DE2339752B2 - Verfahren zur herstellung von polyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyurethanschaumstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Polyurethanschaumstoffen durch Umsetzung eines Gemisches aus femteihgem Abfall von Polyurethanschaumstoff
in wenigstens einer organischen Verbindung, die wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome
im Molekül enthalt, mit wenigstens einer organischen
Verbindung, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen im Molekül enthalt und anderen üblicherweise
fur die Polyurethanschaumstoffherstellung verwendeten Zusatzstoffen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Gemisch aus femteihgem Abfall von Polyurethanschaumstoff in der organischen Verbindung
mit wenigstens zwei aktiven Wasserstoffatomen ein solches verwendet, das durch Vermählen des Abfalls
von Polyurethanschaumstoff in Gegenwart von wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden
organischen Verbindungen im flussigen Zustand bis
zu einer Teilchengröße, in der die Polyurethanschaumstoffabfallteilchen
kleiner sind als eine Zellenwandseite, hergestellt worden ist
Insbesondere bei der Endverarbeitung vieler Polyurethanschaumstoffe
fallt eine große Abfallmenge an, die bis zu 33% der in das Endprodukt eingehenden
Menge betragen kann Diese hohen Abfallmengen erhohen die Produktionskosten unnötig und können
außerdem nachteilige Folgen in Form einer Umweltverschmutzung in Zusammenhang mit der Beseitigung
haben
Zunächst wurden Versuche durchgeführt, um andere
Verwertungen fur diesen Abfall zu finden Ein Teil des
Abfalls kann zerkleinert und beispielsweise als Füllmaterial fur Kissen und Polster verwendet werden
Der Bedarf an diesen Artikeln ist jedoch sehr begrenzt, und der erzielte Erlös ist sehr bescheiden
Ferner wurden Versuche gemacht, den Abfall bei der Herstellung von Schaumstoff wiederzuverwenden
Beispielsweise beschreibt die GB-PS 9 22 306 ein Verfahren,
bei dem Polyurethan-Abfall trocken auf eine s im wesentlichen zwischen 0,5 und 0,2 mm liegende
Teilchengroße gemahlen wird Das hierbei erhaltene trockene Pulver wird dann der zum Verschäumen verwendeten
Mischung zugesetzt Dies kann durch Zumischung zu einem der fließfähigen Reaktionsteil-
[o nehmer, gegebenenfalls mit den anderen Komponenten,
oder durch gleichzeitige Zugabe aller Komponenten geschehen
Eine genauere überprüfung des Verfahrens der vorstehend
genannten britischen Patentschrift hat jedoch ergeben, daß es mit großen Nachteilen verbunden ist
a) Zunächst wird das Trockenmahlen gemäß dem
britischen Patent bei Temperaturen um 160 C durchgeführt
Diese Temperatur hegt weit über der normalen
Einsatztemperatur von Polyurethan-Schaumstoffen, und in der Praxis wurde eine fortschreitende
Pyrolyse des Abfalls festgestellt, die eine Schädigung
und eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften zur Folge hat Ferner entsteht beim Trockenmahlen
eine sehr starke Reibungswarme, die die
Pyrolyse weiter beschleunigt und somit eine wirksame Temperaturregelung zur Vermeidung einer vollständigen
Zersetzung des Abfalls erfordert, andererseits aber erschwert
b) Die Trockenmahlung ist außerdem äußerst umstandhch
Es ist festgestellt worden, daß der Abfall häufig fünf- oder sechsmal durch die Mühle gegeben
werden muß Dieses wiederholte Mahlen bedeutet einen enormen Energieverbrauch, der die wirtschaftlichen
Vorteile der Wiederverwendung des Abfalls wieder aufhebt
c) Schließlich ist der trocken gemahlene Abfall als Füllstoff wirksam, wodurch sich u a em erhöhte·.
