DE1228C - Maschine zum Einbinden von Büchern - Google Patents
Maschine zum Einbinden von BüchernInfo
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Description
1877.
Klasse 11.
AUGUST BREHMER in LÜBECK. Maschine zum Einbinden von Büchern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom II. November 1877 ab.
Die vorliegende Erfindung besteht in einer Methode des Bindens der Lage (Bogen) oder
Lagen eines Buches vermittelst eigenthümlicher Drahtklammern, nebst der dies Binden bewerkstelligenden
Maschine.
Dieselbe bewirkt das Einbringen von einzelnen oder mehreren Q förmig gestalteten Drahtklammern
von innen oder aufsen in die Falte der Lage oder Lagen eines Buches, während die letzteren theilweise oder ganz geöffnet sind,
und das Befestigen der Klammern. Sollen mehrere Lagen oder Bogen zu einem Buche vereinigt werden, so bringt sie die Drähte entweder
einzeln oder mehrere gleichzeitig durch die Falte des Bogens, während derselbe theilweise
oder ganz geöffnet ist, je auch durch Schnüre, Bänder, Zeug, Papier etc. an dem
Rücken des Bogens, so dafs, wenn mehrere solcher Bogen nacheinander mit den besagten
Schnüren, Bändern, Zeug, Papier etc. befestigt sind, dieselben stark und biegsam verbunden
sind.
Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 eine perspectivische Ansicht der Maschine, Fig. 2
eine obere Ansicht derselben, Fig. 3 einen verticalen Durchschnitt nach der Linie χ χ der
Fig. 2.
Die Fig. 4, 5,6 und 7 sind Detailansichten verschiedener wichtiger Theile der Maschine
und Fig. 8 giebt die Ansicht eines Buches, einige Arbeiten zeigend, welche vermittelst dieser
Maschine ausgeführt werden können.
Die Drahtklammern werden einzeln oder mehrere gleichzeitig durch die theilweise geöffnete
Lage eines Buches von der Innenseite hineingebracht und mit dieser Operation wird,
ohne dafs es nöthig ist, die. Lagen zu entfernen, so lange fortgefahren, bis die gewünschte Anzahl
mit Klammern befestigt ist. Einzelne oder mehrere Schnüre oder Bänder können zwischen
dem Rücken der Lage und dem Mechanismus, welcher den Draht befestigt, festgehalten werden,
so dafs die Klammern von aufsen gegen die Schnüre oder Bänder gebogen und gedrückt
werden, auf welche Weise die Lagen fest mit denselben verbunden werden. Der Tisch, durch
welchen die Lagen unterstützt werden, kann in verticaler und mit der Operationsebene der
Drahteinführungs-Vorrichtung ungefähr einen rechten Winkel bildenden Richtung bewegt werden,
so dafs jeder folgende Bogen die Stelle des vorhergehenden während der Einführung
der Drahtklammer einnimmt; auf diese Weise werden die Lagen allmälig niederwärts bewegt,
bis die letzte Lage befestigt ist. Das fertige Buch oder die Anzahl der Lagen kann sodann
entfernt und der Tisch wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht werden, um eine Anzahl
neuer Lagen zu empfangen.
Vorrichtung zum Formen und Befestigen
der Klammern.
Der Kopf 1 (Fig. 1 und 2) ist durch Bügel 2
und durch eine Rinne 3 mit dem Support 4 des Rahmens 5 der Maschine derartig verbunden,
dafs ihm eine seitliche Bewegung gestattet ist, auch ist derselbe mit einer Rinne
versehen, welche zum Theil durch Platten 6 und 7 verdeckt ist. Innerhalb dieser Rinne
befindet sich eine Gabel 8, deren Füfse 9 und 10, wie aus der Zeichnung in Fig. 6 ersichtlich,
vorn abgeschrägt sind, welches den Zweck hat, die beiden Enden des Drahtes um einen beweglichen
Dorn zu biegen und den Fufs 10 mit dem Block 11 als Scheere zu benutzen und auf
diese Weise den durch den Kanal 12 geleiteten Draht abzuschneiden. Die Füfse 9 und ip
können auch mit Rinnen an ihrer inneren Fläche versehen werden, um die Klammer während des Formens aufzunehmen. Mittelst
des Gelenkes 13 ist diese Gabel an ihrem hinteren Ende mit einer Stange 14 derartig verbunden,
dafs eine seitliche Bewegung auf dieser Stange gestattet ist. Die Stange 14 ist mit
zwei Armen 15 verbunden, die von einer Stange 16 getragen werden, welche an dem
Rahmen 5 der Maschine befestigt ist, und welche durch zwei Kämme 17 der Platte 18, die
auf der Hauptwelle 19 sitzt, bewegt werden; durch einen auf der Hauptwelle 19 befestigten
Kamm 20 erhält die Platte 18 eine vollkommen gleichmäfsige Bewegung. Ein beweglicher Dorn 21
(Fig. 6) ist auf der Platte 7 befestigt und sein hinteres geschlitztes Ende greift lose über eine
Stange 22, welche mit den Armen 23 verbunden ' ist, die sich um die Stange 16 drehen.
