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Tonbandgerät für kassettierte Tonbänder Die Erfindung bezieht sich
auf ein Tonbandgerät für kassettierte Tonbänder, bei dem die Betriebszustände, z.
B. Aufnahme/Wiedergabe, schneller Vor-bzw. Rücklauf, Stop, durch Betätigungsvorrichtungen
einschaltbar sind. Es sollte dafür eine Form gefunden werden, die erlaubt, die Herstellungskosten
der Tonbandgeräte zu senken, die Bedienung zu vereinfachen und dadurch den Anwendungsbereich
dieser Geräte zu erweitern.
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Es sind bereits zahlreiche Antriebsanordnungen für Tonbandgeräte bekannt.
In neuerer Zeit sind sogenannte Kassettengeräte bekanntgeworden, bei denen beide
Tonbandspulen, nämlich die Vorratsspule und die Aufwickelspule, in einem Gehäuse
vereinigt sind und dieses Gehäuse zusammen mit dem darin befindlichen Band
auf das Tonbandgerät aufgesetzt wird. In diesen Kassetten ist das Band gut geschützt,
und daher haben diese Geräte schnell allgemeine Anwendung gefunden. Bisher war es
notwendig, nach dem Einlegen der Tonbandkassette noch Schalter zu bedienen, durch
welche das Gerät in die einzelnen Betriebszustände, nämlich Aufnahme, Wiedergabe,
schneller Vorlauf, schneller Rücklauf und Stillstand, gebracht wird.
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In dem deutschen Gebrauchsmuster 1896 300 sind Tonbandkassetten
zur Verwendung in einem Tonbandgerät beschrieben, welche öffnungen zum Hineinbringen
der Bandabtastorgane und der Andruckrolle ausschließlich in einer der Seitenflächen
des Gehäuses besitzen und bei denen in der Bodenfläche noch eine öffnung zum Hineinbringen
der Antriebswelle vorgesehen ist. Hierbei ist hinter dem Band in der mittelsten
von drei öffnungen ein federnd angeordnetes Druckplättchen, insbesondere ein Filzplättchen,
angeordnet.
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In der deutschen Auslegeschrift 1091773 sind ferner Möglichkeiten
beschrieben, Schaltfunktionen am Tonband durch die Kassette zu betätigen.
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Die Erfindung betrifft die spezielle Ausbildung von Tonbandgeräten
für kassettierte Tonbänder, wobei einzelne Schaltfunktionen des Tonbandgerätes in
besonders günstiger Weise hn Zusammenwirken mit der Kassette betätigt werden.
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Es wird daher bei einem Tonbandgerät für kassettierte Tonbänder, bei
dem die Betriebszustände, z. B. Aufnahme/Wiedergabe, schneller Vor- bzw. Rücklauf,
Stop, durch Betätigungsvorrichtungen einschaltbar sind, erfindungsgemäß die Kassette
auf eine Platine aufsteckbar ausgebildet, welche die Tonwelle und die Achsen für
die Vorrats- und Aufwickelspule trägt und parallel zu einer Geräteseite beWegbar
ist, wobei die einzelnen Betriebszustände dadurch herstellbar sind, daß die Platine
mit der aufgesteckten Kassette in definierte, eventuell verriegelbare Endlagen verschiebbar
ist, wobei die Tonwelle bzw. die Spulenträger mit der üblicherweise gerätefesten
Motorwelle jeweils, den Erfordernissen des gewählten Betriebszustandes entsprechend,.
gekuppelt werden. .# Zweckmäßigerweise wird die, Platine in einer zur Antriebswelle
des Motors senkrechten Ebene derart beweglich gelagert, daß bei Bewegung in Richtung
zur Motorwelle in der Endstellung eine kraftschlüssige Reibradverbindung zwischen
Tonrolle und Motorwelle hergestellt ist und daß durch eine Verriegelungseinrichtung
die Platine in dieser Arbeitsstellung gehalten wird.
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Zweckmäßigerweise ist die Platine aus der Nullstellung auch quer zur
Richtung der Einschaltbewegung nach beiden Seiten verschiebbar gelagert, so daß
in der einen Endstellung die Antriebswelle der einen Bandspule für schnellen Vorlauf
über ein Reibradgetriebe mit der Motorwelle gekuppelt ist# hingegen in der anderen
Endstellung die andere Tonbandspule für schnellen Rücklauf über ein Reibradgetriebe
mit der Motorwelle gekuppelt ist.
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Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, Kassettengeräte durch einfache
relatives Verschieben der Kassettenunterlage zu betätigen, was bei der Bedienung
eine wesentliche Vereinfachung und damit e , ine Verbilligung des gesamten
Gerätes darstellt. Denn, da die wesentlichen Funktionen des Gerätes durch einfaches
Verschieben der Kassettenunterlage bewirkt werden, entfällt die -bisher bei derartigen
Geräten üblicherweise verwendete Drucktastenanordnung mit der zugehörigen Verriegelungseinrichtung.
