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Schallplattentasche Schallplattentaschen bestehen heute gewöhnlich
aus dünnem Kunstdruckkarton, der auf beiden Seiten mit einem Spiegel mit einem mehrfarbigem
Bild sowie der zugehörigen Beschriftung bedruckt und an den Rändern umgefaltet und
zusammengeklebt wird.
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Innerhalb dieser Außenhülle befindet sich eine Innenhülle aus Papier
oder Kunststoff, die die Schallplatte gegen Staub und Verunreinigungen schützen
soll.
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Häufig wird nach dem Einfügen der Schallplatte die Kunststoffinnenhülle
an allen vier Kanten zugeschweißt.
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Eine derartige Tasche ist verhältnismäßig weich und deshalb nicht
in der Lage, die empfindliche Schallplatte, insbesondere wenn viele Platten übereinandergestapelt
werden, gegen Beschädigung und Verbiegen zu schützen. Ein Hauptnachteil besteht
außerdem darin, daß die Tasche an den Kanten durch den Rand der Platte beim Versand
oder nach längerem Gebrauch durchgestoßen wird. Eine Tasche der vorstehend geschilderten
Art ist in der Herstellung verhältnismäßig teuer, und ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß die Tasche nur für die Schallplatte benutzt werden kann, für die der
Aufdruck auf dem Spiegel vorgesehen ist. Sie kann deshalb nicht für Platten mit
anderen Titeln verwendet werden, sondern muß vernichtet werden, wenn der Titel nicht
in der geplanten Auflage verkäuflich ist.
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Es sind auch bereits Stecktaschen bekannt, die aus einem starken
Karton bestehen, der an den Rändern unmittelbar zusammengefügt ist. Die Folge davon
ist, daß die Platte am Rand unter einem ständigen Druck steht. Da die Schallplatte
aus thermoplastischem Material besteht, ist ein Verziehen auf die Dauer unvermeidbar.
Da der Karton mehr oder weniger hygroskopisch ist, neigt er zu unkontrollierbarem
Verzug und Wellenbildung und damit zu weiteren Spannungen.
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Zweck der Erfindung ist es, diese Mängel der bisherigen Schallplattentaschen
zu überwinden und eine Tasche zu schaffen, die leicht im Gewicht ist, die Schallplatte
auch beim Übereinanderstapeln einwandfrei schützt, billiger in der Herstellung und
universeller verwendbar ist.
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Zur Verbesserung der Standfestigkeit einer Schallplattentasche sind
an sich bereits Vorschläge gemacht worden. So ist es beispielsweise bekannt, die
Schallplattentasche aus einzelnen starken Kartonblättern herzustellen, die an den
Rändern durch Abstandsleisten verbunden werden, wobei die Kanten durch geschlitzte
Rohrstücke nach Art von Klermnbacken umgeben werden. Diese Verbindungsart ist jedoch
umständlich und teuer und besitzt außerdem den Nachteil, daß die geschlitzten Rohrstücke
das Aufeinanderschichten der Schallplatten erschweren. Einfache Abstandsleisten
zwischen den Blättern, die ebenfalls bereits bekannt sind, besitzen den Nachteil,
daß sie sich leicht verbiegen, was ein Verziehen der Tasche und der darin aufbewahrten
Schallplatte zur Folge hat. Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform werden
als Abstandsleisten zur Verbindung der Kartonblätter Profilleisten mit T-förmigem
Querschnitt aus Kunststoff od. dgl. vorgesehen, die mit dem Mittelstreifen ihres
Querschnitts zwischen die Blätter eingefügt sind und mit ihrem Rückenstreifen die
Verbindungskanten abschließen, gegebenenfalls indem der Rückenstreifen außen über
die Blätter übergreift. Taschen der vorstehend beschriebenen Art gewährleisten zwar
einen ausreichenden Schutz der empfindlichen Schallplatte, der Nachteil besteht
jedoch darin, daß viele Einzelteile zusammengefügt werden müssen, so daß die Herstellung
teuer wird.
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Außerdem ist das Gewicht dieser Taschen zu hoch.
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Bei der Schallplattentasche nach der vorliegenden Erfindung aus gefaltetem
steifem Material werden die angeführten Mängel erfindungsgemäß dadurch überwunden,
daß Vorder- und Rückseite aus dünner Wellpappe gebildet sind, von der an wenigstens
zwei Seitenkanten schmale Streifen senkrecht abgebogen sind, so daß Schalen gebildet
sind, die ineinandergesteckt und durch Auf einanderlegen sowie haftender Verbindung
der abgebogenen Streifen zu einer flachen Kassette mit schmalen Seitenwänden verbunden
sind.
