DE1230341B

DE1230341B - Strangpresse fuer keramische Massen

Info

Publication number: DE1230341B
Application number: DEN23677A
Authority: DE
Original assignee: Rieter Werke Haendle GmbH
Current assignee: Rieter Werke Haendle GmbH
Priority date: 1963-08-30
Filing date: 1963-08-30
Publication date: 1966-12-08

Description

Strangpresse für keramische Massen Die Erfindung betrifft eine Strangpresse für keramische Massen.
Bisher wurden zur Herstellung von Ziegeln und Formsteinen meistens Schneckenstrangpressen verwendet. Bei dieser Art von Pressen erfolgt im Zylinder eine relative Verdrehung des Tones, und diese Verdrehung ist von großem Einfluß auf die sogenannte Strukturbildung. Man nimmt an, daß die Strukturneigung auf die Zerstörung der Homogenität des Materials zurückzuführen ist und daß sie auch von der Reibung des Tones an den Wänden der Presse und vom Druck selbst abhängig ist. Es ist bekannt, daß die Formsteine an den Stellen veränderter Struktur am leichtesten brechen.
Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Presse zu schaffen, die gegenüber einer üblichen Schneckenpresse bei gutem Preßdruck das gleichmäßige Gefüge der Masse wahrt.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einer Strangpresse mit einer Einfüllöffnung, einer Zubringervorrichtung, einer im Pressengehäuse umlaufenden, mit an ihrer Außenseite angeordneten, sich bis zur Gehäusewandung erstreckenden Vorsprüngen versehenen Trommel und einer Austrittsöffnung aus, wie sie zum Zweck der Entlüftung keramischer Massen bekannt ist.
In Abweichung von dieser bekannten Strangpresse zeichnet sich die Presse gemäß der Erfindung dadurch aus, daß das Gehäuse Zylinderform aufweist, daß die Vorsprünge ringförmig um den Umfang der Trommel verlaufen und im Querschnitt mindestens annähernd rechteckförmig sind und daß im Bereich der Austrittsöffnung ein Abstreifer mit kammartigen Zinken angeordnet ist, die zwischen die Vorsprünge greifen.
Durch diese Anordnung werden nachteilige Strukturveränderungen im Strang weitgehend vermieden.
Eine Presse zur Erzeugung von Hohlkörpern, die auf trommel ähnlichen Elementen ringförmig um den Umfang der Elemente verlaufende Vorsprünge aufweist, ist zwar bekannt, jedoch dienen diese Vorsprünge lediglich der Formgebung.
Ein Ausführungsbeispiel der Strangpresse gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, in der Fig. 1 einen Schnitt durch die Presse senkrecht zur Trommelachse, F i g. 2 einen Axialschnitt durch die Presse und F i g. 3 eine Draufsicht auf die Presse zeigt.
Die Presse besteht aus einem zylindrischen Gehäuser, das von einer Welle 2 durchsetzt ist. Auf dieser Welle 2 ist mittels einer Büchse 3 eine Trommel 4 fest angebracht, wobei diese an ihrem Umfang ein mit den Trommelwänden fest verbundenes Füll- rad 5 trägt. Dieses Füllrad weist an seinem Umfang mehrere Vorsprünge 6 auf, deren Wände sich bis zur Umfangswand 7 des Gehäuses 1 erstrecken. Das Gehäuse 1 weist eine Einfüllöffnung 8 mit einem Einfüllstutzen9 für das Preßgut auf. Zur Förderung des Preßgutes dienen zwei Walzen 10. In der Nähe einer Austrittsöffnung 11 ist ein Abstreifer 12 angeordnet, der mit fingerartigen Teilen in die Nuten zwischen den Vorsprüngen 6 hineinragt, wobei diese Teile den ganzen Nutenquerschnitt ausfüllen.
Zum Betrieb der Presse wird der Ton durch den Einfüllstutzen 9 eingebracht, und der Ton wird durch die Walzen 10 unter Fülldruck in die Nuten der Trommel 4 hineingedrückt. Der Ton haftet nun am Nutengrund und an den beiden Nutenwänden und gleitet lediglich an der Umfangswand 7 des Gehäuses.
Infolge dieser Haftung des Tons an drei Seiten der Nuten steht ein großer Preßdruck zur Verfügung. Der so unter Druck geförderte Ton wird durch den Abstreifer 12 aus den Nuten herausgehoben und der Austrittsöffnung 11 zugeführt.
Bei dieser Presse gleitet das Preßgut lediglich längs der Umfangswand des Gehäuses und erleidet deshalb nur längs dieser Reibungsfläche eine Einwirkung auf seine Struktur; der Strang bleibt, abgesehen von dieser Grenzschicht, in seinem Querschnitt homogen.
Da diese Grenzschicht sowohl während des Preßvorganges der einzelnen Teilstränge in den Nuten als auch beim Zusammenführen der Teilstränge zum Gesamtstrang immer außen bleibt, sind, wie Versuche gezeigt haben, Strukturänderungen höchstens an der Außenfläche des Stranges zu erwarten, während im Stranginneren keine solche vorhanden sind. Im Querschnitt des Stranges bleibt das Material homogen.
Durch die Wahl der Anzahl und der Tiefe der Nuten kann der Preßdruck und die Lieferleistung der Presse beeinflußt und der Tonart und dem zu erzeugenden Formling angepaßt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Strangpresse für keramische Massen mit einer Einfüllöffnung, einer Zubringervorrichtung, einer im Pressengehäuse umlaufenden, mit an ihrer Außenseite angeordneten, sich bis zur Gehäusewandung erstreckenden Vorsprüngen versehenen Trommel und einer Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) Zylinderform aufweist, daß die Vorsprünge (6) ringförmig um den Umfang der Trommel (4) verlaufen und im Querschnitt mindestens annähernd rechteckförmig sind und daß im Bereich der Austrittsöffnung (11) ein Abstreifer (12) mit kammartigen Zinken angeordnet ist, die zwei; schen die Vorsprünge (6) greifen.
2. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zubringervorrichtung zwei gegenläufig umlaufende Walzen (10) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 834 826; schweizerische Patentschrift Nr. 262 996.