Durch die hin- und hergehende Bewegung dieser Arme 23, hervorgebracht durch die Kämme
14 auf der Platte 18, wird der Dom 21, dessen
vorderes Ende gespalten ist, damit die beiden
Vorsprünge in zwei Schlitze der Platte 7 hineingreifen können, bewegt. Wäre der Dorn
nicht gespalten und nur ein Schlitz vorhanden, so existirte für den Draht die Möglichkeit, in
diesen Schlitz zu gerathen, wodurch Störungen und Unregelmäfsigkeiten entständen, während
in vorliegender Construction durch eine glatte Fläche dieser Uebelstand vermieden wird. Die
Platten 25 (Fig. 2 und 3), durch Stifte mit dem Kopf ι verbunden, sind auf ihrer Innenseite mit
Rinnen 26. versehen, um den Drahtklammern eine genaue Führung zu geben und sie in die
zum Eindringen in das Papier geeignete Lage zu bringen. Am Boden des Kopfes 1 sind an
geeigneter Stelle Löcher 27 angebracht, um kleine Drahttheilchen herausfallen zu lassen und
somit ein Verstopfen des Raumes zwischen den Füfsen 9 und 10 und den Platten 25 zu vermeiden.
Ein Klammerschieber 28 wird innerhalb der Gabel 8 durch eine Stange 29 bewegt, mit welcher er durch ein Gleitstück 30 verbunden
ist. Diese Stange 29 wird in Lagern 31 durch zwei ähnliche Kämme 32 auf der Hauptwelle 19
in gleichmäfsige Bewegung gesetzt. Der Schieber 28 (Fig. 3) ist durch einen in Schlitzen
ruhenden Zapfen 33, welcher durch die Federn 34 nach aufsen gedrückt wird, mit dem Gleitstück
30 verbunden. Diese Construction vermeidet einen zu starken Druck des Klammerschiebers
auf die Krone der Klammer und gestattet derselben, sich den verschiedenen Papierlagen
anzupassen. Die Feder 34 ist zwar stark genug, um die Enden der Klammer durch das
Papier zu drücken, jedoch ist dieselbe nicht so stark, um die Krone der Klammer zu tief ins
Papier zu pressen. Die vordere Seite des Kopfes i, die Platte 7 und der Support 4 sind,
wie aus der Zeichnung in Fig. 3 ersichtlich ist, zu einem spitzen Winkel abgeschrägt, damit
dieselben in die Falten der Lagen hineinreichen und fest gegen das Papier liegen, während die
Klammer hineingeschoben wird. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dafs die Gabel 8 mit ihren
Füfsen 9 und ι ο sich nicht bis gegen das Papier bewegen kann nnd auch nicht als Führung
für die Klammer beim Hineintreiben dient, sondern dafs die Rinnen der Füfse 9 und 10
in den Rinnen 26 der Platte 25 ihre Fortsetzung finden. Dies gestattet, die Klammern weiter
zurück und weiter von dem Papier entfernt zu formen, wodurch die Bewegung der Gabel
wesentlich verkürzt wird und die Füfse leicht die beschriebene Form erhalten können. Diese
Punkte sind nicht unwesentlich bei Maschinen, welche Drahtklammern in nur theilweise geöffneten
Bogen befestigen sollen.
Es ist wünschenswerth, zwei oder mehr Köpfe ι anzuwenden, damit alle Klammern,
welche für eine Lage erforderlich sind, gleichzeitig befestigt werden; jeder Kopf ist mit einer
Gabel 8, Dorn 21, Platten 25, Rinnen 26, Klammerschieber 28 und dazugehörigen Verbindungen
versehen; alle werden gemeinschaftlich durch die Stangen 14, 29 und 22 und
durch die Kämme 17, 20, 24 und 32 in Bewegung gesetzt. Jeder Kopf mit seinen Klammerform-
und Schiebevorrichtungen und deren Verbindungen kann unabhängig von den anderen seitwärts versetzt werden, je nachdem die
Gröfse des Buches es erfordert. In beiliegender Zeichnung sind nur zwei Köpfe angegeben,
um die Erfindung zu zeigen, jedoch kann jede erforderliche Anzahl nebeneinander gesetzt werden.
