DE1233396B - Verfahren zur Herstellung von chlor- und schwefelhaltigen Organozinnverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von chlor- und schwefelhaltigen OrganozinnverbindungenInfo
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- C08K5/56—Organo-metallic compounds, i.e. organic compounds containing a metal-to-carbon bond
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G79/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule
- C08G79/12—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule a linkage containing tin
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07f
Deutsche Kl.: 12 ο - 26/03
M 60356 IV b/12 ο
18. März 1964
2. Februar 1967
18. März 1964
2. Februar 1967
Es ist bekannt, verschiedene Organozinnmercaptide mit chlorhaltigen Harzen, insbesondere Polyvinylchloriden,
zu vermischen, um deren Stabilität gegen Wärme und Licht zu erhöhen. Viele dieser Verbindungen
sind hochpolymer und daher in den üblicherweise verwendeten organischen Lösungsmitteln unlöslich
oder nicht gut löslich. Andere Stabilisatoren besitzen einen starken unangenehmen Geruch. Gewisse Stabilisatoren
können entweder Wärme- oder Lichtstabilisatoren sein. Es ist jedoch bis heute noch kein Stabilisator
bekannt, der die genannten Harze sowohl gegen Wärme- als auch Lichteinwirkung zu stabilisieren
vermag.
Aufgabe der Erfindung ist es, neue Organozinnstabilisatoren zu schaffen, welche die Eigenschaft
besitzen, chlorhaltige Harze sowohl gegen den Einfluß von Wärme als auch Licht zu stabilisieren.
So wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von chlor- und schwefelhaltigen
Organozinnverbindungen vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man etwa äquimolare
Mengen von Organozinnoxiden der Formel R'R" SnO und /3-Mercaptopropionsäure mit 0,05
bis 0,2 Mol eines Organozinnchlorids der Formel ReSnClfi+x miteinander umsetzt. In den obigen
Formeln bedeuten R, R', R" jeweils einen Alkyl-, Verfahren zur Herstellung von chlor- und
schwefelhaltigen Organozinnverbindungen
schwefelhaltigen Organozinnverbindungen
Anmelder:
M & T Chemicals Inc.,
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Carl Robert Gloskey, Stirling, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. April 1963 (271590)
Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkarylrest, α 0, 1 oder 2, b eine ganze Zahl, wobei
die Summe von α und b gleich 3 ist.
Die auf diese Weise hergestellten Produkte besitzen vermutlich die Formel
Ra
\
Cl6Sn — SCH2CH2COO
Cl6Sn — SCH2CH2COO
SnSCH2CH2COO
In den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Organozinnoxiden der Formel R'R"SnO
können R' und R" gleich oder verschieden sein.
Verbindungen der Formel R'R"SnO, in denen R' und R" gleich ist, werden bevorzugt, wobei die
Alkylgruppen weniger als 10 Kohlenstoffatome enthalten. Die bevorzugte Verbindung ist das Di-n-butylzinnoxid.
xR'R"SnO + j>
HSCH2CH2COOH Sn-1
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man das Organozinnoxid zuerst mit der /S-Mercaptopropionsäure und
das so erhaltene Zwischenprodukt dann mit dem Organozinnchlorid um.
Die Umse zung des R'R"SnO mit der ß-Mercaptopropionsäure
verläuft vermutlich nach folgender Gleichung:
χ (R'R"Sn — SCH2CH2COO —)
(I)
(I)
(— R'R"Sn — SCH2CH2COO —)x
(Π)
(Π)
709 507/439
Gegebenenfalls kann die Umsetzung in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt werden,
und zwar vorzugsweise eines solchen, das mit dem sich bildenden Wasser ein azeotropes Gemisch bildet.
Bevorzugte Lösungsmittel sind Aceton, Heptan und aromatische Kohlenwasserstoffe. Vorzugsweise wird
das Lösungsmittel in einer Menge verwendet, die ausreicht, um das Wasser durch azeotrope Destillation
zu entfernen. Zweckmäßig werden 10 bis 25 Teile Lösungsmittel auf 100 Teile des Produktes angewendet
oder etwa 2 bis 5 Teile Lösungsmittel je Teil Wasser. Die Reaktionsstoffe werden vorzugsweise
auf Rückflußtemperatur erwärmt.
Die Reaktion ist, wie durch die Bildung von 1 Mol Wasser je Mol R'R"SnO (wenn diese Verbindung
in bezug auf die Säure im Unterschuß verwendet wird) festgestellt werden kann, nach 15 bis 45 Minuten,
im allgemeinen nach etwa 30 Minuten beendet.
Das so erzeugte Produkt kann als Destillationsrückstand in einer Ausbeute von annähernd 100% ao
gewonnen werden. Obwohl dieses Produkt als ein Zwischenmonomerprodukt der Formel (I) betrachtet
werden kann, scheint es mehr der halbempirischen Formel (II) zu entsprechen. In dieser Formel entspricht
χ einer ganzen Zahl von 3 bis 8. Das so gebildete Produkt besitzt, wie durch Schmelzpunkterniedrigung
festgestellt wurde, ein Molekulargewicht, das errechnen läßt, daß 6 bis 8 dieser Glieder miteinander
verbunden sind. Es besitzt eine begrenzte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, wie Toluol.
Diese Zwischenprodukte brauchen jedoch nicht isoliert zu werden, sondern man setzt dem Reaktionsgemisch vor der Isolierung noch 0,05 bis 0,20 Mol
R0SnCl6+1 je Mol /3-Mercaptopropionsäure zu.
