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Verfahren zum Aufbringen eines Films auf eine Zähl-Lochkarte u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen eines photographischen
Films auf eine rahmenförmige, dem Film geometrisch ähnliche sowie ein Fenster einfassende
Vertiefung einer Zähl-Lochkarte u. dgl. mittels einer auf dem Rand der Vertiefung
aufgebrachten Klebstoffschicht.
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Bei einem solchen bekannten Verfahren wird in die rahmenartige Vertiefung
eine Deckplatte eingelegt und alsdann der mittlere Teil der Deckplatte ausgestanzt,
so daß ein Fenster entsteht. Um den Film in das Fenster einzulegen, muß die Karte
umgedreht werden, so daß die Fensteröffnung nach oben offen ist. Sodann wird ein
in die Fensteröffnung passender Film eingesetzt, dessen Ränder mit einem elektrisch
beheizten Stempel erwärmt und weichgemacht werden, um diese mit den Rändern der
Deckplatte zu .versiegeln.
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Bei diesem Verfahren muß jedoch die Karte jedesmal umgedreht werden,
um den Film einführen zu können. Außerdem wird die Vertiefung von einer zusätzlichen
Deckplatte eingenommen, die einen Mehraufwand bedeutet. Schließlich kann die Emulsionsschicht
bei einem nach dem bekannten Verfahren aufgebrachten Film nur auf der der Deckplatte
zugewandten Seite vorhanden sein. Diese Seite ist jedoch nicht mit der Kartenoberfläche
ausgefluchtet, sondern zu dieser zurückgesetzt. Reproduktionen des Films lassen
sich somit durch das Kontaktverfahren nicht herstellen. Außerdem ist bei der nach
dem bekannten Verfahren fertiggestellten Karte nicht sichergestellt, daß das berüchtigte
Werfen des Films, insbesondere beim übergang von einer Temperatur auf eine andere,
vollkommen vermieden wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Verfahren insbesondere
so auszubilden, daß es bei einer einfacheren und billigeren Durchführung eine Zähl-Lochkarte
u. dgl. mit einem derart aufgebrachten Film ermöglicht, daß Reproduktionen des Films
durch Kontaktverfahren herstellbar sind und dabei ein Werfen des Films auch beim
Auftreten unterschiedlicher Temperaturen nicht auftreten kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Emulsionsseite
des Films mit der klebstoffbeschichteten Vertiefung unter der Einwirkung eines Heizblockes
mit einem etwa der Fenstergröße entsprechenden Formstempel verbunden und zugleich
durch den Formstempel unter der Wärmeeinwirkung topfartig bleibend verformt wird,
derart, daß der in das Fenster hineingedrückte Teil des Films an der Emulsionsseite
mit der Kartenoberfläche bündig ist.
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Mit dem gemäß der Erfindung durchgeführten Ver--fahren werden erhebliche
Vorteile erreicht. Die beira bekannten Verfahren notwendige Deckplatte wird eingespart;
auch braucht die Karte nicht mehr beidseitig bearbeitet zu werden und umgedreht
zu werden, um den Film einzuführen. Durch die bleibende Verformung des Films werden
in überraschender Weise noch die weiteren Vorteile erreicht, daß der Film durch
die topfartige Prägung eine Steifigkeit erhält, die auch beim Einwirken verschiedener
Temperaturen ein Werfen ausschließt.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der nach de merfindungsgemäß
durchgeführten Verfahren hergestellten Zähl- bzw. Lochkarte mit einem aufgebrachten
Film hat der Film vor dem Aufbringen bzw. Verbinden mit der Karte eine Dicke, die
größer als die Tiefe der Vertiefung ist, wobei unter Einwirkung des Heizblockes
und Forinstempels diese Dicke unter flächenartiger Ausdehnung des Filmrandes auf
eine kleinere als der Tiefe der Vertiefung entsprechenden Dicke zusammengepreßt
wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer mit dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellten Karte dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine
Ansicht einer Zähl- bzw. Lochkarte mit mehreren rahmenförmigen Vertiefungen, F i
g. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie 2-2 der F ig. 1,
F i
g. 3 einen Längsschnitt im Bereich eines Fensters beim Ausstanzen der Fensteröffnung,
F i g. 4 einen gemäß der F i g. 3 entsprechenden Längsschnitt beim
Einbringen eines Films in die Vertiefung der Loch- bzw. Zählkarte,
F
i g. 5 einen Längsschnitt durch eine Loch- bzw. Zählkarte im Bereich- des
Randes einer Vertiefung mit einer aufgebrachten Klebstoffschicht und einem auf die
innere Randzone aufgelegten Film, F i g. 6 einen der F. ' ig.
5 entsprechenden Längsschnitt, jedoch mit einem aufgesetzten Heizblock mit
Formstempel, -
F i g. 7 einen der F i g. 6 entsprechenden Längsschnitt,
jedoch mit abgesenktem Heizblock und Formstempel, F i g. 8 eine Ansicht einer
nur teilweise dargestellten Loch- bzw. Zählkarte mit mehreren Vertiefungen und einem
in einer Vertiefung angebrachten Film, F i g. 9 den Längsschnitt nach F i
g. 5 entlang der Linie 9-9 der F i g. 8 mit dem gebrauchsfertig
mit der Loch- bzw.. Zählkarte verbundenen Film.