Wenn man mehrere Köpfe anwendet, so braucht man für alle, um für dieselben alle Drähte gleichzeitig imdgleichmäisighineinzuleiten,
nur ι Paar Walzen 35. Diese Walzen werden von Zeit zu Zeit durch eine Klinke 36, die
durch einen Hebel 37 von dem Kamm 88 auf der Hauptwelle 19 der Maschine ihre Bewegung
erhält, in Rotation versetzt. Diese Klinke greift in ein Sperrrad, das auf der Axe einer der
Walzen befestigt ist und sind beide Walzen durch Zahnräder mit einander verbunden. Jeder
Kopf ist mit einer zweiten Rinne 38 (Fig. 6) versehen, durch welche die Drähte nach dem
nächsten Kopf geleitet werden. Diese Rinne führt die Drähte über die Gabel und den
Schieber frei hinweg.
Vorrichtung zum Halten und Justiren der Schnüre und Lagen des Buches.
Der Arm 39 (Fig. 3) bewegt sich auf der Welle 40, welche an dem Rahmen 5 der Maschine befestigt ist. Ersterer wird durch die Kämme 20 und Platten 18, welche von der Hauptwelle 19 getragen werden, hin- und herbewegt. An den Platten sind Rollen befestigt, welche sich auf den Kämmen abwälzen und vermittelst einer Feder 41 gegen dieselben gedrückt werden. Der Arm 39 trägt in Lagern eine Stange 42, welche zur Unterstützung einer Platte 43 dient, auf der ein Tisch 44 lose ruht, um die zu befestigenden Bogen zu halten. Der untere Theil dieser Stange ist mit Zähnen 45 versehen, in welche zwei oder mehrere Klinken 46 eingreifen, wodurch verhindert wird, dafs die Platte und der Tisch, nachdem dieselben durch das Auflegen eines Bogens niederbewegt sind, durch den Druck der Feder 47 wieder nach oben gedrückt werden. Der Tisch 44 ist an seiner unteren Seite mit Knaggen versehen, λνείοΐιε lose in einen Schlitz der Platte 43 passen, wodurch eine seitliche Bewegung gestattet wird. Der Tisch bewegt sich in geschlitzten Führungen 48, welche vermittelst einer Stange 49 mit einander und durch die Arme 50 unterstützt, mit dem Arm 39 beweglich verbunden sind. Vorsprünge 51 an jedem Ende des Tisches 44 fassen in die Schlitze der Führungen 48, welche an ihrem oberen Ende durch eine Stange 52 mit einander verbunden sind. Diese Stange ist mit einer Rinne versehen, auf welcher eine mit einem Einschnitt versehene Kappe 53 beliebig befestigt werden kann; genannte Führungen und Stange werden durch Arme 54, die in dem Arm 39 ihren Drehpunkt haben, in Position gehalten. An der
Der Arm 39 (Fig. 3) bewegt sich auf der Welle 40, welche an dem Rahmen 5 der Maschine befestigt ist. Ersterer wird durch die Kämme 20 und Platten 18, welche von der Hauptwelle 19 getragen werden, hin- und herbewegt. An den Platten sind Rollen befestigt, welche sich auf den Kämmen abwälzen und vermittelst einer Feder 41 gegen dieselben gedrückt werden. Der Arm 39 trägt in Lagern eine Stange 42, welche zur Unterstützung einer Platte 43 dient, auf der ein Tisch 44 lose ruht, um die zu befestigenden Bogen zu halten. Der untere Theil dieser Stange ist mit Zähnen 45 versehen, in welche zwei oder mehrere Klinken 46 eingreifen, wodurch verhindert wird, dafs die Platte und der Tisch, nachdem dieselben durch das Auflegen eines Bogens niederbewegt sind, durch den Druck der Feder 47 wieder nach oben gedrückt werden. Der Tisch 44 ist an seiner unteren Seite mit Knaggen versehen, λνείοΐιε lose in einen Schlitz der Platte 43 passen, wodurch eine seitliche Bewegung gestattet wird. Der Tisch bewegt sich in geschlitzten Führungen 48, welche vermittelst einer Stange 49 mit einander und durch die Arme 50 unterstützt, mit dem Arm 39 beweglich verbunden sind. Vorsprünge 51 an jedem Ende des Tisches 44 fassen in die Schlitze der Führungen 48, welche an ihrem oberen Ende durch eine Stange 52 mit einander verbunden sind. Diese Stange ist mit einer Rinne versehen, auf welcher eine mit einem Einschnitt versehene Kappe 53 beliebig befestigt werden kann; genannte Führungen und Stange werden durch Arme 54, die in dem Arm 39 ihren Drehpunkt haben, in Position gehalten. An der
Stange 52 ist ein offener Rahmen 55 befestigt (Fig. ι und 2), auf welchem eine Feder 56 mit
Bügel 57 sitzt, die dazu dient, das Ende der Schnüre auf der Kappe 53 festzuhalten, wodurch
ein Gleiten der Schnur oder des Bandes gestattet wird, während der Tisch 44 für jede
neue Lage niederwärts bewegt wird. An der unteren Seite des Tisches 44 ist ein Bügel 58
angebracht und wird zwischen denselben und einer Feder 59 das andere Ende der Schnur
oder des Bandes festgehalten. Man wendet so viele Bügel und Federn 56 und 57, Kappen 53
