingsgerät für die Skilangläufer zu entwickeln,
welches diesen die Möglichkeit gibt, in der schneelosen Zeit, bei jedem Wetter auf
glatter Fläche den Skilanglauf unter Angleich der Laufverhältnisse an die unterschiedlichen
winterlichen Bedingungen zu trainieren.
Die Aufgabe wird
- äß der Erfindung dadurch "ein ael , öst, daß die Rücklaufsperre
in ihrem Reibwert durch eine Feder und einen Außenrin- einstellbar und die als regulierbare
Bandbremse ausgebildete Bremse an der Achse des Vorderradsatzes ancreordnet sind
und daß die Fußplatte einen vor dem Vorderradsatz weisenden Federbüg trägt, an dessen
freiem Ende " el g
eine Lenkrolle angeordnet ist, die in ihrer Lagerung
festgestellt werden kann oder unter Wirkung einer in Rasten verstellbaren Zugfeder
steht, wobei dieser Skiroller in seinem Gewicht, in der Gewichtsvertellung, in der
Art der Bodenberührung und in seiner inneren Spannung dem Langlaufski angepaßt ist.
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Die Zeichnuna stellt ein Ausführun-sbeispiel des erfindungsgemäßen
Skirollers dar. Es zeigt F i g. 1 den Skiroller in der Ansicht, teilweise
im Schnitt, jedoch unbelastet, F i o,. 2 den Skiroller in der Draufsicht,
F i g. 3 den Skiroller in der Ansicht, jedoch belastet, F i g. 4 den
vorderen Teil des Skirollers in Draufsieht nach F i g. 2.
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Der Skiroller besteht in seinen Hauptteilen aus der Fußplatte
1, dem Vorderradsatz 2, dem Hinterradsatz 3, der Bindung mit Bügel
4 zur Befestigung des Langlaufschuhes, dem Federbügel 5 und der an dessen
Ende angebrachten Lenkrolle 6.
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Die beim Skilaufen ständig vorhandene Bodenberührung der Skischaufel
übernimmt die Lenkrolle 6, durch deren Gewicht und Anordnung Kopflastigkeit,
d. h. die gleiche Gewichtsverteilung wie beim Langlaufski erreicht wird.
Die Lenkrolle 6 wird mittels einer Zugfeder 7 in einer durch Rasten
8 einstellbaren Ausgangslage gehalten. Dadurch wird eine Richtungskorrektur
des Skirollers während des Vorschwungs leicht ermöglicht. Bei Bedarf kann die Lenkrolle
6 mit Hilfe der gefederten Lagerung 6 a
auch in jeder Lage festgestellt
werden.
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Der Federbügel 5 ist in seiner Federwirkung so stark gehalten,
daß bei belastetem Skiroller innerhalb des Trainingsgerätes eine der Skispannung
ähnliche Bügelspannung vorhanden ist. Im Vorderradsatz 2 sind nun die Bauelemente
untergebracht, die beim Training mit dem Skiroller dem Langläufer die
Mög-
lichkeit geben, das Gerät den jeweils geforderten Schneeverhältnissen
entsprechend einzustellen. So befindet sich auf der Vorderradnabe eine Rücklaufsperre9,
deren Reib- und Sperrwert durch Regulierung der Feder 10 einstellbar ist,
indem deren Außenring 11 mit Hilfe eines Innenkonus auf die Achse gepreßt
wird. Mit Hilfe einer Hakenöse 12 dient der Außenring 11 g eichzeitig als
Spannelement für den ZDI C
Bügel der Bindung 4; er gestattet es, mit dieser
so entstandenen Reibungskupplung den Haft-Reibungs-Koeffizienten nach Wunsch und
Bedarf züi verändern, d. h., den Abdruckwinkel den verschiedenen Schneeverhältnissen
anzupassen.
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Eine weiter auf der Achse anc, rachte einstellbare leb Bremse
13 gibt die Möglichkeit, für den Skiroller als Trainingsgerät den beim Skilanglauf
in der Natur auftretenden Gleit-Reibungs-Koeffizienten ebenfalls den verschiedenen
Schneeverhältnissen entsprechend zu gestatten.
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Da sowohl die beiden Räder des Vorderradsatzes 2, als auch die beiden
Räder des Hinterradsatzes 3
jeweils eine gemeinsame Achse besitzen und der
Durchmesser des Vorderradsatzes gegenüber dem des Hinterradsatzes verhältnismäßig
groß gehalten ist, sind gute, ebenfalls dem Langlaufski entsprechende Spureigenschaften
gewährleistet. Damit besitzt der Skiroller die gleichen Voraussetzungen, die der
Skilang-läufer beim Abdruck, bei Rück-, Hoch- und Vorschwung mit dem Langlaufski
vorfindet.