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Die schmalen Seitenwände besitzen hierdurch wenigstens auf den zwei
der Einstecköffnung benachbarten Seiten der Tasche einen doppelwandigen Aufbau,
der durch die haftende Verbindung der beiden abgebogenen Streifen der Wellpappe
gebildet ist, so
daß die schmalen Seitenwände versteift sind. Die
Tasche läßt sich infolgedessen auch beim Aufeinanderstapeln einer größeren Zahl
nicht zusammenpressen, so daß die im Innern befindlichen Schallplatten einwandfrei
geschützt sind.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die verwendete dünne Wellpappe
leicht ist. Die Wellpappe besteht aus einer Welle, die zwischen Außendecke und Innendecke
eingefügt ist und bei dem erwähnten leichten Gewicht eine -gute Stabilität gegen
Verbiegen gewährleistet. Die Wellpappe ist in besonders hohem Maße geeignet, die
empfindliche Schallplatte gegen Stoß, Druck und Bruch einwandfrei zu schützen.
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Aus der verwendeten- dünnen Wellpappe kann zunächst ein Rohling der
Tasche hergestellt und auf Lager gehalten werden. Nach Bedarf kann dieser Rohling
durch Aufkaschieren bedruckter Spiegel weiter ausgestattet und fertig konfektioniert
werden. Dabei ist es zweckmäßig, einen - zusammenhängenden, durchgehenden Spiegel
für Vorder- und Rückseite und eine Seitenkante zu verwenden und diesen mit einer
geeigneten Verrichtung in einem Arbeitsgang mittels eines Automaten od. dgl. auf
den Rohling der Tasche aufzukaschieren.
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Die Erfindung und weitere Einzelheiten sind in verschiedenen Ausführungsbeispielen
an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt des Aufbaüs
der verwendeten Mikrowellpappe im Schnitt; F i g. 2 zeigt ein durchgängiges Stück
dieser Wellpappe im Grundriß, aus dem die Tasche nach der Erfindung gefaltet wiril;
F i g. 3 zeigt eine-andere Ausführungsform mit zwei Stücken der Wellpappe im Grundriß,
aus denen Schalen gefaltet werden; die zu der Tasche zusammengesetzt werden; F i
g. 4 zeigt einen'-Vertikalschm.tt durch die Tasche; Fig. 5 zeigt die-Tasche in schaubildlicher
Darstellung; F i g. 6 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der verstärkten
Seitenwandpartie der Tasche im Schnitt; Fig. 7 zeigt in- vergrößerter Darstellung
die Einstecköffnung im Schnitt, und Fig. 8 zeigt in schaubildlicher Darstellung
die Aufbringung eines zusammenhängenden Spiegels für Vorder- und Rückseite und eine
Seitenkante auf den Rohling der Tasche Gemäß Fig. 1 besteht die für den Aufbau der
Schallplattentasche nach der Erfindung verwendete Mikrowellpappe aus der sogenannten
Welle 1, für die dünnes Papier von beispielsweise etwa 100 g/m2 verwendet ist, wobei
sich durch die Wellung eine Gewichtserhöhung von etwa 50°/o ergibt. Es werden zweckmäßig
mehr als 200 Wellen pro Meter, vorzugsweise etwa 320 bis 360 Wellen pro Meter, verwendet.
Die Welle 1 ist in an sich bekannter Weise zwischen eine Innendecke 2 und eine Außendecke
3 maschinell eingefügt. Für die Innendecke 2 wird zweckmäßigerweise -dünnes, möglichst
wenig hygroskopisches, faserfreies Papier von etwa 100 bis 150 g/m2 verwendet, damit
die Schallplatte nicht durch Fremdkörper, Fasern u. dgl. verunreinigt wird.
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Die Außendecke 3 besteht aus Papier oder Karton von etwa 100 bis 300
g/m2, d. h., sie kann etwas stärker gewählt werden als die Innendecke, da sie auf
die Außenseite der Schallplattentasche zu liegen
kommt. Die Gesamtstärke d der Wellpappe
beträgt größenordnungsmäßig 0,8 bis 2,0 mm.
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Gemäß Fig. 2 wird die Schallplattentasche aus einem einzigen durchgängigen
Stück 4 der Wellpappe hergestellt, bei dem die Wellen 1 in Querrichtung liegen.
Es ist auch möglich, die Wellen 1 senkrecht zu der dargestellten Richtung zu verarbeiten.
