DE1229720B

DE1229720B - Verfahren zum Regenerieren von Abfaellen vernetzter Polyurethanelastomerer

Info

Publication number: DE1229720B
Application number: DEC34775A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Dr-Ing Karl Bruenger; Fritz Koch; Willy Werner
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1964-12-30
Filing date: 1964-12-30
Publication date: 1966-12-01

Description

Verfahren zum Regenerieren von Abfällen vernetzter Polyurethanelastomerer Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren von Abfällen vernetzter Polyurethanelastomerer unter Zusatz von hydroxylgruppenhaltigen Polyestern.
Bisher wurden die Abfälle der Polyurethane, die z. B. aus zerkleinerten Formenaustrieben und Fehlartikeln bestehen, nach der Vermischung mit hydroxylgruppenhaltigen Polyestern auf der Walze zu einem Fell gezogen. Die Weiterverarbeitung konnte nur in Form eines Verschnittes mit anderen Polymeren im Preßverfahren erfolgen. Die physikalischen Eigenschaften des Regenerates selbst waren für eine Neuverwendung zu geringwertig.
Andererseits ist es bekanntgeworden, Polyurethanschaumstoffe in einem kleinen Anteil zu frischem Polyester zu geben, die Polyurethanschaumstoffabfälle zu lösen und das so gewonnene Gemisch zur Herstellung neuer Polyurethanschaumstoffe zu verwenden.
Demgegenüber sieht die Erfindung ein Verfahren zum Regenerieren von Abfällen vernetzter Polyurethanelastomerer unter Aufschluß mit hydroxylgruppenhaltigen Polyestern vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gemisch aus zerkleinerten homogenen Polyurethanabfällen und Polyestern einer Wärmebehandlung unter zusätzlicher Zuführung von Friktionswärme bei Temperaturen oberhalb 2000 C, ohne Lösen der Abfälle, unterworfen wird.
Die bei einer Wärmebehandlung bei Temperaturen oberhalb 2000 C gewonnenen Regenerate weisen ein derart gegenüber dem bekannten Walzenabbauverfahren verbessertes Eigenschaftsbild auf, daß die Regenerate für sich zur Herstellung von wertvollen Artikeln im Rahmen der Polyurethanherstellung verwendet werden können. Es kann angenommen werden, daß die erreichbare Durchwärmung auf der Walze nicht ausreichend ist oder der Abbau durch teilweises Abkühlen während der einzelnen Walzenumläufe gestört wird, während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gleichmäßige Durchwärmung über die gesamte Behandlungsdauer sichergestellt wird.
Zur Durchführung eines solchen Verfahrens bedient man sich vorteilhafterweise einer Vorrichtung, die im wesentlichen aus einem verschließbaren Reaktionsgefäß in Form eines zur Zuführung von Heizmedien vorbereiteten Doppelwandkessels besteht, in den eine Mischwerkkombination eingreift.
Diese Mischwerkkombination setzt sich aus einem starken Rührwerk und einem gegenläufigen Zuführer zusammen und verursacht durch die Friktion eine zusätzliche Erwärmung des Kesselinhalts.
Das in dieser Vorrichtung, deren Reaktionsgefäß auf Temperaturen von etwa 2200 C beheizt wird, erhaltene Plastikat entspricht bereits nach 10 Minuten einem im Heizschrank in stündiger Behandlung gewonnenen, wie der folgende Vergleichsversuch zeigt: 100 kg vom Gießverfahren herrührender Polyurethanabfälle werden mit 30 kg eines Äthylenglykol-Adipinsäure-Polyesters mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000 vermischt und zu gleichen Teilen auf der Walze, im Heizschrank und unter Zuführung von Friktionswärme abgebaut.

Die erhaltenen Regenerate wurden nach folgender Rezeptur auf der Walze weiterverarbeitet und hatten die in der folgenden Tabelle zusammengefaßten Eigenschaftswerte: Regenerat . . 110 Stearinsäure .. . 1 Dimerisiertes Toluylen-2,4-diisocyanat 10 Beschleuniger ................ 0,1

Frik-

Heiz-

Walze tions-

schrank

wärme

Festigkeit, kg/cm2 ........ 220 300 505

Dehnung, % ................ 460 510 610

Spannwert (300%) kg/cm2 190 128 97

Stopelastizität, % ........ 29 34 44

Bleibende Dehnung ......... 30/20 10/00 5/0

Weiterreißfestigkeit, kg/cm 21 29 34

Ausreißfestigkeit, kg/cm .. 79 57 94

Shore-Härte A ............. 84 83 86

Die erhaltenen Regenerate lassen sich für sich allein und im Verschnitt mit anderen Polymeren, wie z. B. Polyamiden, Polyurethanen oder Polyvinylchlorid, zu wertvollen Artikeln nach Polyisocyanid-Additionsreaktionen weiterverarbeiten.

Sie können ferner auch unter Füllstoffzusatz, wie z. B. aktiver Kieselsäure oder aktiven Rußen, verarbeitet werden. Da die physikalischen Zahlen der erfindungsgemäß hergestellten Regenerate das Niveau von frisch hergestellten Polyurethanelastomeren erreichen und teilweise sogar übertreffen können, ist ihr Einsatz überall dort möglich, wo diese verwendet werden, insbesondere bei der Herstellung von Absatzflecken für die Schuhindustrie, von Reibrädern, von Laufrollen oder Kupplungspaketen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Regenerieren von Abfällen vernetzter Polyurethanelastomerer unter Aufschluß mit hydroxylgruppenhaltigen Polyestern, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge- misch aus zerkleinerten homogenen Polyurethanabfällen und Polyestern einer Wärmebehandlung unter zusätzlicher Zuführung von Friktionswärme bei Temperaturen oberhalb 2000 C, ohne Lösen der Abfälle, unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen 220 und 2300 C durchgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein doppelwandiges, zur Zuführung von Heizmedien vorbereitetes Reaktionsgefäß, in dem ein starkes Rührwerk mit einem gegenläufigen Zuführer eingreift.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 962649; britische Patentschrift Nr. 797228.