Raumgewicht ergibt
Gemäß DK-PS 87 582 wurde ferner versucht, PoIyurethan-Abfall
bei einem Verfahren zu verwerten, bei dem man den ungemahlenen Abfall mit einem oder
beiden Reaktionsteilnehmern mischt und das Gemisch unter Bedingungen, unter denen der Abfall durch
Depolymerisation oder thermische Spaltung gelost wird, ζ B durch Erhitzen auf eine Temperatur von
130 bis 35O°C, umsetzt Dieses Verfahren ist jedoch
kompliziert und fuhrt nicht zu befriedigenden Endprodukten
Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß Polyurethan-Schaumstoffe mit äußerst guten mechanischen
Eigenschaften erhalten werden können, wenn man den Polyurethanschaumstoff-Abfall in Gegenwart
mindestens einer wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome im Molekül enthaltenden Verbindung im
flussigen Zustand mahlt, bis die Abfallteilchen kleiner
sind als eine Zellenwandseite, darauf mindestens eine
Verbindung, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen enthalt, und die üblicherweise für die Polyurethanschaumstoffherstellung
verwendeten Zusatzstoffe zusetzt und das Gemisch in üblicher Weise verschaumt
Das Mahlen laßt sich in sehr einfachen Mühlen mit
verhältnismäßig geringem Energieverbrauch und bei
niedriger Temperatur durchfuhren Häufig kann es zweckmäßig sein, wahrend des Mahlens zu kühlen, um
eine wirksame Temperaturregelung zu erreichen, die durch die Anwesenheit des flussigen Reaktionsteilnehmers
erleichtert wird Auf diese Weise kann die Zersetzung des Abfalls beim Mahlen wirksam ver-
mieden werden Außerdem werden seine mechanischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt
Es kann zweckmäßig sein, den Abfall vor dem
Mahlen in einem Granulator auf einen Durchmesser von beispielsweise maximal 20 mm zu zerkleinern und
ihn dann in einem speziellen Mischbehälter mit der
gewünschten Menge der organischen Verbindung mit wenigstens zwei aktiven Wasserstoffatomen im Molekül,
ζ B einem Polyol zu mischen Das Naßmahlen kann dann mit üblichen Mühlen, ζ B Zahnkolloidmuhlen,
Scheibenkolloidmuhlen oder Korundscheibenmuhlen,
durchgeführt werden Hierbei können mehrere Mühlen parallel oder in Serie verwendet werden
Falls gewünscht, können die Mühlen wassergekühlt
sein
Der Abfall kann in Mengen zwischen 5 und 40 Gew -% der die aktiven Wasserstoffatome enthaltenden
Verbindungen verwendet werden Vorzugsweise wird eine Menge von 10 bis 30 Gew -%, insbesondere
von 10 bis 20 Gew-% verwendet
Die Verschaumung kann in beliebiger bekannter
Weise erfolgen, ζ B nach dem Prepolymer-, Semiprepolymer-
oder dem Einstufenverfahren
Als Beispiele von Verbindungen, die wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome enthalten und die beim
Naßmahlen verwendet werden können, seien genannt
1 Polyester, die aus mehrbasischen Sauren, wie
Adipinsäure, Phthalsäure, Adipinsäure-Phthalsauregeithsch
mit Polyolen, wie Athylenglykol Propylenglykol, Diathylenglykol, Athylenglykol-Propylenglykol-Gemisch,
Glycerin und 1,2,6-Hexantriol, gebildet
werden Die hieraus hergestellten Polyester haben im allgemeinen Hydroxylzahlen zwischen 50 und 450 und
Molekulargewichte zwischen 300 und 5000,
