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Unterwassergehäuse für.Kameras Die Erfindung bezieht sich auf ein
Unterwassergehäuse, das in erster Linie, jedoch nicht ausschließlich für Schmalfilmkameras
geeignet ist, mit dessen Hilfe eine normale Kamera zum Filmen bzw. Fotografieren
unter Wasser benutzbar ist.
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Eine für den Gebrauch in der Atmosphäre bestimmte Kamera muß für die
Verwendung unter Wasser in ein wasserdichtes und entsprechend der Wassertiefe druckfestes
Gehäuse eingesetzt sein. Dieses Gehäuse - hier mit Unterwassergehäuse bezeichnet
- hat im Bereich des Kameraobjektivs eine seinem Strahlengang in ihrer Größe
angepaßte Scheibe für den Durchtritt der Lichtstrahlen. Außerdem ist es mit den
für die Bedienung der Kamera von außen erforderlichen und wasserdichten durch das
Gehäuse geführten Betätigungsmitteln ausgerüstet. Feiner ist ein Bildsucher vorhanden.
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Derartige Unterwassergehäuse sind in den verschiedensten Ausführungsformen
bekanntgeworden. Jedoch erfüllen die bekannten Gehäuse entweder gar nicht oder nur
teilweise die im folgenden aufgeführten speziellen Forderungen, die an Unterwassergehäuse,
vor allem an solche für Filmkameras, zu stellen sind.
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1. Da die Kamera für den wechselweisen Gebrauch in der Atmosphäre
und unter Wasser oder zum Wechseln bzw. Umlegen des Films häufig aus dem Gehäuse
herausgenommen und wieder eingesetzt werden muß, ist es wichtig, daß dieses möglichst
einfach, ohne Hilfsmittel und narrensicher, d. h. mit größtmöglicher Funktionssicherheit
durchgeführt werden kann.
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Diese Forderung erhält dadurch ein besonderes Gewicht, daß das Herausnehmen
und Einsetzen der Kamera meistens unter schwierigen Bedingungen zu erfolgen hat,
z. B. mit angelegter nasser Tauchausrüstung in einem Boot oder von wo und wie auch
immer der Tauchgang zum Filmen oder Fotografieren unternommen wird.
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Aus diesem Grunde ist es wichtig, daß der zum Einsetzen und Herausnehmen
der Kamera vorgesehene Gehäusedeckel oder -teil leicht und ohne Hilfsmittel abnehmbar
und funktionssicher, d. h. wasserdicht wieder verschließbar ist. Dabei ist
auch zu berücksichtigen, daß beim Abnehmen des Deckels vom nassen Gehäuse kein Wasser
in das Gehäuse oder auf die Kamera tropft oder an irgendwelche korrosionsgefährdeten
Stellen des Gehäuses dringt.
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2. Die Bedienung der ins Unterwassergehäuse eingesetzten Kamera soll
möglichst einfach sein, d. h., es sollen nur möglichst wenige Einstellungen
vorgenommen werden müssen. Außerdem sollen die durchgeführten Einstellungen gut
und nach Mög-
lichkeit während des Filmens, also beim Blick durch den Sucher,
erkennbar sein.
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Das Handhaben einer Kamera ist unter Wasser weitaus schwieriger als
auf dem Lande. Durch den nahezu schwerelosen Zustand im Wasser, dem der Taucher
ausgesetzt ist, und das Fehlen der Reaktionskräfte, wie sie beiin Stehen auf der
Erde in der Atmosphäre vorhanden sind, lassen sich Taucher und Kamera nur schwer
in die gewünschte Lage bringen und letztere auf das Ziel gerichtet halten. Für das
Einstellen der Kamera auf die sich plötzlich ergebende Situation bleibt nur wenig
Zeit.
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Zur Erfüllung der ersten Forderung schlägt die vorliegende Erfindung
vor, den für zum Einsetzen und Herausnehmen der Kamera vorgesehenen Gehäuseteil
oder -deckel mit dem übrigen Teil des Gehäuses durch ein Schraubgewinde in Verbindung
mit einer vor dem Gewinde angeordneten Dichtung zu verbinden, wobei »vor dem Gewinde«
heißt: »zwischen Gewinde und dem Äußeren des Gehäuses«.
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Das Gewinde ist dabei nur auf die Dauer funktionsfähig durch die Dichtung
zwischen dem Gewinde und dem das Gehäuse umgebenden Salzwasser, das so nicht in
das Gewinde eindringen und Korrosion hervorrufen kann.