An den Seitenkanten sind schmale Streifen 5 vorgesehen, die senkrecht abgebogen
werden, so daß aus dem Mittelstück und den abgebogenen Streifen 5 Schalen gebildet
werden. Die Kanten der Einstecköffnung sind mit 6 bezeichnet, und an diesen Kanten
sind ebenfalls schmale Streifen 7 vorgesehen, die am Rand der Einstecköffnung nach
innen umgelegt Hand~ zusairinen: gequetscht werden. Hierdurch ergibt sich eine Verstärkung
der Tasche an der Einstecköffnung, die gleichzeitig einen besseren Verschluß und
die Sicherheit bietet, daß die Schallplatte beim Transport nicht unkontrolliert
von selbst aus der Schallplattentasche herausfällt. Der Rücken der Tasche wird durch
den schmalen Streifen 8 gebildet.
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Gemäß F i g. 3 sind zwei getrennte Stücke 4 a und 4b aus der dünnen
Wellpappe vorgesehen. An drei Seitenkanten der Stücke 4 a und 4b werden schmale
Streifen 5 senkrecht abgebogen, so daß zwei getrennte Schalen gebildet werden, die
ineinandergesteckt werden, wie sich aus der Schnittdarstellung in F- i g, -4 ergibt.
Die -abgebogenen schmalen Streifen 5 der Wellpappe kommen beim Ineinandersteeken
auf ein anderzuliegen und werden durch Kleben od. dgl. festhaftend miteinander verbunden,
so daß an den Seitenwänden der Tasche eine Versteifung zufolge der doppelten Wandstärke
entsteht.
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Dabei kann es von Vorteil sein, daß die Wellpappe an den zwei, die
Seitenwände bildenden doppelt auf einanderliegenden Streifen 5 fast auf ihre ursprünglich
Wandstärke zusammengequetscht wird. Eine zusätzliche Versteifung erfolgt durch das
Überkleben der umgelegten Streifen 5 mittels äußerer Streifen 13.
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Diese Streifen dienen gleichzeitig zur Verbesserung des äußeren Aussehens
der Tasche.
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Die bis dahin aus der Wellpappe fertiggestellte Tasche wird, da sie
sonst noch keine besondere Ausstattung bezüglich der zu verpackenden Schallplatte
zeigt, als Rohling bezeichnet.
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Eine der Möglichkeiten, diesen Rohling weiterzuverarbeiten, besteht
darin, daß er auf der Außenseite der Tasche mit einem mehrfarbigen bedruckten Spiegel,
z. B. aus Kunstdruckpapier, kaschiert wird. Dieser Spiegel kann entweder lackiert,
mit Kunststoff beschichtet oder versiegelt werden, damit er glänzt und vor Verschmutzung
geschützt ist.
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Auf die Vorderseite und die Rückseite des Taschenrohlings sowie auf
die schmalen Seitenwände können gegebenenfalls getrennte Spiegel aufkaschiert werden.
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Eine bevorzugte Ausführung des Spiegels ist an Hand von F i g. 8
erläutert. Hier besteht die Vorderseite 9 und die Rückseite 10 des Spiegels und
ein schmaler Rückenstreifen 11 aus einem durchgehenden Stück, das, wie durch den
Pfeil 12 angedeutet, in einem Arbeitsgang mittels eines Automaten od. dgl. auf den
Rohling der Tasche aufkaschiert wird.
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Eine bevorzugte weitere Möglichkeit der vorliegenden Erfindung besteht
darin, daß die Außenschicht 3 der Wellpappe selbst aus Kunstdruckkarton oder einem
anderen für den unmittelbaren Aufdruck des Spiegels geeigneten Material, z. B. Kunststoff,
hergestellt wird. Bei dieser Lösung wird das Aufkaschieren
eines
getrennten Spiegels erspart. Diese Ausführung erfordert bereits bei der maschinellen
Herstellung der Wellpappe die Zuführung von einer Kunststoffkartonbahn zur Maschine
für die Herstellung der Wellpappe.
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Zweckmäßigerweise werden die abgewinkelten und miteinander verklebten
Seitenstreifen der Wellpappe fast auf ihre ursprüngliche Materialstärke zusammengequetscht.
Hierdurch entsteht eine erhöhte Steifigkeit, welche der Tasche eine besondere Festigkeit
verleiht und verhindert, daß an den Seitenkanten, wie bei früheren Taschen, ein
Durchstoßen des Randes der Schallplatte stattfinden kann.
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Wie in F i g. 7 gezeigt, ist der Rand der Wellpappe an der Einstecköffnung
E umgelegt und dort das Material ebenfalls zusammengequetscht. Hierdurch wird die
Tatsache an der Einstecköffnung wesentlich verstärkt und zugleich wird verhindert,
daß die Schallplatte herausfallen kann.
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Die Einstecköffnung der Tasche kann in an sich bekannter Weise durch
eine Schaumstoffleiste, einen Haftverschluß od. dgl. abgedichtet und verschlossen
werden, wie dies beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift 1 192 421 oder der
deutschen Auslegeschrift 1195 509 beschrieben ist.