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Sch aliplattentasche Die Erfindung betrifft eine an einer ihrer vier
Seiten mit einer Einstecköffnung versehene, aus Karton gebildete Tasche zur Aufnahme
einer Schallplatte, die entweder unmíi,elbar oder innerhalb einer aus Papier bestehenden
Schutzhülle in ihren Innenraum eingeschoben wird.
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Bei einer bekannten Schallplattentasche aus bedruckbarem Karton hat
der Zuschnitt etwa T-förmige Gestalt, wobei die Rückwand und die Vorderwand gleiche
Größe haben und an beiden Rändern der Vorderwand je eine rechteckige Verlängerung
von der halben Breite angeschnitten ist, die um je eine die Breite des Taschenraumes
begrenzende scharfe Knicklinie so nacheinander hin umgefaltet werden, daß ihre äußeren
Schnittränder nunmehr unmittelbar nebeneinanderliegen. Nun wird die anhängende Rückwand
ebenfalls mlter Bildung eines scharfen Knickes umgelegt, so daß sie mit ihrer Innenfläche
auf die Außenflächen der beiden umgelegten Randteile zu liegen kommt, mit der sie
über die ganze Fläche hin verklebt werden muß. Diese Tasche hat eine Reihe von Nachteilen
hinsichtlich ihrer Herstellung und ihres Gebrauchs. Es liegen drei Kartonstärken
übereinander. Bei der Herstellung der Zuschnitte sind daher Kartonrollen erforderlich,
deren Breite wegen der umzulegenden Randteile der doppelten Breite des Taschenformats
entspricht. Andererseits müssen auf beiden Seiten der Rückwand zwei Ausschnitte
von halber Taschenbreite vorgenommen werden, die als Abfälle wertvollen Materials
einen sich im Preis ausdrückenden starken Materialverlust darstellen. Das Einstecken
und spätere Herausziehen einer unverpackten oder in einer Hülle befindlichen Platte
wird infolge der Verklemmung an den beiden scharf geknickten Längskanten erfahrungsgemäß
stark behindert. Wenn der Benutzer beim Einstecken der Platte in die Taschenöffnung
durch Hineingreifen nachhelfen will, so reißen die scharf geknickten Seitenkanten
leicht ein und dann immer weiter auf, so daß die Tasche unansehnlich wird. Eine
an sich gewünschte maschinelle Eintaschung im Herstellungsbetrieb wurde dadurch
nicht möglich. Wenn die Platte in ihre tiefste Lage eingesteckt ist, so tritt eine
zusätzliche Klemmung durch den scharf geknickten Faltrücken gerade in dem mittleren
Bereich ein, den der Benutzer mit der einen Hand drückend erfaßt, wenn er die Platte
wieder aus der Tasche entnehmen will. Hinzu kommt, daß der Zuschnitt, also die Vorder-
und die Rückwand, auf der Außenseite mit dem die darin unterzubringende Platte betreffenden
Aufdruck vor dem Zusammenfalten und Verkleben der Tasche angebracht werden muß,
da ein
nachträgliches Bedrucken der fertigen Tasche kein sauberes Druckbild ergeben
würde. Dabei ist zu beachten, daß in der Schallplattenindustrie bei der Herstellung
einer Platte niemals auch nur annehmbar vorausgesehen werden kann, in welcher Größenordnung
sie Absatz finden wird. Je größer die Zahl der für eine Platte bestimmten, oft mehrfarbig
bedruckten Tasche ist, um so geringer werden ihre Kosten; dieser Vorteil kann aber
wegen der Unsicherheit des Absatzes nicht ausreichend genutzt werden, so daß häufig
ein erheblicher Teil einer zu hoch bemessenen Auflage weggeworfen werden muß. Um
an Kosten zu sparen, hat man an Stelle von teuren Einschichtenkartons Zwei- oder
Mehrschichtenkartons verwendet. deren Einzelschichten bis auf die außenliegende,
zu bedruckende Schicht geringeren Materialwert hatten; jedoch mußten diese Kartons
auf der Gautsche hergestellt werden und waren daher ebenfalls sehr teuer.