und Bügel 58 an, wie Köpfe 1 vorhanden sind, es sei denn, dafs die Schnur oder das Band
sehr breit sei, in welchem Falle nur einer von jedem dieser Theile nöthig ist, da dieselben
nur dazu dienen, die Schnur oder das Band zwischen dem Rücken des Bogens und dem Befestigungsapparat
für die Drahtklammer festzuhalten. Die Stange 49 wird durch einen Kamm 60 bewegt (Fig. 4), der sich lose' auf
der Welle 40 dreht, ebenso wie der Arm 39. Durch einen Bügel 61, welcher auf dem Arm 39
befestigt ist, kann Reibung hervorgebracht werden, indem dieser Bügel gegen die Peripherie
des Kammes 60 geprefst wird, wodurch, sobald es erwünscht ist, der Kamm 60 mit dem Arm
39 zusammen bewegt wird. Der Kamm 60, welcher mit einer geschlängelten Rinne 62, wohinein
eine Rolle am Ende der Stange 49 pafst, versehen ist, trägt auf seinem Umfange ein
Sperrrad 63, in welches eine Klinke 64, die auf einem Bolzen des Rahmens der Maschine
sitzt, von Zeit zu Zeit eingreift, zu einem später zu beschreibenden Zweck. — Der Druck der
Feder 47 kann regulirt werden, wodurch die Festigkeit des Buches verschiedentlich hergestellt
werden kann, weil verschiedene Sorten von Papier eine mehr oder weniger grofse Rundung
des Buchrückens erfordern. Anstatt der Feder könnte man auch andere Vorrichtungen, z. B.
einen Hebel mit justirbaren Gewichten, anwenden.
Befestigung der Klammern.
Die Prefsköpfe 64 sind auf den Arm 39 vermittelst der Bügel 65 und der Setzschrauben 66 zu befestigen und stimmt deren Anzähl und Stellung mit den Köpfen 1 überein. Sie sind in Fig. 5 deutlich zu erkennen. Jeder Prefskopf ist so eingerichtet, dafs damit zuerst die vorstehenden Enden der Drahtklammern gegen einander gebogen werden und dieselben dann flach gegen das Material, durch welches die Drahtklammern geschoben sind, gedrückt werden. Die Prefsköpfe tragen vorn eine Platte, welche mit einem Schlitz 67, der an beiden Enden schräg versenkt ist, versehen ist; diese Platte dient als Unterlage für die Schnüre oder Bänder und die Lagen der Bücher in dem Augenblick, wo die beiden Enden der Drähte eingeschoben werden, welches Einschieben genau den Versenkungen gegenüber geschieht und wodurch die Enden genau in den Schlitz hineingeführt werden. Die Prefsplatten 68 sind von rechtwinkliger Form und tragen die Zapfen 69, die in ein Gleitstück 70 eingreifen. An dem Prefskopf befindet sich ein Zapfen 71, um welchen die Prefsplatten schwingen, jedoch sind diese Platten nicht mit diesem Zapfen verbunden, sondern werden nur gegen denselben während ihrer Schwingung gehalten, bis eine Schulter 72 mit den Platten in Berührung kommt und sie sich alsdann zusammen bewegen. Die Schulter 72 wirkt nur dann, wenn die Platten zusammenkommen und geht das Gleitstück vorwärts, so bewegen sie sich mit. Das Vorwärtsbewegen des Gleitstückes 70 läfst die Platten 68 zuerst um den Zapfen 71 schwingen, bis deren Vorderenden zusammenkommen, wodurch die beiden Enden der Drahtklammer gegeneinander gebogen werden, und nahezu flach gegen das zu bindende Material gebracht werden. Die weitere Vorwärtsbewegung des Gleitstückes 70 bringt die Prefsplatten durch den Schlitz 67 und fest gegen die gebogenen Drahtklammerfüfse, wodurch dieselben fest und flach gegen die Schnüre oder Bänder des Buches geprefst werden. An dem äufseren Ende der Prefsplatten 68 befindet sich eine kleine Rinne 73, wodurch eine seitliche Ausweichung der Enden der Klammern während des Befestigens verhindert wird. Die hintere Seite des Gleitstückes 70 ist mit einer Rinne 74 versehen, in welche ein Vorsprang 75 der Stange 76 greift. Diese Stange, welche ihre Führung durch den Arm 39 erhält, wird durch zwei Hebel 77 bewegt, die an ihren äufseren Enden 78 mit einem offenen Maul versehen sind und ihrerseits durch den Kamm 79 bewegt werden. Nachdem der Arm 39 vorwärts bewegt worden ist, um die Lage gegen die Köpfe zu bringen, greifen diese Hebel in die Enden der Stange 76 ein und wirken, nachdem die Drahtklammer eingetrieben worden, durch den Kamm bewegt, auf die Prefsplatten 68. Sobald die Lage des Buches befestigt ist, bewegen sich die Prefsplatten 68 zurück, die Stange 76 wird wieder frei und der Arm 39 geht in seine frühere Stellung zurück, um eine neue Lage aufzunehmen. Man kann so viele Prefsköpfe nebeneinander stellen, wobei sämmtliche Prefsplatten auch durch dieselbe Stange 76 bewegt werden können, als Köpfe 1 vorhanden sind, und alle können nach Belieben seitlich justirt werden.