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Es ist vorteilhaft, wenn ein über-die Oberfläche der Platine vorspringender
Teil beweglich derart angeordnet ist und mit einem Schalter derart zusammen-; wirkt,
daß bei einem durch Auflegen der Kassette auf
die Platine bewirkten
Hineindrücken dieses Teiles der Antriebsmotor eingeschaltet wird.
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Schon bei Auflegen der Kassette wird der Motor-Stromkreis geschlossen,
und der Motor kann schon anlaufen, ehe durch Verschieben der Platine der Motorantrieb
mit dem Bandtransport gekuppelt'und dadurch der Moi6r belastet wird. Es kann also
jetzt der Motor unbelastet anlaufen, und es ist zwangläufig sichergestellt, daß
bei ' Verkoppelung des Motors mit dem Bandantrieb der Motor bereits eine
hohe Drehzahl erreicht hat. Dadurch ist die Anwendung von Motoren mit verhältnismäßig
geringem Anzugsmoment ermöglicht. Diese Motoren besitzen andere gute Eigenschaften,
insbesondere eine geringere Belastungsabhängigkeit ihrer Drehzahl; diese an sich
günstige Eigenschaft. konnte jedoch bisher in Hinblick auf die Anlaufanforderungen
häufig nicht ausgenutzt werden. Insbesondere ist diese Anordnung für die Anwendung
von Außenläufermotoren günstig, denn diese- Motoren besitzen zwar ein für das Gleichlaufverhalten
von Tonbandgeräten günstiges hohes Trägheitsmoment, jedoch ist damit zwangläufig
das Erfordernis verknüpft, daß dem Motor zum Hochlaufen eine genügende Zeit zur
Verfügung stehen muß. Diese konnte bisher nur durch Verwendung eines für den normalen
Betrieb überdiinensionierten- Motors erreicht werden. Das verhältnismäßig hohe Trägheitsmoment
des Außenläufermotors ist insbesondere auch beim Umspulen des Bandes günstig.
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Besonders vorteilhaft ist es, daß der mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit
umlaufende 'Afttriebsriernen für die Reibradgetriebe in den Arbeits-'stellungen,
in denen ein geräuscharmer Lauf des Gerätes erforderlich ist, sich in Ruhestellung
befindet, elso keine Geräusche verursacht, weil er in den beiden Betriebsstellungen
des Gerätes, nämlich in der Aufnahmestellung bzw. in der Wiedergabestellung und
auch in der Ruhestellung (bei laufendem Motor) stillsteht. Es können somit weder
die Umlenkrolleü noch der Riemen selbst irgendwelche störenden Geräusche verursachen.
Infolgedessen wird an die Qualität der Lagerstellen für die Riemenumlenkrollen 'nur
eine verhältnismäßig geringe Anforderung gestellt. Außerdem ist gerade in den Betriebsstel--lungen,
in welchen an die Qualität des Tonbandgerätes hohe Anforderungen gestellt werden,
der Energieverbrauch infolge Wegfalls der Riemenbewegung geringer, und die durch
Flattern des ,Riemens eventuell entstehenden Belastungsschwankungen des Antriebs
haben keine ungünstigen Rückwirkungen auf die Qualität der Tonübertragung.
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In Fortbildung des Erfindungsgegenstandes wird noch vorgeschlagen,
einen vorspringenden, in Richtung der Platinenbewegung von Ruhestellung in Aufnahme-
bzw. Wiedergabestellung beweglich gelagerten Fühler anzuordnen, der beim Verschieben
der Platine von Ruhestellung in Aufnahme- bzw. Wiedergabestellung von der Stirnseite
der Tonbandkassetfe bzw. einem in eine Ausnehmung dieser Stirnseite eingesetzten
Paßstück zwangläufig verschoben wird, wobei der Fühler mit einem Schaltet derart
gekoppelt ist, daß bei dieser Verschiebung der Löschkopf und der Aufnahmekopf abgeschaltet
werden. Hierdurch wird in einfacher Weise die Möglichkeit geschaffen, die an der
Stirnseite der Kassette üblicherweise vorhandenen Ausnehmungen durch ein Paßstück
zu verschließen, wenn das in der Kassette befindlidhe Tonband bespielt ist und gegen
unbeabsichtigtes Löschen geschützt werden soll.
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Im nachstehenden wird die Erfindung in Verbindung mit den ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Figuren näher erläutert. Hierbei sind alle zum Verständnis der Erfindung
nicht erforderlichen Einzelheiten der besseren übersieht halber weggelassen worden.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren in gleicher Weise bezeichnet.
Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Tonbandgerät mit Darstellung des
Laufwerkgetriebes in Leerlauf-Stellung, F i g. 2 das Gerät nach F i
g. 1, jedoch in Arbeits-Stellung für Wiedergabe, F i g. 3 dasselbe
Gerät, jedoch in der Stellung für schnellen Vorlauf des Bandes, F i g. 4
als konstruktives Detail den Tonwellenantrieb in Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
F i g. 5 als konstruktives Detail die Einschaltvorrichtung für den Antriebsmotor,
F i g. 6 die Ausschaltvorrichtung für den Löschkopf.
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In den Figuren ist der die Antriebsanordnung tragende Teil eines Tonbandgerätes
1 dargestellt. Auf der Oberseite des Gerätes ist eine Platine 2 verschiebbar
angeordnet, -die an drei Stellen Führungsstifte 3
aufweist, die in Führungsschlitze
4 eingreifen. Auf der Unterseite der Platine befindet sich, wie aus F i
g. 4 deutlich erkennbar, der Antriebsmotor 5 mit der Antriebswelle
6. Diese treibt über das Reibrad 7
die Tonwelle. 8, welche bei
eingelegter Kassette 9
- deren Umriß in F i g. 1 gestrichelt
angedeutet ist - das Tonband 10 mit der vorgegebenen Geschwindigkeit
transportiert. Dieses wird in an sich bekannter Weise durch eine federnd schwenkbar
gelagerte Andruckrolle 11 gegen die Tonwelle 8
gedrückt.
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Das Reibrad 7 trägt auf der Unterseite eine Riemenscheibe für
den Riemen 13, der über die Riemenscheibe 14 und eine nicht dargestellte
Reibkupplung den Aufwickeldom 15 für die Tonbandkassette antreibt.
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Die Motorwelle 6 trägt ferner eine Riemenscheibe
16, welche den Riemen 17 antreibt. Dieser dient zur wahlweisen kraftschlüssigen
Verbindung der Reibräder 19 für schnellen Vorlauf und 20 für -schnellen -Rücklauf.
In der Ruhestellung (F i g. 1) sowie in der Aufnahme- und Wiedergabestellung
(F i g. 2) wird dieser Riemen 17 durch die beiden beweglich angeordneten
Führungsstifte 22 von der Riemenscheibe 16 abgehoben, läuft also nicht um.
Die Bewegung der Stifte 22 ist durch in den Figuren -nicht dargestellte Hebel mit
der Bewegung der Platine 2 gekuppelt. Wird die Platine - wie in F i
g. 3 dargestellt -
nach rechts, also in Richtung des schnellen Vorlaufs,
verschoben, dann werden dadurch zwangläufig die beiden Stifte 22 zurückgezogen,
und der Riemen 17
wird in kraftschlüssige Berührung mit der Riemenescheibe
16 gebracht. Gleichzeitig wird die als Spannvorrichtung dienende Wippe 24
mit ihren beiden Umlenkrollen 25 zwangläufig um die Drehachse 26
geschwenkt
und dadurch der Riemen 17 festgespannt. Durch die seitliche Verschiebung
der Platine 2 kommt der'scheibenförmig ausgebildete Fuß des Aufwickeldoms
15 mit dem Reibrad 19 in kraftschlüssige Berührung und wird nun mit
verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit angetrieben, also das Band schnell vorgespult.
In analoger Weise wird bei einer Verschiebung
der Platine nach
links (in der Figur nicht dargestellt) der scheibenförmig ausgebildete Fuß des linken
Aufwickeldorns 27 mit dem vom Riemen 17
angetriebenen Reibrad 20 in
kraftschlüssige Berülarung gebracht. Der Aufwickeldorn 27 wird daher mit
verhältnismäßig hoher Drehzahl angetrieben und das Tonband schnell rückgespult.
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Die in F i g. 5 dargestellte Anordnung zeigt, wie bei aufgelegter
Kassette 9 über den Führungsstift 29
der Schalter 30 für den
Antriebsmotor 5 betätigt wird.
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Die in F i g. 6 dargestellte Anordnung zeigt, wie ein zum Schutz
des Löschens eines bespielten Tonbandes in eine Ausnehmung der Kassette
9 eingesetzter Füllkörper 31 beim Verschieben der Kassette über einen
Fühlstift 32 den Schalter 33 öffnet und dadurch den Löschkopf 34 abschaltet.
In analoger Weise wird gleichzeitig auch der Aufsprechkopf abgeschaltet.
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Das beschriebene Gerät bietet für die Handhabung den besonderen Vorteil,
daß, wie im vorstehenden dargelegt, die wichtigsten Funktionen durch Verschieben
der Kassette mitsamt der Kassettenunterlage geschaltet werden. Damit ist die Kassette
selbst Bedienungsgriff.