Die Verbindung der Formel R0SnCIa+1 kann der
Reaktionsmischung auch schon bei Beginn der Umsetzung, d. h. gleichzeitig mit dem R'R"SnO und der
j8-Mercaptopropionsäure, oder im Verlauf der Umsetzung
zugesetzt werden. Die Umsetzung der Verbindung RaSnClfi+i mit dem polymeren Material oder
mit den Verbindungen, aus denen es hergestellt werden kann, verläuft wie folgt:
R0 (-R'R"Sn- SCH2CH2 -COO)2, + 2R11SnCl6+1 >
Cl6Sn-SCH2CH2COO
oder nach folgender Gleichung:
Γ R'
SnSCH2CH2COO
R"
-Sn-Cl6
R'R"SnO + HSCH2CH2COOH + R0SnCl6+1
> (—R'R"Sn — SCH2CH2 — COO)2: + 2R0SnCl6+1
Cl6Sn-SCH2CH2COO
SnSCH2CH2COO
R'
— SnCl6
Die Gleichung (4) erläutert die Reaktion, welche vermutlich abläuft, wenn die Verbindung R0SnCl6+1
bei Beginn der Umsetzung zugesetzt wird. Die Gleichung (3) erläutert die Reaktion, welche eintritt,
wenn die Verbindung R0SnCl6+1 nach der Bildung
des Polymers zugesetzt wird. In der Reaktion (3) ist χ = η 4-1. Aus diesen Gleichungen (3) und (4)
geht hervor, daß die drei Verbindungen sich so umsetzen, daß eine Verbindung entsteht, welche eine
Kette aufweist, die Zinn- und Schwefelgruppen enthält und deren Endglied aus einem Rest einer Verbindung
der Formel R0SnCl6+1 besteht.
Das durch diese Umsetzung hergestellte neue Produkt kann durch die angegebene Formel charakterisiert
werden. Die Analyse des Produktes hängt von der Art von R ab. Wenn R Butyl ist, so enthält das
Produkt nach der Analyse 34 bis 36% Zinn, 9 bis 9,5% Schwefel und 0,5 bis 3% Chlor. Das so gebildete
lineare Produkt ist leicht löslich in Toluol, Xylol, Benzol, Butylbenzol und Methylbutylbenzol.
Gewöhnlich liegt es in Form eines frei fließenden weißen kristallinen Pulvers vor.
Die erfindungsgemäß hergestellten chlor- und schwefelhaltigen Organozinnverbindungen sind zur
Stabilisierung halogenhaltiger Homopolymere und Copolymere, wie Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid,
brauchbar.
42 Gewichtsteile (0,4MoI) /3-Mercaptopropionsäure,
100 Gewichtsteile (0,4 Mol) Dibutylzinnoxid, 12 Gewichtsteile (0,04 Mol)Dibutylzinndichloridund 800 Gewichtsteile
Benzol wurden gleichzeitig in einen Reaktionsbehälter gegeben, welcher mit einem Rührer,
einem Heizmantel und einen Wasserauskreiser ausgerüstet war. Das Reaktionsgemisch wurde unter
Rückfluß erhitzt. Dabei wurden 7,2 Gewichtsteile (0,4MoI) Wasser abgetrennt, was einer 100%igen
theoretischen Ausbeute entspricht. Hierauf wurde das gesamte Benzol abdestilliert, und zwar wurde zuerst
unter normalem Druck und dann unter Wasserstrahlvakuum gearbeitet. Das Produkt wurde in nahezu
100%iger Ausbeute als weißes kristallines Pulver mit einem Schmelzpunkt von 111 bis 130°C und einem
Gehalt von 34,8% Zinn und 9,4% Schwefel erhalten.
543 Gewichtsteile Dibutylzinnoxid (2,22 Mol), 234 Gewichtsteile /J-Mercaptopropionsäure (2,21 Mol)
und 300 Gewichtsteile Aceton wurden miteinander vermischt und 55 Minuten lang bei 59° C unter
Rückfluß erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde dann abgekühlt und filtriert. Aus dem Filtrat wurde Aceton
wiedergewonnen. Der Filterkuchen wurde unter
Vakuum getrocknet und ergab ein kristallines weißes Produkt in etwa 100%iger Ausbeute mit 34,8% Zinn
und 9,4% Schwefel. Es besaß einen Schmelzpunkt von Ul bis 1300C.
In einem Versuch wurden 5 Teile Dibutylzinndichlorid mit 100 Gewichtsteilen des gemäß Versuch (T)
hergestellten Produktes vermischt, und die Umsetzung wurde durch Vermählen der Reaktionsstoffe
und geringes Erwärmen der Mischung durchgeführt.
In einem weiteren Versuch wurden 10 Gewichtsteile Dibutylzinndichlorid mit 100 Gewichtsteilen des Produktes
(I) vermischt, und die Reaktion wurde durch Vermählen der ReaktionsstofTe und geringes Erwärmen
der Mischung durchgeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von chlor- und schwefelhaltigen Organozinnverbindungen, dadurch
gekennzeichnet, daß man etwa äquimolare Mengen von Organozinnoxiden der
Formel R'R"SnO und /J-Mercaptopropionsäure
mit 0,05 bis 0,2MoI eines Organozinnchlorids
der Formel R0SnCIs+1 miteinander umsetzt. In
den obigen Formeln bedeuten R, R', R" jeweils einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycoalkyl-, Aryl-,
Aralkyl- oder Alkarylrest, a 0, 1 oder 2, b eine ganze Zahl, wobei die Summe von α und b gleich
3 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst das Organozinnoxid mit
der /?-Mercaptopropionsäure und dann das so erhaltene Zwischenprodukt mit dem Organozinnchlorid
umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Organozinnoxid
Dibutylzinnoxid und als Organozinnchlorid Dibutylzinndichlorid verwendet.
709 507/439 1.67 © Bundesdruckerei Berlin
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