2 polyfunktionelle Polyesteramide, in denen die
Polyolkomponente der vorstehend genannten Polyester teilweise oder ganz durch eine Aminoverbindung,
ζ B Tetramethylendiamin oder Athanolamin, ersetzt
worden ist,
3 polyfunktionelle Äther, ζ B Polyoxyathylenglykol,
Polyoxypropylenglykol, Polyoxypropylen-PoIyoxyathylen-Copolymensate,
Polyoxytetramethylenglykol, Polyoxybutylenglykol, Polyoxypropylentnol
und Polythioather In Abhängigkeit davon, ob der Äther für die Herstellung von weichem, halbhartem
oder hartem Polyurethan-Schaumstoff verwendet werden soll, können die Äther Molekulargewichte im Bereich
von 300 bis 5000 und Hydroxylzahlen zwischen 40 und 750 haben
Als Beispiele von zwei oder mehr Isocyanatgruppen im Molekül enthaltenden Verbindungen, die fur das
Verfahren gemäß der Erfindung geeignet sind, seien genannt
2,4-Toluoldiisocyanat (TDI),
65/35-Toluoldiisocyanat (65% 2,4-Isomeres und 35% 2,6-Isomeres),
65/35-Toluoldiisocyanat (65% 2,4-Isomeres und 35% 2,6-Isomeres),
80/20-Toluoldiisocyanat (80% 2,4-Isomeres und
20% 2,6-Isomeres),
4,4-Diphenylmethandiisocyanat (MDI),
Hexamethylendiisccyanat und
Polymethylenpolyphenylisocyanat (PAPI)
Hexamethylendiisccyanat und
Polymethylenpolyphenylisocyanat (PAPI)
Als Treibmittel kann Wasser verwendet werden, das mit den Polyisocyanaten unter Bildung von CO2
reagiert Diese Gasentwicklung bewirkt jedoch häufig eine ungenügende Verschaumung des Polyurethans,
so daß die Reaktion durch Zusatz von organischen Flüssigkeiten mit einem Siedepunkt unterhalb der
Temperatur, die die exotherme Reaktion zwischen den Polyisocyanaten und den Polyolen beim Verschäumen
von Polyurethan erzeugt, verstärkt wird Als Bel's spiele solcher organischen Flüssigkeiten sind Methylenchlorid,
Monofluortnchlormethan, Dichlordifluormethan
und Monochlortrifluormethan zu nennen
Als Katalysatoren eignen sich beispielsweise Dibutylzinndilaurat,
Zinn(II)-octoat, Zinn(II)-oleat, Bleiottoat,
Triathylendiamm, 1,2,4-Trimethylpiperazin
N-Methylmorpholin, Dimethylathylamin und Tnmethylaminoathylpiperazin
AL oberflächenaktive Verbindungen, ζ Β Emulgatoren
werden hauptsachlich Siloxan-Oxalkylen-Blockmischpolymerisate
der allgemeinen Formel
O-(R2SiO)p—(CnH2nO)2R
R-Si-O (R2SiO)4-(CnH2nO)Jl
O—(R2SiO),- (CnH^nO)2R
R-Si-O (R2SiO)4-(CnH2nO)Jl
O—(R2SiO),- (CnH^nO)2R
verwendet, in der R, R und R' Q-Qg-Alkylreste, p, q
und r ganze Zahlen zwischen 2 und 15 sind und die
Gruppe —(CnH2nO)2— ein Polyoxyalkylenrest, vorzugsweise
ein Polyoxyathylenrest mit 10 bis 50 Oxyalkyleneinheiten
ist
Als Beispiele geeigneter oberflächenaktiver Verbindungen
sind Verbindungen der vorstehenden Formel zu nennen, in der R fur CH3, R' fur C2H5, R fur C4H9
steht, ρ = q = r und die Gruppe —(CnH2nO)2— eine
Polyoxyathylen-Polyoxypropylen-Gruppemit 50 PoIyoxyalkyleneinheiten
ist Gegebenenfalls können außerdem übliche Pigmente and Füllstoffe zugesetzt werden
Die universelle Anwendbarkeit des Verfahrens und die erzielten guten mechanischen Eigenschaften werden
durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, die die Herstellung verschiedener Schaumstofftypen mit