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Ein solcher Deckel läßt sich, einfach, ohne Hilfsmittel und funktionssicher
öffnen und wieder verschließen. Der von außen wirkende hydrostatische Druck preßt
die Dichtung bei der vorgeschlagenen Anordnung fest gegen ihren Sitz- und verbessert
noch ihre Funktion. Die Handkraft reicht aus, den Deckel zu lösen und wieder zu
befestigen, wobei eine ein-m
wandfreie Abdichtung auch in größeren
Tiefen sichergestellt ist.
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Es sind zwar Unterwassergehäuse bekannt, bei denen Durchblicksfenster
für Objektiv und Sucher mit Hilfe eines Gewinderinges mit Dichtung am Gehäuse befestigt
sind, doch dienen diese mit einem Glasfenster verschlossenen öffnungen nicht zum
Einsetzen oder Herausnehmen der Kamera. Außerdem liegen hierbei die Dichtungen nicht
vor dem Gewinde, d. h. zwischen dem das Gehäuse umgebenden Wasser und dem
Gewinde.
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Der zweiten Forderung wird die Erfindung dadurch gerecht, daß der
Mechanismus für die Einstellung der Entfernung mit einer Verschiebung des Sucherrahmens
zum Parallaxenausgleich und einer im Blickfeld beim Filmen angeordneten Entfernungsanzeige
mechanisch,gekoppelt ist. Es ist durch die Erfindung somit möglich, bei der in Position
gebrachten Kamera mit einem Handgriff die Entfernung einzustellen und zugleich die
Parallaxe auszugleichen. Die eingestellte Entfernung ist dabei ohne Veränderung
der Lage der Kamera während des Filmens abzulesen.
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Außer dem kombinierten Einstellknopf für Entfemung und Parallaxenausgleich
und des in der Nähe
des Festhaltegriffs angeordneten Hebels für die Auslösung
der Kamera sind an dem Gehäuse gemäß der Erfindung keine weiteren Bedienungseinrichtungen
vorgesehen. Das schließt jedoch nicht aus, daß, falls es zur Bedienung der verwendeten
Kamera erforderlich ist, weitere Betätigungsmittel vorgesehen werden können.
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Das gemäß der Erfindung vorgeschlagene Unterwassergehäuse ist in den
Figuren in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und im sich anschließenden Text
beschrieben.
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F i g.- 1 zeigt das Unterwassergebäuse in Seitenansicht mit
aufgeschraubtem vorderem und hinterem Gehäuseteil; F i g. 2 zeigt einen Längsschnitt
des Gehäuses mit abgenommenem hinterem Teil zum Einsetzen oder Herausnehmen der
Kamera; F i g. 3 zeigt das Gehäuse in der Draufsicht mit aufgeschraubtem
vorderem und hinterem Teil; F i g. 4 zeigt das Gehäuse von vorn mit den Umrissen
der eingesetzten Kamera; F i g. 5 zeigt die wesentlichsten Teile des Auslösermechanismus.
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Das in den Figuren dargestellte Unterwassergehäuse, das in diesem
Beispiel für eine Schmalfilmkamera von gestreckter Form, mit automatischer Belichtung
und elektrischem Filmtransport vorgesehen ist, aber im Prinzip auch für andere Kameratypen
geeignet ist, besteht zunächst aus dem zylindrischen vorderen und hinteren Gehäuseteil
2 a und 2 b. Der vordere Gehäuseteil 2 a wird vom Gehäusekörper nur getrennt,
wenn die Objektivdurchblickscheibe 3 a ersetzt oder das Gehäuse gereinigt
werden soll. Der hintere Gehäuseteil 2 b dient dagegen als eigentlicher Deckel
des Gehäuses beim Einsetzen und Herausnehmen der Kamera. Die Objektivdurchblickscheibe
3 a und die Sucherdurchblickscheibe 3 b
gehören zum vorderen
bzw. hinteren Gehäuseteil 2a und 2 b und sind durch die O-Ringe 4 a und 4
b und die Gewinderinge 5 a und 5 b wasserdicht
mit diesen verbunden. Durch die Anordnung der großen Sucherdurchblickscheibe
3 b ist es möglich, das Innere des Gehäuses vollständig zu beobachten
und somit auch eindringendes Wasser rechtzeitig zu bemerken. Der Hauptzweck der
Sucherdurchblickscheibe ist es natürlich, den Kamerasucher, in dem sich im vorliegenden
Fall auch die Anzeige für die eingestellte Blende und das Filmzählwerk befinden,
zu beobachten.