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Aus diesen Erwägungen heraus entstanden Schallplattentaschen, die
aus drei körperlich selbständigen Schichten gebildet werden, und zwar aus einem
durchweg gleich breiten, die Vorder- und die Rückwand bildenden Kartonzuschnitt,
der in seiner Quermitte gegenüber der Einstecköffnung am Rücken durch einen etwa
2 mm breiten, von zwei Abstand haltenden schmalen Rillen begrenzten Querfalzsteg
verbunden ist, und zwei aufgeklebten Glanzpapierschichten. Zur Bildung des Taschengrundkörpers
wird der Kartonzuschnitt U-förmig so gestaltet, daß nunmehr die beiden entgegengesetzten
Schnittränder die Einstecköffnung bilden. Dabei kommen die Längsränder der beiden
Zuschnittsteile genau übereinander zu liegen; sie haben aber miteinander keine unmittelbare
Verbindung. Nun wird auf die Vorderwand der Falteinlage eine dünne Hochglanzpapierschicht
auf
ihrer gesamten Fläche oder mindestens an ihren vier Randbereichen aufgeklebt, deren
drei um etwa 2 cm breiter als die Falteinlage bemessene Ränder um die beiden Seitenkanten
und den Rücken der Falteinlage auf die Rückseite der Rückwand herumgeklebt werden.
Alsdann wird auch auf die Rückwand der soweit fertiggestellten Tasche eine weitere
bedruckte, etwas kleiner als die zusammengelegte Falteinlage bemessene Überzugsschicht
aus Glanzpapier mindestens in den vier Randbereichen aufgeklebt, wo sie die umgeklebten
Ränder der ersteren Überzugsschicht mit überklebt. Diese Tasche hat zwar schon den
Vorteil, daß man für eine rationale Fertigung von einer unbegrenzten Dauerherstellung
der Falteinlagen geringeren Werts ausgehen kann und bei Eingang einer Bestellung
für die Lieferung von Taschen für eine bestimmte Platte lediglich die beiden Glanzpapierüberzugsschichten
im Druck herzustellen braucht, wobei die Auflage nun dem geschätzten Bedarf ohne
zu großes Risiko weitgehend angepaßt werden kann; denn, wenn hierbei eine Überschätzung
des Bedarfs eintritt, sind lediglich die zuviel hergestellten gedruckten tSberzugsschichten
nicht mehr verwertbar. Die erwähnte Form des Zuschnitts für die Einlage hatte jedoch
immer noch erhebliche Nachteile für den Gebrauch der Tasche. Da die beiden zwischen
der Einstecköffnung und dem ihr gegenüberliegenden Rücken liegenden Längsränder
der Vorder- und Rückwand lose aufeinanderliegen und nur durch die Umkleberänder
des Glanzpapierüberzugs umfaßt und getragen werden, so reißen diese Taschen an den
Seitenkanten der Einstecköffnung infolge der verhältnismäßig geringen Reißfestigkeit
der Glanzpapierschicht und der ihren von der Klebung her eigenen Spannung leicht
ein, und diese Risse setzen sich dann schnell fort. Das ist insbesondere dann der
Fall, wenn die Platte noch selbst innerhalb einer Papierhülle liegt, deren Ränder
beim Einschieben wie beim Herausziehen der Platte wie ein Messer auf die Klebränder
einwirken. Da die beiden Randbereiche der Vorder- und Rückwand dicht aufeinanderliegen,
die Platte aber eine Stärke von etwa 2 mm besitzt und der Öffnungsraum der gesamten
Tasche nach Breite und Höhe dem Durchmesser und der Stärke der Platte eng angepaßt
ist, so kommt es beim Einstecken der Platte auch aus diesem Grund zu einer zum Aufreißen
führenden Weitung an der Einstecköffnung, zumal aus dem erwähnten Grund die Tasche
gerade in ihren engeren Randbereichen einer besonderen Druckbeanspruchung unterliegt.
Der gleichen Gefahr ist eine Schallplattentasche schon im Schallplattenherstellerbetrieb
unterworfen, in dem die Platten nach der Eintaschung in Kartons verpackt werden.
Diese Kartons sind schon auf den Förderbändern, erst recht aber auf dem Bahn- oder
Postweg zum Händler erheblichen Stoßgefahren ausgesetzt, so daß die verhältnismäßig
schweren und am Rand abgerundeten Platten die umgeklebte Glanzpapierschicht oft
durchstoßen. Solche Taschen lehnt der Käufer ab. Der Klemmdruck zwischen den Seitenrändern
der Falteinlage der fertigen Tasche führt infolge der beiderseitigen Randklemmung
bei der Flachstapelung, wie Messungen bei Schallplattenfabriken ergeben haben, auch
zu einem leichten und andauernden Durchbiegen der beiden sich gegenüberliegenden
Bereiche der Schallplatte, was für die Wiedergabe nachteilig ist.