Raumgewichten von 20 bis 35 kg/m3 beschreiben Es werden Versuche beschrieben, bei denen eine oder
mehrere verschiedene Verbindungen, die aktive Wasserstoffatome enthalten (Polyole), und ein oder mehrere
verschiedene Polyisocyanate verwendet werden In jedem Beispiel wird ein Schaumstoff, in dem kein
Abfall verwendet wurde, mit Schaumstoffen, die unterschiedliche
Abfallmengen von 5 bis 20 Gew -1 eilen in
der Polyolkomponente enthalten, verglichen Die Rezepturen sind in Gewichtstellen der Komponenten angegeben,
und in jedem Beispiel werden die mechanischen Eigenschaften des hergestellten Schaumstoffs
genannt Die Eigenschaften zeigen, daß das Raumgewicht durch die Verwendung des Abfalls praktisch
unbeeinflußt ist, ein Beweis, daß der naß gemahlene Abfall zu einem integralen Teil der Zellenstruktur des
Schaumstoffs wird und nicht lediglich ein Füllstoff ist
Die mechanischen Eigenschaften bleiben unbeeintrachtigt
und werden in gewissen Fallen sogar ver bessert
Es wurden weich-elastische Polyurethan-Schaumstoffe mit einem Raumgewicht von etwa 33 kg/m1
hergestellt Das zum Vermählen des Schaumstoffabfalls verwendete Polyol ist ein Polyather, fur dessen
Herstellung al« Starter Tnmethylolpropan benutzt worden ist, das mit Äthylenoxid und Propylenoxid im
Verhältnis 14 86 kondensiert ist, und hat die folgenden
Kennzahlen
Molekulargewicht, etwa | 3600 |
Spezifisches Gewicht | 1,01 |
Viskosität | 50OcP bei 25 C |
Hydroxylzahl | 49 — 53 |
Saurezahl | 0,05 mg KOH/g |
Wassergehalt, maximal | 0,1 |
Polyurethanabfall wird in einem Granulator zu
Stucken einer Große von nicht mehr als 20 mm trocken granuliert und in einen Bunker geblasen Die gewünschte
Menge wird abgewogen und vom Bunker in einen Mischbehälter überfuhrt, in den gleichzeitig
100 Gew -Teile des Polyols gepumpt werden Nach Vermischung fur einige Minuten wird der Inhalt durch
3 hintereinandergeschaltete und wassergekühlte Mühlen
geführt Das gemahlene Gemisch wird dann durch fünf parallel verbundene wassergekühlte Korundscheiben
muhlen gefuhrt, die so eingestellt worden sind
daß der Abfall auf die gewünschte Feinheit (ζ Β
0 285 mm) gemahlen wird
Die erhaltene Suspension kann gegebenenfalls durch ein selbstreinigendes Filter und einen Wärmeaustauscher
einem Lagerbehalter oder direkt einem Dosierbehalter
zugeführt werden Die Verschaumung wird dann in bekannter Weise in einem bekannten
System durchgeführt Nachstehend sind die verschiedenen
Rezepturen und zum Vergleich eine einzelne Rezeptur ohne Abfall aufgeführt (Alle Zahlen
verstehen sich als Gewichtstelle )
Polyol
Abfall
2,4-Toluoldnsocyanat, Index 112
Wasser
Dimethylathylamin
Tnmethylaminoathylpiperazin
Siloxanoxyalkylen-Blockmischpolymensat
Zmn(II)-octoat
Ohne Abfall | Mit Abfall | 100 | 100 | 100 |
100 | 100 | 10 | 15 | 20 |
0 | 5 | 40,35 | 40,35 | 40,35 |
40,35 | 40,35 | 2,9 | 2,9 | 2,9 |
2,9 | 2,9 | 0,22 | 0,22 | 0,22 |
0,22 | 0,22 | 0,06 | 0,06 | 0,07 |
0,05 | 0,06 | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
0,7 | 0,7 | |||
0,22
0,22
Die folgenden mechanischen Eigenschaften wurden ermittelt
Raumgewicht, kg/m3