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In der Zeichnung zeigt die F i g. 1 eine dünne elastische Zähl-
bzw. Lochkarte 1 mit beliebigen Spaltenüberschriften oder Kennzeichnungen
2 im Kopfrand. Entlang einer Seitenkante sind Ziffern vorgesehen, die jeweils eine
Ziffernspalte 3 bilden und zum Kopfrand parallele Querspalten bestimmen.
An bestimmten Schnittpunkten der Spalten 2 und Querspalten 3
werden, wie bereits
bekannt ist, nach einem vorher festgelegten Code Öffnungen 4 in die Zähl- bzw. Lochkarte
eingestanzt.
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Zur Aufnahme von photographischen Filmen werden eine Reihe von rahmenförmigen
Vertiefungen 5
von rechteckiger Form in die Vorderfläche der Karte
1
,eingeformt, so wie es die F i g. 1 und 2 zeigen. Die Abmessungen
dieser rahmenförmigen Vertiefungen 5,
welche einem flachen rechteckigen Bilderrahmen
ähfielü, hängen von den Abmessungen der verwende-'ten Filme ab, die darauf befestigt
werden sollen. Sie sind jedoch wesentlich größer als die Abmessungen ,eines auf
der Zähl- bzw. Lochkarte zu befestigenden rechteckförmigen Films.
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Eine hitzeempfindliche Klebstoffschicht 6, vorzugs--weise aus
Gelatine, wird alsdann auf die einfachen rahmenförmigen Vertiefungen 5 in
der Oberfläche der Karte 1 aufgetragen. Diese Klebstoffschicht
6 bedeckt jede rechteckige rahmenförmige Vertiefung, wie es ,die F i
g. 2 zeigt. Gleichwohl ist es unwesentlich, wenn .beim Auftragen einer Klebstoffschicht
auf die rahmenförmigen Vertiefungen 5 etwas von diesem Klebstoff auf die
Teile der Karte, die von den- jeweiligen Vertiefungen 5 umgeben sind, überläuft.
F i g. 3 zeigt ,Schaubildlich den Verfahrensschritt des Ausstanzens -des
rechteckigen Fensters, das von den mit Klebstoff bestrichenen rahmenförmigen Vertiefungen
5 der Karte 1 umgeben ist. Dieser Verfahrensschritt kann in einfacher
und vorteilhafter Weise vermittels einer Matrize 7 in Zusammenwirkung mit
einem vertikal bewegten Formstempel 8 erfolgen. F i g. 3 zeigt den
Formstempel 8 beim Herausschneiden des rechteckigen Ausschußstückes
9, das als Ausschuß ab--geführt wird. Außerdem zeigt die F i g. 3,
wie der Tormstempel die rahmenartige Vertiefung 5 hinterläßt, welche die
vorher angelegte Klebstoffschicht 6
,enthält und die entstehende rechteckige
öffnung oder das Fenster 10 umgibt.
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C ..F Ig. 4 zeigt einen herkömmlichen rechteckigen thermoplastischen
Mikrofilm 12, der auf die rahmen--förmige Vertiefung oder dem tragenden Rand
5 aufgebracht wird, so daß er durch das herausgestanzte rFänstär
10 betrachtet werden kann. Dieser Mikrofilm -12, d& au» s Zelluloseazetat
hergestellt sein kann, hat in üblicher Weise eine Grundfläche oder eine glatte Seite
1-3 und die mit einer Emulsionsschicht bedeckte Seite 14, die die photographische
Aufnahme 15
(F i g. 8) enthält. Im vörliegenden Ausführungsbeispiel
ist der Film merklich dicker als die Tiefe der Vertiefung oder des tragenden Randes
5.
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Die Bildfläche 15 deg Films- 12 ist in beiden Dimensionen merklich
kleiner als das Fenster 10, so daß das Bild durch das Fenster klar sichtbar
ist. Die äußeren Dimensionen des Films 12 sind merklich größer als die Dimensionen
des Fensters 10, sind aber merklich kleiner als die Außendünensionen der
Vertiefungen 5.
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Die F i g. 4 bis 7 veranschaulichen schaubildlich die
Schritte des Aufbringens des rechteckigen Mikrofilms 12 in die rahmenförmige Vertiefung
oder den tragenden Rand 5, von dem das herausgestanzte Fenster
10
umgeben wird. Die Karte 1 wird mit der Oberfläche nach oben auf
eine flache feste Unterlage 16 gelegt und der Film 12 wird mit der Emulsionsseite
nach unten auf die mit einer Klebstoffschicht überzogene Vertiefung 5 gelegt.