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Die Erfindung hat sich, ausgehend von einer Taschenbauart der zuletzt
erörterten Form mit einer nur aus einer Vorderwand, einer Rückwand und einem schmalen,
den Rücken bildenden Faltsteg bestehenden Zuschnitt mit zwei Glanzpapierschichten
für den Aufdruck, die Aufgabe gestellt, die Plattentasche so zu formen, daß die
angeführten Nachteile dieser Bauart vermieden werden, d. h. die Plattentasche bei
denkbar geringem Materialaufwand für die Falteinlage an ihren beiden Längsrändern
wesentlich widerstandsfähiger gegen Aufreißen im Bereich der Einstecköffnung und
der Taschenraum über seine ganze Ausdehnung hin zur Vermeidung einer Klemmbehinderung
beim Einstecken der Platte gleich hoch gestaltet und damit die Möglichkeit zur maschinellen
Eintaschung im Herstellerbetrieb geschaffen wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der eine Teil (Vorderwand)
des Zuschnitts der Falteinlage an seinen beiden Längsrändern in an sich bekannter
Weise über das Format der Plattentasche hinausgehende, jedoch nur schmal bemessene
Umschlagränder aufweist, die von der eigentlichen Wandung durch entsprechend dem
Querfalzsteg ausgebildete und bemessene Längsfalzstege getrennt sind, und der andere
Teil (Rückwand) des Zuschnitts von dem Querfalzsteg aus um die Breitenmaße der Umschlagränder
schmäler bemessen ist und die ohnehin nur an den Randzonen an die Rückwand angeklebte
Glanzpapierüberzugsschicht die Verbindung zwischen den Umschlagrändern und der zwischen
ihnen liegenden Rückwand ebenengleich übernimmt.
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Die Kartonrolle für die Herstellung der Zuschnitte braucht jetzt
nur um das Maß der beiden Längsfalzstege zuzüglich der beiden schmalen Umschlagränder
größer als das Taschenformat bemessen zu sein, so daß der Materialabfall an den
beiden Rändern der Rückwand nur sehr gering wird. Der Taschenraum ist durch die
beiden Längsfalzstege auch von der Einstecköffnung bis zum Rücken hin gleich breit
und hoch. Die beiden an der Vorderwand angebildeten Längsfalzstege sind sehr widerstandsfähig,
weil die in der Ebene der Rückwand liegenden Umschlagränder unmittelbar an sie anschließen.
Die Führung der entsprechenden Bereiche der aufzunehmenden Platte wird wesentlich
verbessert, weil zugleich die Klemmung in diesen Bereichen entfällt. Die Stabilität
der Tasche in der Einschubrichtung wird außerdem dadurch wesentlich erhöht, daß
die an den beiden Längsrändern der Tasche übereinanderliegenden Hochglanzpapierüberzugsschichten
die Klebverbindung in diesen beiden besonders hoch beanspruchten Bereichen in starkem
Maße begünstigen. Die Durchstoßgefahr wird völlig beseitigt. Die Längsfalzstege
und die anschließenden Umschlagränder versteifen die Tasche in den Seitenrandbereichen
in solchem Maße, daß die Platten auch bei einer üblichen Schrägaufstellung der Tasche
im Raum, z. B. im Regal des Verkaufsgeschäfts, sich nicht mehr verziehen können,
so daß die gute Wiedergabequalität gewährleistet bleibt. An sich können die Überzugsschichten
aus Hochglanzpapier über die ganze Fläche hin mit der zugekehrten Außenfläche der
Falteinlage (Vorder- und Rückwand) verklebt sein. Dabei kommt es allerdings zu Verziehungen,
die ausgeschaltet werden, wenn man eben nur eine Klebverbindung in einem etwa 2
cm breiten Randbereich ringsum vornimmt. Schließlich wird der Vorteil erreicht,
daß die Platten nunmehr maschinell eingetascht
werden können, weil
die Randbereiche der Einstecköffnung dies jetzt zulassen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Zuschnitt dort, wo
sich im Bereich des Querfalzsteges die Breite ändert, so ausgebildet, daß der Rand
in einem Gehrungswinkel von etwa 45° abgeschrägt verläuft, wobei ein Bereich in
Höhe der beiden aufeinanderstoßenden Falzstege rechtwinklig ausgespart ist. Auf
diese Weise werden die beiden Ecken des Taschenrückens besonders widerstandsfähig.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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F i g. 1 zeigt die Draufsicht auf die Rückseite einer fertigen Schallplattentasche
mit eingestricheltem Falteinlagenzuschnitt, F i g. 2 einen aufrechten Schnitt durch
die zusammengelegte Einlage vom Rücken nach der Einstecköffnung, F i g. 3 eine Stirnansicht
in Richtung auf die Einstecköffnung, die auch den Verlauf der beiden Glanzkörperüberzugsschichten
vor dem Aufkleben erkennen läßt, Fig. 4 eine stark verkleinerte Ansicht des Falteinlagenzuschnittes
und F i g. 5 einen Ausschnitt daraus in natürlicher Größe bei einem Taschenformat
für die Plattengröße 30 cm.