Die Prefsköpfe 64 sind auf den Arm 39 vermittelst der Bügel 65 und der Setzschrauben 66 zu befestigen und stimmt deren Anzähl und Stellung mit den Köpfen 1 überein. Sie sind in Fig. 5 deutlich zu erkennen. Jeder Prefskopf ist so eingerichtet, dafs damit zuerst die vorstehenden Enden der Drahtklammern gegen einander gebogen werden und dieselben dann flach gegen das Material, durch welches die Drahtklammern geschoben sind, gedrückt werden. Die Prefsköpfe tragen vorn eine Platte, welche mit einem Schlitz 67, der an beiden Enden schräg versenkt ist, versehen ist; diese Platte dient als Unterlage für die Schnüre oder Bänder und die Lagen der Bücher in dem Augenblick, wo die beiden Enden der Drähte eingeschoben werden, welches Einschieben genau den Versenkungen gegenüber geschieht und wodurch die Enden genau in den Schlitz hineingeführt werden. Die Prefsplatten 68 sind von rechtwinkliger Form und tragen die Zapfen 69, die in ein Gleitstück 70 eingreifen. An dem Prefskopf befindet sich ein Zapfen 71, um welchen die Prefsplatten schwingen, jedoch sind diese Platten nicht mit diesem Zapfen verbunden, sondern werden nur gegen denselben während ihrer Schwingung gehalten, bis eine Schulter 72 mit den Platten in Berührung kommt und sie sich alsdann zusammen bewegen. Die Schulter 72 wirkt nur dann, wenn die Platten zusammenkommen und geht das Gleitstück vorwärts, so bewegen sie sich mit. Das Vorwärtsbewegen des Gleitstückes 70 läfst die Platten 68 zuerst um den Zapfen 71 schwingen, bis deren Vorderenden zusammenkommen, wodurch die beiden Enden der Drahtklammer gegeneinander gebogen werden, und nahezu flach gegen das zu bindende Material gebracht werden. Die weitere Vorwärtsbewegung des Gleitstückes 70 bringt die Prefsplatten durch den Schlitz 67 und fest gegen die gebogenen Drahtklammerfüfse, wodurch dieselben fest und flach gegen die Schnüre oder Bänder des Buches geprefst werden. An dem äufseren Ende der Prefsplatten 68 befindet sich eine kleine Rinne 73, wodurch eine seitliche Ausweichung der Enden der Klammern während des Befestigens verhindert wird. Die hintere Seite des Gleitstückes 70 ist mit einer Rinne 74 versehen, in welche ein Vorsprang 75 der Stange 76 greift. Diese Stange, welche ihre Führung durch den Arm 39 erhält, wird durch zwei Hebel 77 bewegt, die an ihren äufseren Enden 78 mit einem offenen Maul versehen sind und ihrerseits durch den Kamm 79 bewegt werden. Nachdem der Arm 39 vorwärts bewegt worden ist, um die Lage gegen die Köpfe zu bringen, greifen diese Hebel in die Enden der Stange 76 ein und wirken, nachdem die Drahtklammer eingetrieben worden, durch den Kamm bewegt, auf die Prefsplatten 68. Sobald die Lage des Buches befestigt ist, bewegen sich die Prefsplatten 68 zurück, die Stange 76 wird wieder frei und der Arm 39 geht in seine frühere Stellung zurück, um eine neue Lage aufzunehmen. Man kann so viele Prefsköpfe nebeneinander stellen, wobei sämmtliche Prefsplatten auch durch dieselbe Stange 76 bewegt werden können, als Köpfe 1 vorhanden sind, und alle können nach Belieben seitlich justirt werden.
