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Anschluß von elektrischen Bauelementen Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zum Herstellen eines zwei- oder mehrpoligen Anschlusses für elektrische
Bauteile oder Geräte, die nach einem Verbinden ihrer Anschlußpunkte mit frei tragenden
und nach außen. gerichteten Anschlußteilen mit zunächst flüssigen und dann erstarrenden
Isolierstoffmassen, wie Gießharz, feuchtigkeitsdicht abgeschlossen werden.
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Im allgemeinen muß bei zwei oder mehreren nebeneinander angeordneten
elektrischen Anschlußelementen oder -leitern aus elektrischen und/oder konstruktiven
Gründen bei der Fertigung auf Einhaltung eines bestimmten Abstandes voneinander
geachtet werden. Zu diesem Zweck werden solche Leiter, Kontakte od. dgl. auf einer
möglichst formstarren Montageplatte oder -scheibe befestigt oder durch darin befindliche
öffnungen, Bohrungen od. dgl. geführt. In vielen Fällen wird dazu der (die) als
Abschluß dienende Deckel bzw. Kappe des abzuschheßenden elektrischen Bauteils verwendet.
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Nun bereitet der Einbau eines solchen Abschlußdeckels in eine feuchtigkeitsdichte(s)
Umhüllung, Hülle oder Gehäuse bzw. die Forderung auf Erhaltung der Dichtigkeit gegen
das Eindringen (oder auch Herausdringen), von Feuchtigkeit durch die Umhüllung einschließlich
Deckel desto mehr Schwierigkeiten, je höhere Ansprüche an die Temperaturfestigkeit
der Umhüllung gestellt werden. Besonders kritisch wirken sich neben sehr hohen (>
+ 701 Q
und sehr niedrigen Temperaturen « 00 Q entsprechend starke
Temperaturschwankungen aus. Die für normale Betriebstemperaturen verwendeten mehr
oder weniger elastischen Dichtungsmittel (Gummi od. ä.) verlieren ini Laufe
der Zeit ihre Elastizität und lassen allmählich Feuchtigkeit durch die Umhüllung
dringen, so daß dadurch die elektrischen Eigenschaften des eingeschlossenen Bauteils
oder Gerätes mehr und mehr verschlechtert werden.
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Eine bedeutende Verbesserung wurde dann im Laufe der Zeit durch Verwendung
von aushärtbaren Kunstharzen oder sogenannten Gießharzen (Epoxydharzen, Duroplasten
od. dgl.) für den Abschluß oder die vollständige Umhüllung der jeweiligen elektrischen
Bauteile erzielt. Während man hierbei nur mit einem bzw. auf verschiedenen Seiten
nach außen geführten Anschlußleiter(n) auch ohne Montageplatte auskommen kann, wobei
die Hauptschwierigkeiten in einer ausreichend feuchtigkeitsdichten Durchführung
und einer mechanisch sicheren Halterung des Durchführungsleiters in der Isolierstoffmasse-
(Gießharz-) Umhüllung bestehen, so ist in dem Fall, daß zwei oder mehr benachbarte
Leiter nach der gleichen Seite herauszuführen sind, eine Serienfabrikation nur mit
Hilfe von entsprechenden Montageplatten oder -scheiben möglich. Sowohl Herstellung
als auch Einbau solcher Hilfsmittel erfordem zusätzliche Arbeitsgänge und Kosten.
Aber auch abgesehen davon müßten solche »Hilfsmittel« im Zuge der Entwicklung zu
immer kleineren Ab-
messungen mehr und mehr hinderlich werden.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die
aus der Isolierstoffmasse herausragenden Anschlußteile durch starre Querglieder
miteinander verbunden werden und daß nach Aushärtung der flüssigen Isolierstoffmasse
die zwischen den Anschlußteilen befindlichen Querglieder an den dafür mit Einkerbungen
versehenen Stellen abgetrennt werden. Die starre Verbindung kann unabhängig und/oder
bei etwaiger Verwendung eines formstarren Gehäuses mittelbar über dieses Gehäuse
vorgenommen werden. Die Anschlußteile werden zweckmäßig zu der Form eines einfachen
oder mehrfachen H bzw. eines U oder eines Kammes gestanzt, gedrückt und gebogen.
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Als Ausführungsbeispiel für die Erfindung sei der feuchtigkeitsdichte
Anschluß eines stirnkontaktierten elektrischen Kondensators genannt. Bei einem solchen
Kondensator werden die stirnseitig überstehenden Ränder des jeweiligen Kondensatorbelages
mit einer im allgeineinen aufgespritzten und festhaftenden Metallschicht kurzgeschlossen.