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Der Gegenstand der Erfindung wird am besten an F i g. 4 erläutert,
die den ebenen Falteinlagezuschnitt aus Karton allein zeigt. Der Zuschnitt bildet
die Vorderwand 1 und die Rückwand la, zwischen denen ein von zwei Rillen begrenzter,
etwa 2 mm breiter Querfalzsteg 11 liegt, der nach dem Umfalten (F i g. 2) den Rücken
der Tasche bildet und dort die Höhe des Taschenraumes bestimmt.
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Bei den bekannten Taschen dieser Art hatte der Zuschnitt 1, 1b, 1a
durchgehend die gleiche Breite x (vgl. die Linien 1'). Die bedruckte Glanzpapierüberzugsschicht
2 (Fig.3) wurde mit ihren drei überstehenden Rändern 2a an den beiden Längsrändern
und am Rücken 1b über die entsprechenden Ränder der U-förmig zusammengelegten Einlage
1, lb, la, also auf die Rückwand la herumgeklebt. Danach wurde auf die Rückwand
la eine weitere bedruckte Glanzpapierüberzugsschicht 3 mit etwas kleineren Abmessungen
als das Taschenformat aufgeklebt. Da die beiden gleichliegenden, teilweise strichpunktiert
dargestellten Längsränder 1' unmittelbar aufeinanderlagen, entstand in diesen Längsbereichen
des Taschenraumes eine starke Klemmspannung gegen die eingelegte Schallplatte mit
den erwähnten Nachteilen, und die Überzugsschicht 2, 2a riß beim Einschieben und
Herausziehen der Platte an den beiden Rändern der Einstecköffnung leicht auf, weil
sie allein die Beanspruchung aufzunehmen hatte.
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Die Falteinlage gemäß der Erfindung besitzt im Bereich der Vorderwand
1 an beiden Seitenrändern je einen etwa 2 mm breiten Längsfalzsteg 1C und an diesen
anschließend je einen schmalen Umschlagrand 1d, die jetzt auch nach dem Falten (Fig.
3) im Abstand der Längsfalzstege 1e von der Vorderwand 1 nacheinander hin gerichtet
verlaufen. Die Rückwand 1ß ist an ihren beiden Seitenrändern um die Breite a (F
i g. 5) der Umschlagränderld schmäler bemessen, so daß sie zwischen die beiden umgefalteten
Umschlagränder ld zu liegen kommt und alle drei Teile ld, la, ld die gesamte ebenengleiche
Rückwand der Falteinlage bilden. Die beiden Längsfalz-
stege lC und die schmalen
Umschlagränder ld sowie je ein benachbarter schmaler Randbereich le der Rückwand
la werden von den beiden überstehenden Rändern 2a der Glanzpapierüberzugsschicht
2 überklebt, die die Verbindung der Umschlagränder ld und der zwischen ihnen liegenden
Rückwand la ebenengleich übernehmen, also die beiden Schnittränder übergreifen.
Die Ränder der weiteren, auf die Rückwand ld, le, 1d aufgeklebten Glanzpapierüberzugsschicht
3 erhöhen diese Halte- und Versteifungswirkung noch. Die Längsränder des Taschenraumes
sind durch die Längsfalzstege lC, die materialeinheitlich anschließenden Umschlagränder,
die umgeklebten Ränder 2a der Überzugsschicht 2 sowie die aufgeklebten Ränder der
Überzugsschicht 3 sehr widerstandsfähig gegen Aufreißen und Durchstoßen durch die
eingelegte Schallplatte und sie sorgen auch in diesen Bereichen für die Beseitigung
der Klemmspannung gegen die Schallplatte, die sich nun leichter einstecken und herausziehen
läßt und dadurch auch eine maschinelle Eintaschung der Schallplatten ermöglicht.
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An sich kann die Übergangsstelle der Breite der Vorderwand 1 und
der Rückwand ld, le, 1d im Bereich des Falzsteges 1b des Zuschnitts rechtwinklig
(F i g. 4) gestaltet werden, da diese Bereiche von der Aufklebung durch die Ränder
der tÇberzugsschicht 2 umfaßt, also verdeckt werden. Bevorzugt wird jedoch eine
Ausführung (Fig. 5) dieser Übergangsstelle derart, daß die Ränder lf dort unter
etwa 450 auf Gehrung verlaufen, wobei jeweils ein Bereich 1 in Höhe der beiden aufeinanderstoßenden
Falzstege lb, lc ausgespart ist.