Würde der Tisch 44 während der Operation des Bindens stationär bleiben, so würden sämmtliche
Klammern in einer Linie stehen, wie bei 80 in Fig. 8 ersichtlich, und es würde daher
diese Stelle des Buches ziemlich dick werden. Um dies zu vermeiden, ist es zeitweilig vorzuziehen,
die Klammern in dieselbe Schnur oder dasselbe Band in mehreren Reihen einzuführen,
wie in der Fig. 8 bei 81 zu ersehen. Zu diesem Zwecke wird der Tisch 44 nach jedem Einführen der Klammern mit den Schnüren seitlich
in eine andere Lage gebracht; hierbei müssen die Schnüre oder Bänder von genügender Breite
sein. Diese Manipulation geschieht in folgender Weise: Man läfst die Klinke 64 in das Sperrrad
63 auf dem Kamme 60 einfallen. Während sich der Arm 39 in die geeignete Stellung be-
\vegt, um das Einführen der Drahtklammer zu gestatten, kann der Kamm 60, der durch die
Klinke 64 gehalten ist, sich nicht bewegen; die Reibungsklammer 61 gleitet dann über die Peripherie
des Kammes 60 und die Stange 49 wird durch die geschlängelte Rinne 62 bewegt und mit ihr auch die Führungen 48 und der Tisch
44. Wenn zur Aufnahme einer neuen Lage der Arm 39 in seine erste Stellung zurückgeführt
wird, so wird der Kamm 60 durch den festgeschraubten Bügel 61 mitgenommen, bis die
Klinke 64 wieder in das Sperrrad 63 auf dem Kamm 60 eingreift, und da die Rinne 62 auf
diesem Kamme alsdann ihre Richtung geändert hat, so mufs der Tisch nach der nächsten Bewegung
des Armes 39 in seine erste Stellung zurückgehen. Auf diese Weise wird bei jeder
neuen Lage der Tisch seitlich bewegt.
Es liefsen sich auf diese Weise vermittelst eines Kopfes 1 und nur eines Prefskopfes 64
mehrere Drahtklammern in eine Lage hineinführen. Der Erfinder zieht jedoch vor, mehrere
Köpfe ι und Prefsköpfe 64 anzuwenden, da diese Methode ein vortheilhafteres Resultat erzielen
läfst. — Bei Maschinen, die wie hier beschrieben construirt sind, werden die Drahtklammern
durch die Bogen und Schnüre eingeführt, ohne dafs vorher Löcher gemacht werden, um ihre Enden aufzunehmen, denn es
machen hier die Drahtklammern ihre eigenen Löcher. Sollte es jedoch aus irgend welchem
Grunde wünschenswerth erscheinen, Löcher zur Aufnahme der Enden der Drahtklammern vorher
einzustechen, so kann man die Platten 25 mit kurzen Spitzen 82 versehen, welche auch
an ihrer inneren Seite Rinnen haben, wie aus Fig. 6 ersichtlich. Man könnte dann die Form
der Kämme 20 ändern, damit die Spitzen kurz vor der Operation der Prefsköpfe etwas zurückbewegt
werden, während der Schieber 28 auf der Krone der Klammer ruht und die Lage etwas von den Spitzen abschiebt, gerade genug,
um dieselben vor Schädigung durch die Prefsköpfe zu schützen.
Operation des Bindens.