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Die beiden Dichtungen 6 a und 6 b zwischen dem Mittelteil
1 und dem vorderen und hinteren Gehäusetei12a und 2b bewirken die
Abdichtung des Gehäuses nach außen. Die Dichtungen sind so angeordnet, daß kein
Wasser in die Gewinde eindringen kann und daß ihre Dichtwirkung durch Außendruck
erhöht wird.
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Die Einstellung der Entfernung erfolgt bei der in F i g. 4
angedeuteten Kamera mit Hilfe eines am Objektiv der Kamera angebrachten Zahnkranz--s
über das Ritzel 7, die beiden Kegelräder 8 a und 8 b,
der
Wellenabdichtung 9 und dem Handrad 10. Am Umfang des Handrades
10 ist eine Kurvenscheibe 11
angebracht, die mit Hilfe des um die Achse
12 schwenkbaren Hebels 13 die Stellung des Handrades und damit des Kameraobjektivs
auf den Sucherrahmen 14 des Gehäuses überträgt. Einer bestimmten Höhenlage des Sucherrahmens
des Gehäuses entspricht eine bestimmte Entfernungseinstellung der Kamera. Die Höhenlage
des Sucherrahmens und die Stellung des Objektivs sind durch entsprechende Form der
Kurvenscheibe 11 so aufeinander abge-stimmt, daß bei jeder beliebigen
Entfernungseinstellung der Kamera die Verbindungsliffie von Mitte Sucherrahmen und
der Visierkugel 15 die optische Achse der Kamera in der eingestellten Entfernung
vom Objektiv schneidet. Dadurch wurde ein stufenloser Parallaxenausgleich geschaffen,
der mit der Entfernungseinstellung gekoppelt ist und keiner getrennten Einstellung
bedarf. Der Sucherrahmen wird durch zwei Stifte 16 a und 16 b, die
an der Sucherbrücke 17 befestigt sind, geführt. Die beiden Druckfedern
18 a und 18 b wirken als Rückholfedem und rücken den Sucherrahmen
gegen den Hebel 13 und diesen wiederum gegen die Kurvenscheibe
11.
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Zur einmaligen richtigen Einstellung des Gehäusesuchers kann der Winkel
zwischen dem unteren und dem oberen Teil des zweiteiligen Hebels 13 mit Hilfe
der beiden Schrauben 19 a und 19 b und zweier Langlöcher verstellt
werden.
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Die zwischen der Feder 18a und dem Stift 16a befindliche Scheibe20
dient zusammen mit der am Sucherrahmen angebrachten Skala als Anzeige für
die eingestellte Entfernung. Die Einstellung kann während des Filmens beobachtet
werden.
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Die Auslösung der Kamera erfolgt mit einem vor und nahe dem Haltegriff
des Gehäuses21 angebrachten und drehbar gelagerten Hebel 22, der über eine Achse
mit Abdichtung durch den Hebel 23 mit Hilfe des Zeigefingers der den Haltegriff
umfassenden Hand betätigt werden kann. Die Feder 24 drückt den Hebel 22 in seine
Ausgangslage zurück. Vor dem Einschieben der Kamera in das Unterwassergehäuse wird
der Hebel 22 in die gestrichelte Stellung zurückgeschwenkt. Nach dem Einsetzen der
Kamera wird er in die in F i g. 2 und 5 gezeigte Stellung gebracht,
so daß er am Nocken des an der Kamera befestigten Auslöseschiebers 25 anliegt.
Der Schieber 25 wird durch Schwenken der miteinander verbundenen Hebel 22
und 23 nach vorn geschoben, geführt durch die Schrauben 26 a und
26 b, und löst mit Hilfe des mit dem Schieber 25 fest verbundenen
Mitnehmers-
27 die Kamera aus. Der Mitnehmer 27 betätigt
dabei den Auslöseknopf der Kamera. Die Teile25,26a und 26 b sowie
27 sind mit der Kamera verbunden.
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Durch diese Anordnung des Auslösemechanismus ist es möglich, das Gehäuse
mit ein und derselben Hand zu halten und die Kamera auszulösen.