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchharte, g/cm2
Weiterreißwiderstand, kg/cm
Stoßelastizitat, %
Druckverformungsrest, %
0,25
0,25
32,8 | 32,9 | 32,6 | 32,4 | 33,0 |
1,2 | 1,3 | 1,2 | 1,1 | 1,2 |
240 | 230 | 240 | 260 | 230 |
53,5 | 53,0 | 53,6 | 53,8 | 54,1 |
0,7 | 0,6 | 0,8 | 0,6 | 0,7 |
50 | 49 | 52 | 51 | 49 |
2,3 | 2,4 | 3,0 | 2,1 | 2,5 |
Die vorstehenden Zahlen zeigen, daß die verschiedenen
Schaumstofftypen im wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften haben Die Tatsache,
daß das Raumgewicht in jedem Fall gleich ist, beweist, daß der Abfall als Bestandteil und nicht als
Füllstoff in die Zellenstruktur eingeht
Der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt,
jedoch mit einer Rezeptur fur einen weich-elastischen
Polyurethan-Schaumstoff mit einem Raumgewicht von etwa 23 kg/m3
Ohne
Abfall
Abfall
Mit
Abfall
Abfall
Polyol
2,4-Toluoldnsocyanat
Wasser
100
100 +
15 Abfall 53,25 53,25
4,1 4,1
15 Abfall 53,25 53,25
4,1 4,1
Dimethylathanolamin
Triathylendiamin
Triathylendiamin
Siloxan-oxyalkylen-Blockmischpolymensat
Zinn(II)-octoat
Tnfluormethan
Tnfluormethan
Mechanische Eigenschaften
Raumgewicht, kg/m3
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchharte, g/cm2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchharte, g/cm2
, Weiterreißwiderstand,
. . 2
kg/cm^
kg/cm^
Stoßelastizitat, %
Druckverformungsrest, %
Druckverformungsrest, %
Ohne
Abfall
Abfall
Mit
Abfall
Abfall
0,18 | 0,20 |
0,05 | 0,05 |
0,9 | 0,5 |
0,22 | 0,25 |
3,00 | 3,00 |
22,4 | 22,6 |
1,3 | 1,4 |
240 | 240 |
48,3 | 48,6 |
0,9 | 1,0 |
48 | 48 |
4,6 | 4,4 |
Die vorstehenden Werte zeigen, daß die beiden Schaumstofftypen identisch sind. Die Tatsache, daß
die Raumgewichte gleich sind, beweist, daß der Abfall nicht als Füllstoff in den Schaumstoff eingeht, sondern
auch hier in die Zellenstruktur des Schaumstoffs aufgenommen wird.
Es wurde ein weich-elastischer Schaumstoff mit einem Raumgewicht von 20 kg/m3 hergestellt, wobei
zur Vermahlung des Abfalls als Polyol ein Polyäther, für dessen Herstellung als Starter Glyzerin benutzt
worden ist, das mit Propylenoxid und einer geringeren Menge Äthylenoxid (15 bis 20%) für ein Mischpolymerisat
kondensiert ist, mit folgenden Kennzahlen verwendet wurde:
Molekulargewicht 3600 4000
Spezifisches Gewicht 1,1
Viskosität 650 cP bei 20 C
Wassergehalt, maximal 0,01
Hydroxylzahl 45,8 bis 48,8 -
Säurezahl, maximal 0,02
Der Polyurethanabfall wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise gemahlen.
Ohne | Mit | |
Abfall | Abfall | |
Polyol | 100 | 100 + |
15 Abfall | ||
2,4-Toluoldiisocyanat, | 57,7 | 57,7 |
Index 112 | ||
Wasser | 4,6 | 4,6 |
Triäthylendiamin | 0,115 | 0,12 |
Zinn(II)-octoat | 0,28 | 0,30 |
Monofiuortrichlor- | 6,0 | 6,0 |
methan | ||
Mechanische Eigenschaften | ||
Raumgewicht, kg/m3 | 19,8 | 19,6 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 1,6 | 1,5 |
Bruchdehnung, % | 280 | 280 |
Stauchhärte, g/cm2 | 41,2 | 42,3 |
Weiterreißwiderstand, kg/cm | 0,9 | 1,1 |
Stoßelastizität, % | 45 | 50 |
In diesem Fall hatte der Zusatz des Abfalls eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften zur
Folge.