Der Tisch 44 wird in seine höchste Stellung gebracht, und der Theil des Armes 39, der den Tisch 44 und die Prefsköpfe 64 trägt, in seine niedrigste. Eine durch die Hand des Arbeiters theilweise geöffnete Lage wird sodann auf den Tisch 44 gelegt. Indem die Hauptwelle 19 sich dreht, heben die Kämme 20 den Arm 39 in die Höhe; die Kämme 24 drehen den Dorn 21 derartig, dafs dessen gespaltenes Ende durch die Schlitze der Platte 7 geht und vor dem Draht, welcher bereits eingeführt worden, Halt macht. Die Kämme 17 bewirken dann eine Vorwärtsbewegung der Gabel 8 mit den Füfsen 9 und 10, der Draht wird abgeschnitten und die beiden äufseren Enden werden nach der Mitte zu um den gespaltenen Dorn gebogen, bis die Füfse der genannten Gabel nahe an das Ende der Platten 25 kommen. Die Kämme 24 bewirken alsdann das Zurückgehen des gespaltenen Domes 21 aus den Schlitzen der Platte 7 und somit auch aus dem Wege des Klammertreibers z8, welcher nun, durch die Kämme 32 vorwärts bewegt, die geformte Drahtklammer von den Rinnen der Füfse 9 und 10 der Gabel 8 in die Rinnen 26 der Platten 25 schiebt. — Während dieser Manipulation wird der Arm 39 gehoben, so dafs das vordere Ende des Kopfes 1 in der Falte der Lage ruht und die letztere, sowie auch die Schnüre oder Bänder, sanft gegen die geschlitzte des Prefskopfes drückt. Der Drahtschieber 28 hat in diesem Augenblick die durch die Rinne 26 der Platten 25 geführte Drahtklammer in und durch die Lage und Schnüre oder Bänder gedrückt, so dafs die Krone der Klammer gegen die Falte der Lage gebracht ist und deren Enden durch die Versenkungen in den Schlitz der Platte 67 geführt sind. Der Schieber 28 bleibt in dieser Stellung stationär, während die Kämme 79 durch die Hebel 77 und Stange 76 die Stange 70 vorwärts drücken, wodurch die Prefsplatten 68 und der Bolzen 71 bewegt werden, bis dieselben zusammenkommen und so die Enden der Drahtklammer gegeneinander biegen; indem die Platte 70 mit den Prefsplatten 68 noch weiter, vorwärts geht, werden die umgebogenen Enden der Drahtklammer aus dem Schlitz 67 heraus und gerade gegen die Schnüre oder Bänder der Lagen gedrückt. Die Kämme 32 und die genannten Verbindungstheile bewirken dann ein Zurückgehen des Drahtschiebers 28; die Kämme 17 und deren Verbindungstheile bringen die Gabel 8 und Füfse 9 und 10 zurück, die Kämme 20 und deren Verbindungstheile lassen den Arm 39 hinunterschwingen, der Arbeiter gestattet der Lage des Buches sich zu schliefsen, und in diesem Augenblicke ist die Maschine bereit, eine neue Lage zu empfangen, welche in derselben Weise, wie die vorige, befestigt wird. — Während der Arm 39 für die nächste Operation aufwärts geht und der Arbeiter die neue Lage, wie die vorige, offen hält, kommt die untere Hälfte derselben mit der unteren Fläche des Kopfes 1 und des Supports 4 in Berührung, wodurch der Tisch 44 genau um die Dicke einer Lage niederbewegt wird, während die Klinke 46 und die Zähne 45 denselben am Emporgehen hindern. Wenn es erwünscht ist, die Drahtklammern in mehreren Reihen in die Lagen und Schnüren hineinzubringen, wie in Fig. 8 bei 81 gezeigt ist, so wird die Klinke 64 in das Sperrrad 63 eingelegt, und der Tisch 44 wird in der früher beschriebenen Weise nach der Seite hin- und herbewegt.
Der Tisch 44 wird in seine höchste Stellung gebracht, und der Theil des Armes 39, der den Tisch 44 und die Prefsköpfe 64 trägt, in seine niedrigste. Eine durch die Hand des Arbeiters theilweise geöffnete Lage wird sodann auf den Tisch 44 gelegt. Indem die Hauptwelle 19 sich dreht, heben die Kämme 20 den Arm 39 in die Höhe; die Kämme 24 drehen den Dorn 21 derartig, dafs dessen gespaltenes Ende durch die Schlitze der Platte 7 geht und vor dem Draht, welcher bereits eingeführt worden, Halt macht. Die Kämme 17 bewirken dann eine Vorwärtsbewegung der Gabel 8 mit den Füfsen 9 und 10, der Draht wird abgeschnitten und die beiden äufseren Enden werden nach der Mitte zu um den gespaltenen Dorn gebogen, bis die Füfse der genannten Gabel nahe an das Ende der Platten 25 kommen. Die Kämme 24 bewirken alsdann das Zurückgehen des gespaltenen Domes 21 aus den Schlitzen der Platte 7 und somit auch aus dem Wege des Klammertreibers z8, welcher nun, durch die Kämme 32 vorwärts bewegt, die geformte Drahtklammer von den Rinnen der Füfse 9 und 10 der Gabel 8 in die Rinnen 26 der Platten 25 schiebt. — Während dieser Manipulation wird der Arm 39 gehoben, so dafs das vordere Ende des Kopfes 1 in der Falte der Lage ruht und die letztere, sowie auch die Schnüre oder Bänder, sanft gegen die geschlitzte