Der Film wird auf der Vertiefung 5 gradegerichtet und auf seiner Grund- oder
glatten Seite 13 mittels eines absenkbaren Heizkörpers oder -blockes
18 erfaßt. Dieser Heizblock 18 ist aus gängigem Isolationsmaterial
von rechteckigem Querschnitt geformt und seine untere, mit dem Film zusammentreffende
Oberfläche hat, eine flache zentrale und erhabene rechtwinklige Fläche
19, die von einem eingepreßten Umfangsrand 20 umgeben ist. Dieser eingepreßte
Randteil 20 des Heizblockes 18 trägt eine flache rechtwinklige elektrische
Widerstandsheizanordnung 21, die die Ränder des Films 12 außerhalb der Bildfläche
15 des Films überdeckt und die über den äußeren Rand des Films und die Innenseite
der Fensterfläche des Films überragt, wie es die F i g. 4 bis 7 zeigen.
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Wie sich den F i g. 4 bis 6 entnehmen läßt, liegt die
Karte 1 mit ihrer Oberseite nach oben gerichtet auf der festen flachen Unterlage
16. In der rabmenartigen Vertiefung 5, die das Fenster 10 der
Karte umgibt, liegt der Film 12 mit der Emulsionsseite 14 auf der thermoplastischen
Klebstoffschicht 6. Der Heizerblock 18 (F i g. 7) erfaßt die
ganze Grund- oder leere Seite 13 des Films, während das Heizelement 20 die
Außenränder des Films bedeckt. Wenn der Film in dieser Stellung auf der Karte liegt,
erstreckt er sich nicht bis zu den äußeren Kanten der Vertiefung. Er läßt vielmehr
den äußeren Teil dieses Randes frei, so daß der anfliegende Rand des Films, der
durch das anschließende Anlegen von Hitze und Druck weichgemacht worden ist, in
den leeren Raum der Vertiefung hineinfließen kann.
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Durch das Anlegen von Hitze und Druck vermittels des Heizerblockes
18 weicht die hitzeempfindliche Klebstoffschicht 6 auf den tragenden
Rand 5 der Vertiefung auf und klebt in der Breite dieses Randes fest mit
der emulsionsbehandelten Oberfläche 14 des Films 12 zusammen. Da die Klebstoffschicht
6 vor dem Erhitzen zuerst angefeuchtet wird, kann die Temperatur während
des Siegelvorganges bedeutend reduziert werden. Gleichzeitig verursacht die Anwendung
von Hitze und Druck auf die Grundfläche oder leere Seite 13 des Films das
Auseinanderlaufen des Randbereiches des Films 12, jedoch nicht ganz bis -zur äußeren
Randkante der Vertiefung oder des tragenden Randes 5, an der der Film festsitzt
(F i g. 7).
Gleichzeitig drückt die zentrale rechteckige hervorstehende Fläche
19 des Heizblockes 18 den Hauptteil des Films 12 abwärts in die ausgestanzte
Fensterfläche
10 der Karte 1, bis die Ernulsionsseite
dieses Hauptteiles dieses Films mit der Rückseite der Karte 1
(F i
g. 7 und 9) in einer Ebene liegt. Die Temperatur des Heizelementes
21 betrug bei diesem Vorgang etwa 245' C und wirkte für 0,7 Sekunden
ein. Die einwirkende Temperatur des Heizblockes auf die leere Seite des Films betrug
dagegen etwa 190' C. Die maximale Temperatur, welche die Emulsionsseite des
Films erreichte, war etwa 120' C. Die Emulsionsseite des Films läuft unter
dieser Behandlung nicht thermoplastisch aus.
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Diese Befestigungsweise formt auf der Emulsionsseite 14 den Bildteil
15 des Films topfförmig in das Fenster 10 der Karte ein, so daß die
Bildseite in einer Ebene mit der flachen Rückseite der Karte liegt (F i
g. 9). Während der Verformung sind alle Teile des Films 12 dauernd unter
Druck, so daß kein Platz für den Film ist, sich zu verzerren. Die fertige Topfform
des befestigten Films verstärkt wesentlich seine Steifigkeit und verhindert jede
Verzerrungsneigung. Da die Wärme auf der Grundfläche oder der leeren Seite
13 des Films angelegt wird, so übt sie keine abträgliche Beeinflussung auf
die Emulsion aus und verursacht keine Verzerrung der Bildfläche.
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Meistens werden die Informationslöcher 4 in die Karten gestanzt, bevor
ein Fenster 10 aus der Karte herausgestanzt wird, um das Beschreiben der
Karten nicht zu behindern. Nach dem Beschreiben werden so viele Fenster
10 ausgestanzt, wie erforderlich bzw. möglich sind, um die zum Befestigen
vorgesehenen Filme auf einer gegebenen Karte unterzubringen.
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Dadurch, daß bei einer Zähl- bzw. Lochkarte gemäß der Erfindung die
Emulsionsseite 14 des Fihns 12 vollkommen flach mit der Rückseite dieser Karte
1
ist, wird es möglich, vollkommene bzw. verzerrungsfreie photographische
Reproduktionen von dem Film zu machen.