Der Versuch wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise, jedoch unter Verwendung von einem
Polyätherpolyol, das aus mit Propylenoxid kondensiertem Glyzerin hergestellt worden ist, als Polyol mit
folgenden Kennzahlen durchgeführt:
Molekulargewicht, etwa 3600
Spezifisches Gewicht 1,0196
Viskosität 510 cP bei 25°C
Wassergehalt, maximal 0,01
Hydroxylzahl 45,5 bis 50
Säurezahl, maximal 0,01
Polyol
2,4-Toluoldiisocyanat
Index 105
ίο Wasser
Index 105
ίο Wasser
Triäthylendiamin
Siloxan-oxyalkylen-Blockmischpolymerisat
,5 Zinn(II)-octoat
Monofluortrichlormethan
Monofluortrichlormethan
Mechanische Eigenschaften
Raumgewicht, kg/m2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchhärte, g/cm2
2, Weiterreißwiderstand,
2, Weiterreißwiderstand,
kg/cm
Stoßelastizität, %
Druckverformungsrest, %
Ohne | Ohne |
Abfall | Abfall |
100 | 100 + |
15 Abfall | |
31,37 | 31,37 |
2,1 | 2,1 |
0,6 | 0,6 |
1,3 | 1,3 |
0,19 | 0,21 |
14 | 14 |
27,8 | 27,7 |
0,8 | 0,9 |
300 | 280 |
18,5 | 19,6 |
0,6 | 0,6 |
48 | 48 |
3,2 | 3,5 |
Die Werte zeigen, daß beide Schaumstoffe im wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften
haben.
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise wurde kalthärtende Blockware unter Verwendung von einem
Polyäther, für dessen Herstellung als Starter Glyzerin benutzt worden ist, das mit Propylenoxid und dann
mit Äthylenoxid zur Bildung eines Blockpolymeren kondensiert ist, als Polyol und eines Gemisches von
4,4'-Diphenylmethan und 2,4-Toluoldiisocyanat hergestellt. Das Polyol hat die folgenden Kennzahlen:
Molekulargewicht 5000
Spez. Gewicht bei 200C 1,02
Viskosität bei 25°C 950 cP
Wassergehalt, max 0,1
Hydroxylzahl, etwa 33,0
Säurezahl, maximal 0,02
Ohne | Mit | |
Abfall | Abfall | |
Polyol | 98 | 98 + |
10 Abfall | ||
Triäthanolamin | 2,0 | 2,0 |
Wasser | 2,5 | 2,5 |
Triäthylendiamin | 1,0 | 1,0 |
Siloxan-oxyalkylen- | 1,0 | 1,0 |
Blockmischpolymerisat | ||
MDI/TDI 50:50, | 36,0 | 36,0 |
Index 100 | ||
709 521/431 |
Fortsetzuni»
Ohne | Mil |
Abfall | Abfall |
40,9 | 41,2 |
0,5 | 0,5 |
120 | 125 |
32,3 | 33,5 |
63 | 65 |
2,3 | 2,3 |
Mechanische Eigenschaften
Raumgewicht, kg/mJ
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchhärte, g/cm2
Stoßelastizität, %
Druckverformungsrest, %
Raumgewicht, kg/mJ
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchhärte, g/cm2
Stoßelastizität, %
Druckverformungsrest, %
Der unter Verwendung des Abfalls hergestellte Schaumstoff hatte die gleichen oder verbesserte mechanische
Eigenschaften wie der ohne Abfall hergestellte Schaumstoff.
Um das Verfahren bei gleichzeitiger Verwendung mehrerer Polyisocyanate zu erproben, wurde mit
einer Rezeptur gearbeitet, die 65 Gew.-% 2,4-Toluoldiisocyanat
und 35 Gew.-% 2,6-Toluoldiisocyanat enthielt (65/35-TDI). Der Versuch wurde auf die im
Beispiel 3 beschriebene Weise durchgeführt.
Ohne Abfall
Polyol von Beispiel 3
Diisocyanatgemisch
Wasser
Wasser
Triäthylendiamin
Zinn(II)-octoat
Zinn(II)-octoat
Monofluortrichlormethan
Mit Abfall
100 | 100 + |
15 Abfall | |
57,7 | 57,7 |
4,6 | 4,6 |
0,115 | 0,12 |
0,28 | 0,30 |
6,0 | 6,0 |
10
Mechanische Eigenschaften
Raumgewicht, kg/m3
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchhärte, g/cm2
Weiterreißwiderstand,
kg/cm
Stoßelastizität, %
Raumgewicht, kg/m3
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Stauchhärte, g/cm2
Weiterreißwiderstand,
kg/cm
Stoßelastizität, %
Ohne | Ohne |
Abfall | Abfall |
19,8 | 19,6 |
1,6 | 1,5 |
280 | 280 |
53,2 | 54,1 |
0,9 | 1,1 |
45
50
In diesem Fall hatte der Zusatz des Abfalls eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften zur Folge
Im Vergleich zu Beispiel 1 wurde die Stauchhärte verbessert.