des Prefskopfes drückt. Der Drahtschieber 28 hat in diesem Augenblick die durch die Rinne 26 der Platten 25 geführte Drahtklammer in und durch die Lage und Schnüre oder Bänder gedrückt, so dafs die Krone der Klammer gegen die Falte der Lage gebracht ist und deren Enden durch die Versenkungen in den Schlitz der Platte 67 geführt sind. Der Schieber 28 bleibt in dieser Stellung stationär, während die Kämme 79 durch die Hebel 77 und Stange 76 die Stange 70 vorwärts drücken, wodurch die Prefsplatten 68 und der Bolzen 71 bewegt werden, bis dieselben zusammenkommen und so die Enden der Drahtklammer gegeneinander biegen; indem die Platte 70 mit den Prefsplatten 68 noch weiter, vorwärts geht, werden die umgebogenen Enden der Drahtklammer aus dem Schlitz 67 heraus und gerade gegen die Schnüre oder Bänder der Lagen gedrückt. Die Kämme 32 und die genannten Verbindungstheile bewirken dann ein Zurückgehen des Drahtschiebers 28; die Kämme 17 und deren Verbindungstheile bringen die Gabel 8 und Füfse 9 und 10 zurück, die Kämme 20 und deren Verbindungstheile lassen den Arm 39 hinunterschwingen, der Arbeiter gestattet der Lage des Buches sich zu schliefsen, und in diesem Augenblicke ist die Maschine bereit, eine neue Lage zu empfangen, welche in derselben Weise, wie die vorige, befestigt wird. — Während der Arm 39 für die nächste Operation aufwärts geht und der Arbeiter die neue Lage, wie die vorige, offen hält, kommt die untere Hälfte derselben mit der unteren Fläche des Kopfes 1 und des Supports 4 in Berührung, wodurch der Tisch 44 genau um die Dicke einer Lage niederbewegt wird, während die Klinke 46 und die Zähne 45 denselben am Emporgehen hindern. Wenn es erwünscht ist, die Drahtklammern in mehreren Reihen in die Lagen und Schnüren hineinzubringen, wie in Fig. 8 bei 81 gezeigt ist, so wird die Klinke 64 in das Sperrrad 63 eingelegt, und der Tisch 44 wird in der früher beschriebenen Weise nach der Seite hin- und herbewegt.
Der Erfinder beschränkt seine Patent-Ansprüche nicht auf die Constructionen und Vorrichtungen,
auch nicht auf die Einrichtungen des Buches, genau so wie sie oben beschrieben sind, da ver-
mittelst Anwendung von Metalldraht und Schnüren oder Bändern eine Anzahl auch anscheinend
principiell verschiedener Bindevorrichtungen erzielt werden können. So z. B. könnte man
durch einfaches Einlegen von dünnen Drähten oder Metallstückchen über kleine Einschnitte in
der Falte des Bogens und durch Umfassen dieser Drähte oder Metallstückchen vermittelst
einer Schnur, wie dies auf der beiliegenden Zeichnung neben Fig. 8 dargestellt ist, eine
manchen Zwecken genügende Befestigung erlangen.
Claims (7)
1. Die Methode, Bücher, deren Lagen vermittelst Draht oder Metallstückchen und Schnüre,
Bänder, Zeug, Papier etc. in der oben beschriebenen Weise zu einem Bande befestigt
werden, einzubinden.
2. Die mechanischen Vorrichtungen zum Formen und Einbringen der Drahtklammern (bestehend
aus Gabel, mit Rinnen versehenen Platten, Drahtschieber, Dorn 21; letzterer
gespalten und durch Schlitze der Platte 7 sich bewegend), von denen zwei oder mehr
gleichzeitig operiren, von nur einem Paar Walzen, die mit Draht versehen werden und
die so construirt sind, dafs sie in die Falte' einer theilweise geöffneten Lage hineinreichen,
wie hierin vollständig beschrieben.
3. Der die Arbeit aufnehmende Tisch mit seiner Einrichtung, um die Lagen in der
gewünschten Stellung zum Hineinbringen der Drahtklammern fertig zu stellen, zu dem
oben beschriebenen Zwecke.
4. Die Vorrichtungen zum Befestigen der Klammern, zu der eigenthümlichen Bewegung
der Prefsplatten 68 und der Art ihrer Operation zur Erreichung des oben genannten
Zweckes.
5. Die Vorrichtungen, welche die Schnüre oder Bänder, sowohl von oben wie von unten,
gegen die Falte der Lage halten, wie beschrieben.
6. Der schwingende Arm 39, zu dem oben genannten Zwecke eingerichtet.
7. Die Vorrichtungen, welche das Buch und die Schnüre seitlich bewegen, um zwei oder
mehr Reihen von Klammern einzuführen, zu dem oben genannten Zwecke.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1228T | 1877-11-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1228C true DE1228C (de) |
Family
ID=70918072
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1228DA Expired - Lifetime DE1228C (de) | 1877-11-10 | 1877-11-10 | Maschine zum Einbinden von Büchern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1228C (de) |
-
1877
- 1877-11-10 DE DE1228DA patent/DE1228C/de not_active Expired - Lifetime
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