Auf die eine Stirnkontaktschicht wird ein entsprechend starker Metalldraht oder
-streifen gelötet. In einem bestimmten Abstand von dieser Kontaktschicht ist der
Anschlußleiter erfindungsgemäß entweder U-förmig abgewinkelt oder mittels Querbalken
mit dem im vorgesehenen Abstand geführten, im übrigen frei tragenden Anschluß für
den gegenpoligen Kondensatorbelag (Stirnkontaktschicht) starr verbunden. Zweckmäßig
bestehen
beide Anschlüsse mit Verbindungsglied aus einem einzigen Stück (z. B. abgewinkelt
oder gestanzt). Der frei tragende Anschluß ist mit dem zugehörigen Kondensatorbelag
in üblicher Weise (nachgiebiger Draht, Litze od. dgl.) verbunden.
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In der F i g. 1 ist ein stirnkontaktierter Kondensatorwickel
1 mit senkrechter Wickelachse dargestellt, auf dessen oberer Stimkontaktschicht
2 ein Metallstreifen 3 in Form einer Lötfahne aufgelötet und der mit dem
längeren Ende senkrecht nach oben abgewinkelt ist. Ein zweiter Metallstreifen 4
ist durch ein Querglied 5 mit dem ersten starr verbunden, während das untere
Ende, ohne die obere Stirnkontaktschicht zu berühren, frei tragend abgewinkelt..ist.
Die gegenpolige untere Stimkontaktschicht ist mittels eines zweckmäßig durch den
Wickelkernhohlraum nach -oben geführten Drahtes mit diesem frei tragenden abgewinkelten
unteren Schenkel des Anschlußstreifens 4 verbunden. Nach dem Einbau des Kondensatorwickels
1 mit dem erfindungsgemäßen Anschlußelement in ein entsprechendes Gehäuse
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aus Metalloder Isolierstoff wird der über dem Wikkel belmdliche Hohlraum-
mit einem aushärtbaren Gießharz (»Araldit«, Duroplast od. ä.) ausgegossen,
wobei das Querglied 5 des Anschlußelementes außerhalb der Gießharzschicht
verbleibt und nach erfolgter Aushärtung an den zugehörigen Anschluß-(Löt-) Fahnen
abgetrennt wird (vgl. gestrichelte Linien).
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In der F i g. 2 ist das erfindungsgemäße Anschlußelement (Lötfahnenleiste
oder -rahmen) nochmals für sich als Stanzteil dargestellt. Zur besseren Durch-Jetung
haben die beiden Anschlußfahnen auch an ihren unterem abzuwinkelnden Enden Rund-
oder Langlöcher. Das hier in Form eines H abgebildete Anschlußelement kann, ohne
am Erfindungsgedanken etwas zu ändern, ebenso auch die Form eines auf den Kopf gestellten
U haben, wie auch andere Leitergebüde möglich sind. Ebenso kann der Wickel
auch mit waagerechter Achse eingebaut und mit nach oben geführten Anschlüssen versehen
sein. Ob nun die Anschlüsse an Stimkontaktschichten geführt sind oder nicht,
ist auf den Erfindungsgedanken an sich ohne Einfluß. Die Erfindung läßt sich ebenso
auch auf den Anschluß von mehreren Kondensatoren oder anderen elektrischen Bauelementen
anwenden. In Weiterbildung der Erfindung lassen sich auch Anschlußbolzen, -laschen,
-stecker-, steckerbuchsen, -lötösen usw. ohne jede gemeinsame Montageplatte oder
Leiste od. dgl. durch Vergießen mit aushärtbaren Vergußmassen und nachfolgendes
Abtrennen der Querbalken in vorgesehenen Abständen mechanisch sicher (und feuchtigkeitsdicht)
befestigen.
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In F i g. 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für
eine Anschlußleiste mit mehreren Anschlüssen dargestellt, wobei zweckmäßig zwei
Festpunkte 8
und 9 vorzusehen sind, während die übrigen benachbarten
Anschlußfahnen erfindungsgemäß mit ihren unteren Enden frei tragend und mit den
an die Festpunkte 8 und 9 geführten Anschlüssen durch erst nach dem
Aushärten der Vergußmasse 10 abzutrennende Querbalken starr verbunden sind.
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