B e i s ρ i e 1 7
Um das Verfahren bei gleichzeitiger Verwendung mehrerer Polyole zu erproben, wurde ein Gemisch aus
einem Polyätherpolyol A, das aus mit Propylenoxid kondensiertem Glyzerin hergestellt worden ist, und
einem weiteren Polyätherpolyol B, das durch Addition von Äthylenoxyd und Propylenoxyd an Glycerin hergestellt
worden ist, mit folgenden Kennzahlen hergestellt :
Polyätherpolyol A
Polyätherpolyol B
Molekulargewicht
Spezifisches Gewicht
Viskosität, cP bei
250C
Wassergehalt
Hydroxylzahl
Säurezahl
etwa 4000
1,01
680
max. 0,1
41,0—43,2
max. 0,05
41,0—43,2
max. 0,05
etwa 4000
1,01
626
max. 0,1
37,3 -44,2
max. 0,1
37,3 -44,2
max. 0,1
Der Versuch wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt. Weich-elastische Schaumstoffe
wurden nach folgenden Rezepturen hergestellt:
Ohne Abfall Mit Abfall
Polyol A | 50 | 50 |
Polyol B | 50 | 50 I |
2,4-Toluoldiisocyanat Index 112 | 49,88 | 49,88 |
Wasser | 3,9 | 3,9 |
Dimethyläthylamin | 0,3 | 0,3 |
Siloxan-oxyalkylen-Blockmischpoly- merisat |
1,0 | 1,1 |
Zinn(II)-octoat | 0,24 | 0,26 |
Monofluortrichlormethan | 5,0 | 5,0 |
50
10 Abfall
+ 15 Abfall
0,27
5,0
5,0
11 12
hoi tset/uim
Mechanische Eigenschaften Rdumgewicht, kg/m3
Zugfestigkeit, kg/cm2 Bruchdehnung, % Stauchharte, g/cm2 Weiterreißwiderstand, kg/cm
Stoßelastizitat, % Druckverformungsrest, %
Die Werte zeigen, daß die Schaumstoffe im wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften haben
Ohne Abfall | Mit Abfall | 21,8 |
21,6 | 21,4 | 1,25 |
1,22 | 1,21 | 300 |
310 | 320 | 46,8 |
47,5 | 48,3 | 0,8 |
0,8 | 0,8 | 43 |
44 | 46 | 5,8 |
6,0 | 6,1 | |
Claims (2)
- Patentansprüche1 Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen durch Umsetzung eines Gemisches aus femteihgem Abfall von Polyurethanschaumstoff in wenigstens einer organischen Verbindung, die wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome im Molekül enthalt, mit wenigstens einer organischen Verbindung, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen im Molekül enthalt und anderen üblicherweise fur die Polyurethanschaumstoffherstellung verwendeten Zusatzstoffen,dadurch gekennzeichnet, daß man als Gemisch aus femteihgem Abfall von Polyurethanschaumstoff in der organischen Verbindung mit wenigstens zwei aktiven Wasserstoffatomen ein solches verwendet, das durch Vermählen des Abfalls von Polyurethanschaumstoff in Gegenwart von wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden organischen Verbindungen im flussigen Zustand bis zu einer Teilchengroße, in der die Polyurethanschaumstoffabfallteilchen kleiner sind als eine Zellenwandseite, hergestellt worden ist
- 2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch verwendet, das den feinteihgen Abfall von Polyurethanschaumstoff in einer Menge von 10 bis 20 Gew-%, bezogen auf die wenigstens zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden organischen Verbindung, enthalt
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